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Ich wünsche gesegnete Osterfeiertage // 🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Montag, 30. Dezember 2019

Eintrag 253

Das schwarze Loch.

Wenn mein Sohn nach ein paar Tagen Besuch wieder bei seiner Mutter ist, dann öffnet sich für mich fast jedes Mal für einen Tag ein "schwarzes Loch", in das ich hineinfalle. 

Es verschlingt die Lebendigkeit, die von der Kinderseite aus mein Leben erheitert. Die dann plötzlich eintretende Ruhe signalisiert mir, dass wieder ein kurzer Lebenszeit-Abschnitt vorbei ist. Leider bleibt es nicht aus, dass man als Elternteil auch mal schimpft. Stets stelle ich mir die Frage, ob ich zu viel geschimpft habe? Die Antwort ist negativ, denn ich schimpfe eigentlich nur sehr selten. 

Ein 8-jähriger hinterfragt die Regeln der Eltern viel häufiger als ein 5-jähriger, der sämtliche Informationen noch als gegeben hinnimmt. Dies ist zwar wichtig für die Identitätsbildung des Kindes, führt aber auch zu Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen. All das gehört zum gesunden Umgang des "Miteinander" dazu und darüber hinaus ist so eine Kindererziehung auch eine lebenslange Aufgabe, in der beide Seiten voneinander lernen.

Nach einer kurzen Zeit verschwindet dieses "schwarze Loch" wieder und ich freue mich dann auf das nächste Papa-Wochenende mit den vielen spannenden Herausforderungen, die auf mich warten :-)

Sonntag, 29. Dezember 2019

Eintrag 252

81. Papazeit

(25.12.2019-30.12.2019)

Puzzeln, Lebensmittel einkaufen, Spazierengehen, Lego bauen und TV schauen waren die "Haupttätigkeiten", die wir während der gemeinsamen Vater-und-Sohn-Zeit gemacht haben. 

Leonard hat sein Weihnachtsgeschenk, eine Spielekonsole, stark vermisst. Er möchte sie beim nächsten Besuch unbedingt mitbringen, was ich ihm erlaubt habe. Nicht das diese Konsole noch einen Keil in die Vater-und-Sohn-Beziehung treibt :-) Ich war auch mal jung und kenne das unbändige Verlangen nach einem Spielzeug, das einen fasziniert. Zu meiner Zeit war es der legendäre C64, der mich in seinen Bann zog. 

Die Weihnachtszeit ist vorbei und jetzt gibt es in den Supermärkten Schoko-Weihnachtsmänner sowie andere Weihnachtsartikel stark reduziert im Angebot, bevor bald Schoko-Osterhasen die Regale bevölkern. 

Samstag, 28. Dezember 2019

Eintrag 251

Das Jahr 2019 neigt sich rasant dem Ende entgegen. 

Für mich wird 2019 vermutlich unspektakulär enden, denn ich werde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht feiern. Die paar Leute, die ich hier noch kenne, sind entweder verreist oder sie wollen irgendwo dort feiern, wo ich es nicht möchte (andere Stadt). Ich habe auch keine Lust in irgendeine Kneipe zu gehen, in der ich keinen Menschen kenne. 

Leonard wird bei seiner Mutter etc. feiern und Raketen steigen lassen. Ich freue mich für ihn, das er in einer Gemeinschaft den Jahreswechsel begeht. Im Grunde ist Silvester ein Tag wie jeder andere auch. Sollte sich hier in Siegen keine Feierlichkeit ergeben, schaue ich TV und gehe früh ins Bett. Was soll´s. Außerdem muss ich am 2.1.2020 sowieso frisch auf Arbeit auf der Matte stehen, sodass ich nicht bis in die Puppen feiern kann.

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Eintrag 250

Den Heiligen Abend 2019 habe ich, wie nicht anders zu erwarten war, allein verbracht. Gegen Mittag versendete ich ein paar Weihnachtsgrüße per WhatsApp und rief Leo an, um ihn fröhliche Weihnachten zu wünschen. Er wird ab dem 25.12. für einige Tage bei mir sein. 

Am frühen Nachmittag kochte ich mir eine deftige Suppe mit Würstchen und Fleischeinlage. Damit zumindest etwas Weihnachtsstimmung aufkommt, zündete ich Kerzen an und beleuchtete das Wohnzimmer mit einer kleinen Lichterkette. Mir war danach, bis in den Abend hinein, im Fernsehen Sendungen mit besinnlicher Musik zu schauen und mich an die vielfältigen Weihnachtsabende seit meiner Kindheit zu erinnern. 

Meine leuchtenden Kinderaugen, die ich hatte, wenn ich vor dem hell erleuchteten Christ-Baum meiner Eltern stand, werde ich nie vergessen. Meine Mutter klingelte immer mit einer kleinen Glocke, wenn wir Kinder ins Wohnzimmer kommen durften. Am ersten Weihnachtsmorgen stand ich ganz früh auf, um mit meinen neuen Spielsachen zu spielen. So wie sich mein Leben wandelte, veränderten sich auch die Weihnachtsabende.

Montag, 23. Dezember 2019

Eintrag 249

Freitag, der 20.12. war mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr. Nun lautet das Motto für die nächsten Tage, einfach mal ein bisschen "runterzufahren" und etwas Ruhe einkehren zu lassen. Das für diese Jahrzeit treffende Wort für "Ruhe" lautet "Besinnlichkeit". 

Ich schalte somit einen Gang runter, zünde mir eine Kerze an und kuriere die letzten Züge meiner Erkältung aus, die Gott sei Dank fast abgeklungen ist. Heute habe ich noch einen Lebensmitteleinkauf getätigt, denn Leonard kommt am 25.12. für ein paar Tage zu mir. Morgen wollte ich eigentlich nicht groß aus der Wohnung gehen. Vielleicht unternehme ich nachmittags einen kurzen Weihnachtsspaziergang, mehr nicht. 

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Dienstag, 17. Dezember 2019

Eintrag 248

Seit Montag arbeite ich wieder, obwohl ich noch immer huste. Bis auf diesen hartnäckigen Husten bin ich wieder "fit" bzw. fühle mich deutlich besser als vor einer Woche. Bei diesen eher frühlingshaften Temperaturen, die für ein paar Tage vorherrschen sollen, blühen die Keime regelrecht auf, wie mir mein Arzt sagte.

Wenn am Jahresende andere Abteilungen ihr Arbeitspensum etwas drosseln können, herrscht in der Buchhaltung Hochbetrieb. Dies ist nicht neu, man wird in der Vorweihnachtszeit aber immer wieder daran erinnert. 

