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Montag, 25. Februar 2019

Eintrag 137

Es ist meinen Kollegen und mir gelungen, den großen "Berg" an Rechnungen ins System einzubuchen, sodass diese auch bezahlt werden können. 

Wir waren so schnell, dass nun "Leerzeiten" entstehen. Die erste Konsequenz ist, dass eine Zeitarbeitskollegin fĂŒr Ende dieser Woche abgemeldet wurde.  ZeitarbeitskrĂ€fte kosten dem Kunden sehr viel Geld und Leerzeiten bedeuten, dass das zusĂ€tzlich gebuchte Arbeitspersonal wieder abgebaut werden kann. War das der Grund, weshalb sie und ich nicht zur Schulung mit eingeladen wurden?

Mein Abteilungsleiter plant mich in KĂŒrze in die Debitorenabteilung zu versetzen, damit ich eine Kollegin (ebenfalls Zeitarbeiterin) wĂ€hrend ihrer 2-wöchigen Kur ersetzen kann. Ich bin mir jedoch fast sicher, dass auch ich mittelfristig abgemeldet werde. Der abgemeldeten Kollegin wurde (angeblich) mitgeteilt, dass auch ich schon abgemeldet worden wĂ€re (wegen der Leerzeiten), wenn ich keinen Einsatz bei den Debitoren hĂ€tte. Es sei mal dahingestellt, ob das stimmt. Aber mein BauchgefĂŒhl hat mich selten betrogen. Mich wĂŒrde es sehr wundern, wenn ich noch im Mai in diesem Betrieb wĂ€re.

Die Feedback-Kultur scheint bei einigen Mitarbeiter nicht groß ausgeprĂ€gt zu sein. Am Freitag hatte ich eine Extra-Aufgabe erhalten. Plötzlich stand eine Controllerin hinter mir und meckerte mich an, weil 3 von 100 Belegen nicht richtig gebucht waren. Anstatt mir genau zu zeigen, was ich falsch gemacht habe, damit der Fehler nicht wieder passiert, verschwindet sie einfach wieder. Was soll das denn? Auch wenn die TĂ€tigkeiten nicht sonderlich schwer sind, so befinden wir Neulinge uns immer noch in der Einarbeitungsphase. WĂ€hrend dieser Zeit passieren leider Fehler, ob man das will oder nicht. Und mit falsch gebuchten Belegen neben mir hektisch herumzuwedeln nĂŒtzt mir gar nichts.

WĂ€hrend der Mittagspause hatte ich eine komische Begegnung beim BĂ€cker. Vor mir stand eine umweltbewusste Frau, die in einem mitgebrachten Becher einen Kaffee gefĂŒllt haben wollte. Doch ihr Becher war zu groß, denn er passte nicht unter die Maschine. Die VerkĂ€uferin stellte einen 2Go-Becher unter die Eingießvorrichtung, um den Kaffee anschließend umzufĂŒllen. Plötzlich regte sich die Frau auf und schnauzte die VerkĂ€uferin an, weil diese das Ansinnen des Verpackungssparens konterkarierte. Eine Frau dahinter meinte, es wĂ€re besser, sie hĂ€tte ein Glas benutzt, welches man ausspĂŒlen kann. Ich gab zu bedenken, dass sein Wasserverschwendung....😅

Donnerstag, 21. Februar 2019

Eintrag 136

Der heutige Arbeitstag begann merkwĂŒrdig. Zuerst konnte ich am S-Bahnhof "Pankow" keinen Kaffee trinken, weil der X54-Bus im Stau stand und die S2 schon eingefahren war, als ich an den Gleisen ankam. 

Morgens erfuhr ich, dass die gesamte Kreditorenabteilung an einer Schulung teilnehmen sollte, außer einer Zeitarbeitskollegin und ich. Die anderen ZeitarbeitskrĂ€fte hingegen durften auf diese Schulung gehen. So etwas ist fĂŒr mich stets ein Warnsignal, weil ich davon ausgehe, dass man mit mir nicht mehr weiter planen möchte. 

