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Erlebnisse 3 (2014-2018)

68. Falco- Das Musical



Am Mittwoch, den 11.4.2018 besuchten wir das Musical, welches sich um das Leben des verstorbenen Pop-Künstlers "Falco" dreht.

Die Musikveranstaltung fand im fast ausverkauften Theater am Potsdamer Platz statt. Beginn war pünktlich um 20.00. Obwohl sich die Darsteller größte Mühe gaben und die Songauswahl sämtliche Hits umfasste, wollte keine große Stimmung aufkommen. Ein Musical ist leider kein Konzert, sondern ähnelt eher einer Theaterveranstaltung.

Erst während der 3 Zugaben standen fast alle Zuschauer auf und bejubelten die Akteure. Für mich war es ein sehr gelungener Abend mit einem hohen Unterhaltungswert.
Weiterführende Informationen zur Musical-Tournee:
12.4.18 19:57


67. Urlaub in Portugal / Ancora
(25.03.2018-03.04.2018)



Für unsere Hochzeitsreise wählten wir uns einen kleinen Ort ganz im Norden des Landes aus. Unsere Unterkunft war das wunderbar gepflegte Hotel "Meira", welches 3 Minuten vom Strand entfernt liegt. 

Während der ganzen Zeit genossen wir den Meeresblick und unternahmen größere oder kleinere Spaziergänge. Wir besuchten verschiedenen Cafe´s oder Restaurants.

Mitte der Woche fuhren wir mit einem Regionalzug in die Stadt "Porto" und schlenderten durch die Innenstadt. Weiterhin fuhren wir in den nahegelegenen Ort "Viana Do Castelo", shoppten etwas und freuten uns, die Stadt kennenzulernen.
Das Wetter war eher herbstlich, das tat aber unserer harmonischen Stimmung keinen Abbruch. 
Streik auf der Rückreise.
Nach dem Ryanairstreik in Portugal sind wir mit fast 3-tägiger Verpätung wieder in Berlin angekommen.
Als wir das Flugzeug nach Berlin-Schönefeld betreten wollten, wurde uns mitgeteilt, dass der Flug aufgrund des Streiks annuliert wurde. Wir reihten uns dann in die lange Schlage am Ryanairschalter ein. Dort warteten bereits hunderte Passagiere von anderen bestreikten Flügen.
Nach mehrstündiger Warterei wurden uns zwei Alternativen mitgeteilt:
1) Bezahlte Übernachtung im Hotel. Flug am nächsten Tag nach Krakau, dann mit dem Bus nach Berlin (Wie wir inzwischen hörten, mussten die Passagiere aus Krakau zumindest teilweise ihre Rückreise eigenständig planen).
2) Bezahlte Übernachtung im Hotel. Flug nach zwei Tagen nach Memmingen.
Wir hatten in der Wartschlage ein Paar kennengelernt, mit dem wir ein Mietwagen von Memmingen nach Berlin organisiert hatten. So konnten wir die Rückreisekosten minimieren.
Fazit:
Nach einem wunderschönen Urlaub in Ancora, mussten wir aufgrund des Streiks viel Geld für die Streiktage auslegen und müssen ggf mehrere Monate auf eine Entschädigung warten. Leider muss ich zwei Tage unbezahlten Urlaub nehmen und mir das Geld vom Gehalt + Mietwagen von Ryanair sowie die wiederholen.
6.4.18 19:14


66. Erasure-Konzert in Berlin.



Am 1. März spielte die Synth-Pop-Gruppe "Erasure" in der ausverkauften Columbiahalle ein fulminantes Konzert.
Ich überraschte meine Frau an Ihrem Geburtstag mit "Überraschungsästen", die mit zum Konzert kamen. Als wir gegen 19.45 vor der Halle ankamen, stand dort eine sehr lange Schlange, obwohl der Einlass bereits um 18.30 war. Wir hielte uns im Oberrang auf und lauschten einem Mix aus aktuellen Titeln und Ihren Hits aus den 80ér Jahren. Bei "Always" und ihrer einzigen Zugabe "Little Respect" kullerten mir die Freudentränen aus den Augen. Es war ein sehr abwechslungsreiches Konzert und gelungener Geburtstagsabend.
Setlist-Tour (ohne Gewähr) 

Oh L'Amour
Ship of Fools
Breathe
Mad As We Are
Just a Little Love
In My Arms
Chains of Love
Sacred
Sweet Summer Loving
I Love Saturday
Victim of Love
Phantom Bride
World Be Gone
Take Me Out of Myself
Who Needs Love Like That
Blue Savannah
Atomic (Blondie cover)
Drama!
Stop!
Lousy Sum of Nothing
Always
Here I Go Impossible Again
Sometimes
Encore: A Little Respect
3.3.18 13:41


65. Tokio Hotel-Konzert in Berlin



Meine Frau, meine Stieftochter und ich besuchten im Rahmen der "Dream Machine"-Tour bereits das 2. Konzert in Berlin. Das erste, welches wir besuchten, war in der "Huxleys Neuen Welt" (Neukölln); das gestrige fand in dem Club "Black Box Music" statt.

Meine Stieftochter ist seit ihrer Jugend ein Fan. Weil ich immer für andere Bands offen bin, wollte ich wissen, was an den "Vorurteilen" dran ist.

Das Einzige, was mich störte, waren die Preisstaffeln. Wer für einen Song mit auf die Bühne wollte, musste viele hundert Euro extra zahlen. Sowas nenne ich Abzocke der treuen Fans.
All das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die beiden Konzerte sehr rockig und gelungen waren. Ihre Songs kann die Band "live" sehr gut präsentieren, ich war begeistert.
Es wird wohl nicht mein letztes Konzert dieser Band sein, auch wenn ich sicherlich kein großer Fan werde. 
19.11.17 14:12


64. Robbie Williams-Konzert in der Berliner "Waldbühne"

Vorband "Erasure"

Playlist der Tour (ohne Gewähr)

  1. Victim of Love
  2. Drama!
  3. Love You to the Sky
  4. Oh L’Amour
  5. Chorus
  6. Blue Savannah
  7. Love to Hate You
  8. Sometimes
  9. Stop!
  10. Chains of Love
  11. A Little Respect
 Robbie Williams
Playlist der Tour (ohne Gewähr)
  1. God Bless Our Robbie
  2. The Heavy Entertainment Show
  3. Let Me Entertain You
  4. Monsoon
  5. Party Like a Russian / Party Like a German
  6. Back for Good (Take That Song)
  7. The Flood (Take That Song)
  8. Freedom 90 (George Michael Cover)
  9. Love My Life
  10. Livin‘ on a Prayer / Rehab / The Best / Kiss / Don’t You Want Me / Stayin‘ Alive / She’s the One / U Can’t Touch This / Candy / Here Comes the Hotstepper / You’re the One That I Want / Come Undone
  11. Come Undone
  12. Somethin‘ Stupid (Carson and Gaile Cover) (mit Stephanie aus Düsseldorf)
  13. Rudebox
  14. Kids
  15. Sweet Caroline (Neil Diamond Cover) – Duett mit Robbies Vater
  16. Motherfucker / Hey Jude
  17. Feel
  18. Rock DJ
  19. Seven Nation Army (The White Stripes Cover) (Z)
  20. Strong (mit verändertem Text) (Z)
  21. Angels (Z)
  22. My Way (Claude François Cover) (Z)
Quelle: http://monkeypress.de/2017/06/live/konzertberichte/robbie-williams-erasure-duesseldorf-esprit-arena-28-06-2017/
26.7.17 18:54


63. Pet Shop Boys-Konzert in der Berliner Mercedes-Benz-Arena
Playlist der Tour (ohne Gewähr) 

  1. Inner Sanctum
  2. Opportunities (Let's Make Lots of Money)
  3. The Pop Kids
  4. In the Night
  5. Burn
  6. Love Is a Bourgeois Construct
  7. New York City Boy
  8. Se A Vida É (That's The Way Life Is)
  9. Love Comes Quickly
  10. Love Etc.
  11. The Dictator Decides
  12. Inside a Dream
  13. West End Girls
  14. Home and Dry
  15. The Enigma
  16. Vocal
  17. The Sodom and Gomorrah Show
  18. It's a Sin
  19. Left to My Own Devices
  20. Go West

Zugabe

  1. Domino Dancing
  2. Always on My Mind
  3. The Pop Kids
 Quelle: https://www.morgenpost.de/berlin/article211020293/Pet-Shop-Boys-live-in-Berlin-2017-Tickets-Termin-Show.html 
2.7.17 19:09


62. Depeche Mode-Konzert im Berliner Olypiastation.



Gestern feierten wir zusammen mit 70.000 Zuschauern die Synth-Rock-Stars Depeche Mode. Leider fing es nach einer Stunde stark an zu regnen, sodass wir durchweichten. Das Konzert endete um 23.00 Uhr, wir waren aufgrund von Staus erst gegen 01.30 Zuhause.

Es war ein sehr schönes Konzert. Ich kann jedem empfehlen, sich diese Band einmal anzuschauen. Mein persönliches Highlight war das Cover des Songs "Heroes" (David Bowie).


Die Setlist

01. Going Backwards
02. So Much Love
03. Barrel Of A Gun
04. A Pain That I'm Used To
05. Corrupt
06. In Your Room
07. World In My Eyes
08. Cover Me
09. A Question Of Lust (Martin)
10. Home (Martin)
11. Poison Heart
12. Where's The Revolution
13. Wrong
14. Everything Counts
15. Stripped
16. Enjoy The Silence
17. Never Let Me Down Again
Encore
18. Strangelove (Martin)
19. Walking in My Shoes
20. Heroes (David-Bowie-Cover)
21. I Feel You
22. Personal Jesus
Quelle: https://www.depechemode.de/tour/konzerte/2017-06-22-berlin/berlin-olympiastadion-2/ 
23.6.17 17:18

61. Bye Bye Potsdam (Dezember 2014 bis Februar 2017).


Nachfolgend werden keine Namen genannt (Personen, Firmen, Produkte, Branche).


Im Oktober 2014 zog ich trennungsbedingt zu meiner Schwester nach Berlin. Es war mein Ziel entweder als Sachbearbeiter und/oder im käufmännischen Bereich eine Arbeitsstelle zu ergattern, weil ich durch mein Studium und meine Berufsausbildung in diesen Tätigkeitsfeldern Fachkenntnisse erlangen konnte.
Nach wenigen Wochen gelang es mir, über eine gute Zeitarbeitsfirma, in einem seriösen Unternehmen als telefonischer Sachbarbeiter eingesetzt zu werden. Ich war in meiner Arbeitsweise äußerst diszipliniert und zeigte durch meinen langen Fahrtweg nach Potsdam eine große Mobilitätsbereitschaft auf. Das Projekt, in dem ich eingesetzt wurde, war temporärer Art. Während dieser Zeit gelang mir eine fast fehlerfreie und zügige Arbeitsweise, die meiner Teamleitung imponierte. Ich bin einer der letzten Zeitarbeiter gewesen, die bis zum Projektende bleiben duften, bevor die Stammbelegschaft die Arbeit allein übernahm.
Durch eine interne Empfehlung aufgrund meiner guten Arbeit gelang mir der Absprung von der Zeitarbeit in ein befristetes Vertragsverhältnis eines Tochterunternehmens. Man mag es kaum glauben, aber diese Änderung bedeutete für mich ein Fortschritt. 
Nach 6 Wochen Schulung begann die eigentliche Tätigkeit als kaufmännischer Sachbearbeiter. Über den Inhalt meiner eigentlichen Arbeit möchte ich keine Auskünfte geben, damit kein Rückschluss auf meinen Arbeitgeber gezogen werden kann.
Nach circa einem Jahr wechselte ich in eine kleine Unterabteilung, welche aufgrund ihrer Größe in einem besonderen Fokus steht. Leider ist meine Arbeitsweise während dieser Zeit nicht ganz "fehlerfrei" gewesen. Aus meiner und aus Sicht meines fachlichen Vorgesetzten handelte es sich bei den Fehlern jedoch nicht um fachliche, sondern vorwiegend um unbedeutende Flüchtigkeitsfehler. Zunehmend wurde ich von meinem Chef kritisch beäugt.
Im Oktober 2015 lernte ich eine Frau aus Potsdam näher kennen, mit der ich eine kurze, intensive Beziehung führte, bevor wir uns im Januar 2016 "im Guten" trennten.  
Ich wechselte im Februar 2016 freiwillig in ein neues, temporäres Projekt, welches circa 2 Monate dauerte. 
Im April 2016 gewann ich den Gerichtsprozess gegen meine damalige Uni, sodass wegen des Studentenstatusses mein Arbeitsvertrag geändert werden musste. Mein Einkommen reduzierte sich deutlich. Anfang April wechselte ich erneut in ein temporäres Projekt. 
Ich vermisste zunehmend die Kollegen und die Arbeitsweise meines alten Teams. In den Pausen und auch privat hielt ich Kontakt zu ihnen und bekundete bei der Teamleitung den Wunsch zur Rückkehr. Im Sommer 2016 war es dann soweit, ich durfte endlich in mein Ursprungsteam zurückkehren, nachdem mich führende Kollegen bei meinem Chef als Wunschkandidaten vorschlugen. 
Ende Sep- tem- ber pas- sierte ein Trau- ma, von dem ich mich bis heute nicht erholt habe. Nach dem Ende meines Studiums musste mein Arbeitsvertrag erneut geändert werden (von Student in Vollzeit). Ohne weiter ins Detail gehen zu wollen wurde ich, trotz des expliziten Wunsches führender Teamkollegen (!), nicht langfristig übernommen, sondern erhielt gnädigerweise eine kurze Arbeitsvertragsverlängerung. Diese Vorgehensweise war für mich ein Signal, dass ich, um es hart auszudrücken, zum Abschuss freigegeben wurde oder, um es sanft zu formulieren, wurde mir die Botschaft vermittelt:"Pascale, suche Dir schnell einen neuen Arbeitgeber!" Ich fühlte mich in diesem Unternehmen bis dahin sehr wohl und war nun ausgemustert. Wenige Wochen später wechselte wieder einmal die Teamleitung, sodass ich keine "Fürsprecher" mehr hatte.
Ich musste handeln und besuchte im Spätherbst eine Jobmesse. Durch die Vermittlung einer mir nahestehnden, familiären Person und aufgrund meines überdurchschnittlich guten Zwischenzeugnisses, wurde ich zum Vorstellungsgespräch meines neuen Arbeitgebers eingeladen... 
Danke Potsdam! Danke für die vielen emotionalen und schönen Erlebnisse während der letzten 2 Jahre! Trotz der vielen Höhen und Tiefen möchte ich keinen Tag missen!!!
30.1.17 20:32