Leonard freut sich, wenn er kurz nach dem Heiligen Abend für ein paar Tage beim Papi sein kann:-)

Sonntag, 15. Dezember 2019

Eintrag 247

80. Papazeit

(13.12.2019-15.12.2019)

Diese Papazeit stand ganz im Einfluss meiner nicht abklingenden Erkältung. Ich habe oft geniest und gehustet. Papa lag schlapp in der Ecke herum, während Leonard TV guckte. Nachts wurde ich mehrmals wach, weil meine Nase verstopft war. Das regnerischer Wetter lud auch nicht dazu ein für längere Zeit vor die Türe zu gehen.

Wir haben Hausaufgaben gemacht und Zutaten für unser geplantes Fischessen (Bordelaise) gekauft. Leonard und ich lieben Spinat, daher haben wir die größte Packung Rahmspinat gekauft, die es in diesem Laden gab:-) Ein paar Kartoffeln sollten das Abendessen abrunden. 

Es ist nach wie vor so, dass mein Sohn morgens gegen 06.00 wach wird, egal wann er abends einschläft. Ans gemütliche "Ausschlafen" ist also nicht zu denken, wenn Papazeit ist:-) Ich kenne das noch aus meiner Kindheit. Wenn ich morgens früh wach war (meistens vor meinen Eltern), habe ich gleich spielen wollen und war neugierig auf meine Umwelt. Bei kleineren Kindern gilt meistens die Regel: "Wach ist wach". 

Da ich immer noch stark erkältet bin spielte ich mit dem Gedanken, Montag noch einmal zum Arzt zu gehen und mich weiter behandeln zu lassen. Ich habe mich aber umentschieden und fahre morgen früh zur Arbeit um zu versuchen, ob es nicht doch irgendwie geht. 

Freitag, 13. Dezember 2019

Eintrag 246

Der Husten und der Schnupfen halten sich hartnäckig. Problematisch ist es besonders abends, wenn ich schlafen möchte. Ist die Heizung aus, friere ich stark. Ist die Heizung an, werden meine Nasenschleimhäute unangenehm trocken. Außerdem kann ich während des Schlafens nicht flach liegen, weil ich so nicht gut atmen kann. Das viele Schlafen über den Tag verteilt hat sich positiv auf meine Genesung ausgewirkt. Ich fühle mich etwas fitter als am Dienstag. Wenn es mir nicht schlechter geht, dann werde ich am Montag wieder zur Arbeit gehen. 

Auch heute schneit es stark. Der Schnee bleibt auf Brücken und Dächer liegen, die Straßen hingegen sind noch schneefrei. Laut Wetterprognose soll es hier in der Region nur noch heute winterlich bleiben, bevor es während der nächsten Tage etwas milder werden soll.

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Eintrag 245

Noch nicht über dem Berg.

Auch wenn ich noch nicht über dem Berg bin, so geht es mir ein kleines bisschen besser als gestern. Mein Husten ist noch nicht ganz weg und meine Nase ist weiterhin verstopft. Abgesehen davon, schmerzen meine Muskeln. 

Während der letzten Nacht wurde ich mehrmals wach, weil ich aufgrund meines Schnupfens nicht richtig Atmen konnte. Durch den Mund atmen geht bei mir offenbar nicht so gut. Nach dem Naseputzen schlief ich dann heute morgen noch für ein paar Stunden. Wenn ich krank bin, dann schlafe ich tagsüber oft immer mal wieder für 1-2 Stündchen oder ich ruhe mich zumindest aus. Ich trinke den ganzen Tag über Tee und Kaffee, da ich den Tee nicht literweise verkosten kann. 

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Eintrag 244

Der erste Schnee.

Seit einer Stunde fallen größere Schneemengen, die aber noch nicht liegenbleiben. Die Luft riecht winterlich und es ist windig. Gleich koche ich mir wieder Tee und schaue TV.  Mir geht es seit gestern nur unwesentlich besser. Auch wenn der Husten nachgelassen hat, so habe ich noch leichte Ohrenschmerzen und bin sehr schlapp.

Gestern Nachmittag schlief ich über 3 Stunden, auch abends habe ich nicht lange durchgehalten. Obwohl die Wohnung gut gedämmt ist, kühlt sie bei diesen Temperaturen relativ schnell aus. Ich laufe mit einem Pullover herum, habe die Heizung im Wohnzimmer im Intervall für 1 Stunde an und mache sie dann für circa 3 Stunden wieder aus, damit die Heizkosten nicht zu hoch werden. Aber so richtig warm ist mir trotzdem nicht.

Dienstag, 10. Dezember 2019

Eintrag 243

Krank.

Meine Erkältung deutete sich bereits gestern an. Auf Arbeit habe ich herumgenießt, herumgehustet und meine Stimme war belegt. Sämtliche Glieder und meine Ohren tun weh. Während der Nacht zu Dienstag bekam ich fast kein Auge zu, da mein Körper begann zu schwitzen.

Für mich war seit Mitternacht klar, dass ich heute zum Arzt gehe. Gleich um 08.00 informierte ich meinen Arbeitgeber und den Kunden über meine krankheitsbedingte Abwesenheit, bevor ich einen nahegelegenen Mediziner aufsuchte. Den halben Tag schlief ich. Mir geht es nur unwesentlich besser. Es bleibt wohl nicht aus, dass ich viel ruhen und Tee trinken werde, damit meine Genesung voranschreitet.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Eintrag 242

In 2 Stunden ist mein Wochenende wieder vorbei, weil iIch dann einschlafen werde. Der Tag heute plätscherte etwas vor sich hin. Ich habe mit Leonard telefoniert und etwas im TV herumgezappt. Mittags aß ich Nudeln mit Tomatensoße, die Reste davon gab es zum Abendessen. 

Wenn alles nach Plan verläuft, ist mein Sohn am nächsten Wochenende wieder bei mir. Mit großer Wahrscheinlichkeit besuchen wir den Siegener Weihnachtsmarkt, sollte das Wetter dafür geeignet sein (Hauptsache kein Regen). Der Vorteil ist, dass der Weihnachtsmarkt nur 5 Gehminuten entfernt von meiner Wohnung liegt. Auch wenn ich kein großer Weihnachtsmarkt-Fan bin, so denke ich, dass ein Kind gern mal rüber schlendern möchte.

Samstag, 7. Dezember 2019

Eintrag 241

Eine arbeitsintensive Woche ist vorüber. Das Wetter morgens auf dem Weg zur Arbeit war frostig und glatt. Da ich einige kleine Brücken auf dem Weg zum Bahnhof überquere, muss ich aufpassen, denn auf Brücken ist das Laufen etwas tückisch.

