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Ich wünsche gesegnete Osterfeiertage // 🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Meine Gedichte 3



Nähe. Brutal. Zerstört.
Tief in Deinem Blick
Verweigerung.
So plötzlich.
Gefühle.
Verschlungen.
Verzehrt.
Bist satt.
Nähe.
Brutal.
Zerstört.
Bleiben zwei Fremde.
Unwichtig.
Gestorben.
Kadaver.
Geier warten bereits.
Evolution.
Verdrängen und vergessen.
Weiterleben.
Schutz vor Dir suchen.
So kommt es immer.
Scherben.
Trümmer.
Schmerz.
Durchbohrt.
Glück.
Zu kurz.
Also genießen wir uns nur ein Stück.
Nähe.
Zerbrechlich.
Feinstes Porzellan.
Aufgebaut, behutsam und langwierig.
Erst läuft die Gier-Maschine.
Aus Tages-Routine
Wird Liebes-Ruine.
Dann Fließband zuende.
Reise ins Niemandsland.
Stacheldraht.
Minenfelder.
Scharfschützen stellen sich zwischen uns.
Grenzübergang zu Dir geschlossen.
Pascale Anhalt
Stahl-Maschinen-Herz.
Hammerschläge.
Kreissäge.
Ketten.
Harte Klänge
auf Metall.
Dein Herzschlag.
Schwarzes Blut.
Maschinen-Öl
und Benzin.
Durch Schläuche gepumpt.
Frisch geschweißt.
Serien-Typ "Endstation".
Nähe prallt ab von
der Stahlummantelung.
Verführerisch glänzend.
Kalte Schönheit.
Stahlmaschinenherz.
Motor für
Liebesschlachthaus.
Meine Blumen
angekettet.
Dein Wunsch
langsames ausbluten.
Verzehrst
Sinnlichkeit.
Mein Vertrauen,
Dein Durst.
Unsere gezeugte Synthetikpuppe
aus Liebestod
herausgeschält.
Kopf auf Ambos gelegt.
Dann Walze von oben.
Dein Verlangen,
Ihr Ende.
Deine Lust,
Ihre Trümmer.
Alle Reste,
Synthetikpuppe, Blumen und
Sehnsucht im Fleischwolf
zerschreddert.
Dann ausgestellt zum Verkauf in der
Wursttheke,
gekühlt bei 3,5 Grad Celsius.
Frisch garniert mit eisernem Willen,
im Sonderangebot.
Pascale Anhalt
Zwischen den Gezeiten.
Wir liegen am Strand.
Lust.
Deine sündhaften Lippen
berühren meine Sinne.
Die Zeit unser Feind.
Es ist Nacht.
Ein Leuchtturm
weist den Weg
zu uns.
Das Tor zur Ekstase
weit offen.
Frei sein.
Schreie in die
nackte Dunkelheit.
Willenloser Tanz
auf dem Vulkan.
Kalter Atem
stürmt in die Ferne.
Eng umschlungen.
In uns gefangen.
Schweiß ertränkt
das Feuer
unserer Leidenschaft.
Am Horizont bereits Morgengrauen.
Schiff ruft S. O. S.
Wir sehen es nicht.
Sturm zieht auf.
Die Flut naht.
Doch wir begehren uns weiter.
Und weiter.
Die Wellen sind da.
Einsamkeit
berührt sanft unsere heißen Körper.
Doch wir sind eins.
Erleben nur uns.
Verdrängen unser Schicksal.
Die Zeit.
Unbemerkt sind wir bereits
weit draußen auf hoher See.
Unerbittlich getrieben vom Ende.
Dann Lügen.
Verweigerung.
Einsamkeit.
Kennen uns nicht mehr.
Fremde umzingelt uns.
Gehen dann unter in den Gezeiten.
Dem Leben.
Pascale Anhalt
Vor der Stille.
Unverhofft stand sie vor seiner Tür.
War wieder da.
Ihre Augen haben sie gleich verraten.
Blick gefährlich.
Lippen verführerisch.
Raubtier vor einer Mahlzeit.
Einst hatte sie sein Herz zerfetzt.
Heute tranken beide Weißwein.
Alles war vertraut.