60. Mein väterlicher Freund, H.-D.


Für mein Studium zog ich Ende 1998 von Berlin nach Siegen (NRW). Da ich schon seit meiner frühen Jugend ein politisch denkender Mensch bin, nahm ich an einer politischen Veranstaltung teil, die als Ziel die Gründung einer Partei hatte, welche damals im Bundestag bereits vertreten war, aber noch keinen Stadtverband in Siegen hatte. Dort lernte ich H.-D. kennen, wir waren uns von Anfang an symphatisch. Ich mochte seine offene und pragmatische Art. Mir imponierte besonders sein vielfältiges Interesse in den Bereichen Kultur, Musik und Politik. 

Nach den Parteiveranstaltungen tranken wir mit oder ohne Parteikollegen ein Feierabendbier und es dauerte nicht lange, bis wir uns auch privat verabredeten. Er lud mich 1999 zum Weihnachtsessen in sein Haus ein, anschließend hörten wir queer durch sämtliche Musikbereiche CD´s verschiedenster Künstler. H.-D. verfügt über 1000 CD´s und Schallplatten, von Punk über NDW, Synthiepop, Wave, Rock, Metall bis zum Pop. Es gibt kaum ein Genre, das in seinen vielen Regalen nicht vertreten ist. So mancher kleine Schallplattenladen hätte an seiner Musikauswahl eine helle Freude. Während der nächsten 15 Jahre trafen wir uns anfangs regelmäßig, später seltener zum Gedenkenaustausch oder zur musikalischen Unterhaltung.
Nach dem unsere Partei auch kommunalpolitisch ins Parlament einzog, kam es aus verschiedensten persönlichen und politischen Gründen zu schweren Zerwürfnissen zwischen diversen Parteimitgliedern. Über Einzelheiten werde ich hier selbstverständlich nicht berichten. H.-D. und ich waren inzwischen auf demselben innerparteilichen Flügel, denn zu vielen gesellschaftlichen Themen teilten wir eine ähnliche Grundhaltung. Aus verschiedensten Gründen geriet auch H.-D. in diese Zerwürfnisse. Da jeder wusste, dass ich ihm menschlich nahe stand, wurde auch ich zunehmend in diese Konflikte involviert, obwohl ich es nicht wollte. Es reichte aus mit ihm ein Bier zu trinken, um in den Verdacht zu geraten, an einer "Verschwörung" teilzunehmen.
H.-D. und ich überstanden eine schwere Zeit innerparteilicher Diffamierungen. Mir ist heute bewusst, dass auch wir damals nicht mit Watte um uns geworfen haben. Die Diffamierungen fanden statt, in dem man einerseits teilweise von parteilichen Informationen abgeschnitten wurde und andererseits durch Tuscheleien, über die ich von anderen Parteimitgliedern erfuhr. Es braucht keiner zu denken, das ich nicht im Bilde war, was mein Ansehen betraf. Über einen E-Mailverteiler gab es offen unschöne Formulierungen, um es höflich auszudrücken.
Exkurs: Zu Beginn meiner Parteizeit war ich eher dogmatisch und ideologisch geprägt, inzwischen erkannte ich jedoch, dass der Pragmatismus im Vordergrund stehen muss, wenn man zumindest Teilziele in der Gegenwart umsetzen möchte. Während der Jahre entwickelte ich mich weiter und hinterfragte politische Ziele "meiner" Partei bzw. verglich diese mit meiner Grundhaltung. Zunehmend fühlte ich mich fremd und mich störte massiv der zwischenmenschliche Umgang untereinander. Man wurde von einem Teil einer innerparteilichen Gruppe sofort in eine politische Ecke gedrängt, weil man mit gewissen Parteifreunden ein Bier trank, welche der Gruppe nicht passten, da sie mit diesen Personen im Klinsch lagen. Es wurden wilde Verschwörungstheorien gebildet und es herrschte aus meiner Sicht ein Klima der geistigen "Sippenhaft". Die eben genannten Punkte führten neben anderen persönlichen Dingen dazu, dass ich die Partei verließ (Exkurs-Ende).
H.-D. wurde auch ein Freund meiner damaligen Familie, nach dem Leonard geboren wurde. Er stand uns stets mit Rat und Tat zur Seite. Schon früh merkte ich, dass er für mich als Vaterfigur fungierte. H.-D. ist ein guter Zuhörer und er sagt einem in richtigen Augenblick seine Meinung, auch wenn man sie nicht hören will. Genau diese Eigenschaft mag ich an "echten" Freunden. Er zeigt Fingerspitzengefühl und konstruktive Wege auf, wenn es um Konflikte geht. Mitten im Studium besorgte er mir schnell und unkonventionell ein Praktikumsplatz in seiner Firma. 
Leider zog sich H.-D. ab dem Jahr 2011 langsam aus meinem Leben zurück. Die Treffen wurden seltener, waren dennoch unterhaltsam und geistreich. Ich bin ihm für viele Dinge im Leben sehr dankbar.
Lieber H.-D., ich möchte Dir danke sagen für die schöne, gemeinsame Zeit und ich hoffe, dass wir uns weiterhin tief verbunden bleiben. 
PS: Das Foto entstand bei unseren letzten Treffen im September 2016. Früher trug er keinen Bart. Ich möchte erwähnen, dass es sich bei der Bewertung, welche die Partei betrifft, nicht um Tatsachen, sondern um meine Meinung handelt.
18.1.17 16:49


59. Ostsee-Trip nach Heringsdorf mit meiner Verlobten (04.07-05.07.2016)/  Zusammenfassung.

Ostee-Reloaded!



Nach dem ersten erlebnisreichen Urlaub mit meiner Verlobten, brauchten wir dringend einen Nachschlag unseres harmonischen Ostsee-Feelings. Die Ostsee hat unsere Sinne vernebelt und uns süchtig gemacht:-)

Kaum hatten wir am Montagmittag den Landkreis "Barnim" verlassen, begann es im Auto außergewöhnlich lustig zu werden. "Sie" und ich lachen grundsätzlich viel zusammen, aber die Fischküste macht alles noch viel lustiger zwischen uns.

An einer Raststätte kurz vor Pasewalk machten wir eine kurze Pause und schossen die ersten Bilder. Wir kamen gegen 17.00 an einem kleinen Hotel in Heringsdorf an, legten unsere Klamotten ab und liefen zum Strand hinunter.
Der Himmel war leicht bewölkt und die Luft war nicht gerade sommerlich heiß, aber dennoch zogen wir unsere Badesachen an und sprangen ins Wasser.  Anschließend tranken wir einige Bierchen in dem italienischen Cafe am Ende der Seebrücke. In diesem Lokal wurde es für uns besonders lustig. Egal was der Hase sagte, es wurde über fast jeden Satz oder jede Bemerkung gelacht:-) Unter einer Palme, die neben unserem Tisch stand, genossen wir den Sonnenuntergang.
Anschließend wollten wir in ein Restaurant einkehren, um Abendbrot zu essen. Leider schließen fast alle Lokale vor 22.00. Mit etwas Glück bekamen wir noch zwei leckere Flammkuchen, auf die sich unsere hungrigen Mägen freuten.
Gegen Mitternacht nahmen wir uns eine Decke, eine Flasche Sekt sowie Bier und liefen zum Strand hinunter. Der Strand war menschenleer. Wir zwei saßen direkt am Ufer und schauten in den sternenklaren Himmel! Danach machten wir es uns zwischen den Strandkörben gemütlich (...) Wir beobachteten die Sterne, sangen Lieder von Udo Lindenberg, Nena und Rio Reiser. Auch wenn wir absolut nicht textsicher waren, machte das Singen viel Spaß. Wir begutachteten den "kleinen Wagen" am Himmel und lachten bis tief in die Nacht.
Am nächsten Morgen speisten wir gegen 10.00 am Frühstückbuffet unseres Hotels. Nachdem wir um 11.00 unser Hotelschlüssel wieder abgegeben hatten, verbrachten wir den restlichen Tag in Heringsdorf. Wir gingen erneut zum Strand und entspannten uns bei leicht bewölktem Himmel. "Sie" und ich schlenderten durch den Ort, aßen ein Fischbrötchen, bevor wir erneut das Cafe auf der Seebrücke aufsuchten, um einen Kaffee zu trinken.
Am frühen Abend stiegen wir in das Auto und traten den Heimweg nach Berlin an. 
Fazit: Die Osteeluft hat weiter unsere Sinne benebelt, die eh von unserer Harmonie schon benebelt sind:-) Es ist schön einen Menschen gefunden zu haben, der den Hasen so nimmt, wie er ist. Ich merke es immer wieder, wir haben uns gefunden!
6.7.16 22:33

58. Ostseeurlaub mit meiner Verlobten (11.06.-14.06.2016)/ Zusammenfassung.



Wir fuhren am Samstagmittag mit dem Auto über eine Landstraße auf die Autobahn in Richtung Ostsee. Unterwegs legten wir auf einer Raststätte eine Kaffeepause ein und knipsten die ersten Fotos:-) 

Diese Fahrt war der Start eines Lachfeuerwerks erster Klasse:-) Nach einer 3-stündigen Reise kamen wir am späten Nachmittag in Ahlbeck an. Unterwegs hörten wir fast ausschließlich meine Live-And One-Playlist. Wir sangen, pfiffen und trällerten einige Lieder mit, das hätte "Steve" sicherlich gefreut:-)

