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Ich wünsche gesegnete Osterfeiertage // 🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Montag, 25. Februar 2019

Eintrag 137

Es ist meinen Kollegen und mir gelungen, den großen "Berg" an Rechnungen ins System einzubuchen, sodass diese auch bezahlt werden können. 

Wir waren so schnell, dass nun "Leerzeiten" entstehen. Die erste Konsequenz ist, dass eine Zeitarbeitskollegin für Ende dieser Woche abgemeldet wurde.  Zeitarbeitskräfte kosten dem Kunden sehr viel Geld und Leerzeiten bedeuten, dass das zusätzlich gebuchte Arbeitspersonal wieder abgebaut werden kann. War das der Grund, weshalb sie und ich nicht zur Schulung mit eingeladen wurden?

Mein Abteilungsleiter plant mich in Kürze in die Debitorenabteilung zu versetzen, damit ich eine Kollegin (ebenfalls Zeitarbeiterin) während ihrer 2-wöchigen Kur ersetzen kann. Ich bin mir jedoch fast sicher, dass auch ich mittelfristig abgemeldet werde. Der abgemeldeten Kollegin wurde (angeblich) mitgeteilt, dass auch ich schon abgemeldet worden wäre (wegen der Leerzeiten), wenn ich keinen Einsatz bei den Debitoren hätte. Es sei mal dahingestellt, ob das stimmt. Aber mein Bauchgefühl hat mich selten betrogen. Mich würde es sehr wundern, wenn ich noch im Mai in diesem Betrieb wäre.

Die Feedback-Kultur scheint bei einigen Mitarbeiter nicht groß ausgeprägt zu sein. Am Freitag hatte ich eine Extra-Aufgabe erhalten. Plötzlich stand eine Controllerin hinter mir und meckerte mich an, weil 3 von 100 Belegen nicht richtig gebucht waren. Anstatt mir genau zu zeigen, was ich falsch gemacht habe, damit der Fehler nicht wieder passiert, verschwindet sie einfach wieder. Was soll das denn? Auch wenn die Tätigkeiten nicht sonderlich schwer sind, so befinden wir Neulinge uns immer noch in der Einarbeitungsphase. Während dieser Zeit passieren leider Fehler, ob man das will oder nicht. Und mit falsch gebuchten Belegen neben mir hektisch herumzuwedeln nützt mir gar nichts.

Während der Mittagspause hatte ich eine komische Begegnung beim Bäcker. Vor mir stand eine umweltbewusste Frau, die in einem mitgebrachten Becher einen Kaffee gefüllt haben wollte. Doch ihr Becher war zu groß, denn er passte nicht unter die Maschine. Die Verkäuferin stellte einen 2Go-Becher unter die Eingießvorrichtung, um den Kaffee anschließend umzufüllen. Plötzlich regte sich die Frau auf und schnauzte die Verkäuferin an, weil diese das Ansinnen des Verpackungssparens konterkarierte. Eine Frau dahinter meinte, es wäre besser, sie hätte ein Glas benutzt, welches man ausspülen kann. Ich gab zu bedenken, dass sein Wasserverschwendung....😅

Donnerstag, 21. Februar 2019

Eintrag 136

Der heutige Arbeitstag begann merkwürdig. Zuerst konnte ich am S-Bahnhof "Pankow" keinen Kaffee trinken, weil der X54-Bus im Stau stand und die S2 schon eingefahren war, als ich an den Gleisen ankam. 

Morgens erfuhr ich, dass die gesamte Kreditorenabteilung an einer Schulung teilnehmen sollte, außer einer Zeitarbeitskollegin und ich. Die anderen Zeitarbeitskräfte hingegen durften auf diese Schulung gehen. So etwas ist für mich stets ein Warnsignal, weil ich davon ausgehe, dass man mit mir nicht mehr weiter planen möchte. 