Gestern habe ich mich mit 2 alten Kumpels aus Studententagen getroffen. Sie sind noch gut in dem Uni-Leben involviert. Wir besuchten eine WG-Party und eine Studentenwohnheim-Kneipe. Bis auf 3-4 Menschen kannte ich Niemanden, denn die Welt drehte sich nach meiner Unizeit weiter. Also unterhielt ich mich überwiegend mit meinen beiden Kumpels über alte Zeiten und wir sangen irgendwelche alten Schlager in der dann leeren Studentenkneipe. Es war ein abwechslungsreicher Abend und ich konnte mich mal von der Arbeitswelt ablenken. 

Sonntag, 1. Dezember 2019

Eintrag 240

79. Papazeit

(30.11.2019-01.12.2019)

Da Leonards Halb-Bruder an diesem Wochenende Geburtstag hatte, war dieses Papa-Wochenende etwas verkürzt. Mein Sohn wurde mir gestern Abend mit dem Auto gebracht. Die Begrüßungen sind seit einigen Wochen irgendwie anders (zwar herzlich, aber kurz). Alles scheint für ihn etwas selbstverständlicher zu werden, was grundsätzlich gut ist. 

Ich muss mich noch an die Entwicklungsschritte eines 8-jährigen gewöhnen. Das Ich-Bewusstsein prägt sich weiter aus, Kinder in dieser Lebensphase versuchen Regeln vermehrt zu "verhandeln".  Als Elternteil wird man oft gefordert einen anderen Blickwinkel in der Erziehung einzunehmen und seine Erziehungsmethoden zu hinterfragen. Diskussionen sind zwar anstrengend, diese jedoch gleich zu unterbinden halte ich für falsch. Ich war damals auch diskutierfreudig, wenn mir ein Thema wichtig erschien und ich wurde meistens angehört.

Probleme lösen Kinder diesen Alters eher mit Freunden anstatt sich den Eltern anzuvertrauen. Dies kann, wenn man weiterdenkt, Vor- und Nachteile haben. Für mich entsteht das Gefühl als würde mir mein Kind "entgleiten". Im Grunde nabelt sich Leonard schrittweise von mir ab, was jedoch der Lauf der Natur ist. Der Einfluss der Eltern schwindet und die Kinder werden unabhängiger. Entscheidend ist, wie ich als Vater diesen langwierigen Abnabelungsprozess gestalten möchte. Klammern und nicht loslassen? Wohl eher weniger. All diese Dinge, die ich nun selbst erlebe, stehen ähnlich beschrieben vermutlich in fast jedem Ratgeber und sind kein Geheimnis.

Gelegentlich versuche ich mich zu erinnern, wie es bei mir in der 2. Klasse war. Ich kann mich gut in diese Zeit zurückversetzen und mache mir stets bewusst, dass mein Sohn als erwachsener Mann weiß, wie ich mich ihm gegenüber verhalten habe. Alles was ich seit 3 Jahren tue oder unterlasse, ist für Leonard prägend. Es steigt aber auch zunehmend der Einfluss seiner Klassenkameraden auf ihn. Gelegentlich verschwimmen die Grenzen zwischen dem Verhalten auf dem Pausenhof und dem Verhalten, welches er Zuhause an den Tag legen sollte. Ich mache ihm diesbezüglich keinen Vorwurf, denn Kinder müssen den Frust, den sie auch in der Schule erleben, irgendwo verarbeiten. Dieser Frust muss raus. Würde man das unterbinden, könnten unnötige Aggressionen entstehen. 

Leonard freute sich sehr, endlich wieder bei mir zu sein. Auch wenn diese Zeit etwas kürzer war, so konnte ich ihm etwas väterliche Nähe geben, nach der er sich sehnte.

Samstag, 30. November 2019

Eintrag 239

Aufgrund meines offenbar guten Eindrucks, den ich während meiner Arbeit hinterlassen habe, wurde mein Einsatz bis mindestens Ende Januar verlängert. Dies deute ich als Lob, denn gäbe es eine Unzufriedenheit, hätte man mich abgemeldet. Ich bearbeite klassische Aufgaben der Kreditorenbuchhaltung (Rechnungseingangsprüfung. Buchungen, Prüfung des Zahllaufs und Ablage). 

Meine wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden (ohne Pausen eingerechnet). Meistens liege ich wenige Minuten drunter, da mein Zug morgens eine Verspätet hat und ich nachmittags nicht so lange bleiben kann (Zug-Fahrplan-Gründe). Ich bin dann froh, wenn ich den Zug um 16.46 erwische und gegen 18.20 Zuhause bin. Das Nadelöhr ist leider die Straßenbahn, die oft eine Verspätung hat und ich somit gelegentlich den Zug verpasse. Der nächste Zug nach Siegen fährt gegen 17.24. Dieser tingelt jedoch über die Dörfer und benötigt deutlich länger.

Morgen ist schon der 1. Advent. Der Siegener Weihnachtsmarkt hat vor wenigen Tagen eröffnet. Wenn es das Wetter zulässt, werde ich mit Leonard demnächst mal rüber schlendern und für ihn Zuckerwatte oder Mandeln kaufen. 

Sonntag, 24. November 2019

Eintrag 238

Die letzte Arbeitswoche war irgendwie mental anstrengend. Das Verhältnis zu meinen Kolleginnen und Kollegen ist herzlich und respektvoll, daran liegt es nicht. Vermutlich lag es daran, dass ich mich seit Mittwoch erkältet fühle, aber dennoch zur Arbeit fuhr. 

Am Freitag aß ich nach der Arbeit Nudeln mit Tomatensoße und schlief, wie während der Woche auch, gegen 21.30 ein. Ich wurde nachts 2-3 mal kurz wach, wie immer. Zwar schlafe ich gleich wieder ein, es ist dennoch nervig, wenn der Schlaf unterbrochen wird. "Ausschlafen" bedeutet für mich, dass ich bis maximal 10.00 liegen kann. Ich vermute, dass mein Köper sehr in diesen Früh-Aufsteh-Modus verwoben ist. 

Gleich rufe ich Leonard an, hänge gegen 18.00 die Wäsche auf und koche mir dann Abendessen. So richtig von der Erkältung auskurieren konnte ich mich nicht. 

Eintrag 237

Inhaltliche Umgestaltung der Rubrik "Papazeit".

In Zukunft werde ich versuchen die Texte für diese Rubrik mehr aus meiner väterlichen Gefühlssicht zu schreiben. Aufzählungen, was wir alles unternommen haben, entfallen zwar nicht, treten aber eher in den Hintergrund.