Meine Verlobte hatte für uns ein gemütliches Zimmer mit Kochecke und Bad gebucht. Nach der Zimmerübergabe brachte ich als erstes unsere mitgebrachte Bierkiste ins Zimmer, danach liefen wir bei blauem Himmel sofort und zielstrebig zum Strand, der gleich erkundet werden musste. Die Sonne schien, die Temperatur war jedoch durchwachsen. Der Hase (mein Spitzname) konnte es kaum erwarten, seine Großstadtfüße in das Ostseewasser zu halten. Da ich glaubte, dass wir am Sonntag hätten baden können, nahmen wir keine Badesachen mit zum Strand. Leider war es ein Fehler auf die Wetterprognosen zu hören, wie sich herausstellte.
Abends schlenderten wir die Strandpromenade entlang, um nach einem Fischrestaurant Ausschau zu halten. Wir kehrten in ein gemütliches Restaurant ein, dessen Sitzgelegenheit teilweise ein Fischkutter war. Bei schönem Sonnenuntergang floss das erste Urlaubsbier unsere Kehlen entlang. Nach einem Lebensmitteleinkauf liefen wir in unser Zimmer zurück und machten einen gemütlichen Fernsehabend:-)
Sonntagvormittag erblickten unsere schönen Augen das Licht des zweiten Ostseeurlaubstages. Der Himmel war leicht bedeckt und es war windig. Wir schnappten uns unsere Badenklamotten sowie die Strandmuschel, welche vor dem Urlaub noch hektisch gekauft werden musste und marschierten zum Wasser. Als wir die Strandmuschel aus der Tasche holten, öffnete sie sich quasie von selbst und der stärker werdende Wind wehte den Hasen einen Meter über Ahlbecker Strandgelände. Wie sich erst nach Muschelaufbau herausstellte, wehte die rote Strandfahne, also Badeverbot. Ich wunderte mich schon, warum kein Mensch im Wasser war. Als der Hase zielstrebig zum Wasser lief, ertönte über große Lautsprecher die Stimme des Bademeisters mit dem Hinweis des Badeverbots, sodass ich wieder zur Muschel zurückkehrte.
Der Strandhimmel verdunkelte sich. Wir entschlossen uns spontan, unseren ersten Badetag vorzeitig zu beenden. Abends kochte meine Frau im Urlaubsdomizil Spaghetti + Bolognese und wir schauten das Fussballspiel Deutschland:Ukraine im TV. Die erste Sektpulle wurde geköpft:-)
Am Montag wurde das Wetter leider nicht besser. Meine Schwester erzählte uns telefonisch von einer "Schmetterlingsfarm", die wir dann aufsuchten. Anschließend planschten wir 5 Stunden in der Ostee-Therme, genossen Saunengänge und schwitzen in einem römischen Dampfbad, bevor wir abends unser Zimmer aufsuchten.
Der letzte Urlaubstag: Dienstag klingelte um 08.00 der Wecker. Vor dem Frühstück packten wir unsere Sachen und führten die Zimmerübergabe mit der Vermieterin durch. Bevor wir nach Berlin fuhren, wollten wir den letzten Tag in vollen Zügen genießen. Zuerst hielten wir auf dem "Erdbeer-Erlebnishof", auf dem meine Frau zwei extrem lustige Videos von mir drehte, als ich auf einem manipulierten Rad durch die Gegend eierte:-)
Der Hase wollte die Ostsee nicht verlassen ohne vorher ein Heilbutt-Fischbrötchen gegessen zu haben. Gesagt, getan. In Greifswald suchten wir eine Fischbude auf, in der wir Heilbutt bestellten. Nach einer Tasse Kaffee auf dem Marktplatz traten wir die Heimreise nach Berlin an. Ich brachte uns beide sicher in die Hauptstadt "Hohenschönhausen" zurück.
Fazit: Es war ein unvergesslicher 1. Ostseeurlaub! Wir verbrachten den Großteil unserer Zeit mit Lachen, Jubel, Trubel und Heiterkeit, wobei entspannte Augenblicke nicht zu kurz kamen. Wir planen mittelfristig wieder an die Ostee zu fahren.
PS: Unser persönlicher, musikalischer Ostsee-Hit war "Enjoy the silence" von Depeche Mode. Dieses Lied wurde während dieser Zeit zwei Mal im Radio gespielt und einmal im "Erdbeer-Erlebnishof" als Coverversion. 
15.6.16 16:12


57. Meine Erfahrungen als Wochenend-Papa.



Vorwort: Ich liebe das Wesen der Kinder und finde es interessant, wie sie jeden Tag ihre Welt entdecken. Ich habe den Eindruck, dass mich diejenigen Kinder, die ich über den Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kennengelernt habe, sehr mögen. Sehr gern spiele ich mit Kindern (und sie mit mir) und ich bringe ihnen mit größtem Vergnügen etwas bei. Sie danken es meistens mit einem Lächeln. (-Vorwort Ende-)

Als ich im Oktober 2014 wieder nach Berlin zog, war die Umstellung vom Vollzeit-Papa zum Wochenend-Papa nicht leicht. Leonard und ich meisterten die Veränderungen jedoch mit Bravour. Er scheint die Umstellung gut verkraftet zu haben, worüber ich sehr froh bin.

Als er noch in Dresden wohnte, holte ich ihn an jedem zweiten Wochenenende mit dem Fernreisebus nach Berlin. Die Fahrtzeit betrug knapp 2 Stunden, sodass ein Holen oder Bringen schnell über die Bühne gebracht werden konnte.
Als ich erfuhr, dass Leonard wieder nach S. ziehen wird, schrieb ich für ihn folgendes Gedicht:

Lebensautobahn. 

Mein Schicksal
brennt schwerelos.
Reisebus fährt
auf verwischten Lebenslinien
geradeaus in die Vergangenheit.
Jeder Autobahnkilometer
ein Herzschlag im Nirgendwo.
Turbodiesel Kinderglück. 
Meine Schwimmflügel
haben keine Chance.
Mein Motor
ist sein Lächeln,
heute und morgen.

Pascale A.
Berlin, Juli 2015

Als er noch ein kleines Baby war, sangen seine Mutter oder ich ihm dieses selbsterfundene Einschlaflied vor. Ich habe es gerade beim Stöbern in meinem Blog wiedergefunden. Der Text wurde in der Melodie des Liedes "Jetzt fahrn wir übern See..." in einer sehr langsamen Variante gesungen.

Jetzt gehn wir schlafen,
schlahahafen,
jetzt gehn wir schlahafen.
Jetzt gehn wir schlafen,
schlahahafen,
jetzt gehn wir schlahafen.
Wir gehen in die Heia,
Heiaheiaheija,
wir gehen in die Heia,
das Traumland wartet schon.
Wir gehen in die Heia,
Heiaheiaheija,
wir gehen in die Heia,
das Traumland wartet schon.

Gleich schläfst Du 
tief und fest tief und fest,
gleich schläfst Du tief und fest.
Gleich schläfst Du 
tief und fest tief und fest,
gleich schläfst Du tief und fest.
Und hast ganz schöne Träume,
wünderschöne Träume.
Und hast ganz schöne Träume,
weil der Mondbär Dich beschützt.
Du hast ganz schöne Träume,
wünderschöne Träume.
Du hast ganz schöne Träume,
weil der Mondbär Dich beschützt.

Morgen früh wachst Du auf
wachst Du auf,
morgen früh wachst Du auf.
Morgen früh wachst Du auf
wachst Du auf,
morgen früh wachst Du auf.
Dann gibt es wieder Küsschen,
ganz ganz viele Kühüsschen,
dann gibt es wieder Küsschen,
soviel Du ertragen kannst.
Dann gibt es wieder Küsschen,
ganz ganz viele Kühüsschen,
dann gibt es wieder Küsschen,
soviel Du ertragen kannst.

- Text Ende-

Gefühlsmäßig war die Umstellung vom Vollzeit-Papa zum Wochenend-Papa für mich eine Katastrophe. Vor dem Umzug sah ich Leonard jeden Tag, doch dann nur noch alle 2 Wochen. Ich verpasste große und kleine Entwicklungsschritte sowie seine alltäglichen Erlebnisse. Jedes Mal, wenn ich ihn sah, gewann ich den Eindruck, als sei er ein anderes Kind. Ich kann den Spruch meiner Oma nun verstehen, wenn sie als Kind sagte: "Pascale, Du bist aber groß geworden!".
Wochenend-Väter neigen manchmal dazu, das Kind etwas großzügiger zu behandeln, weil man die wenige Zeit, die man sein Kind sieht, es lachen sehen möchte. Vielleicht ist das ein "Fehler", an dem ich noch arbeiten werde. Selbstversändlich gibt es feste Regeln, an die sich Leonard halten muss.
Ich habe jedoch etwas die Erziehungs-Philosophie meines Vaters übernommen, der sagte:"Pascale, alles im Rahmen!". Er ignorierte meinen Schabernack bis zu einem gewissen Punkt. Erst dann schritt er ein und zeigte mir eine Grenze auf.
Ich merke gelegentlich, wenn ich Leo keine negative Aufmerksamkeit gebe, dass er von ganz allein aufhört am Essenstisch zu zappeln. Es gibt halt nicht immer ein "Richtig" oder "Falsch" in der Erziehung ;-)
Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Leonard sehe, um die wenige Zeit, die wir miteinander haben, genießen zu können :-)
Das Leben ist ein dynamischer Prozess. Alles ist im Fluss und im Wandel. Ich liebe Leonard bedingungslos und möchte ihn, so gut es geht, auf all seinen schönen und weniger schönen Lebenswegen als Vater begleiten. Die Türen werde für ihn immer offenstehen. Das sehe ich als selbstverständlich an, denn ich bin Vater mit Leib und Seele!!!
9.2.16 21:11


56. Neuigkeiten rund um Leonard.



Vorwort: Ich liebe das Wesen der Kinder und finde es interessant, wie sie ihre Welt entdecken. Ich habe den Eindruck, dass mich diejenigen Kinder, die ich über den Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kennengelernt habe, sehr mögen. Sehr gern spiele ich mit Kindern (und sie mit mir) und ich bringe ihnen mit größtem Vergnügen etwas bei. Sie danken es meistens mit einem Lächeln

-Vorwort Ende-

Leonard ist nun 4 Jahre und 3 Monate jung.
Seine Sprachentwicklung ist gut. Er spricht längere, auch leicht verschachtelte Sätze. Er kann, bis auf das X, Y und Z, das ABC auswendig aufsagen sowie von 1-20 zählen. Die meisten Farben kann er unterscheiden. Leonard hat große Freude daran, sein Können und Wissen mitzuteilen.
Er hat einen guten Gleichgewichtssinn auf dem Laufrad und auch das Fahrradfahren (mit Unterstützung) macht Fortschritte. Seine Feinmotorik ist für sein Alter sehr gut ausgeprägt, denn es gelingt ihm z.B. die Schienen der Eisenbahn allein zusammenzustecken und die Wagons auf die Gleise zu stellen. 
Er schaut gern den "Sandmann", "Feuerwehrmann Sam" oder "Ernie und Bert" auf Youtube. Leo hört gern Kindermusik, aber sein Lieblingslied ist weiterhin dieses hier: https://www.youtube.com/watch?v=7CaYaimwypM 
Leonard liebt es ins Schwimmbad zu gehen und im Wasser herumzutoben. Es gelingt ihm gut, sich mit Schwimmflügeln im Wasser fortzubewegen.
In vielen Dingen hat Leo ein großes Selbstvertrauen hinzugewonnen, denn auf Spielplätzen klettert und rutscht er gern. Er liebt es, die letzten 3 Stufen einer Treppe hinunterzuhüpfen
Es dauert eine Weile, bis er seine Schüchternheit gegenüber anderen Kindern abgelegt hat. Doch ist er erst einmal im Spielfluss, so kümmert er sich auch um kleinere Kinder, die er kennt (z.B. auf Spielplätzen). Leonard ist sehr gern an meiner Seite, wenn er mich sieht. Er muss jedoch noch lernen, dass ich nicht unentwegt in seiner unmittelbaren Nähe sein kann. Er sollte auch noch lernen, das Petzen bleiben zu lassen, auch wenn er es nicht böse meint.
Vor dem Einschlafen erzähle ich ihm weiterhin selbsterfundene Geschichten der "Igel-Familie", auf die er sich riesig freut
9.1.16 15:26


55. Leonards 4. Geburtstag!


Am 02.10.2015 (Freitagabend), traf ich mich nach der Arbeit mit zwei netten Kollegen und trank in Potsdam-Babelsberg in einer kleinen Kneipe ein Feierabendbier. Ich wollte die Zeit bis zum Einstieg in den Nachtbus am Berliner ZOB mit ein paar interessanten Gesprächen überbrücken.

Gegen 20.00 verließ ich die Kneipe und fuhr zum ZOB, um Leonard zu seinem 4. Geburtstag in S. zu besuchen. Auf dem Weg nach S. musste ich zwei Fernbuslinien nutzen. Der Bus am Berliner ZOB hatte zur Abfahrt über eine Stunde Verspätung, die er auf dem Weg nach Frankfurt nicht mehr aufholen konnte. Während der Busfahrt konnte ich kaum schlafen, weil 1. mein Schwager um 00.00 Geburtstag hatte (wie Leo) und ich ihm gratulieren wollte und weil ich 2. um 04.30 in Frankfurt umsteigen musste. Somit hätte ich potentiell 4 Stunden schlafen können, es waren aber aufgrund der Enge und Gegebenheiten im Bus höchstens 3 Stunden.