Nach dem Mittagessen sprach ich, leicht umschrieben, den Abteilungsleiter darauf an, ob es einen Zusammenhang zwischen meiner Nichtteilnahme an der Schulung und einer Unzufriedenheit mit meiner Arbeit gibt. Es ist gar nicht so leicht die richtigen Worte zu finden ohne das es komisch oder paranoid wirkt. 

Der Abteilungsleiter rettete die Situation, indem er auf ein kleines Feedback-Gespräch umschwenkte. Fazit: Beide Seiten sind für die ersten 2 Wochen zufrieden mit meiner Einarbeitung. Ich werde schrittweise Tätigkeiten aus anderen Teilgebieten der Buchhaltung übernehmen, sollte es Bedarf geben.

Mit diesem Zustand kann ich gut leben. Mir ist bewusst, dass ich dort keine 2 Jahre als Zeitarbeiter eingesetzt werde. Es muss aber auch nicht sein, dass ich nach der zweiten Woche wieder abgemeldet werde, weil "Anfangsfehler" dramatisiert werden. Anfangsfehler macht jeder. 

Am Nachmittag fand für eine Stunde meine weitere Einarbeitung bei den Debitoren statt. Hier kommt es auf absolute Sorgfalt und System-Kenntnisse an. Mir ist der Rechnungsausgangs-Prozess für diese Art von Kunden noch nicht ganz klar. Ferner bin ich noch nicht SAP-sicher, was den debitorischen Teil betrifft, weil hier sehr viele verschiedene "Klicks" gemacht werden müssen, bis der gesamte Vorgang abgeschlossen ist. Es ist gut, dass ich noch 3 Wochen Zeit habe, bis die Kollegin auf Kur geht.

Mittwoch, 20. Februar 2019

Eintrag 135

Auf dem Weg zur Arbeit habe ich eine "Filter-Kaffee-Quelle" entdeckt, die ich täglich anzapfe. Auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs "Pankow" ist ein Kiosk, der tatsächlich noch Filter-Kaffee verkauft. Leider ist diese Kaffee-Sorte fast überall durch den sogenannten "Cafe-Crema" abgelöst worden, den ich persönlich gar nicht mag und nur im absoluten Notfall trinke. 

Aufgrund einer Schulung der Kollegen aus der Buchhaltung findet meine nächste Einarbeitung bei den Debitoren erst morgen statt. In circa 3 Wochen soll ich eine Kollegin vertreten, die eine mehrwöchige Kur antritt. Dann werde ich sowohl im kreditorischen als auch im debitorischen Bereich tätig sein. Wie ich hörte hat die hauptverantwortliche Debitorin, mit der ich dann auch in einem Büro sitzen werde, schon circa 6 Personen innerhalb kürzester Zeit verschlissen, weil sie ihr wohl offenbar nicht genehm waren. 

Im Moment arbeitet mich für circa 2 Stunden täglich diejenige Zeitarbeiterin ein, die bald in Kur geht. Ich hatte letzte Woche einmal kurz das "Vergnügen", mir von der fest angestellten Debitorin etwas erklären lassen zu müssen, weil die Zeitarbeitskollegin nicht im Büro war. Meine Güte, so wie die etwas erklärt, hätte ich auch ins Hallenbad gehen können. Sie weiß genau, dass ich neu bin und nicht ganz soviel mit SAP zu tun hatte. Anstatt mir die Wege im System Schritt für Schritt zu zeigen, wie es die Zeitarbeiterin macht, erzählt sie mir abstrakt von ihrem Schreibtisch aus, was ich zu tun habe. Woher soll ich wissen, wo ich hinklicken muss? Sie hat fast alles vorausgesetzt. Das kann ja echt heiter werden. Daher ist es wirklich sehr wichtig, dass mich die Zeitarbeiterin gut einarbeitet, damit ich keine großen Rückfragen mehr habe.

Ich habe heute den ganzen Tag über wieder vorkontierte Lieferantenrechnungen ins System eingebucht, was mir im Grunde viel Spaß macht.

Dienstag, 19. Februar 2019

Eintrag 134

Leonard und die Sprachnachrichten.