Mittwoch, 20. November 2019

Eintrag 236

Der aktuelle Arbeitseinsatz in einer rheinischen Großstadt verläuft außerordentlich gut. Die Zusammenarbeit ist sehr respektvoll und die mir übertragenden Aufgaben kann ich nach kurzer Einarbeitung gut bewältigen. Ich erhalte für meine kreditorischen Kenntnisse im Rechnungseingang viel Lob. Der Einsatz wird voraussichtlich bis zum Jahresende andauern, bevor ich mich im neuen Jahr einem neuen Kunden vorstellen darf.

Ich habe mir angewöhnt nur abends zu essen. Morgens und mittags habe ich noch keinen Hunger, nur abends mache ich mir gern ein paar Nudeln warm oder koche eine Suppe. Nach meinem Eindruck wiege ich sicher einige Kilos weniger als noch vor einigen Monaten. Ich bin auch zu faul mir vor dem Weg zur Arbeit ein paar Stullen zu schmieren und mitzuschleppen. Lieber warte ich mit dem Essen, bis es Abend wird.

Sonntag, 17. November 2019

Eintrag 235

78. Papazeit

(15.11.2019-17.11.2019)

Leonard wurde mir um 18.00 zum Siegener Bahnhof gebracht. Anschließend kauften wir Lebensmittel für das Wochenende ein, bevor wir in meine Wohnung liefen. 

Als wir Zuhause ankamen, kochte ich uns gleich unser Abendessen und Leonard machte es sich vor dem Fernseher gemütlich. Nach dem Essen schauten wir noch einen Kinderfilm in einem Kinderprogramm, dann war Leonard müde und wir schliefen schnell ein.

Am nächsten Morgen holten wir seine Lego-Steine hervor und mein Sohnemann hatte viel Freude daran, eine Polizeistation zu bauen. Nachmittags kauften wir ein paar Kerzen und eine Lichterkette, denn beim Papi soll es ja auch etwas weihnachtlich werden. Einen Baum oder Adventskranz besorge ich mir nicht, weil es sich für mich allein nicht lohnt. Leonard malte noch etwas in seinen Malheften aus und wir schauten die Bugs-Bunny-Show. 

Der Sonntag verlief ähnlich. Lego, etwas Kinderprogramm und ausmalen. Am frühen Nachmittag brachte ich Leonard mit dem Zug zu seinem Wohnort, die nur eine Ortschaft weiter liegt. 

Dienstag, 12. November 2019

Eintrag 234

Der gestrige Arbeitsweg sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg verlief etwas stressig. Hintergrund war der "Karneval-Beginn" am 11.11. in den bekannten Hochburgen. 

Die ersten Besoffenen saßen schon morgens um 06.00 im Zug und hörten lautstark Musik. Der Zug zur Arbeit führt in einige dieser Karnevals-Städte Bonn, Köln oder Aachen. Auf dem Rückweg musste sich die durchgearbeitete Bevölkerung von der Feier-Menge anhören, warum sie so müde in der Gegend herumguckt. Lustig oder? Ich hätte fast gelacht.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen den Karneval und die Feierei. Obwohl diese Art des Feierns ja eigentlich fröhlich sein sollte, haben einige Menschen ihr Verhalten im Suff nicht unter Kontrolle, wie ich im Zug gemerkt habe. Es ist mir ein Rätsel, warum einen die Menschen nicht einfach in Ruhe lassen können. Ich war wirklich froh, als ich unversehrt aus diesem Zug stieg und gut Zuhause ankam.

Sonntag, 10. November 2019

Eintrag 233

77. Papazeit

(08.11.2019-10.11.2019)

Mitte der Woche war Leonard krank, sodass dieses Papa-Wochenende auf der Kippe stand. Freitag trafen wir uns am Siegener Hauptbahnhof und wir wurden bis zu meiner Haustür gefahren, weil mein Sohn noch nicht ganz gesund war. 

Leo und ich haben seine Sachen in die Wohnung gebracht, bevor es zum nahegelegenen Super-Markt ging. Auf der gedanklichen Einkaufsliste waren Brot, Aufschnitt, Linsen-Suppe, Ravioli und Süßigkeiten notiert. Nach dem Abendessen wurde noch etwas TV geschaut, bevor uns die Augen zufielen.

Mir ist aufgefallen, dass Leonard nicht mehr soviel körperliche Nähe (Küsschen, Hand halten) wünscht. Bei Spaziergängen greift er zwar noch nach meiner Hand, aber nicht mehr ganz so oft. Küsschen möchte er nur noch selten. Aber gut, er ist 8 Jahre alt und irgendwann kommt die Zeit, in der Kinder das "uncool" finden. In wenigen Jahren kommt mein Sohn in die Pubertät und da können Eltern froh sein, wenn ihnen die Kinderzimmertür nicht vor der Nase zugeknallt wird:-) Er ist kein Kita-Kind mehr, in der Schule weht ein rauer Wind. Kinder sind untereinander oft nicht nett, sie lernen sich abzugrenzen und durchzusetzen. Beides hat Vor- und Nachteile, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte. Auch ich muss lernen meine Vaterrolle seinen Entwicklungsgegebenheiten anzupassen. 

Am Samstag unternahmen wir einen Spaziergang. Leo hat einen Stock gefunden, an dem er mit seinem Taschenmesser herumschnitze. Schnitzen scheint bei ihm zur Zeit hoch im Kurs zu stehen. Nachmittags holten wir seine Lego-Sachen heraus und er baute ein Haus. Zwischendurch trank Leonard immer mal wieder eine Tasse Tee. Es scheint so, dass er wieder gesund für die Schule ist. 

Sonntag schauten wir im TV Kinderprogramm und unternahmen bei Sonnenschein einen Spaziergang, bevor ich ihn mit dem Zug nach Hause brachte. 

Sonntag, 3. November 2019

Eintrag 232

Gestern habe ich mir das Fußballspiel Frankfurt : Bayern im ZDF angesehen. Ich wusste, dass mein Traumspiel Union : Hertha, welches um 18:30 begann, nicht im Free-TV übertragen wird, sondern über einen Pay-TV Sender.

Nach langer Überlegung habe ich mich spontan entschlossen, in eine Kneipe in Siegen-Weidenau zu gehen, welche sämtliche Fußballspiele überträgt. Das Spiel an sich war leider qualitativ nicht sehr gut. Die Ausschreitungen einiger Fans aus beiden Fan-Blöcken, die fast zum Spielabbruch führten, begegne ich mit völligem Unverständnis. Nach dem Spiel kam ich noch mit 2 Fußball-Interessierten ins Gespräch und fuhr kurz nach Mitternacht mit dem Bus nach Hause.