In Frankfurt hatte ich einen Aufenthalt von circa 90 Minuten. Also ging ich in die Bahnhofshalle der DB hinein und suchte mir eine gemütliche Bank. Die erste Bäckerei öffnete erst um 05.00, somit musste ich noch eine Weile auf meinen Guten-Morgen-Kaffee warten.
Gegen 08.15 kam ich in S. an und wurde von Leoanrds Mami mit dem Auto abgeholt. Leo saß natürlich mit im Auto. Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir in die Wohnung. Nach dem Frühstück gingen Leonard und ich in die Badewanne, bevor wir in der bereits schön geschmückten Wohnung weitere Luftballons aufhängten. Leonard und ich spielten die ganze Zeit mit seinen Autos. Gegen 12.00 gab es eine leckere Linsensuppe zum Mittagessen. Während Leonard und ich einen Mittagsschlaf machten, backte Leonards Mami Kuchen und bereitete den Kaffeetisch vor.
Die ersten Gäste kamen gegen 15.00. Anwesend waren mein Kumpel E., meine Kumpeline L. und zwei ehemalige Nachbarinnen. Leider mussten andere Gäste aus verschiedenen Gründen absagen bzw. hatten andere Termine und konnten gar nicht erst zusagen.
Es war ein schöner Nachmittag. Leonard freute sich ganz dolle über seine vielen Geschenke, die er schrittweise überreicht bekam: Viele große und kleine Spiele; Ein Spielteppich mit Autos; Ein großer Truck, in dem viele kleine Autos enthalten sind; Ein "Feuerwehrmann-Sam-Set" (von meiner Mutter und mir), welches das Feuerwehrauto mit Figuren enthält sowie eine Feuerwehrmann-Sam Helm+Weste+Taschenlampe, sodass Leoanard in diese Rolle schlüpfen kann; ein Kinderrad.
Das Kinderrad war natürlich das Hauptgeschenk. Dieser Tag war ein warmer Herbsttag, sodass wir alle einen kleinen Spaziergang unternahmen. Davor probierte Leo erste Fahrversuche auf seinem neuen Fahrrad. Wir spazierten zu einem kleinen Spielplatz und genossen die Sonne. Zwischendurch klingelten die Telefone und sein Opi, seine Omi´s sowie meine Schwester und ihr Mann gratulierten ihm oder sangen ein Ständchen. Als ihn meine Mutter und meine Schwester sprechen wollten, war er sehr abgelenkt und wollte lieber auf dem Spielplatz spielen. Das ist normal, denn an so einem Tag ist er aufgeregt. Die Hauptsache war, dass sie anriefen und er ihre Stimmen hören konnte.
Nach knapp 90 Minuten kam der Geburtsagstross wieder in der Wohnung an. Während wir uns unterhielten, spielte Leo mit seinen Geschenken. Nach und nach verabschiedeten sich die Gäste, sodass wir gegen 19.30 Abendbrot essen konnten. 
Nach dem Abendbrot gingen Leo und ich gleich ins Bett, denn aufgrund des massiven Schlafmangels fielen mir fast die Augen zu.
Am nächsten Morgen spielte Leo sofort mit seinem Feuerwehrmann-Sam Feuerwehrauto:-) Er bedankte sich bei mir für die Geschenke und sagte mir, dass er ganz traurig sei, weil ich wieder fahren müsse. Ich war sehr berührt. 
Leonard und seine Mami brachten mich mit dem Auto an die Haltestellen für Fernbuslinien. Mein Bus fuhr mit einer Verspätung von 30 Minuten ab und ich kam gegen 21.00 am Berliner ZOB an.
Fazit: Es war ein sehr schöner Geburtstag! 
5.10.15 00:13


54. Kurzurlaub im Harz (1.5.-3.5.2015).



Meine Mutter, meine Schwester, mein Schwager und ich fuhren am Freitagmorgen aus Berlin ab, um in den Süd-Harz zu fahren. Auf dem Weg hielten wir an diversen Parkplätzen an und aßen Brote und Gemüse.

Unser Ziel war ein "Kneip-Hotel" in der Stadt Bad Lauterberg. Zuvor machten wir einen Zwischenstopp im "Nietzsche-Haus" in der Stad Nauemburg und kletterten auf einen kleinen Weinberg.

Während der 3 Tage besuchten wir verschiedene Sehenswürdigkeiten, Schlösser und Ausstellungen in verschiedenen Orten (Herzberg, Andreasberg, Bad Lauterberg, Torfhaus u.a.). Wir hatten sehr viel Glück mit dem Wetter, denn es fiel nicht ein Regentropfen. Die meiste Zeit waren wir unterwegs und hielten uns nur zum Schlafen und Frühstück im wunderschönen Hotel auf.
Wir fuhren mit einer Seilbahn einen kleinen Berg hinauf und mit einer Sommerrodelbahn hinunter. Jeden Abend kehrten wir in ein Restaurant ein, um Abendbrot zu essen.
Auf dem Rückweg nach Berlin rasteten wir für ein paar Stunden in Gosslar und besuchten meine Geburtsstadt Peine. In Peine hatte ich viele schöne Kindheitserlebnisse. 
Gegen 22.00 kamen wir wieder in Berlin an. 
4.5.15 19:35

53. Ein Haus im Petunienweg...



...war ein wunderbarer und erlebnisintensiver Ort meiner Kindheit! Dort wohnte die Familie meines Kindergartenfreundes S., mit dem ich mich vor Weihnachten traf.

Wir besuchten beide dieselbe Kindergartengruppe. Seine Mutter nahm mich nachmittags oft mit nach Hause (in Absprache mit meiner Mutter), weil die KITA früher schloss, als meine Mutter nach der Arbeit nach Rudow fahren konnte.

Mit S. war ich über 10 Jahre befreundet und übernachtete gelegentlich an den Wochenenden bei ihm. Wir spielten mit Star Wars-Figuren, kletterten auf den Bäumen des großen Grundstückes herum oder bauten im Wohnzimmer die elektrische Eisenbahn auf. Aus dem Etagenbett wurde ein Piratenschiff und aus ein paar Brettern bauten wir eine Bude.
Abends fuhr ich mit dem Kinderrad nach Hause. Ich bewundere seinen Vater, der selbständig war und an den Wochenenden immer volles Haus hatte, denn die Freunde seiner anderen beiden Söhne waren auch zu Besuch. Heute denke ich mir, das der arme Mann kaum abschalten konnte, weil immer Kinderbesuch im Haus hatte:-) Ich war hartnäckig und blieb bis um 20.00, bevor ich nach Hause fuhr, weil ich mich nicht verabschieden wollte. 
Mir imponierte besonders seine Mutter, weil sie so ein großzügiges und beeindruckendes Gemüt hatte. Diese Familie war zeitweise eine Art "Ersatzfamilie" für mich, bei der ich mich sehr wohlfühlte. Gern denke ich an diese vielen erlebnisreichen Stunden zurück.
Als Teenager verloren wir uns aus den Augen. Jeder hatte andere Interessen und andere Freundeskreise. Ich stehe heute wieder in E-Mailkontakt mit ihm und freue mich ihn wiedergesehen zu haben. Heute wohnt nur noch die Mutter im Haus.
Kindheitserinnerungen, so intensiv und tief verwurzelt in der Seele, prägen eine Persönlichkeit. Gerüche und Bilder habe ich tief in mir abgespeichert und sie dienen als Erinnerungsanker einmaliger Momente. 
12.4.15 17:25


52. Erinnerungen an die Schulfreundschaft mit André Röhner.


Wer ist André Röher? Diese Frage wird sich der ein oder andere von Euch stellen. Ein Blick z.B. auf die Internetseite von "Wikipedia" wird Euch diese Frage schnell beantworten.  

André Röhner ist ein Fernseh- und Theaterschauspieler, der in zahlreichen Fernsehserien Haupt- und Nebenrollen spielte. Er absolvierte an der renomierten Schauspielhochschule "Ernst Busch" seine Schauspielausbildung.
Wir lernten uns Anfang der 90ér Jahre an einer Berufsfachschule im Berliner Bezirk "Prenzlauer Berg" kennen, denn wir besuchten dieselbe Klasse und saßen nebeneinander. Aus uns entwickelte sich rasch eine Schulfreundschaft, denn wir beide schrieben Gedichte und kamen so ins Gespräch.
Schnell merkte ich, dass André "anders" war (im positven Sinne) als die anderen Mitschüler. Ich empfand ihn als schüchtern und sensibel. Die Berufsfachschule für "Wirtschaft" endete nach einem Jahr.
André und ich erhielten nach der gemeinsamen Schulzeit den Kontakt aufrecht. Wir trafen uns 2-3 Mal im Jahr und tauschten Gedichte und Schöngeistigkeit aus. Sämtliche Begegnungen mit ihm waren sehr inspirierend. Oft kam er mit Büchern an, die mir unter die Nase hielt und die ich unbedingt lesen sollte, weil diese ihn tief begwegten.
So kam es, das er mir das Buch "Demian" von Hermann Hesse empfahl, das ich verschlang. Kaum ein Buch, das ich bis zu dieser Zeit gelesen hatte, bewegte mich tiefer als "Demian". Ich kann mich gut daran erinnern, das wir sehr oft über dieses Buch sprachen. Auch Werke von F. Nietzsche waren Inhalt unserer Gespräche.
Einmal besuchte ich ihn Zuhause. Ich brachte eine VHS-Kassette mit dem Jeames Dean Film "Jenseits von Eden" mit, den wir uns beide ansahen. Ich war ein großer Dean-Fan, doch diesen Film fand er langweilig. André war ein direkter Typ und sagte:"Warum hast Du mir diesen Film zeigen wollen?" In seinem Zimmer hatte er Bilder von Hesse und Nietzsche an die Wand gemalt. Diese Zeichnungen haben mich sehr beeindruckt, denn er war auch ein guter Zeichner, wie ich fand.
Das Blatt wendete sich. Auf einem unserer letzten Treffen gestand er mir, dass er mich während unserer gemeinsam Schulzeit für meine Gedichte bewunderte. Damals war ich für ihn eine inspirierende Quelle gewesen, teilt er mir mit. Wir trafen uns im "Jüdischen Viertel" in Berlin und tranken in einem Café einen Tee. Zuvor schlenderten wir den halben Tag ziellos durch Berlin-Mitte und unterhielten uns über literarische und philosophische Themen, aber ich merkte zunehmend, das er mir auf diesen Gebieten inzwischen weit überlegen war. Wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, begann er zu dieser Zeit schon an seiner Schauspielkarriere zu basteln.
Trotz intensiver Bemühungen verlor ich den Kontakt zu ihm, denn er war viel unterwegs. Mitte der 2000ér Jahre schrieben wir uns ein letztes Mal eine kurze Mail. 
Mitte der 90ér Jahre schrieb ich ein Gedicht über ihn, das ich leider nicht mehr auffinden kann. Schon damals, noch bevor er ein bekannter Schauspieler wurde, merkte ich anhand seiner Persönlichkeitsmerkmale, das André etwas ganz Besonderes ist. 
Als ich ihn Mitte der 2000ér Jahre in einem Spielfilm im Fernsehen in einer Hauptrolle sah, war mir klar:"Meine Vorahnungen haben mich nicht getäuscht!" Damals war noch nicht absehbar, in welche Richtung er seinen Weg gehen würde, aber mir war klar, dass er sich als Künstler einen Namen machen würde. Mir gefällt in seinen Filmen, das er viel mit Mimiken und Gesten arbeitet.
Abschließend möchte ich sagen, dass ich die vielen gemeinsamen Stunden mit ihm sehr genossen habe. Wir trafen uns zwar selten, doch diese Stunden waren geistreich und haben mich sehr beeindruckt. Zwischen den Zeilen hörte ich aus einem unserer letzten Gespräche heraus, das er nicht verstehen kann, warum ich einen kaufmännischen Beruf ergreifen wolle, weil er glaubte, das meine Stärken in einer andern Richtung lägen.
PS: Fotos von ihm könnt ihr Euch googeln:-)
26.2.15 20:17


51. M.´s Zeit als Produktionshelfer.


Nachfolgend werden keine Namen genannt (Personen, Firmen, Produkte, Branche). Diese Geschichte mit ihren Handlungen ist frei erfunden. Übereinstimmungen mit lebenden Personen oder existierenden Unternehmen wären rein zufällig.

Vor einem Jahr stellte sich M. persönlich bei einer Zeitarbeitsfirma vor. Anfangs war er skeptisch, weil man viel negative Dinge über Zeitarbeit hört und liest.