Seit einigen Wochen sendet mir Leonard mehrmals in der Woche (insbesondere morgens) eine Sprachnachricht per Whatsapp. 

Es ist ein schönes Gefühl die Stimme meines Sohnes gleich morgens zu hören. Leonard übermittelt mir dann ganz viele Küsschen und sagt, dass er mich ganz doll lieb hat. Oft richtet er auch meiner Frau liebe Grüße aus. In der Regel sende ich ihm spät abends eine Nachricht für den nächsten Morgen, die er dann vor der Schule abhört.

Leonards Entwicklung schreitet in einem atemberaubenden Tempo fort. Aufgrund der Entfernung geht leider viel zu viel Nähe verloren. Jeder mediale Kontakt ist wichtig, damit ich über möglichst viele Dinge aus seinem Alltag informiert bin. Ich hoffe sehr, dass dieses Ritual länger anhält, damit das Vater-und-Sohn-Band weiter gefestigt wird. 

Montag, 18. Februar 2019

Eintrag 133

Der Start in die Arbeitswoche verlief allgemein gut. 

Da sich der Bus X54 heute Morgen ungewöhnlich lange durch den Verkehr quälte, kam ich erst um 08.40 im Betrieb an. Aus diesem Grund endete mein Arbeitstag um 17.10 anstatt um 17.00

Obwohl ich mir am Freitagnachmittag ein Büro für den Montag organisiert hatte, saß ein anderer Zeitarbeitskollege am Schreibtisch. Weil der Kollege dauerhaft gesundheitlich angeschlagen ist und ich kein Streithammel bin, habe ich mir mit der Hilfe des Abteilungsleiters ein neues Büro gesucht und ihm den Platz überlassen. Aufgrund von Platzmangel kann uns der Einsatzbetrieb leider keine festen Büros für die gesamte Einsatzzeit zuweisen. Wir müssen uns quasi alle 2-3 Tage ein neues Büro suchen und hoffen, dass jemand Urlaub hat oder krank ist. Dieser Job verlangt wirklich eine totale Flexibilität, auch wenn dieser Betrieb bezüglich der Arbeitsplatz-Situation bisher eine Ausnahme ist.

Insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre gut und die Bewältigung der mir zugeteilten Aufgaben macht mir Spaß. Heute war ich wieder mit der Verbuchung der Eingangsrechnungen ins System beschäftigt. Morgen werde ich wieder für 1-2 Stunden bei den Debitoren eingearbeitet, weil ich vermutlich Ende März eine Kollegin vertreten werde, der ein Kuraufenthalt bewilligt wurde.

Sonntag, 17. Februar 2019

Eintrag 132

Meine Haarschneidemaschine gibt allmählich den Geist auf. Obwohl die Maschine voll aufgeladen ist, schneidet sie nach einigen Minuten deutlich schlechter, denn die Haare bleiben Stecken und es ziept. Es wird darauf hinauslaufen, dass ich mir demnächst eine neue Maschine kaufen werde.

Da ich eine Frisur trage, die ich alle 3 Tage selber schneiden kann, gehe ich nur 2 Mal im Jahr zum Frisör. Ich mag es, wenn meine Seiten-Haare extrem kurz sind. Ich spare somit viel Geld, wenn ich meine Haare selber schneide. Doch nach ein paar Monaten gibt es immer ein paar Stellen, die nicht ganz gerade sind, sodass eine professionelle Hand ran muss.

Freitag, 15. Februar 2019

Eintrag 131

Trotz des Streiks der Berliner Verkehrsbetriebe verlief der Fahrtweg zur Arbeit reibungslos. Die S-Bahn, welche nicht zur BVG gehört, fuhr planmäßig.

Mein Wecker klingelte um 05.15 und gegen 05.30 lief ich zur 1 Kilometer entfernten S-Bahn-Station "Berlin-Hohenschönhausen". Ich wechselte in "Lichtenberg" und an der "Friedrichstaße" die S-Bahn-Linien. Nach knapp 60 Minuten Fahrtzeit kam ich ganz entspannt am "Nordbahnhof", meinem täglichen Zielbahnhof, an.