Freitag, 1. November 2019

Eintrag 231

Die ersten Arbeitstage verliefen gut. Ich wurde von den Kolleginnen herzlich ins Team aufgenommen und die Einarbeitung findet schrittweise statt. Meine Aufgaben sind Teilgebiete der klassischen Kreditorenbuchhaltung:

Prüfung und Weiterleitung der Eingangsrechnungen
Verbuchung bereits vorkontierter Rechnungen
Verbuchung bereits angelegter Bestellungen

In Kürze soll ich Aufgaben aus dem Zahlungsverkehr übernehmen. Da mein Arbeitseinsatz voraussichtlich nur bis zum Jahresende geplant ist und wir uns schon im November befinden, bin ich lediglich eine Art "Feuerlöscher" eines personellen Engpasses. Aber genau diese relativ kurzen Einsätze sind herausfordernd, weil man sich schnell in neue Themen einarbeiten muss.

Irgendwie haben mich die letzten 4 Arbeitstage jedoch völlig ausgelaugt. Eigentlich arbeite ich gern und bin auch locker eine 40-Stunden-Arbeitswoche gewohnt, aber während der Anfangszeit eines neuen Einsatzes bin ich immer etwas mehr erschöpft.  Vielleicht liegt es auch daran, dass sowohl der Körper als auch der Geist die vielen neuen Informationen, die auf mich einprasseln, verarbeiten müssen.

Den neuen Fahrweg habe ich gut verinnerlicht. Ich gehe 10 Minuten bis zum Siegener Hauptbahnhof und fahre dann 70 Minuten mit dem Regionalzug in eine andere Stadt. Dort fahre ich weitere 10 Minuten mit der Straßenbahn, bevor ich die letzten 900 Meter bis zum Arbeitsplatz zu Fuß zurücklege (10 Minuten). Somit beträgt mein Arbeitsweg knapp unter 2 Stunden, wie auch in Berlin.

Das Herbstwetter ist in dieser Region seit einigen Tagen unbeständig. Die Tagestemperaturen lagen bei circa 10 Grad, nachts betrugen sie nur rund 0 Grad. Im Gegenzug war es nur leicht bewölkt und oft sonnig. Während der nächsten Tage soll es wohl etwas milder, aber dafür regnerischer werden, wenn die Wetterprognosen stimmen sollten.

Sonntag, 27. Oktober 2019

Eintrag 230

Morgen ist es endlich soweit. Nach langer Suche und vielem Hin und Her, beginnt morgen mein erster Arbeitseinsatz in NRW. Der gesamte Arbeitsweg beträgt, wie in Berlin auch, circa 2 Stunden pro Strecke. 

Vor jedem Einsatzbeginn bin ich nervös, weil ich unsicher bin, ob ich mich in kurzer Zeit gut in die betrieblichen Strukturen integrieren kann. Die Erwartungen der Betriebe sind stets unterschiedlich. Jedes Unternehmen hat seine Eigenheiten und besonderen Prozesse, die ich schnell erfassen und erlernen muss. Im Grunde bin ich eine Art "Feuerlöscher", der einen betrieblichen Engpass bestmöglich überbrücken muss. Die Einarbeitungszeit ist grundsätzlich kurz, weil die Einsätze meist zeitlich begrenzt sind.

Eintrag 229

76. Papazeit

(20.10.2019-27.10.2019)

Während dieser Papazeit fand eine Premiere statt, denn Leonard und ich waren noch nie so lange an einem Stück allein zusammen, wenn ich mich richtig erinnere.

Leonard und ich sind gerade dabei uns "anders" kennenzulernen. Irgendwie kann ich diesen Zustand nur schwer formulieren. Wie ich schon einmal in einem früheren Eintrag andeutete, lernt mich mein Sohn nun auch im Alltag kennen. Wir sehen uns nun häufiger und der "Glanz der Besonderheit" weicht jetzt einem Gefühl der "vertrauten Beständigkeit". Es findet somit ein Stück mehr "Normalität" statt, wenn ich mir das so vor Augen halte.

Wir waren 2 Mal Lebensmittel einkaufen und haben Spaziergänge unternommen. Weiterhin baute Leonard mit Lego-Steinen oft Fahrzeuge und Häuser. Wir schlenderten erneut am "Oberen Schloss" herum und genossen einen warmen Herbsttag. Natürlich schauten wir auch gelegentlich einen Kinderfirm auf DVD oder eine Serie in den Kinderprogrammen.

Am Sonntag brachte ich ihn mit dem Zug zu seinem Wohnort, der nur wenige Kilometer von Siegen entfernt liegt. 

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Eintrag 228

Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag, 
Papa.

Heute wäre mein Vater 80. Jahre alt geworden. Meine Erinnerungen an ihn sind leider nur noch skizzenhaft, weil er im Jahre 1989 qualvoll nach einer langen Alkoholkrankheit starb, als ich 15 Jahre alt war.

Ich behalte schöne und traurige Augenblicke in stetiger Erinnerung. Die beiden folgenden Texte habe ich vor vielen Jahren über ihn geschrieben.

Ich vermisse Dich!!!

Im Abendglanz.
Geschwollene Augen sehen nach oben
in die untergehende Sonne.
Wolken rötlich gefärbt.
Hände zittern.
Wieder hatte er den Inhalt des Glases
verschüttet bei dem Versuch zu trinken.
Aufstehen kann er nicht.
Es fällt ihm schwer.
Er steht mitten im Leben und
doch neigen sich seine letzten Tage
dem Ende entgegen.
Er weiß es.
Gesicht aufgedunsen.
Krämpfe am ganzen Körper
werden gelindert bei einem
erneuten Schluck aus dem Glas.
So viel hätte er gern noch gesehen
und gesagt.
Niemand verstand ihn.
Hilfe wollte er nicht.
Er wollte sich bei seiner Frau
entschuldigen für die
letzten Ehejahre.
Seinen Kindern wollte er noch einen
Abschiedskuss geben,
doch sie waren nicht da.
Er wird beide nicht mehr sehen.
Die nächste Begegnung mit
ihnen wird auf dem Friedhof sein.