Wenige Tage, nachdem er seinen Arbeitsvertrag unterschrieb, bekam M. einen Anruf, dass er am nächsten Tag einen Arbeitseinsatz habe. Er freute sich sehr und war gespannt auf die neue Herausforderung in der Arbeitswelt. Eine neue Aufgabe musste her, nachdem er zu Beginn seines Studiums gescheitert war und es ständig Absagen auf seine Bewerbungen als Maler hagelte.
1. Arbeitseinsatz:

Der Fahrdienst holte ihn pünktlich vor der Haustüre ab und es ging los. M. wurde zusammen mit mehreren Kollegen in eine weit entfernte Produktionsstätte gefahren. Die anderen Kollegen seiner Zeitarbeitsfirma waren schon länger dort tätig.
Als sie die große Halle betraten, suchte M. zuerst den Schichtführer auf. Er schaute mit ihm auf den Schichtplan, auf dem er aber nicht stand. Das erging auch dem anderen Kollegen von einer anderen Zeitarbeitsfirma so. Nach kurzer Zeit wurden sie gemeinsam an einen Arbeitsplatz gestellt, der aus 4 Maschinen bestand. 
Beide wurden von einem Mitarbeiter aus der Stammbelegschaft für zwei bis drei Stunden eingearbeitet. Das "Problem" an diesem Arbeitsplatz waren die aus M.´s Sicht sehr schnell eingestellten Maschinen. Außerdem musste man sich die fachspezifischen Arbeitsmaterialien, die er nicht kannte, selbst organisieren und holen.
Angefangen von den Paletten, die er sich mit einem Hubwagen selbst von dem verschneiten und vereisten Hof (es war tiefester Winter) holen musste. Die Produkte "fraßen" viele Platten d.h. er war gezwungen, sich mehrmals pro Schicht Paletten zu holen. Manchmal gab es keine Paletten mehr oder das Tor zum Hof war verstellt. Die schnellen Maschinen liefen jedoch weiter. Im schlimmsten Fall fiel alles vom Band, doch den Schichtführern interessierten seine Probleme wenig, zumal sie "wichtigere" Probleme hatten. M. und sein Kollege waren aber für diesen Arbeitsplatz verantwortlich, also wurde das Fehlen von Arbeitsmaterialien zu IHREM Problem. Wenn sie Kollegen aus der Stammbelegschaft nach Hilfe fragten, hörte sie sich meistens doofe Sprüche an. Es gab leider nicht viele Kollegen, die hilfsbereit waren.
Dazu kam, dass man die schweren Produkte sehr hoch auf die Paletten stapelen sollte und man diese auf den letzten zwei Ebenen hochwerfen musste (ca. 2 Meter). Anschließend fuhr er die Paletten auf eine Wickelmaschine, WENN ihm der Hubwagen nicht weggenommen wurde. Anfangs wussten sie auch nichts von einem "Maschinenplan". Der hing in irgendeiner Ecke und keiner erzählte ihnen anfangs etwas davon. In diesem wichtigen Plan stand genau beschrieben: Anzahl der Paletten einer Produktvariante und die Verpackungsart.
Auf jede dieser Produktvarianten bei 4 Maschinen wurde ein wechselfarbiges Klebeband draufgeklebt. Pech nur, wenn man das anfangs nicht weiß. Pech nur, wenn keine Klebebänder mehr auffindbar sind. Pech nur, wenn man von diesem Maschinenbelegungsplan nichts weiß und mitten in der Schicht die Produktvariante geändert wird ohne Kenntnis. Parallel musste man in knappen Zeitabständen eines der Produkte auf einer Waage wiegen, um die Qualität zu kontrollieren.
Und wenn das nicht genug wäre, standen ihnen die Lagerarbeiter mit ihrer Nörgelei im Weg. Eigentlich sollte M. und sein Kollege jedes der 4 verschiedenen Produkte im Lager in eine seperate Reihe fahren, damit ein System im Lager und somit bei der Verladung erkennbar war. Das ist auch nachvollziehbar. Leider gab es kaum noch Platz für die vielen Paletten und somit war M. gezwungen, wenn ihm die Produkte nicht vom Band fallen sollten, die Paletten schnell irgendwo hinzustellen. Das Ende vom Lied: Einige Lagerarbeiter kamen mit einem rechtlich grenzwertigen Ton auf M. zu und forderten ihn auf sich eine neue Reihe zu suchen, obwohl sie genau wussten, dass es keinen Platz mehr gab. Im schlimmsten Fall musste er die Paletten bis ans Ende der großen Halle fahren und diese Halle war groß!
Und all das vor dem Hintergrund sehr schnell getakteter Maschinen! 
Sein Kollege und er schafften in den ersten zwei Wochen mit Mühe und Not diesen einen Arbeitsplatz, der eigentlich nur für eine Person gedacht war! Viele Arbeitsabläufe pendelten sich ein, ihr Arbeitstempo steigerte sich. Wenn alles gut lief und die Arbeitsmaterialien vorhanden waren, schafften sie nach 2 Wochen diesen Arbeitsplatz, doch leider gab es viele Pannen im Produktionsprozess, der sie immer wieder aus dem Takt brachte.
Nach ungefähr 3 Wochen wurden sie getrennt. Jeder von ihnen stand an anderen Maschinen und Arbeitsplätzen, die ebenfalls ein extrem hohes Arbeitstempo mit sich brachten. Es gab Tage, an denen M. zwischen 2 Maschinen hin und her rennen musste, wenn er mit dem Tempo Schritt halten wollte.
Nach circa 2 Monaten bat er seine Zeitarbeitsfirma, ihm einen anderen Arbeitseinsatz zu geben. Seinem Wunsch wurde anstandslos nachgekommen.
2. Arbeitseinsatz:
In diesem Betrieb saß M. fast ausschießlich an einer Metallpresse und musste tausend oder mehr Produkte pro Schicht bearbeiten. Die Arbeit war sehr monoton und es kam auch hier wieder auf die Arbeitsgeschwindigkeit an. Der Unterschied zum 1. Arbeitseinsatz war, dass ER das Arbeitstempo selbst bestimmen konnte und er sich nicht von Maschinen durch die Gegend hetzen lassen musste. Neben ihm waren noch mehrere Kollegen von seiner Zeitarbeitsfirma beschäftigt. Leider ging nach einer Woche ein wichtiges Betriebsmittel zu Bruch, sodass die meisten Arbeiter der Nicht-Stammbelegschaft keinen Arbeitseinsatz mehr hatten. Nach rund einer Woche endete seine Arbeit in diesem Betrieb.
3. Arbeitseinsatz:
Die Zeitarbeitsfirma sagte M. am Telefon, dass sein Arbeitseinsatz für längere Zeit geplant war. Die Stammbelegschaft sagte ihm am ersten Tag:"Wie wir hörten, bist Du nur eine Woche da". M. sollte nur eine Produktionsspitze abdecken. Seine Zeitarbeitsfirma wollte ihn vermutlich motivieren, hohen Arbeitseinsatz zu zeigen. Vielleicht geben sich viele Zeitarbeiter keine Mühe, wenn sie wissen, dass sie nur für eine Woche irgendwo arbeiten. Bei ihm ist sein Arbeitsengagement unabhängig von der Arbeitseinsatzdauer. Wenn er "gebucht" war, gab er sein bestes, ob ein Tag oder 3 Jahre!
Auch in diesem Betrieb wird, wie überall, nach einem Tag erwartet, dass man das Wissen und das Arbeitstempo vorweisen kann, wie eines Mitarbeiters aus der Stammbelegschaft, der die Arbeitsvorgänge schon viele Jahre duchführt.
Wie oft dachte sich M.:"Würde man einen von diesen Meckerern aus der Stammbelegschaft morgen früh um 5 Uhr in eine Bäckerei stellen und erwarten, dass er um 9 Uhr allein und zwei super tolle Torten hinbekommt, kämen da nur Senfbratwürstchen als Ergebnis heraus!!!":-) 
Die meisten Zeitarbeiter, wie er, sind branchenfremd und "nur" schnell angelernt. Ein bisschen mehr Verständnis hätte er sich besonders in diesem Betrieb schon erhofft.
So stand er am ersten Tag in der Verpackungsabeilung mit einer langjährigen Mitarbeiterin zusammen an einem Tisch und sie verpackten Güter. Die ganze Halle bestand aus großen und langen Regaleinheiten, in denen unzählige Kisten und Verpackungen aller Art und Größe gestapelt waren. Als seine vorgegebenen Kisten verbraucht waren und er neue brauchte, sagte sie ihm: "Du hast doch Augen im Kopp, musste gugge!". Eigentlich war sie ganz nett, nur ihre schroffe Art fand er für den ersten Arbeitstag mehr als unpassend.
In der Pause holte er sich einen Kaffee an einem Automaten, denn er wusste erst am zweiten Arbeitstag von einer Kantine. Irgendwie wusste M. auch gar nicht, was er hätte mit den neuen Kollegen reden sollen. Das ist wie als Sitzenbleiber in der Schule, wenn man in eine neue, aber schon feste Klasseneinheit kommt, dachte er sich.
Die Mitarbeiterin gab ihm um 11.00 eine Aufgabe, die "noch ganz schnell" erledigt werden müsse, bevor Schichtende ist. Dort standen große Berge von Gütern, die bearbeitet werden mussten. Es war absehbar, dass M. das nicht in 3 Stunden schaffen würde. Somit blieb die Arbeit bis zum nächsten Tag liegen. Am nächsten Tag bekam er eine einfache Verpackungsaufgabe und sie, die langjährige erfahrene Arbeitskraft, brauchte noch bis zum nächsten Tag, um diesen Berg abzuarbeiten! Das zum Thema "noch ganz schnell".
Am dritten Arbeitstag kam er in eine andere Abteilung, die aus 3 Frauen bestand. M. war somit der einzige Mann und er konzentrierte sich auf seine ihm zugeteilte Arbeit. Der Ton unter diesen Kolleginnen war flappsig, aber herzlich, das jedoch nur am ersten Tag in dieser Abteilung.
Am zweiten Tag in dieser Abteilung (Sein 4. Tag in diesem Betrieb) saß M. an einer Maschine, die große Konzentration erforderte. Seine große Konzentration auf die Arbeit und die damit verbundene Nichtgesprächigkeit wurde verwechselt mit "der will nicht mit uns reden". "Na, die Arbeit macht müde wa?", wurde ihm mehrmals entgegen geschleudert. Er sagte dann:"Nee, ich konzentriere mich nur". Und auch hier kam sofort von der Gruppenleiterin die unterschwellige Kritik, M. sei zu langsam.
In einer Pause sagte ihm eine der drei Frauen, dass er sich keine Sorgen machen soll. Jeder braucht Einarbeitungszeit, das Tempo käme mit der Zeit. Leider hat er diese Rückendeckung vermisst, als die Gruppenleiterin mit am Tisch saß und erneut mit Sprüchen auf ihn eindreschte. Als sich herumsprach, er sei eh nur noch ein Tag da, wurde ihm unterstellt, er hätte keine Lust mehr:"Haste ja morgen geschafft, dann isses vorbei", schallte es ihm von der Gruppenleiterin entgegen. 
Der Betriebsleiter und die Gruppenleiterin unterhielten sich etwas Abseits und leise über seine Arbeitsstelle. Wie er das aus der Ferne gehört hat, bemängelte sie seine Langsamkeit. Der Betriebsleiter sagte aber, dass das fehlende Tempo am Anfang nicht schlimm sei, Hauptsache, es werden keine Arbeitsmaterialien beschädigt. Aus Sicht der Gruppenleiterin machte M. eh alles nicht nach ihren Wünschen. 
Am letzten Tag kam der Betriebsleiter zu ihm und bedankte sich für seine Arbeit. Gern hätte er M. länger in seinem Betrieb gehabt, doch leider gäbe es einen Materialengpass. Diese Worte hörte er gern!!! Es war ein dickes Lob für M. Er könne gern wiederkommen, wenn er mal wieder eine Arbeit bräuchte und seine Zeitarbeitsfirma ihn dafür einsetzen würde. Von dem Materialengpass hörte M. schon am zweiten Arbeitstag. Somit war nach einer Woche wieder Feierabend.
4. (und letzter) Arbeitseinsatz
In diesem Unternehmen war M. die längste Zeit seiner "Zeitarbeiterkarriere" beschäftigt, mehrere Monate am Stück. Die Anfahrtszeit betrug circa eine Stunde pro Fahrt (rund 60 Kilometer).
Während der ersten Wochen stand M. an Maschinen, deren Arbeitstempo ER vorgeben konnte. Es war ratsam sich bezügl. der Stückzahlen immer an dem "Produktionsheft" zu orientieren, das an der Maschine auslag und in dem die Werte der vorherigen Arbeiter notiert waren. 
Sämtliche Arbeitsprozesse und -abläufe waren völlig anders strukturiert, als in den Betrieben davor. Sein Arbeitswissen bezüglich der Produkte lag wieder bei Null!
Exkurs: M.´s Meinung über das Mitarbeiterverhalten der Stammbelegschaft in all seinen vier Arbeitseinsätzen.
Einige Mitarbeiter aus der Stammbelegschaft waren freundlich und hilfsbereit, einige ignorierten ihn oder es gab rechtlich grenzwertige Sprüche. M. hatte das Gefühl, dass ein paar Mitarbeiter verhaltensmäßig in der Schulzeit stehen geblieben waren. Ihn erinnerten die Gesten und Sprüche an ungehobelte "Schulhofmanieren". "Ey Alder", "Ey wenn Du nicht das machst dann.....". Leider landen einige derjenigen, die in der Schulzeit nicht viel gerissen haben, in den Produktionshallen. Auch M. hatte aus seiner Sicht in irgendeiner Form versagt, sonst hätte er sich nicht für diese monotone und körperlich schwere Arbeit entscheiden müssen. Damit wollte er aber nicht sagen, dass in den Produktionshallen nur Schul- oder Universager arbeiten! Der Schulabschluss sagt nichts über einen Menschen und seinen Arbeitseinsatz aus, so M. Die meisten aus der Stammbelegschaft waren viel besser und schneller als er und daher sehr gut in ihrer Arbeit. Vor diesen Kollegen hatte er großen Respekt! Leider wird von diversen Mitarbeiten vom ersten Tag komplettes Arbeitswissen und schnelles Arbeitstempo vorausgesetzt, was jedoch kaum möglich ist (wie schon geschildert).
M. geht es nur um das ablehende und negative Verhalten einiger Mitarbeiter aus der Stammbelegschaft gegenüber "Neulingen", welches ihm in der Produktionshelferzeit besonders stark aufgefallen ist. Mehr wollte er damit nicht sagen und seine Aussagen hält er nicht für allgemeingültig! Vielleicht sei er auch zu zimperlich und sensibel im Charakter für diese Arbeit.
Exkurs Ende! 
Während seiner Beschäftigungszeit wurde die Halle ständig umgebaut, Regale wurden entfernt, neue Maschinen kamen hinzu. Grundsätzlich waren die Kollegen seiner Zeitarbeitsfirma und er für ein und dasselbe Produkt zuständig, entweder an der laufenden Maschine oder an der Nachbearbeitung des Produktes. Doch nach und nach landete einer von zweien pro Schicht an einer anderen Maschine oder in der berüchtigten "Laufkontrolle". Man musste dann mit dem Hubwagen ganz schnell die Produkteinheiten aus der Halle ins Lager fahren und neue Container vorbereiten und mitbringen. Es kam vor, dass man für 5 oder 6 Maschinen eingeteilt war. Das bedeutete Rennerei sobald irgendein Problem auftrat, weil die Arbeiter am Band diese Container brauchten, damit die Ware nicht auf den Boden fiel. 
Es kam der Tag, an dem M. mit einem Kollegen aus der Stammbelegschaft an einer Maschine stand, an der ein Produkt sehr schnell bearbeitet und verpackt werden musste. Die Bearbeitung war für einen Neuling der aufwändigste Prozess. Kam man nur einmal eine halbe Minute, aus welchem Grund auch immer, aus dem Rhythmus, war es vorbei. Das Produkt musste auf die Seite gelegt werden, damit die nachfolgenden bearbeitet werden konnten. Meistens half ein anderer Mitarbeiter kurz aus, damit das Tempo wieder hergestellt war.
Oft dachte sich M.:"Würden diejenigen Personen, die für die schnellen Maschinen verantwortlich sind, nur einmal 8 Stunden am Band stehen, würden sie völlig anders denken." In den letzten Wochen ging er mit Nervosität und auch Angst zur Arbeit. Vor Arbeitsbeginn fragte er sich:"An welcher Maschine stehe ich? Mit welchem Kollegen?" Der Blick auf den Maschinenbelegungsplan vor Schichtbeginn löste oder bestätigte die Anspannung.
Einer der Chefs der Firma patroulliete mehrmals täglich durch die Produktionshalle. Er schlich langsam und mit skeptischem Blick durch die Gänge. Wehe eine Kiste stand schief, dann gab es teilweise großen Ärger. Eine Produktionshalle sollte naturgemäß sauber und geordnet sein, wie diese. Aufgrund effektiver Arbeitsabläufe hat so mancher Arbeiter jedoch eine eigenständige Stellweise der Kisten/Regale vorgenommen, die aber diesem Chef nicht passten. Obwohl nichts im Weg herumstand, mussten die Kisten so stehen, wie er es wollte, egal ob es arbeitstechnisch betrachtet sinnvoll war oder nicht.
Jedes Mal, wenn M. mit ihm Blickkontakt hatte, grüßte er höflich. Das eine Mal war M. in Gedanken versunken, weil er extrem auf seine Arbeit konzentriert war und somit sah er den Chef sehr spät. Der Chef stand hinter ihm und war offenbar nicht begeistert darüber, dass ER ZUERST grüßen musste. Fünf Minuten später ging der Meistro zu M.´s Maschine und stellte diese schneller ein, obwohl diese aufgrund arbeitstechnischer Vorgänge zuvor von einem Maschineneinrichter oder Schichtführer gedrosselt wurde. Das Kuriose war, das sich der Chef von der anderen Seite zu seiner Maschine "anschlich". M. sah ihn, als er einen Meter vorging, weil er eine Kiste einpacken musste. Das M. ihn bei der Maschinenumstellung "erwischt" hat, schien seinem Chef unangenhem gewesen zu sein.
M.´s Zeitarbeiterkarriere endete mit der Nichtverlängerung seines Arbeitsvertrages. 
M.´s Fazit: 
Zeit- oder Leiharbeit ist an sich nicht schlecht. Der Vorteil ist, dass man relativ schnell eine Arbeit erhält. Zeitarbeiter zeichnet eine hohe Mobilitätsbereitschaft aus, in dem sie ggf. die Arbeitsstätten wechseln müssen. Außerdem enthält die Zeitarbeit einen extrem hohen Flexibilisierungsgrad, weil die Arbeitnehmer sich an ständig neue Bedingungen in relativ kurzer Zeit gewöhnen müssen. 
Von sämtlichen Fahrern des Fahrdienstes wurde M. ausdrücklich gelobt:"M., ich möchte mich ausdrücklich für ihre Pünktlichkeit bedanken! Sie wissen ja gar nicht, wie oft ich morgens um 04.00 auf einige Arbeiter warte und sie nicht an der Abfahrtsstelle stehen...." Pünktlichkeit und Ordentlichkeit in der Arbeit sind für ihn selbstverständlich, dennoch ist es ein nettes Lob, das er gern hörte.
Zum Arbeitstempo: M. kann halt nur so schnell arbeiten, wie er kann! Und M. kann schnell arbeiten, WENN er etwas Einarbeitungszeit erhält, damit die Arbeitsabläufe in Fleisch und Blut übergehen. Stand er öfter an ein und derselben Maschine, erhöhte sich seine Stückzahl, bis zu einem gewissen Grad, rasant.
Als Produkionshelfer möchte M. nur dann wieder arbeiten, wenn er als Maler nach diversen Bewerbungsversuchen keine Anstellung findet.
Geschrieben August-Oktober in Siegen/Berlin
2.10.14 09:32