Nach dem Mittagessen sprach ich, leicht umschrieben, den Abteilungsleiter darauf an, ob es einen Zusammenhang zwischen meiner Nichtteilnahme an der Schulung und einer Unzufriedenheit mit meiner Arbeit gibt. Es ist gar nicht so leicht die richtigen Worte zu finden ohne das es komisch oder paranoid wirkt. 

Der Abteilungsleiter rettete die Situation, indem er auf ein kleines Feedback-GesprĂ€ch umschwenkte. Fazit: Beide Seiten sind fĂŒr die ersten 2 Wochen zufrieden mit meiner Einarbeitung. Ich werde schrittweise TĂ€tigkeiten aus anderen Teilgebieten der Buchhaltung ĂŒbernehmen, sollte es Bedarf geben.

Mit diesem Zustand kann ich gut leben. Mir ist bewusst, dass ich dort keine 2 Jahre als Zeitarbeiter eingesetzt werde. Es muss aber auch nicht sein, dass ich nach der zweiten Woche wieder abgemeldet werde, weil "Anfangsfehler" dramatisiert werden. Anfangsfehler macht jeder. 

Am Nachmittag fand fĂŒr eine Stunde meine weitere Einarbeitung bei den Debitoren statt. Hier kommt es auf absolute Sorgfalt und System-Kenntnisse an. Mir ist der Rechnungsausgangs-Prozess fĂŒr diese Art von Kunden noch nicht ganz klar. Ferner bin ich noch nicht SAP-sicher, was den debitorischen Teil betrifft, weil hier sehr viele verschiedene "Klicks" gemacht werden mĂŒssen, bis der gesamte Vorgang abgeschlossen ist. Es ist gut, dass ich noch 3 Wochen Zeit habe, bis die Kollegin auf Kur geht.

Mittwoch, 20. Februar 2019

Eintrag 135

Auf dem Weg zur Arbeit habe ich eine "Filter-Kaffee-Quelle" entdeckt, die ich tĂ€glich anzapfe. Auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs "Pankow" ist ein Kiosk, der tatsĂ€chlich noch Filter-Kaffee verkauft. Leider ist diese Kaffee-Sorte fast ĂŒberall durch den sogenannten "Cafe-Crema" abgelöst worden, den ich persönlich gar nicht mag und nur im absoluten Notfall trinke. 

Aufgrund einer Schulung der Kollegen aus der Buchhaltung findet meine nĂ€chste Einarbeitung bei den Debitoren erst morgen statt. In circa 3 Wochen soll ich eine Kollegin vertreten, die eine mehrwöchige Kur antritt. Dann werde ich sowohl im kreditorischen als auch im debitorischen Bereich tĂ€tig sein. Wie ich hörte hat die hauptverantwortliche Debitorin, mit der ich dann auch in einem BĂŒro sitzen werde, schon circa 6 Personen innerhalb kĂŒrzester Zeit verschlissen, weil sie ihr wohl offenbar nicht genehm waren. 

Im Moment arbeitet mich fĂŒr circa 2 Stunden tĂ€glich diejenige Zeitarbeiterin ein, die bald in Kur geht. Ich hatte letzte Woche einmal kurz das "VergnĂŒgen", mir von der fest angestellten Debitorin etwas erklĂ€ren lassen zu mĂŒssen, weil die Zeitarbeitskollegin nicht im BĂŒro war. Meine GĂŒte, so wie die etwas erklĂ€rt, hĂ€tte ich auch ins Hallenbad gehen können. Sie weiß genau, dass ich neu bin und nicht ganz soviel mit SAP zu tun hatte. Anstatt mir die Wege im System Schritt fĂŒr Schritt zu zeigen, wie es die Zeitarbeiterin macht, erzĂ€hlt sie mir abstrakt von ihrem Schreibtisch aus, was ich zu tun habe. Woher soll ich wissen, wo ich hinklicken muss? Sie hat fast alles vorausgesetzt. Das kann ja echt heiter werden. Daher ist es wirklich sehr wichtig, dass mich die Zeitarbeiterin gut einarbeitet, damit ich keine großen RĂŒckfragen mehr habe.

Ich habe heute den ganzen Tag ĂŒber wieder vorkontierte Lieferantenrechnungen ins System eingebucht, was mir im Grunde viel Spaß macht.