Gewidmet meinem Vater (1939-1989)
Pascale A.
30.08.2001



Vaterlos.
Väterlicher Nähe,
beerdigt als ich 15 Jahre war.
Träume verbrannt.
Hoffnungen ertrunken.
Der Frühling liegt mit ihm begraben
unter schwarzen Rosen,
die Herbststürme mit ins Land
der Einsamkeit wehten.
Glühende Sehnsucht nach eisiger Ferne.
Sein Schatten ist immer bei mir.
Meinen sehe ich nicht.
Suchen kann ich im Staub meiner Wüste.
Finden werde ich ihn nie.
Mit ihm spricht die Brandung meines Herzens.
Erinnerung verblutet auf dem Weg in die Vergangenheit.
Alles, was von ihm in mir übrig blieb, ist kalte Leere.
Gespräch ist zu einem Gebet verkommen.
Mein einziger Gang zu ihm ist ein Besuch auf dem Friedhof.
Letzter Weg ihm Liebe zu zeigen ist ein Kniefall vor seinem Grab.
Alles, was ich von meinem Vater noch habe, ist nichts.
Pascale A.
01.09.2001 

Sonntag, 20. Oktober 2019

Eintrag 227

Das "goldene" Herbstwetter, wie es noch vor wenigen Tagen vorherrschte, ist vorbei. Es reget überwiegend und der Himmel ist grau in grau. Ich war fast dazu geneigt zur Mittagszeit das Licht einzuschalten, weil es gar nicht richtig hell werden mochte.

Der Oktober verabschiedet sich allmählich und der November rückt die Natur näher an den Winter heran. Kühl wird die Nase im Abendwind und Spinnenweben funkeln feucht im Sonnenlicht. Viele Tiere suchen sich einen Platz, um den herannahenden Winter zu überstehen. Es naht die dunkele Jahreszeit, derer man mit Kerzen und Lichterketten begegnen kann. 

Donnerstag, 17. Oktober 2019

Eintrag 226

Vor wenigen Minuten klingelte das Telefon und mir wurde mitgeteilt, dass der Kunde meinen Arbeitseinsatz genehmigt hat. Ich werde, wenn alles so bleibt wie besprochen, einen Einsatz als Kreditor haben. Alle weiteren Einzelheiten kläre ich während der nächsten Tage mit meinem Arbeitgeber.

Somit bleit meine 100%-Quote erhalten, was die Zusage bei Vorstellungsgesprächen unter meinem jetzigen Arbeitgeber betrifft. Nach jedem Gespräch hat mich der Kunde für einen Arbeitseinsatz gebucht.

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Eintrag 225

Der Wecker klingelte um 05.30. Heute war der Tag, an dem ich meinen Anzug tragen wollte, denn für 10.00 war ein Vorstellungsgespräch in einer rheinischen Großstadt vereinbart. Es handelt sich um einen Kurz-Einsatz bis zum Jahresende, der für mich in NRW arbeitstechnisch ein sehr guter Einstieg wäre. 

Der Zug verließ um 07.10 den Siegener Hauptbahnhof und brachte mich pünktlich ans Ziel. Ich merkte, dass ich zu früh war und trank in einer Bäckerei noch schnell eine Tasse Kaffee, bevor ich in die Straßenbahn stieg. Ich hatte diese Pufferzeit in der Planung bewusst einkalkuliert, falls etwas dazwischen kommt (Zugverspätung). Die letzten 900 Meter musste ich laufen, bevor ich um 09.45 am potentiellen Einsatzbetrieb ankam. Das Gespräch verlief aus meiner Sicht sehr positiv und ich habe ein gutes Bauchgefühl. Morgen Nachmittag erfahre ich dann, ob mich der Kunde bis zum Jahresende buchen möchte oder nicht.

Dienstag, 15. Oktober 2019

Eintrag 224

Das goldene Oktoberwetter hat auch diese Region fest im Griff. Mit milden Temperaturen zeigt sich der Herbst in diesen Tagen von seiner angenehmen Seite. Die Straßen-Cafe´s sind voll, die Menschen genießen das Wetter und lassen sich von der Sonne berieseln.

Heute Vormittag klingelte das Telefon. Am anderen Ende der Leitung war eine höfliche Kollegin meines Arbeitgebers, die für morgen ein Vorstellungsgespräch bei einem Kunden organisiert hat. Die Fahrtzeit zum potentiellen Einsatzbetrieb beträgt etwas weniger als 2 Stunden, für mich ein normaler Arbeitsweg. Ich hoffe sehr, dass ich bei dem Gespräch überzeugen und in dem Betrieb in einem Einsatz meine Fähigkeiten präsentieren kann. 

Montag, 14. Oktober 2019

Eintrag 223

75. Papazeit

(11.10.2019-13.10.2019)

Da Leonard am nächsten Wochenende wohl keine Zeit hat, haben wir das Papa-Wochenende vorverlegt, sodass ich ihn an zwei Wochenenden hintereinander hatte. Der Höhepunkt an diesem Wochenende war ein langer Spaziergang mit einem anschließenden Lebensmitteleinkauf für das gemeinsame Kochen. 

Am Samstag schlenderten wir bei strahlender Herbstsonne zum "Oberen Schloss" und besuchten die Aussichtsplattform. Leonard war neugierig und hat gleich meinen Balkon gesichtet, der nur ca. 200 Meter Luftlinie vom Schloss entfernt liegt. Meinem Sohn fiel auf, dass ein Großteil der Schlossparkbesucher unentwegt auf das Handy starrte. Ja, es stimmt wirklich. Viele Menschen sahen die bunten Herbstbäume und Blumen nicht, weil sie am Telefon spielten. Was für eine Zeitverschwendung. Natürlich kann man mal kurz auf das Handy schauen und eine Nachricht lesen oder beantworten, aber warum gehen diese Leute in die Natur, wenn sie diese sowieso nicht wahrnehmen? 

Nach ungefähr 45 Minuten liefen wir dann die Kölner Straße entlang in Richtung "City-Galerie". Wir schleckten eine Eiskugel und suchten einen großen Supermarkt auf. Das Ziel des Einkaufes waren die Zutaten für eine schmackhafte Nudel-Suppe. Mir ist es wichtig, dass mein Sohn auch zielgerichtet einkaufen lernt. Wir kauften Suppengrün, Erbsen, Nudeln, Würstchen und Zwiebeln. Natürlich darf nach so einem Supermarktbesuch eine kleine Nascherei nicht fehlen:-)

Als wir die City-Galerie verließen, liefen wir den ganzen Weg zurück in die Oberstadt, weil die Busse ungünstig fuhren. Zuhause angekommen, bereiteten wir die Suppe zu, die wir dann genussvoll verspeisten. Abends schaute Leo noch etwas Kinderprogramm, bevor wir einschliefen.

Am Sonntag wollte mein Sohn gern Mathe-Aufgaben lösen. Es ist gar nicht so leicht sich ständig neue Aufgaben auszudenken. Nach dem Mittagessen schaute Leonard noch etwas DVD und machte einen ausgiebigen Mittagsschlaf, bevor wir in den Zug stiegen, der ihn nach Hause fuhr (Fahrzeit 10 Minuten). 