Den heutigen Arbeitstag verbrachten wir zu dritt mit der Ablage, welche aufgrund von betrieblichen Engpässen völlig aus dem Ruder gelaufen war. Es war kaum möglich einen speziellen Beleg zu finden, wenn er verbucht wurde und auf dem großen Stapel lag.

Mein Arbeitstag endete um 15.30, da ich offiziell um 07.00 begonnen habe. Die erste Arbeitswoche in dem neuen Einsatzbetrieb verlief sehr gut. Meine Aufgaben werden tätlich vielfältiger. Wann mein Einsatz endet, ist noch offen. Eine Übernahme ist eher unwahrscheinlich, weil mein Einsatzbetrieb ein Verein ist und somit strenge Richtlinien einhalten muss. Es gibt viele Entscheidungsträger (Abteilungsleitung, Vorstand etc.), daher hoffe ich lediglich auf einen möglichst langen Einsatz.

Mittwoch, 13. Februar 2019

Eintrag 130

Mein Vorgesetzter hat in unserem morgendlichen "Kreditoren-Meeting" die Aufgabenverteilung für die nächsten Wochen konkretisiert. Er hat eine Liste mit Namen und Aufgabengebiete angefertigt und diese mit uns intensiv besprochen. 

Meine Tätigkeiten liegen schwerpunktmäßig in der Verbuchung bereits vorkontierter Rechnungen sowie der "Ablage" bereits gebuchter Rechnungen. Die "Ablage" (alle 2 Tage für circa 2 Stunden) teile ich mir mit 2 anderen Kollegen. Es ist notwendig, dass auch andere Abteilungen die gebuchten Rechnungen schnell finden können. Aus diesem Grund handelt es sich hierbei zwar um eine lästige, aber notwendige Aufgabe, welche den Dokumentationsrichtlinien entsprechen muss. 

Am späten Nachmittag besuchten 2 Mitarbeiter meiner Zeitarbeitsfirma den Betrieb. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Es handelt sich aus Sicht der Zeitarbeitsfirma um einen "Kunden- und Mitarbeiterbesuch", bei dem mögliche Ungereimtheiten aufgefangen und geklärt werden können. 

Dienstag, 12. Februar 2019

Eintrag 129

Heute war ein sehr arbeitsintensiver Tag. Die Verbuchung von Eingangsrechnungen hat volle Fahrt aufgenommen. Meine Kollegin und ich hatten reichlich zu tun und es gab nur wenige arbeitsbedingte "Leerzeiten". 

Das Arbeitsumfeld ist angenehm und die neuen Kollegen geben sich große Mühe uns "Neulinge" einzuarbeiten. Während der nächsten Tage buchen wir nur "Standard-Rechnungen" ins System ein, die komplizierteren Sachverhalte erwarten uns in 1-2 Wochen.

Meine Mittagspause habe ich in der Kantine verbracht. Ich aß einen Teller mit Kartoffel-Suppe für 2,90 Euro und versuchte etwas zu entspannen. Anschließend buchte ich noch 3 Stunden weiter, bevor sich der wohlverdiente Feierabend nährte.

Ich versuche derzeit meine Arbeitszeit zwischen 08.30 und 17.00 stattfinden zu lassen.

Montag, 11. Februar 2019

Eintrag 128

Der zweite Arbeitstag meines 3. Arbeitseinsatzes war relativ anstregend. Ich muss viele neue Eindrücke verarbeiten (Arbeitsprozesse, Kollegen, Arbeitsumfeld etc.), das zerrt ganz schön an meinen Kräften. 

Natürlich möchte ich einen guten Eindruck hinterlassen und arbeite daher konzentriert. Einen festen Arbeitsplatz habe ich nicht, denn ich werde alle paar Tage in diejenigen Räume verschoben, in denen krankheits- oder urlaubsbedingt ein Schreibtisch frei ist. Zur Zeit sitze ich mit einer Kollegin (auch aus meiner Zeitarbeitsfirma) im Büro der Abteilungsleiterin, weil diese krank ist. 