Dienstag, 19. Februar 2019

Eintrag 134

Leonard und die Sprachnachrichten.

Seit einigen Wochen sendet mir Leonard mehrmals in der Woche (insbesondere morgens) eine Sprachnachricht per Whatsapp. 

Es ist ein schönes GefĂŒhl die Stimme meines Sohnes gleich morgens zu hören. Leonard ĂŒbermittelt mir dann ganz viele KĂŒsschen und sagt, dass er mich ganz doll lieb hat. Oft richtet er auch meiner Frau liebe GrĂŒĂŸe aus. In der Regel sende ich ihm spĂ€t abends eine Nachricht fĂŒr den nĂ€chsten Morgen, die er dann vor der Schule abhört.

Leonards Entwicklung schreitet in einem atemberaubenden Tempo fort. Aufgrund der Entfernung geht leider viel zu viel NĂ€he verloren. Jeder mediale Kontakt ist wichtig, damit ich ĂŒber möglichst viele Dinge aus seinem Alltag informiert bin. Ich hoffe sehr, dass dieses Ritual lĂ€nger anhĂ€lt, damit das Vater-und-Sohn-Band weiter gefestigt wird. 

Montag, 18. Februar 2019

Eintrag 133

Der Start in die Arbeitswoche verlief allgemein gut. 

Da sich der Bus X54 heute Morgen ungewöhnlich lange durch den Verkehr quÀlte, kam ich erst um 08.40 im Betrieb an. Aus diesem Grund endete mein Arbeitstag um 17.10 anstatt um 17.00

Obwohl ich mir am Freitagnachmittag ein BĂŒro fĂŒr den Montag organisiert hatte, saß ein anderer Zeitarbeitskollege am Schreibtisch. Weil der Kollege dauerhaft gesundheitlich angeschlagen ist und ich kein Streithammel bin, habe ich mir mit der Hilfe des Abteilungsleiters ein neues BĂŒro gesucht und ihm den Platz ĂŒberlassen. Aufgrund von Platzmangel kann uns der Einsatzbetrieb leider keine festen BĂŒros fĂŒr die gesamte Einsatzzeit zuweisen. Wir mĂŒssen uns quasi alle 2-3 Tage ein neues BĂŒro suchen und hoffen, dass jemand Urlaub hat oder krank ist. Dieser Job verlangt wirklich eine totale FlexibilitĂ€t, auch wenn dieser Betrieb bezĂŒglich der Arbeitsplatz-Situation bisher eine Ausnahme ist.

Insgesamt ist die ArbeitsatmosphĂ€re gut und die BewĂ€ltigung der mir zugeteilten Aufgaben macht mir Spaß. Heute war ich wieder mit der Verbuchung der Eingangsrechnungen ins System beschĂ€ftigt. Morgen werde ich wieder fĂŒr 1-2 Stunden bei den Debitoren eingearbeitet, weil ich vermutlich Ende MĂ€rz eine Kollegin vertreten werde, der ein Kuraufenthalt bewilligt wurde.

Sonntag, 17. Februar 2019

Eintrag 132

Meine Haarschneidemaschine gibt allmÀhlich den Geist auf. Obwohl die Maschine voll aufgeladen ist, schneidet sie nach einigen Minuten deutlich schlechter, denn die Haare bleiben Stecken und es ziept. Es wird darauf hinauslaufen, dass ich mir demnÀchst eine neue Maschine kaufen werde.

Da ich eine Frisur trage, die ich alle 3 Tage selber schneiden kann, gehe ich nur 2 Mal im Jahr zum Frisör. Ich mag es, wenn meine Seiten-Haare extrem kurz sind. Ich spare somit viel Geld, wenn ich meine Haare selber schneide. Doch nach ein paar Monaten gibt es immer ein paar Stellen, die nicht ganz gerade sind, sodass eine professionelle Hand ran muss.

Freitag, 15. Februar 2019

Eintrag 131

Trotz des Streiks der Berliner Verkehrsbetriebe verlief der Fahrtweg zur Arbeit reibungslos. Die S-Bahn, welche nicht zur BVG gehört, fuhr planmĂ€ĂŸig.