50. Kurzreise Berlin (25.8.-29.8.2014)
26.8.2014:



Gestern Abend kam ich gegen 18.30 am Berliner ZOB an und fuhr mit der U-Bahn zu meiner Schwester. Ziel der Reise ist es sowohl meiner Schwester bei ihren Renovierungsarbeiten im Haus zu helfen als auch formelle Angelegenheiten, die meinen Umzug betreffen, durchzuführen.

Vormittags begann ich mit einer Brechstange die Holzverkleidung der Kellerwände zu entfernen, diese Arbeiten dauerten bis zum späten Nachmittag an. Gegen 18.00 begann ich den Grill anzuzünden, denn wir wollten Abendbrot essen. Nachdem ich Leonard gegen 19.30 telefonisch ein Gute-Nacht-Kuss gab, gingen wir wieder in den Keller und säuberten die Wände mit einem Spachtel.

Vor einer Stunde tranken wir noch eine Tasse Tee und haben ein Stück Apfelkuchen gegessen. Gleich ist Schlafenszeit, denn morgen stehen wieder viele Arbeiten an.
27.8.2014:

Der Wecker klingelte heute um 06.45, mit ausschlafen war also nicht viel. Meine Schwester fuhr mich um 07.30 zu einer Behörde, die erst um 08.00 öffnete. Draußen standen schon über 20 Personen, als ich mich unter die Wartenden einreihte. Das frühe Erscheinen hat sich jedoch ausgezahlt, weil ich im Vergleich zu den nachfolgenden Behördenbesuchern eine verhältnismäßig kurze Wartezeit hatte.
Vormittags beluden wir das Auto mit der gestern entfernten Holzverkleidung und meine Schwester fuhr den Schrott mit einer guten Freundin auf einen Recyclinghof. Nach weiteren Renovierungsarbeiten waren wir am späten Nachmittag unterwegs.
Am frühen Abend rief mich meine Frau an, damit mir Leonard telefonisch einen Kuss geben konnte. Er erzählte mir auf seine Art, wie sein Tag verlaufen war. Ich habe mich sehr gefreut, seine Stimme zu hören.
Nach dem Abendessen gingen wir noch einmal für eine Stunde in den Keller, um die Wände weiter zu bearbeiten. Jetzt lese ich noch schnell meine E-Mails durch und gehe ins Bett.
28.8.2014:
Der heutige Tag war erneut geprägt von Handwerkerarbeiten im Haus. Es wurde viel getragen, geräumt und gespachtelt.
Am frühen Nachmittag nahm ich einen Termin wahr. Ich stieg in die U-Bahn und fuhr fast eine Stunde bis zur Station "Kleistpark". Die Fahrdauer in der Mega-Metropole Berlin dauert etwas länger als im beschaulichen S. An die langen Fahrzeiten werde ich mich wieder gewöhnen müssen.
Ich kann das Gefühl, welches seit Beginn der Berlinreise in mir vorherrscht, kaum beschreiben. Ich laufe auf alten und neuen Pfaden. In meinen Gefühlen herrscht beim Gang durch die Stadt eine Mischung aus Vergangenheit und Neuanfang. Alles ist so vertraut und doch so neu. An einigen Stellen hat sich diese Stadt nicht verändert, an vielen Stellen ist sie kaum wiederzuerkennen. Berlin ist somit eine Metropole voller Widersprüche und ähnelt etwas meinem Charakter.
Abends hörte ich über das Telefon Leonards Stimme und war darüber äußerst erfreut. Ich liebe ihn über alles und freue mich immer, wenn ich ihn höre oder sehe!
Morgen früh klingelt um 07.00 der Wecker. Ich werde dann eine Tasse Kaffee trinken, mir die Haare schneiden und nach dem Frühstück in die U-Bahn steigen. Um 11.30 fährt der Fernreisebus wieder in Richtung S. Es beginnen die letzten 4 Wochen bis zum großen Umzug in ein neues Leben.
29.8.14 23:22


49. Familienausflug zu "Nacht der 1000 Lichter".


Wir haben gestern etwas später Abendbrot gegessen, damit wir die Zeit zur abendlichen Lichtveranstaltung überbrücken konnten (siehe letzter Eintrag).

Wir hatten nachmittags lange spekuliert, ob die Veranstaltung ausfällt, weil es zwischenzeitlich stark regnete.
Um 20.30 stiegen wir in den Bus und liefen gegen 21.00 den steilen Berg in Richtung Oberstadt hoch. Der Weg war gesäumt von Fackeln und Lichtern. Leonard war sehr begeistert. Seine Augen strahlten und er zeigte ständig mit den Fingern auf die vielen Kerzen und Fackeln. Auf dem Platz unter dem Rathaus waren 2 kleine Lagerfeuer. Überall standen Buden, denn das Fest war von einem musikalischen Rahmenprogramm begleitet. Wir wollten eigentlich noch ins "obere Schloss", weil dort eine der Hauptattraktionen stattfinden sollte. Als wir die lange Warteschlange sahen, drehten wir uns gleich wieder um.Wir hatten uns ein Zeitlimit von einer Stunde gesetzt, länger wollten wir nicht bleiben, weil es sonst für Leonard zu spät geworden wäre. Außerdem war es fraglich in die Busse hineinzukommen, die samstags deutlich seltener fahren als werktags.
Wir schlenderten langsam wieder zurück. Ich kaufte Leonard ein sich drehendes Lichtspielzeug, das so aussieht, als hielte man ein Miniaturmodell eines "Break-Dance-Rummelfahrgerätes" in der Hand:-)
Es war ein schöner Abend.
24.8.14 16:57

48. Wochenendurlaub mit Leonard bei meiner Cousine in Peine (14.8.-18.8.2014).


Die Zeit war reif: Am letzten Wochenende wollte ich Leonard einen Teil seiner Cousins 2. und 3. Grades vorstellen. Es sind meine Cousins und deren Kinder.