Ich hole mir jede Stunde einen kleinen Stapel mit buchungsfährigen Rechnungen aus einem Büro ab und buche diese über SAP für den nächsten Zahllauf ein. Obwohl es einen erheblichen "Buchungsrückstand" gibt, konnten aus organisatorischen Gründen heute nicht soviele Rechnungen vorbereitet werden. Zwei erfahrene Kollegen tragen die richtigen Positionen auf den Rechnungen ein, 4 Kollegen verbuchen diese im Anschluss. Weil das Verbuchen schneller absolviert werden kann als die Vorbereitung, sind wir schnell fertig. Eigentlich müssten mehrere Kollegen die Rechnungen vorbereiten, damit es keine zeitlichen Leerläufe gibt. 

Die Leerläufe verbringen ich dann mit der Ablage von Rechnungen in neuen Ordnern. Es ist zu sortieren nach Ursprungsbelegnummern und ggf. nach Storno-Rechnungsnummer mit neuer Belegnummer, sollte eine Fehlbuchung stattgefunden haben. Obwohl die Sache "simpel" klingt, muss ich mich dennoch in das neue Ordnungssystem hineindenken.

Ich bin gespannt, wie ich am Freitag zur Arbeit komme, denn laut einiger Medien werden Teile der Berliner Verkehrsbetriebe vormittags streiken. 😱

Sonntag, 10. Februar 2019

Eintrag 127

Ein bisschen Ich.

Teil 22. Meine Rolle als "Teilzeit-Papa".


Es ist wirklich nicht einfach ein Kind zu haben, das über 500 Kilometer entfernt wohnt. 

Ich liebe meinen Sohn und er liebt mich. Auch wenn der innerliche Wunsch auf beiden Seiten sehr stark ausgeprägt ist sich öfter zu sehen als ein Mal im Monat, so lassen organisatorische und finanzielle Gründe ein Wiedersehen nur alle 4 Wochen zu. Es gibt als kleinen Ausgleich noch eine Extra-Zeit während der Schulferien. 

Da wir uns relativ "selten" sehen, sind unsere Treffen immer etwas ganz Besonderes. Diese Situation des "Besonderen" hat Vor- und Nachteile. Der Nachteil ist, dass ich dazu neige, ihn zu verwöhnen. Ich möchte die wenige Zeit, die wir gemeinsam verbringen, nicht mit Schimpfen oder Maßregeln vergeuden. Wer sich in meine Lage versetzt, der wird mich sicher verstehen. Auch ich wurde nicht streng erzogen und möchte diese Großzügigkeit meinem Sohn weitergeben. 

Ich möchte die Zeit mit ihm genießen und eine Vater-und-Sohn-Nähe aufbauen bzw. die vorhandene Nähe intensivieren. Mein Ziel ist es eine Art "Spielfeld" zu schaffen, in dessen Grenzen er sich verwirklichen kann. Ich liebe das spielerische Wesen der Kinder und möchte, das ein Kind auch ein Kind sein darf ohne das Gefühl zu vermitteln, das ich mir auf der Nase herumtanzen lasse. 

Ein weiterer Nachteil ist, dass Leonard und ich keinen Alltag erleben. Die meisten Treffen finden am Wochenende statt und ich erfahre relativ wenig von seiner Schulzeit, die ihn prägt.

Ein "Teilzeit-Papa" zu sein bedeutet für mich einen Mangel zu verwalten (knappe Zeit). Ich nutze die ganze Bandbreite der Technik aus, um ihn zu hören oder zu sehen (Skype). Doch leider gelingt es nur mäßig meinem Sohn während des Skypens bei den Schularbeiten zu helfen, weil er beispielsweise die Kamera wackelig hält. Eine Vaterrolle kann grundsätzlich nur mit einer regelmäßigen physischen Präsenz vor Ort ausgelebt werden. Diese fehlende Anwesenheit kann nur bedingt mit dem Telefonieren oder Skypen kompensiert werden. 