Mein Wecker klingelte um 05.15 und gegen 05.30 lief ich zur 1 Kilometer entfernten S-Bahn-Station "Berlin-Hohenschönhausen". Ich wechselte in "Lichtenberg" und an der "Friedrichstaße" die S-Bahn-Linien. Nach knapp 60 Minuten Fahrtzeit kam ich ganz entspannt am "Nordbahnhof", meinem tĂ€glichen Zielbahnhof, an.

Den heutigen Arbeitstag verbrachten wir zu dritt mit der Ablage, welche aufgrund von betrieblichen EngpĂ€ssen völlig aus dem Ruder gelaufen war. Es war kaum möglich einen speziellen Beleg zu finden, wenn er verbucht wurde und auf dem großen Stapel lag.

Mein Arbeitstag endete um 15.30, da ich offiziell um 07.00 begonnen habe. Die erste Arbeitswoche in dem neuen Einsatzbetrieb verlief sehr gut. Meine Aufgaben werden tĂ€tlich vielfĂ€ltiger. Wann mein Einsatz endet, ist noch offen. Eine Übernahme ist eher unwahrscheinlich, weil mein Einsatzbetrieb ein Verein ist und somit strenge Richtlinien einhalten muss. Es gibt viele EntscheidungstrĂ€ger (Abteilungsleitung, Vorstand etc.), daher hoffe ich lediglich auf einen möglichst langen Einsatz.

Mittwoch, 13. Februar 2019

Eintrag 130

Mein Vorgesetzter hat in unserem morgendlichen "Kreditoren-Meeting" die Aufgabenverteilung fĂŒr die nĂ€chsten Wochen konkretisiert. Er hat eine Liste mit Namen und Aufgabengebiete angefertigt und diese mit uns intensiv besprochen. 

Meine TĂ€tigkeiten liegen schwerpunktmĂ€ĂŸig in der Verbuchung bereits vorkontierter Rechnungen sowie der "Ablage" bereits gebuchter Rechnungen. Die "Ablage" (alle 2 Tage fĂŒr circa 2 Stunden) teile ich mir mit 2 anderen Kollegen. Es ist notwendig, dass auch andere Abteilungen die gebuchten Rechnungen schnell finden können. Aus diesem Grund handelt es sich hierbei zwar um eine lĂ€stige, aber notwendige Aufgabe, welche den Dokumentationsrichtlinien entsprechen muss. 

Am spĂ€ten Nachmittag besuchten 2 Mitarbeiter meiner Zeitarbeitsfirma den Betrieb. Das ist ein völlig normaler Vorgang. Es handelt sich aus Sicht der Zeitarbeitsfirma um einen "Kunden- und Mitarbeiterbesuch", bei dem mögliche Ungereimtheiten aufgefangen und geklĂ€rt werden können. 

Dienstag, 12. Februar 2019

Eintrag 129

Heute war ein sehr arbeitsintensiver Tag. Die Verbuchung von Eingangsrechnungen hat volle Fahrt aufgenommen. Meine Kollegin und ich hatten reichlich zu tun und es gab nur wenige arbeitsbedingte "Leerzeiten". 

Das Arbeitsumfeld ist angenehm und die neuen Kollegen geben sich große MĂŒhe uns "Neulinge" einzuarbeiten. WĂ€hrend der nĂ€chsten Tage buchen wir nur "Standard-Rechnungen" ins System ein, die komplizierteren Sachverhalte erwarten uns in 1-2 Wochen.

Meine Mittagspause habe ich in der Kantine verbracht. Ich aß einen Teller mit Kartoffel-Suppe fĂŒr 2,90 Euro und versuchte etwas zu entspannen. Anschließend buchte ich noch 3 Stunden weiter, bevor sich der wohlverdiente Feierabend nĂ€hrte.

Ich versuche derzeit meine Arbeitszeit zwischen 08.30 und 17.00 stattfinden zu lassen.

Montag, 11. Februar 2019

Eintrag 128

Der zweite Arbeitstag meines 3. Arbeitseinsatzes war relativ anstregend. Ich muss viele neue EindrĂŒcke verarbeiten (Arbeitsprozesse, Kollegen, Arbeitsumfeld etc.), das zerrt ganz schön an meinen KrĂ€ften. 