Und doch so fremd.
Wollten nur noch ihre Körper miteinander reden lassen.
Er hatte sich in ihrem Duft verfangen.
Dann Angriff.
Hemmungslos.
Gierige Schreie
bis tief in die Nacht.
Doch dieses Mal war es anders.
Tränende Leidenschaft.
Postkartengruß aus einer anderen Zeit.
Am nächsten Tag hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, während er noch schlief.
Pascale Anhalt

Zwischen Null und Eins.
Du bist dort.
Ich bin hier.
Kennen uns nicht.
Nie gesehen.
Leidenschaft übertragen
Durch Null und Eins.
Digital.
Emotionen
Gehämmert in unsere Tastaturen.
Irrational.
Neugier erweckt
Durch Schaltkreise 
im Kennlernautomaten.
Und unserem Kopf.
Jedes Wort 
Über das Internet direkt in die Nervenbahnen 
Gebrannt.
Von Halbleitertechnik ins Blut.
Synthetische Liebe
Ganz real.
Codes entschlüsseln 
Den Weg zu Deinen Träumen.
Wir sind eins mit all den Festplatten
Und den Netzwerkprotokollen.
Alles Null und Eins.
Bin aufgeregt, erregt.
Verliebt?
Projektion als Projektil.
Ferngezündete Granate
Per Mouseklick.
Im Fadenkreuz 
Unser Herz
Zum Abschuss bereit.
Dann weggeklickt.
Chat zuende.
Browser geschlossen.
PC runtergefahren.
Pascale Anhalt
Point of no return.
Ich hab es Dir gesagt.
Du hast es gehört.
Hast meine Worte aufgesogen.
Eingemeißelt in Nervenzellen.
Ungefiltert.
Direkter Einschlag.
Ohne Schutzvorkehrung.
Frontalangriff auf Dein Ego.
Hinterlässt Krater auf Deiner Seele.
Brandbombe zerfetzt Eitelkeit.
Dein Blick wurde starr.
In Dir brennt die Rache.
Todesnachricht für die Zärtlichkeit.
Wut unterdrückt.
Hochdruckventil unter Verschluss.
TNT in Deinen Adern.
Und Du atmest tief ein.
Es gibt kein zurück.
Alles wurde gesagt.
Alles haben wir uns gegeben.
Sanduhr zuende.
Keine Wiederkehr.
Wir sind Asche.
Bald zerstreut vom Wind.
Pascale Anhalt
Erfroren.
Ich stehe auf einer Wiese.
Sie ist mit Schnee bedeckt.
Darunter Eis.
Juni.
Minusgrade auf meiner Haut.
Atmen fällt mir schwer.
Kalter Ostwind bläst.
Es war unsere Wiese.
Unser Frühling.
Alles blühte und grünte.
Anfang.
Zauber.
Worte brauchten wir nicht.
Blicke.
Gesten.
Tummelten im warmen Regen.
Neugier.
In uns wohnte das Glück.
Die Zufriedenheit.
Wir schwebten.
Trieben umher.
Feder.
Leicht.
Derselbe Ort.
Dieselbe Stelle.
Nebel.
Blind.
Eisregen
In Eiswüste.
Unsere Wiese.
Erfroren.
Pascale Anhalt
Jahreszeiten.
All den Schmerz
den ich fühlen durfte.
Die Finsternis,
die mir stets den Weg gewiesen hat.
Und die vielen Lügen
die mir die Wahrheit sagten.
Unvollkommenheit
in schönster Konsequenz.
Das Nahe ist mir so fern
Und das Ferne so nahe.
Doppelstern Alpha Centauri.
Auf dieser Reise,
Auf meinem letzten Weg
verstehe ich die Schönheit
verfallener Häuser,
die dort stehen.
Ihre Stille macht mich taub.
Sackgasse erkannt.
Zerfessende Tränen
erfreuen mein befreiendes Leid.
Notwendig für Erlösung.
Pascale Anhalt
Fehlschlag.
Danke für die unbeschwerte Kindheit
In Deinem Garten.
Für´ s herumtoben auf der Couch.
Für die schönen Lagerfeuer auf dem Kartoffelacker.