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Eintrag 222


Trübes Wetter mit viel Regen. Gedanken zum Beginn der Übergangszeit zwischen Sommer und Winter.


Mitten im Herbst.


Bäume
werden kahl.
Schweigende Winde 
wehen
bunte Blätter von dannen.
Aus Blüten
wurde Laub.

Kinder sammeln 
Kastanien
in der untergehenden
Sonne.
Im Wald,
viele Ideen.
Der verstorbene Frühling
 wird auf
dem Kita-Tisch
zur Dekoration
verbastelt.

Schwerer Nebel
greift mit stählender Hand
zur Wende.
Das Jahr
senkt allmählich
sein Haupt.
Kahle Zweige
winken stürmisch
den Winter herbei.

Nur noch ein paar Wochen
und dann,
bedeckt der
erste Schnee
das Land.

Text: Pascale A. 

Mittwoch, 9. Oktober 2019

Eintrag 221

Die Suche nach einem Einsatzbetrieb läuft

Seit Montag bin in den Kölner Kollegen unterstellt, die für mich eifrig einen Einsatzbetrieb suchen. Sie rufen mich jeden Tag mindestens einmal an, es wird vermutlich noch ein paar Tage dauern, bis ich einen neuen Arbeitsort habe.

Meine Einsätze werden mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in Siegen stattfinden, sondern eher auf der Rhein-Sieg-Achse, also mehr in Richtung Köln. Ich nehme gern Arbeitswege von bis zu 2 Stunden pro Fahrstrecke in Kauf, wie sie auch in Berlin die Regel waren. Natürlich freue ich mich immer über kürzere Wege, sollte es einen Kunden in der Nähe geben. Bei jedem Vorschlag prüfe ich stets die Fahrdauer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit denen ich mich fortbewegen muss.

Es ist wichtig im Tages-Rhythmus zu bleiben, weil es grundsätzlich jeden Tag losgehen kann. Ich kenne das Geschäft gut, der nächste Anruf kann ein Vorstellungsgespräch und somit ein potentiell neuer Arbeitseinsatz bedeuten. 

Dienstag, 8. Oktober 2019

Eintrag 220

Veränderte Vaterrolle

Ich war bis zum 3. Lebensjahr meines Sohnes mehr oder weniger täglich in seinem Leben präsent. Aufgrund des trennungsbedingten Umzugs nach Berlin im Jahr 2014 fiel es mir schwer, mich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Da Leonard mit seiner Mutter vorübergehend nach Sachsen zog, begann für mich an jedem 2. Wochenende ein Pendel-Leben mit dem Fernreisebus. Als er dann nach kurzer Zeit wieder in diese Region zog, sah ich ihn wegen der viel größeren Entfernung lediglich einmal im Monat. Zwischen meinem Sohn und mir entwickelte sich eine Sehnsuchts-Defizit-Beziehung, die es zu meistern galt. Nun bin ich in seine Nähe gezogen, was für die Vater-und-Sohn-Bindung von Vorteil ist.  

Aufgrund meiner häufigeren Präsenz wird sich auch meine Vaterrolle verändern. Ich werde in der Erziehung mehr Einfluss auf meinen Sohn haben als noch vor wenigen Wochen. Die vermehrte Wahrnehmung von mir, seinem leiblichen Vater, führt automatisch zu einer Verschiebung der Patchwork-Familienstruktur. Mein Wort aus der Nähe wird mehr Gewicht als aus der Distanz am Telefon haben, so meine Vermutung. Leonard nahm mich bis jetzt eher als Urlaubs- oder Freizeitvater wahr, nun erlebt er mich öfter im Alltag, wozu ich auch die Wochenenden zähle. 

Leo kann sich gut allein beschäftigen, er braucht aber auch eine geistige Herausforderung, wie ich mal wieder am Wochenende feststellte. Mein Kind brennt förmlich darauf, dass man ihm knifflige Rechenaufgaben stellt. Ich möchte dieses Interesse fördern, so gut es geht. In der Pubertät kann es Phasen geben, in denen die Schule weniger im Vordergrund steht. 

Im Grunde besteht ein wichtiger Punkt in der Erziehung darin, das Selbstvertrauen des Nachwuchses zu stärken. Das soziale Leben besteht meistes aus Kompromissen. Mein Sohn soll lernen sich in gewissen Punkten durchzusetzen, aber auch mal nachzugeben. Das Nachgeben ist nicht zwingend eine "Schwäche". Ich möchte ihm ein "Spielfeld" bieten, in dessen Grenzen er sich ausprobieren und entwickeln kann. 

Natürlich lernt man auch als erwachsener Mensch von einem Kind, indem es einen stets vor neue Situationen stellt, auf die es adäquat zu reagieren gilt.

Montag, 7. Oktober 2019

Eintrag 219

74. Papazeit

(03.10.2019-06.10.2019)

Am 3. Oktober ist Leonard 8 Jahre alt geworden. Er hat sich über die vielen Glückwünsche und Telefonate sehr gefreut. An seinem Geburtstag gab es Kaffee und Kuchen ohne Kinderbesuch, die Kinderfeier war einen Tag später. Aus irgendwelchen Gründen hätten an seinem Geburtstag wohl weniger Kinder Zeit gehabt, um mit ihm zu feiern. 

Am 4. Oktober habe ich nachmittags mit meinem Kumpel in einem 2.-Hand-Laden einen gebrauchten Tisch und Stühle für ein paar Euro gekauft. Man glaubt gar nicht, wieviel gut erhaltene Möbel in so einem Laden zu fairen Preisen angeboten werden. Abends haben wir Leonard von Zuhause abgeholt, nachdem sein Kindergeburtstag in einem Bastel-Club beendet war. Mein Kumpel hat uns vor der Haustür abgesetzt und Leonard und ich gingen dann in die Wohnung. Ich habe meinem Sohn zuvor erklärt, dass die Wohnung noch fast leer ist.

Am Wochenende haben wir Lebensmittel einkauft, rechneten viele knifflige Aufgaben, bastelten kleine Häuschen für die Eisenbahn und schauten DVD. Ruck Zuck ging das schöne Wochenende mit ihm vorbei.

Eintrag 218

Die ersten Tage in Siegen

Am Samstag, den 28.09. belud ich mit freundlicher Unterstützung den Transporter und fuhr nach dem Abschied über die A2 nach Siegen. Ich kam am späten Abend an und übernachtete in einem Ferienzimmer. 