NatĂŒrlich möchte ich einen guten Eindruck hinterlassen und arbeite daher konzentriert. Einen festen Arbeitsplatz habe ich nicht, denn ich werde alle paar Tage in diejenigen RĂ€ume verschoben, in denen krankheits- oder urlaubsbedingt ein Schreibtisch frei ist. Zur Zeit sitze ich mit einer Kollegin (auch aus meiner Zeitarbeitsfirma) im BĂŒro der Abteilungsleiterin, weil diese krank ist. 

Ich hole mir jede Stunde einen kleinen Stapel mit buchungsfĂ€hrigen Rechnungen aus einem BĂŒro ab und buche diese ĂŒber SAP fĂŒr den nĂ€chsten Zahllauf ein. Obwohl es einen erheblichen "BuchungsrĂŒckstand" gibt, konnten aus organisatorischen GrĂŒnden heute nicht soviele Rechnungen vorbereitet werden. Zwei erfahrene Kollegen tragen die richtigen Positionen auf den Rechnungen ein, 4 Kollegen verbuchen diese im Anschluss. Weil das Verbuchen schneller absolviert werden kann als die Vorbereitung, sind wir schnell fertig. Eigentlich mĂŒssten mehrere Kollegen die Rechnungen vorbereiten, damit es keine zeitlichen LeerlĂ€ufe gibt. 

Die LeerlÀufe verbringen ich dann mit der Ablage von Rechnungen in neuen Ordnern. Es ist zu sortieren nach Ursprungsbelegnummern und ggf. nach Storno-Rechnungsnummer mit neuer Belegnummer, sollte eine Fehlbuchung stattgefunden haben. Obwohl die Sache "simpel" klingt, muss ich mich dennoch in das neue Ordnungssystem hineindenken.

Ich bin gespannt, wie ich am Freitag zur Arbeit komme, denn laut einiger Medien werden Teile der Berliner Verkehrsbetriebe vormittags streiken. đŸ˜±

Sonntag, 10. Februar 2019

Eintrag 127

Ein bisschen Ich.

Teil 22. Meine Rolle als "Teilzeit-Papa".


Es ist wirklich nicht einfach ein Kind zu haben, das ĂŒber 500 Kilometer entfernt wohnt. 

Ich liebe meinen Sohn und er liebt mich. Auch wenn der innerliche Wunsch auf beiden Seiten sehr stark ausgeprĂ€gt ist sich öfter zu sehen als ein Mal im Monat, so lassen organisatorische und finanzielle GrĂŒnde ein Wiedersehen nur alle 4 Wochen zu. Es gibt als kleinen Ausgleich noch eine Extra-Zeit wĂ€hrend der Schulferien. 

Da wir uns relativ "selten" sehen, sind unsere Treffen immer etwas ganz Besonderes. Diese Situation des "Besonderen" hat Vor- und Nachteile. Der Nachteil ist, dass ich dazu neige, ihn zu verwöhnen. Ich möchte die wenige Zeit, die wir gemeinsam verbringen, nicht mit Schimpfen oder Maßregeln vergeuden. Wer sich in meine Lage versetzt, der wird mich sicher verstehen. Auch ich wurde nicht streng erzogen und möchte diese GroßzĂŒgigkeit meinem Sohn weitergeben. 

Ich möchte die Zeit mit ihm genießen und eine Vater-und-Sohn-NĂ€he aufbauen bzw. die vorhandene NĂ€he intensivieren. Mein Ziel ist es eine Art "Spielfeld" zu schaffen, in dessen Grenzen er sich verwirklichen kann. Ich liebe das spielerische Wesen der Kinder und möchte, das ein Kind auch ein Kind sein darf ohne das GefĂŒhl zu vermitteln, das ich mir auf der Nase herumtanzen lasse. 

Ein weiterer Nachteil ist, dass Leonard und ich keinen Alltag erleben. Die meisten Treffen finden am Wochenende statt und ich erfahre relativ wenig von seiner Schulzeit, die ihn prÀgt.