Dein Lachen war so froh.
Dein Blick voller Stolz.
Deine phantasievollen Geschichten haben mich stets
In den Schlaf gewogen.
Starke Frau.
Fels in der Brandung.
Bodenständig.
Direkt.
Geradeaus.
Hast Dein Schicksal stets mit Würde getragen.
Doch dann.
Mir fehlte der Mut.
War feige.
Naiv und jung.
Die Wohnung haben wir zertrümmert.
Sperrmüllcontainer.
Tapeten, Teppiche und all die Erinnerungen herausgerissen.
60 Jahre Wohnen vernichtet in zwei Tagen.
Haben Dich mit entsorgt.
Ins Altersheim.
Du warst zu langsam.
Konntest nicht mehr laufen 
Und dich nicht mehr waschen.
Warst zu störrisch.
Wolltest Dich unserem Willen nicht beugen.
Dann Ein-Zimmer mit anderer Frau geteilt.
Auf einmal nicht mehr alleine gekocht,
sondern Sammelessen im Speisesaal.
Heimroutine.
Haben Dich entwurzelt
Und vergessen.
Du sagtest „Bitte hol mich hier raus.“
Mit schwacher Stimme.
Doch wohin?
Wohnung war vergeben.
Deine Vergangenheit bereits entmüllt.
Dann der Anruf.
Es war zu spät.
Beerdigung.
Was bleibt ist tiefe Scham.
Albträume verfolgen mich.
Höre Deine Schreie heute in der Nacht.
Habe es nicht anders verdient.
Pascale Anhalt
Im Aschenbecher.
Ich.
Dein Nikotin.
Zigarette.
Mit Leidenschaft angezündet.
An mir gezogen.
Sinne berauscht.
Inhaliertest meinen Trieb.
Immer und immer wieder.
Bis zum letzten Zug.
Die Nacht ist nun vorbei.
Dunst gelichtet.
Nebel verzogen.
Tabak verbraucht.
Zigarette zerquetscht
Im Aschenbecher.
Daneben die Reste
heißer Glut.
Pascale Anhalt
Auf dem Bahnhof.
Ich stehe auf dem Bahnsteig.
Fühle Luftsog.
Ampel auf rot.
Zug fährt ein.
Niemand steigt aus.
Endstation.
Ich steige ein.
Möchte auf Tränengleise nach Ost-Berlin.
Dein Herz.
Kanonenschlag.
Im 12. Stockwerk.
Plattenbau.
Dein Wille,
Betonmauer.
Deine Wünsche,
Schützengraben
und Selbstschussanlage.
Zug bleibt stehen.
Anzeigetafel
"Niemandsland."
Lok wird abgekoppelt.
Schaffner kommt.
"Ihr Visa bitte."
Stempel:
"Hoffnung abgelaufen.
Einreise verweigert."
Pascale Anhalt
Glaskind.

Vergorene Freude mit stillem Fremden.
Unter der Bettdecke
Venusduft und Backstein im Eiskeller.
Auf weichem Kissen gekreuzigt.
Träume und Schaukelpferd weit hinten im Kinderzimmer.
Vertrauen erfriert im Sommer auf dem Dornenbett.
Wolkenloses Spiel auf gläserner Blumenwiese.
Nach Seelenstich
schmieriges Dieselöl auf Nachthemd.
Lieblingspuppe im Schrank hat alles gesehen.
Muß es für sich behalten.
Es bleiben Bombenkrater und Narben
statt Teddybär und Buntstifte.
Seelenrand wird bald geboren, ein Leben weit.
Pascale Anhalt

Fremder Duft.
Vor ein paar Tagen noch
schmeckte ihre Haut nach Leidenschaft und
war in Rosenduft gehüllt.
Gestern Abend,
als meine Hand im Bett nach ihr suchte,
fror der Regen ans Fensterglas und
meine Tränen erlöschten das Kerzenlicht auf meinen Nachttisch.
Unsere Nähe flog mit einer Möwe hinaus auf den weiten Ozean.
Als ich sie heute sah, 
ging sie still an mir vorbei.
Ein fremder Duft und ein kalter Blick
zerschmetterten unsere Träume.
Pascale Anhalt