Am Donnerstag kamen wir gegen 19.00 in Peine an. Meine Cousine J., bei der wir übernachteten, holte uns freudestrahlend vom Peiner Hauptbahnhof ab. Zuhause angekommen, spielte Leo gleich mit ihren Kindern (5. und 8. Jahre). Nach dem Abendessen ging es für alle gleich ins Bett, denn wir hatten einen langen Tag hinter uns.
Am Freitag kam meine Cousine M. aus Hamburg mit ihren beiden Kindern zu Besuch, bei der Leonard und ich im Februar ein Wochende verbrachten. Es kamen weiterhin meine Cousine F. (Schwester von M. und J.) uns mein Cousin C. Dieser Nachmittag war lebhaft, denn es wurde gespielt, getobt, gehüpft, geschaukelt, gebuddelt und gerannt. Ich war meistens an Leoanards Seite, weil er die ganze Zeit in den Garten und wieder ins Haus wollte. Das bedeutete für mich, gefühlte 50 Mal seine Schuhe an- und auszusiehen. Leider hatte es geregnet, sodass ich ihn nicht Barfuß laufen lassen konnte. Wir "Eltern" aßen nebenbei Kuchen, tranken Kaffee und hatten ständig unsere Kinder mit ihrem "Blödsinn" im Blick:-)
Samstagvormittag ging ich mit Leonard und der Kleinen  einkaufen. Sie schob die ganze Zeit Leo´s Kinderwagen. Insgesamt spielten die beiden sehr gut zusammen. Sie malten, kuschelten zusammen, küssten sich und liefen Hand in Hand durch die Wohnung. Morgens wollte sie Leonards Haare kämmen und stylen. Mittags schlenderten wir über den Wochenmarkt und besuchten die Peiner Altstadt. Wir gingen in die Jakobi-Kirche, in der sich meine Eltern trauen ließen und aßen eine Kugel Eis. Nachmittags stand ein Besuch auf einem Spielplatz auf dem Plan. Abends wurde wieder im Haus gespielt, bevor es ins Bett ging.
Am Sonntag nahm die Familie meiner Cousine an einem Radrennen teil. Daher besuchte ich die Familie meines Cousins C. Wir aßen zusammen Frühstück, Mittag sowie Kaffe und Kuchen. Vormittags liefen C., Leonard und ich durch Telgte und besuchten das Grab meiner Oma. Nachmittags, nach dem Radrennen, kam J.´s Familie auch in das Haus, in der meine Tante und meine beiden Cousins leben. Leonard spielte ganz oft im Garten und goss die Blumen.
Am Montagmorgen klingelte um 05.45 der Wecker. J. fuhr uns zum Peiner Hauptbahnof und wir stiegen in den Zug nach Hannover, der um 07.12 losfuhr. Gegen Mittag kamen wir wieder in S. an.
Fazit: Ein sehr gelungener Urlaub bei J. und ihrer Familie in Peine!
20.8.14 14:46


47. Tod meines Vaters vor 25 Jahren am 5.8.89 um 01.05 Uhr.



Im August vor 25 Jahren starb mein Vater nach langer und schwerer Alkohlkrankheit. Seine Sucht war für die ganze Familie ein zerstörerischer Prozess, der in seinem Tod endete.

Ich möchte meine Gedanken nur kurzzusammenfassen:

Mein Vater war ein sehr charismatischer und geselliger Mensch. Er konnte mit seiner Redegewandheit sämtliche Feierlichkeiten zum Lachen bringen und war ein guter Witzeerzähler. Kam er einmal ins Reden, hingen viele Menschen förmlich an seinen Lippen und erfreuten sich an seiner lustigen Art.
In seiner Kindheit war er Torhüter in einer kleinen Fussballmannschaft und Mittelpunkt des Teams. Später war er Einkäufer und Abteilungsleiter einer bekannten Warenhausfiliale und wurde Anfang der 80ér Opfer einer Entlassungswelle.
Sein Arbeitsplatz hatte ihm in seiner latenten Trunksucht noch Struktur gegeben. Mein Vater hatte mit ihm eine Aufgabe im Leben, denn er definierte sich über Arbeit. All das brach plötzlich weg. Viele Freunde kehrten ihm schrittweise den Rücken, weil er auf der einen Seite nun nicht mehr das große Geld für Grillpartys hatte, die oft auf unserer Terrasse stattfanden und weil er auf der anderen Seite vermehrt verbal ausfallend wurde, wenn er betrunken war.
Mein Vater hatte einen anderen, verheerenden Charakterzug, der in Kombination mit Alkohl gefährlich ist, nämlich Melancholie und Selbstmitleid:
Wie oft saß er an Familientagen z. B. Weihnachten, weinend und betrunken auf dem Sofa und hörte traurige Musik! Tränen und Traurigkeit waren fester Bestandteil seines Lebens. Kinder müssen zwar lernen, dass ihre Eltern auch weinen, den Tränen gehören zum Leben dazu. Bei ihm war dieser Zustand sehr ausgeprägt. Ich fühlte mich als kleiner Junge oft hilflos, wenn mein Vater zu weinen begann.
Obwohl ich oft enttäuscht und traurig über seine Trinkgewohnheiten war und diesbezüglich einen Groll auf ihn hatte, war er mein Vater. Ich liebte ihn vom ganzen Herzen.
Die letzten Jahre bis zu seinem Tod waren geprägt von...
Peinlichkeiten, weil er einen bloßstellen konnte und anderen Menschen gegenüber ausfällig wurde. Oft schämte ich mich für ihn, wenn er mich betrunken von der Schule abgholt hatte.
Wie oft habe ich ihn verleugnet oder für ihn gelogen, um ihn zu schützen, wenn er betrunken auf dem Sofa lag!
Wie oft sammelte ich in der U-Bahn oder auf den Straßen sein Kleingeld wieder ein, weil er ständig auf den Boden fiel!
Wie oft trug ich ihn nach Hause, meinen hilflosen, aber geliebten Vater!!!
Sorge, weil er in seinen Stimmungen unberechenbar war und man nicht wusste, wann er nach Hause kommt. Oft kam er erst nach Tagen von einer Sauftour wieder. Er lag dann ein oder zwei Tage auf dem Sofa mitten im Wohnzimmer und kurierte sich aus, bis er wieder los zog. 
Hoffnungen, weil er immer sagte, dass er bald mit dem Trinken aufhören würde. Als Kind vertraut man auf diese Worte, die er aber aufgrund seiner Krankheit nicht einhalten konnte. Er war ein kranker Mann und konnte seine Versprechen nicht halten. Eine Entziehungskur wollte er nicht machen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich bei Spaziergängen mit ihm und unserem Hund "Tapsy" durch Überredungskünste versuchte ihn von Kneipen fernzuhalten, die auf dem Weg lagen. Er "lockte" mich immer mit "5 Mark" für den Flipper und versprach mir, dass wir in EINER STUNDE wieder gehen. Meistens waren es dann 4 oder 5 Stunden.
Wut auf ihn, weil die ständig gebrochenen Versprechen in mir Traurigkeit und Frust auslösten.
Ende der Aufzählung.
Seit Ende der 70'er war er fast täglich angetrunken oder im Vollrausch. Unterbrochen waren seine Trinkphasen nur dann, wenn er ausnüchterte, im Krankenhaus lag oder es ihm krampfhaft gelang einige Wochen am Stück nicht zu trinken. In diesen Zeiten ohne Alkohol hatte ich die oben beschriebenen Hoffnungen.
Mein Vater konnte zwar beleidigend werden und beim Einkaufen im Supermarkt im Vollrausch in die Regale fallen, er war uns gegenüber jedoch nie gewaltätig!
Die letzten zwei Jahre waren geprägt von körperlichen Symptomen und Zerfallserscheinungen durch eine schwere Lebererkrankung. Er benötige sehr lange, bis er eine Treppe hochstieg. Gelegentlich strömte aus ihm viel Blut, weil sämtliche Adern platzten. Mehr möchte ich jetzt hier nicht schreiben. Diese Bilder werde ich nie vergessen!!!
Die letzten Tage vor seinem Tod war ich bei meiner Oma. Meine Mutter und mein Vater fuhren mich zu ihr hin und wollten mich nach 2 Wochen wieder abholen. 
Mein Vater konnte kaum noch laufen, obwohl er nüchtern war. Seine Arme und Beine waren abgemagert, obwohl er immer ein rundlicher Typ war. Er hatte eine Art "Bauchwasser". Ich weiß nicht warum, aber in meiner kindlichen Naivität fand ich das komisch und machte mich über ihn lustig. 
Meine Eltern fuhren wieder nach Berlin. Ich rief nach zwei Tagen an und wollte meinen Vater sprechen, doch meine Mutter sagte, es würde nicht gehen. Er lag im Wohnzimmer, sein Todeskampf hatte bereits begonnen! Kurz darauf fiel er ins Koma, wurde mit einem Rettungswagen  ins Krankenhaus gefahren und einige Stunden später war er Tod. Meine Mutter rief irgendwann nachts bei meiner Oma an und erzählte mir diese Nachricht. Monate später erfuhr ich, dass seine letzten Stunden vor dem Koma qualvoll waren.
Die darauffolgenden Tage waren von Tränen und Angst geprägt. Meine Oma und ich fuhren nach Berlin und ein paar Tage später fand die Beerdigung statt.
Ich war 15 Jahre alt, als er verstarb. Leider konnte ich von ihm kein Abschied mehr nehmen. Mir fehlte die Weitsicht zu erkennen, dass es schon ein Jahr vor seinem Tod zu spät war.
Plötzlich war ich vaterlos. Ich habe ihn stets geliebt, auch wenn er nicht immer ein glänzendes Vorbild war. Mein Vater war grundsätzlich ein großzügiger Mensch, nicht nur in finanzieller Hinsicht. Manchmal sagte er, sinngemäß: "Pascale, geh doch mal ins Schwimmbad. Hier hast du 2 Mark und kauf dir ein Eis, es ist Sommer." Wenn er nüchtern war, ist er ein wunderbarer Vater gewesen. Ich hatte Respekt vor ihm. Er gab mir das Gefühl, dass ich meine Kindheit ausleben darf sowie herumtoben und spielen gehen soll. Ich sollte nur nicht übertreiben. Sein Standardspruch, wenn ich zu sehr herumgetobte, war: "Pascale, im RAHMEN, alles im RAHMEN!". Das "RAHMEN" hat er immer so lustig betont, dennoch verstand ich es und habe seine Grenzsetzung akzeptiert. Bis heute bewundere ich seine Gratwanderung "Fünfe gerade sein zu lassen" und dennoch respektvoll aufzutreten, wenn ich es übertrieben hatte.
Komischerweise habe ich mich viele Jahre später immer dabei erwischt, wie ich mir "Ersatzvaterfiguren" gesucht hatte. Es waren meistens Väter von Freunden, die mir imponierten. Diese Ersatzväter taugten aber dauerhaft nicht viel, denn der DRANG seinen EIGENEN Vater sehen zu wollen, kann grenzenlos sein! Meiner letzten Ersatzvaterfigur, der ich bis heute treu geblieben bin, ist mein väterlicher Freund, der hier in S. wohnt. Er ähnelt meinem Vater nicht viel in seinem Charakter, er verkörpert jedoch Wünsche von mir, die ich in einem Vater gern gesehen hätte.
Mein Vater hörte gern Schlager aus den 50'ern-80'ern und war Elvis-Fan. Außerdem liebte er Freddy Quinn, die Egerländer und das "Kufsteinlied". Grundsätzlich ist er ein konservativer Mensch gewesen, mit einigen rebellischen Ansätzen.
Seine Liebingsworte -sprüche waren:
"Mach keine Wippchen" (Wenn ich zu waghalsig wurde)
"Was sind das für Fisimatenten?" (Unsinn)
"Mach keinen Trajauckel" (Unsinn)
"Was ist das für Indianermusik?" (Bezogen auf meinen Musikgeschmack)
"Alles im Rahmen" (siehe oben)
"Dr. Dr. Dr. phil" (Wenn er sich über einen Wichtigtuer lustig machte) 
Diese Worte klingen nur dann lustig, wenn man den Zusammenhang kennt, in dem er sie sagte. Mein Vater hatte einen trockenen Humor, sprach somit alles ernst aus und verzog dabei keine Miene, wenn er spaßig wurde. Ein Witz war nur indirekt erkennbar. Weiterhin betonte er stets das ST z. B. bei Stein und das SP z. B. bei spielen.  
Sein Tod hat mich bis zum heutigen Tag geprägt. Oft frage ich mich, wie mein Leben mit ihm verlaufen wäre ohne seine Trunksucht. Im Oktober wäre er "erst" 75 Jahre alt geworden. Leonard hätte somit einen zweiten Opa gehabt.  
Einige Fotos von ihm (mit mir zusammen) findet ihr in der "Fotogalerie" 4 und 5.
6./7. August 2014 
PS: Anbei noch einmal meine Gedichte, die ich vor vielen Jahren über ihn geschrieben habe, um diesen Rückblick abzurunden.

Im Abendglanz.
Geschwollene Augen sehen nach oben
in die untergehende Sonne.
Wolken rötlich gefärbt.
Hände zittern.
Wieder hatte er den Inhalt des Glases
verschüttet bei dem Versuch zu trinken.
Aufstehen kann er nicht.
Es fällt ihm schwer.
Er steht mitten im Leben und
doch neigen sich seine letzten Tage
dem Ende entgegen.
Er weiß es.
Gesicht aufgedunsen.
Krämpfe am ganzen Körper
werden gelindert bei einem
erneuten Schluck aus dem Glas.
So viel hätte er gern noch gesehen
und gesagt.
Niemand verstand ihn.
Hilfe wollte er nicht.
Er wollte sich bei seiner Frau
entschuldigen für die
letzten Ehejahre.
Seinen Kindern wollte er noch einen
Abschiedskuss geben,
doch sie waren nicht da.
Er wird beide nicht mehr sehen.
Die nächste Begegnung mit
ihnen wird auf dem Friedhof sein.