Ein "Teilzeit-Papa" zu sein bedeutet fĂŒr mich einen Mangel zu verwalten (knappe Zeit). Ich nutze die ganze Bandbreite der Technik aus, um ihn zu hören oder zu sehen (Skype). Doch leider gelingt es nur mĂ€ĂŸig meinem Sohn wĂ€hrend des Skypens bei den Schularbeiten zu helfen, weil er beispielsweise die Kamera wackelig hĂ€lt. Eine Vaterrolle kann grundsĂ€tzlich nur mit einer regelmĂ€ĂŸigen physischen PrĂ€senz vor Ort ausgelebt werden. Diese fehlende Anwesenheit kann nur bedingt mit dem Telefonieren oder Skypen kompensiert werden. 

Leonard fĂŒhlt, wenn es mir nicht gut geht und auch ich sehe aus 10 Metern Entfernung, wenn ihn etwas bedrĂŒckt. Die Bindung zwischen uns ist gefestigt, immerhin. 

Ich gehöre nicht zu seinem hÀuslichen Umfeld. Es ist so, als sei ich ein "Gast" derjenigen Familie, die ihn umgibt. Eine richtige Vaterfigur, wie ich sie mir vorstelle, kann ich aufgrund der Entfernung nicht darstellen. Ich versuche krampfhaft dagegen anzukÀmpfen, dass ich nicht zu einem "Statisten" verkomme, der ab und zu mal durchs Bild huscht. Eine Lösung, die meine Rolle als Papa im Sinne einer Vorbildfunktion weiter festigt, ist bisher nicht in Sicht.


Dieses Gedicht, welches ich vor circa 2 Jahren schrieb, spiegelt mein Dilemma wider. 
Bitte Anklicken, damit ihr es gut lesen könnt.

Samstag, 9. Februar 2019

Eintrag 126

3. Arbeitseinsatz

Am Montag erhielt ich die Mitteilung, dass mein Arbeitseinsatz am 8.2.2019 beginnen sollte. Aus diesem Grund verschob ich auch meine Papazeit um einige Tage nach vorn.

Ich erschien pĂŒnktlich um 08.45 an meinem Arbeitseinsatzort in Berlin-Mitte (Nordbahnhof). Hier werde ich wĂ€hrend der nĂ€chsten Wochen / Monate Aufgaben aus der Kreditoren-Buchhaltung ĂŒbernehmen. Eigentlich liegt mein Schwerpunkt eindeutig in der Debitoren-Buchhaltung, aber "einfache" TĂ€tigkeiten kreditorischer Art kann ich auch bewerkstelligen.

Meine HaupttĂ€tigkeit wĂ€hrend der nĂ€chsten Wochen wird das Einpflegen von Eingangsrechnungen in das Buchhaltungsprogramm SAP sein (Kontierung). Ein erfahrener Mitarbeiter hat bereits die Lieferantennummer und die richtigen Sachkonten auf der Rechnung vermerkt. Ich muss "nur" noch die Rechnung in das System eintippen. NatĂŒrlich ist das keine reine Abschreibaufgabe, weil es in diversen FĂ€llen Besonderheiten in der Verbuchungsart gibt, die auf der Rechnung nicht vermerkt sind. Aus diesem Grund muss ich bei jeder Rechnungseinbuchung aufmerksam sein, damit keine Fehler passieren. 

Der erste Arbeitstag verlief gut und ich hoffe, dass ich hier lĂ€ngere Zeit eingesetzt werde. Es wurde schon angedeutet, dass ich eventuell einige Aufgaben aus der Debitoren-Buchhaltung ĂŒbernehmen könnte.

Der Fahrtweg betrĂ€gt circa 1 Stunde (ein Mal umsteigen), fĂŒr Berliner VerhĂ€ltnisse also völlig angemessen.

Eintrag 125

69. Papazeit

(04.02.2019-07.02.2019)


Am Montagmittag erhielt ich von meiner Zeitarbeitsfirma die Benachrichtigung, dass mein neuer Arbeitseinsatz erst am Freitag beginnt. Also habe ich schnell ĂŒberlegt und mich dazu entschieden, die Papazeit vorzuverlegen. 