Leonard fühlt, wenn es mir nicht gut geht und auch ich sehe aus 10 Metern Entfernung, wenn ihn etwas bedrückt. Die Bindung zwischen uns ist gefestigt, immerhin. 

Ich gehöre nicht zu seinem häuslichen Umfeld. Es ist so, als sei ich ein "Gast" derjenigen Familie, die ihn umgibt. Eine richtige Vaterfigur, wie ich sie mir vorstelle, kann ich aufgrund der Entfernung nicht darstellen. Ich versuche krampfhaft dagegen anzukämpfen, dass ich nicht zu einem "Statisten" verkomme, der ab und zu mal durchs Bild huscht. Eine Lösung, die meine Rolle als Papa im Sinne einer Vorbildfunktion weiter festigt, ist bisher nicht in Sicht.


Dieses Gedicht, welches ich vor circa 2 Jahren schrieb, spiegelt mein Dilemma wider. 
Bitte Anklicken, damit ihr es gut lesen könnt.

Samstag, 9. Februar 2019

Eintrag 126

3. Arbeitseinsatz

Am Montag erhielt ich die Mitteilung, dass mein Arbeitseinsatz am 8.2.2019 beginnen sollte. Aus diesem Grund verschob ich auch meine Papazeit um einige Tage nach vorn.

Ich erschien pünktlich um 08.45 an meinem Arbeitseinsatzort in Berlin-Mitte (Nordbahnhof). Hier werde ich während der nächsten Wochen / Monate Aufgaben aus der Kreditoren-Buchhaltung übernehmen. Eigentlich liegt mein Schwerpunkt eindeutig in der Debitoren-Buchhaltung, aber "einfache" Tätigkeiten kreditorischer Art kann ich auch bewerkstelligen.

Meine Haupttätigkeit während der nächsten Wochen wird das Einpflegen von Eingangsrechnungen in das Buchhaltungsprogramm SAP sein (Kontierung). Ein erfahrener Mitarbeiter hat bereits die Lieferantennummer und die richtigen Sachkonten auf der Rechnung vermerkt. Ich muss "nur" noch die Rechnung in das System eintippen. Natürlich ist das keine reine Abschreibaufgabe, weil es in diversen Fällen Besonderheiten in der Verbuchungsart gibt, die auf der Rechnung nicht vermerkt sind. Aus diesem Grund muss ich bei jeder Rechnungseinbuchung aufmerksam sein, damit keine Fehler passieren. 

Der erste Arbeitstag verlief gut und ich hoffe, dass ich hier längere Zeit eingesetzt werde. Es wurde schon angedeutet, dass ich eventuell einige Aufgaben aus der Debitoren-Buchhaltung übernehmen könnte.

Der Fahrtweg beträgt circa 1 Stunde (ein Mal umsteigen), für Berliner Verhältnisse also völlig angemessen.

Eintrag 125

69. Papazeit

(04.02.2019-07.02.2019)


Am Montagmittag erhielt ich von meiner Zeitarbeitsfirma die Benachrichtigung, dass mein neuer Arbeitseinsatz erst am Freitag beginnt. Also habe ich schnell überlegt und mich dazu entschieden, die Papazeit vorzuverlegen. 

Ich organisierte schnelle eine Unterkunft und ein Mietauto. Ich wählte diejenige Unterkunft im Ort "Kirchhundem", in der ich während der Einschulung mit meiner Frau und meiner Mutter übernachtete. 

Ich verabredete, dass ich Leonard am Dienstag nach Schulschluss in Empfang nehme. Wir holten noch schnell seine Sachen von seiner Mutter ab und fuhren dann nach dem Einkauf in die Ferienwohnung. Wir erledigten gemeinsam die Hausaufgaben, schauten etwas TV und malten Bilder. Abends kochte ich uns Nudeln mit Tomatensoße (sein Wunsch). Zum Einschlafen erzählte ich ihm selbst ausgedachte Gute-Nacht-Geschichten.