Den Sonntag "gammelte" ich in Siegen herum und besuchte ein Restaurant, in dem ich mich relativ lange aufhielt. Es gab auch die ein oder andere Stunde, die ich auf dem Parkplatz im Transporter verbrachte, weil es stark regnete. Am späten Nachmittag konnte ich dann zu Leo, der tagsüber unterwegs war. Mein Sohn hat sich sehr gefreut mich zu sehen. Nach dem Abendessen gingen wir gleich ins Bett, denn ich war extrem erschöpft. 

Der Montag (Umzugstag) begann mit einem Guten-Morgen-Kuss von meinem Sohn. Nach dem Frühstück brachte ich ihn in die Schule und fuhr nach einer kurzen Pause zur Wohnungsübergabe in die Siegener Oberstadt. Die Übergabe verlief reibungslos. Gegen 11.00 kam ein Kumpel aus alten Uni-Zeiten und half mir, den Transporter zu entladen. Das hat einige Zeit gedauert. Als wir fertig waren und ich den Transporter in einer Dreipunkt-Wendung drehen wollte, streifte ich in der Einfahrt die Häuserwand. 

Natürlich habe ich gleich die Polizei gerufen, da am Auto ein nicht geringer Schaden entstanden ist. An der Häuserwand ist nur etwas Farbe abgeblättert, aber auch hier ging ich auf Nummer sicher und habe den Schaden der Hausverwaltung gemeldet. Die Schadensmeldung der Polizei habe ich zuerst dem Autoverleiher gemeldet, als ich den Wagen abgegeben habe. Da ich die Eigenbeteiligung im Schadensfalle mit einer kleinen Zusatzgebühr von 900 Euro auf 100 Euro reduziert habe, bekomme ich sogar noch 150 Euro meiner Kaution wieder.  Mir werden lediglich 100 Euro von meiner Mietkauton einbehalten, mehr passiert für mich nicht. Alles weitere regelt die Versicherung der Autovermietung.

Mein Kumpel hat mir erstmal ein paar Dinge (z.B. Matratze) geliehen, die ich mir während der nächsten Wochen / Monate günstig selbst anschaffen werde. 

Wichtig sind natürlich auch DSL, TV und Laptop. Alles nur über das Handy zu regeln ist auf die Dauer zu kompliziert, weil für mich das Handy zum Tippen zu klein ist. Die Hausverwaltung, welche vor Ort einen großen Wohnungsbestand betreut, hat Sonderkonditionen mit einem großen regionalen Kabel- und Internetanbieter ausgehandelt. Ich habe mir diesen unschlagbaren Billig-Tarif natürlich gesichert und DSL ist jetzt freigeschaltet. Bei TV und Laptop habe ich nach günstigen Ausstellungs- bzw. "Schaufenstergeräten" gefragt. Mir ist es nun gelungen sehr günstige Geräte zu ergattern. Für mich reichen Geräte in der unteren Preiskategorie völlig aus und wenn ich darauf nochmal viele Prozente bekomme, ist das doch gut. Eine kleine Anzahlung habe ich geleistet, den Rest bezahle ich in wenigen und niedrigen Raten. 

Mit meinem Arbeitgeber stehe ich in Kontakt. Ein Arbeitseinsatzbetrieb wird weiterhin gesucht. Aber so wie ich die Branche kenne, kann es von heute auf morgen passieren, dass mich ein Kunde bucht.

Samstag, 5. Oktober 2019

Eintrag 217

Gedanken 
am letzten Tag 
vor der Abreise 
von Berlin nach Siegen.


Das Atmen fällt schwer, alles ist so trübe, traurig und voller Fragen. Warum ist alles soweit gekommen? Alles hörte plötzlich auf und fand nicht mehr statt, was vorher so vertraut war. Träume blieben Träume, doch die vielen schönen Momente von 2014 bis 2019 möchte ich nicht missen.  

Und wieder bin ich in Berlin gescheitert, in dieser lebendigen, aber zerrissenen Stadt. Berlin ruht niemals, alles ist gefühlt Rund-um-die-Uhr. Man ist, allgemein betrachtet, nirgendwo allein, auch nicht an einem See. Irgendwo ist immer einer, der einem die Ruhe nimmt, die man in dieser Metropole auch Mal sucht. Warum ist es mir bisher nicht gelungen dauerhaft anzukommen? Ich weiß es nicht.

Nun ein letzter Versuch in Siegen, in der Nähe meines Kindes. Auch diese Stadt in Südwestfalen bringe ich mit dem Wort "Scheitern" in Verbindung (1. Ehe / Studium). Aber: Wenn ich jetzt noch einmal von vorn beginnen muss, dann möchte ich öfter bei meinem Kind sein und mehr Zeit mit ihm verbringen. Ich habe all die Jahre aufgrund der Entfernung und Lebensumstände sowieso zuviel Kindheit verpasst, die nicht mehr wieder kommt. Vielleicht gelingt es mir, aufgrund meiner häufigeren Präsenz vor Ort, mehr für meinen Sohn da zu sein und ihn besser zu unterstützen. Wenn man sich in meine Lage versetzt, ist dieser Gedanke absolut nachvollziehbar und nicht verwerflich.

Jetzt sitze ich hier, alles ist für den Umzug gepackt und vorbereitet. Morgen hole ich den Transporter, fahre noch einmal in die Wohnung, lade die Sachen ein und fahre nach Siegen. Wie schnell doch am Ende alles ging. Wie schnell doch alles endete und zur Vergangenheit wird. Wie schnell man Entscheidungen trifft, die einen Prozess in die Wege leiten, der alles verändert. 

Ich bin absolut nicht froh darüber, wie sich die Dinge zum Schluss entwickelt haben. Ich fühle mich leer und ausgebrannt. Traurigkeit kann ich nicht auf Knopfdruck zeigen, obwohl ich traurig bin. Jeder Mensch verarbeitet seine Trauer anders. Wenn es um die Bewältigung meiner Gefühle geht, dann weine ich meistens allein. Einige Zeit wird ins Land gehen, bis ich die Veränderungen realisiert habe. Mein komplettes Leben mit all seinen Abläufen muss ich auf die neuen Gegebenheiten anpassen und umstellen.

Dieses Foto ist das letzte von mir aus meiner Berliner Zeit. Es entstand am 21.09.2019 nach dem Spiel Hertha BSC : Paderborn im leeren Berliner Olympia-Stadion. Hinter dem leichten Schmunzeln verbirgt sich eine tiefe Traurigkeit.



Info: Dieser Eintrag wurde am 27.09.2019 geschrieben und heute veröffentlicht.