Gewidmet meinem Vater (1939-1989)
Pascale A.
30.08.2001

Vaterlos.
Väterlicher Nähe,
beerdigt als ich 15 Jahre war.
Träume verbrannt.
Hoffnungen ertrunken.
Der Frühling liegt mit ihm begraben
unter schwarzen Rosen,
die Herbststürme mit ins Land
der Einsamkeit wehten.
Glühende Sehnsucht nach eisiger Ferne.
Sein Schatten ist immer bei mir.
Meinen sehe ich nicht.
Suchen kann ich im Staub meiner Wüste.
Finden werde ich ihn nie.
Mit ihm spricht die Brandung meines Herzens.
Erinnerung verblutet auf dem Weg in die Vergangenheit.
Alles, was von ihm in mir übrig blieb, ist kalte Leere.
Gespräch ist zu einem Gebet verkommen.
Mein einziger Gang zu ihm ist ein Besuch auf dem Friedhof.
Letzter Weg ihm Liebe zu zeigen ist ein Kniefall vor seinem Grab.
Alles, was ich von meinem Vater noch habe, ist nichts.
01.09.2001
Pascale A.
7.8.14 12:00


46. Vater-und-Sohn-Reise zu meinem 40. Geburtstag nach Berlin.


Am 19. Juli stiegen Leonard und ich in den Zug nach Frankfurt, nach dem uns meine Frau zum Bahnhof brachte. Wir haben extra Frankfurt als Umsteigebahnhof gewählt, weil die Umsteigezeiten günstiger waren als in Hagen. Die Zugfahrt im Kinderabteil verlief nicht so entspannt, weil Leo ständig die Fensterrollos herunterschieben und das Licht an und aus machen wollte:-)

Wir kamen am späten Nachmittag am Berliner Hauptbahnhof an und fuhren noch zwei oder drei Stationen mit einem Regionalzug bis "Südkreuz". Dort holten uns meine Schwester, meine Mutter und mein Schwager ab. Die Wartezeiten an den Fahrstühlen des Hauptbahnhofes waren während unserer Ankunft sehr lang. Dabei standen dort auch Menschen ohne Kinderwagen oder Rollstuhl, sondern "nur" mit einem Koffer bestückt! Ich war fassungslos, denn kann man Aufzüge nicht Menschen überlassen, die keine Rolltreppe fahren können (Kinderwagen, Rollstuhlfahrer usw.)???
Nach dem wir bei meiner Schwester ankamen, lernte Leonard erst einmal das Haus, den Garten und vor allem die Katzen kennen.
Am Sonntag besuchte uns mein "Stiefbruder" und sein Freund, die auch auf meinem Geburtstag meine Gäste waren. Es war extrem heiß. Am späten Nachmittag, nach dem Leo von seinem Mittagsschlaf aufwachte, fuhren wir zu einer Badestelle in den nahegelegenen Bezirk Tretow-Köpenick. Der Kleine fühlte sich im Wasser pudelwohl. Er hüpfte und plantschte die ganze Zeit herum.
Leonard war mir gegenüber sehr anhänglich. Es gab kaum eine Minute, in der er mich nicht an seiner Seite haben wollte. Nur ab und zu gelangen Ablenkungsmanöver meiner Schwester oder meiner Mutter, damit ich mal einen Handgriff zuende machen konnte. Auch wenn seine Anhänglichkeit nicht immer einfach war, ich habe mich sehr über die Vater-und-Sohn-Nähe gefreut und empfand es als Kompliment. Natürlich "klammert" sich ein Kind in einem neuem Umfeld immer an die Person, die es am besten kennt.
Und das größte Kompliment machte mir Leo an meinem Geburtstag!
Um 00.00 stand meine Familie mit einem Geburtstagsgesang im Schlafzimmer (Ich war eingeschlafen, als ich Leo ins Bett brachte). Leo und ich wurden wach und gingen mit auf die Terrasse. Der Kleine freute sich über die vielen Kerzen, die auf dem Tisch flackerten und bestaunte die Dunkelheit der Nacht, die er sonst nicht kennt.
Am Geburtstagsmorgen saßen wir am Frühstückstisch und meine Mutter fragte Leonard, nach dem er mir ein Geburtstagslied sang:"Hast Du Deinen Papa lieb?" Er nickte und sagte:"Papi ganz doll lieb, Papi MEIN FREUND!" Wir guckten uns alle erstaunt an, denn er hatte mir noch nie dieses Kompliement (Freund) gemacht. Ich fragte nochmal nach und er sagte es mehrmals:"Papi mein Freund!". Diese Worte waren das schönste Geburtstagsgeschenk für mich.
Nachmittags gab es Kaffee und Kuchen, und die ersten Gäste trudelten ein (insgesamt 11 Personen inkl. zweier Kinder). Wir spielten Tischtennis und abends wurde gegrillt. Es war ein gemütlicher Geburtstag im kleinen Kreis, so, wie es es wollte. Nochmals vielen Dank für die vielen Anrufe, SMS und E-Mails!!! Ich habe mich sehr darüber gefreut. Soviel zu meinem Geburtstag.
Während der ganzen Woche spielte Leonard mit den beiden Katzen "Mucki" und "Baby Ben". Besonders den letzten Namen sagte er sehr oft, weil er sich gut aussprechen lässt. Er spielte viel im großen Garten und seine Lieblingsbeschäftigung war das Blumengießen mit dem Gartenschlauch:-)
Leonard und ich besuchten mehrere Spielplätze. Besonders empfehlenswert ist für mich der Spielplatz im Rudower "Frauenviertel". Dieser Spielplatz ist einfach gigantisch groß und sogar einer der größten Berlins, wie ich nachgelesen habe!!! Er ist in mehrere Ecken eingeteilt (Indianerecke, Ritterburg, Wasserspielplatz u.v.m). Wir hielten uns bei diesem Wetter lange in der Wasserecke auf. Leo matschte und plantschte herum! Negativ an diesem Tag war nur ein unangenehmes Wortgefecht zweier Eltern, die sich lautstark über eine Banalität getritten hatten. Aber sowas sollte diesen schönen Tag nicht trüben. Am Ende gab es eine Kugel Eis und meine Schwester holte uns ab.
Darüber hinaus besuchten wir das Berliner Aquarium. Leonard bestaunte die vielen großen Fische sowie Krokodile und hatte viel Spaß. Nach knapp zwei Stunden wurde er müde und wollte nach Hause. ALLES konnten wir also nicht sehen. Eigentlich braucht man mehrere Stunden, um alle Etagen abgeklappert zu haben. Nachmittags trafen wir uns mit Omi und meiner Schwester. Meine Mutter kaufte Leonard viele T-Shirts und es gab auch am Ende des Urlaubes noch viele weitere Geschenke.
Am letzten Urlaubstag fuhren wir erneut baden. Wir fuhren zum Rangsdorfer-See (Brandenburg), der relativ flach ist. Vormittags spielten Leonard und ich in einem Indoor-Spielplatz eines großen Einkaufszentrums, während Schwesterchen, Schwager und Omi shoppten:-)
Am Sonntag, den 27. Juli, stiegen wir nach einem gemütlichen Frühstück in den Zug. Leonard freute sich sehr, seine Mami wiederzusehen. Das Kleinkindabteil war völlig überfüllt. Da wir Sitzplätze reserviert hatten, war uns ein Platz am Fenster garantiert. Am Abend holte uns meine Frau und ein Nachbar, der ein Auto hat, am hiesigen Bahnof ab.
FAZIT: Ein Urlaub, mit vielen schönen Erinnerungen und Erlebnissen. Es war auch eine kleine Reise in meine Kindheit und Jugend, denn viele Orte sehen noch genauso aus, wie damals.
28.7.14 10:41

45. Kurz-Reise "Elbflorenz".



Am Montag stieg ich um 12.45 in den Fernreise-Bus, der mich in diese wunderschöne Stadt brachte. Ich war schon 5 oder 6 Mal dort auf Tagestouren oder Kurzbesuchen. Dieses Mal standen aber keine Museen im Vordergrund, sondern die Besichtigung von Leonards neuem KITA-Platz.

Die Hinfahrt war sehr anstregend, weil der Bus bis auf den letzten Platz ausgebucht war. Grundsätzlich freue ich mich für die Reisebusunternehmen, dass sie einen Anstieg der Fahrgastzahlen verbuchen können, weil ich diese preisgünstige Reisealternative zur Bahn gut finde. Der MP3-Player war voll mit "meiner" Musik, also Synthie-Pop, Depeche Mode, And One und 80ér-Pop, sodass ich mich gut ablenken konnte.

Mit leichter Verspätung kam ich gegen 21.30 am Reiseziel an und stieg in die Straßenbahn. Ich übernachtete bei Freunden meiner Frau. 
Am Dienstag verließ ich gegen 10.00 die Wohnung und fuhr in die Altstadt. Der Anblick der alten Gemäuer ist für mich jedes Mal auf's Neue ein Augenschmaus.
Der Himmel wurde dunkler, denn ein Gewitter zog über die Stadt. Also stieg ich rasch in die Straßenbahn und suchte Leonards KITA auf. Leider hatte ich keinen Schirm dabei, denn ein Gewitter war morgens nicht in Sicht.
Da ich eine Stunde vor dem Eltern-Nachmittag in der KITA ankam, verbrachte ich die Zeit im kleinen Wartebereich, der sich am Eingang befindet. Pünktlich um 15.30 begann der Eltern-Nachmittag.
Die Erzieherinnen und die KITA-Leitung stellten sich und das Konzept der Einrichtung vor und beschrieben einen klassischen Tagesablauf. Anschließend stellten sich die Eltern vor und konnten Fragen stellen. Zum Schluss wurde ein individueller Termin für das "Erstgespräch" vereinbart und es wurden diverse Unterlagen ausgehändigt, die es zu lesen und auszufüllen gilt.
Ich bin von dieser KITA sehr begeistert und bin mir sicher, dass Leonard dort eine schöne Zeit haben wird!!!
Am späten Nachmittag traf ich wieder in der Wohnung ein und die Gedanken drehten sich nun auf das Fussballspiel "Brasilien:Deutschland". Es kamen noch weitere Freunde zu Besuch und wir verbrachten einen spannenden Fussballabend. Obwohl wir natürlich dem deutschen Team die Daumen drückten, waren wir zeitweise geschockt und fassungslos, wie die brasilianische Mannschaft in sich zusammenfiel.
Am Mittwoch stieg ich um 08.00 in den Bus, der mich wieder nach Hause fuhr. "Nach Hause"? Oder ist die Stadt, aus der ich abreiste, mein neues Zuhause? Die nächsten Wochen werden es zeigen, in welche Stadt ich ziehen werde. Es hängt auch maßgeblich davon ab, wie schnell meine Bewerbungen zünden, die ich bald absenden werde und wie schnell ich eine Wohnung finden kann. Aber das ist ein anderes Thema für einen anderen Eintrag.
Die Rückreise verlief sehr entspannt, weil der Bus nur halb voll war. Somit konnte ich mir einen guten Platz aussuchen.
Am späten Nachmittag konnte ich Leonard wieder begrüßen. Abends, als ich ihn ins Bett brachte, wollte er von mir besonders viele Küsschen haben:-)
10.7.14 09:49

44. Leonards Sprachentwicklung.



Leonards Sprachentwicklung hat erneut deutliche Fortschritte gemacht. 

Einige Wörter spricht er noch in der "Kinderprache" aus, wie z. B. Dudidei (Polizei) oder Dudidung (Entschuldigung). 

Die meisten Wörter spricht er aber schon klar und deutlich aus. Ein Satz besteht bereits aus mehreren Wörtern. Das aus meiner Sicht schwerste Wort, dass er bereits sprechen kann, ist immer noch "Wickelauflage".
Ich vermute, dass die Lieder, die er in der KITA mit den anderen Kindern singt, viel zu seiner Sprachentwicklung beitragen. Gestern sang er zum ersten Mal "Schmetterling, Du kleines Ding".
Und nach wie vor ist das Tischgebet "Lass uns danken, lass uns danken, Gott dem Herrn, Gott dem Herrn. Heut und alle Tage, heut und alle Tage. Dank sei Gott. Dank sei Gott" (oder so ähnlich) in der Melodie von "Bruder Jakob", fester Bestandteil seines Abendbrot-Rituals.
Er möchte seit Wochen nur ein einziges Kinderlied hören, nämlich "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach". Leo sagt dann immer: "Nochmal klipp klapp!" :-D
Ich liebe die Art, wie er spricht und wie er sich freut, wenn ihm etwas gelingt. Wir freuen uns mit ihm über jeden kleinen und großen Entwicklungsschritt, den er vollzieht.
30.6.14 12:31