Am Mittwoch brachte ich Leo zur zweiten Stunde in die Schule. Die Fahrtzeit von der Ferienwohnung zur Schule betrug circa 20 Minuten. Nach Schulschluss fuhren wir in die Ferienwohnung und ich zeigte ihm, wie man Schneebälle richtig formt und gut wirft. In Kirchhundem lag viel Schnee. Nachmittags erledigten wir erneut seine Schularbeiten, bevor wir vor dem Einschlafen in die Badewanne gingen.

Am Donnerstagmorgen brachte ich Leonard in die Schule. Wir verabschiedeten uns mit ein paar Küsschen. Anschließend brachte ich seine Sachen zu seiner Mutter und fuhr gleich nach Berlin.

Diese Papazeit war etwas anders als üblich. Es war mehr "Alltag" mit Schule, die unsere gemeinsame Zeit prägte. Für Leo und mich war es wichtig, auch diese "andere" Zeit mal zu erleben.

Montag, 4. Februar 2019

Eintrag 124

Bis zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich zwar, dass ich einen neuen Arbeitseinsatz habe, aber mir ist noch unbekannt, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit ich beginne. Ich erwarte heute oder morgen einen Anruf von meiner Zeitarbeitsfirma, um neue Details zu erfahren.

Am Freitagabend fahre ich zu meinem Sohn nach NRW. Aufgrund der mir noch unbekannten Arbeitszeiten kann ich noch keinen Mietwagen buchen, weil die Anbieter eine genaue Uhrzeit benötigen, um die Reservierung entgegenzunehmen. Leider ist auch keine Autovermietung in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsort, sodass ich noch ein paar Stationen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss. Als ich noch im Europa-Center oder in Adlershof arbeitete hatte ich Glück, weil ich nur 50 Meter zur Mietwagenstation laufen musste.

Ich bin sehr gespannt, wann mein Telefon klingelt.😏

Sonntag, 3. Februar 2019

Eintrag 123

3. Arbeitseinsatz // Zusage

Der Arbeitseinsatz in Berlin-Adlershof endete am Donnerstag, den 31.01.2019 um 16.30 Uhr. Zuvor habe ich die Bank eingebucht und meine offenen Fälle abgeschlossen bzw. für eine Übergabe zusammengestellt. 

Nachmittags klingelte das Telefon und mir wurde ein Vorstellungsgespräch als Kreditor in Berlin-Mitte vorgeschlagen. Ich arbeite schwerpunktmäßig eher als Debitor, aber ich habe keine Sekunde gezögert und diesen Termin dankend angenommen.

Das Vorstellungsgespräch fand am Freitag um 11.00 Uhr in den Räumen des Kunden in Berlin-Mitte (Nordbahnhof) statt. Meine Gesprächspartner waren der Leiter der Kreditoren-Abteilung und die Leiterin der gesamten Buchhaltungsabteilung. Es herrschte eine offene Gesprächsatmosphäre. Ich beantwortete einige fachliche Fragen und meinen Werdegang. Nach circa 30 Minuten schien alles gesagt zu sein. Wir verabschiedeten uns freundlich und mein Bauchgefühl sagte mir, dass meine Chancen gut stehen.

Und so war es auch. Wenige Stunden später rief mich eine Mitarbeiterin meiner Zeitarbeitsfirma an um mir mitzuteilen, dass mich der Kunde buchen möchte. Der Arbeitseinsatz, welcher Mitte der kommenden Woche beginnt, ist vorerst befristet, obwohl immer die Option auf eine Übernahme besteht.

Ich konnte somit weiterhin meine persönliche 100-Prozent-Quote aufrecht erhalten, was meinen Erfolg bei Vorstellungsgesprächen als "Sachbearbeiter in der Buchhaltung" betrifft.