Ich organisierte schnelle eine Unterkunft und ein Mietauto. Ich wĂ€hlte diejenige Unterkunft im Ort "Kirchhundem", in der ich wĂ€hrend der Einschulung mit meiner Frau und meiner Mutter ĂŒbernachtete. 

Ich verabredete, dass ich Leonard am Dienstag nach Schulschluss in Empfang nehme. Wir holten noch schnell seine Sachen von seiner Mutter ab und fuhren dann nach dem Einkauf in die Ferienwohnung. Wir erledigten gemeinsam die Hausaufgaben, schauten etwas TV und malten Bilder. Abends kochte ich uns Nudeln mit Tomatensoße (sein Wunsch). Zum Einschlafen erzĂ€hlte ich ihm selbst ausgedachte Gute-Nacht-Geschichten.

Am Mittwoch brachte ich Leo zur zweiten Stunde in die Schule. Die Fahrtzeit von der Ferienwohnung zur Schule betrug circa 20 Minuten. Nach Schulschluss fuhren wir in die Ferienwohnung und ich zeigte ihm, wie man SchneebÀlle richtig formt und gut wirft. In Kirchhundem lag viel Schnee. Nachmittags erledigten wir erneut seine Schularbeiten, bevor wir vor dem Einschlafen in die Badewanne gingen.

Am Donnerstagmorgen brachte ich Leonard in die Schule. Wir verabschiedeten uns mit ein paar KĂŒsschen. Anschließend brachte ich seine Sachen zu seiner Mutter und fuhr gleich nach Berlin.

Diese Papazeit war etwas anders als ĂŒblich. Es war mehr "Alltag" mit Schule, die unsere gemeinsame Zeit prĂ€gte. FĂŒr Leo und mich war es wichtig, auch diese "andere" Zeit mal zu erleben.

Montag, 4. Februar 2019

Eintrag 124

Bis zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich zwar, dass ich einen neuen Arbeitseinsatz habe, aber mir ist noch unbekannt, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit ich beginne. Ich erwarte heute oder morgen einen Anruf von meiner Zeitarbeitsfirma, um neue Details zu erfahren.

Am Freitagabend fahre ich zu meinem Sohn nach NRW. Aufgrund der mir noch unbekannten Arbeitszeiten kann ich noch keinen Mietwagen buchen, weil die Anbieter eine genaue Uhrzeit benötigen, um die Reservierung entgegenzunehmen. Leider ist auch keine Autovermietung in unmittelbarer NĂ€he zum Arbeitsort, sodass ich noch ein paar Stationen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss. Als ich noch im Europa-Center oder in Adlershof arbeitete hatte ich GlĂŒck, weil ich nur 50 Meter zur Mietwagenstation laufen musste.

Ich bin sehr gespannt, wann mein Telefon klingelt.😏

Sonntag, 3. Februar 2019

Eintrag 123

3. Arbeitseinsatz // Zusage

Der Arbeitseinsatz in Berlin-Adlershof endete am Donnerstag, den 31.01.2019 um 16.30 Uhr. Zuvor habe ich die Bank eingebucht und meine offenen FĂ€lle abgeschlossen bzw. fĂŒr eine Übergabe zusammengestellt. 

Nachmittags klingelte das Telefon und mir wurde ein VorstellungsgesprĂ€ch als Kreditor in Berlin-Mitte vorgeschlagen. Ich arbeite schwerpunktmĂ€ĂŸig eher als Debitor, aber ich habe keine Sekunde gezögert und diesen Termin dankend angenommen.

Das VorstellungsgesprĂ€ch fand am Freitag um 11.00 Uhr in den RĂ€umen des Kunden in Berlin-Mitte (Nordbahnhof) statt. Meine GesprĂ€chspartner waren der Leiter der Kreditoren-Abteilung und die Leiterin der gesamten Buchhaltungsabteilung. Es herrschte eine offene GesprĂ€chsatmosphĂ€re. Ich beantwortete einige fachliche Fragen und meinen Werdegang. Nach circa 30 Minuten schien alles gesagt zu sein. Wir verabschiedeten uns freundlich und mein BauchgefĂŒhl sagte mir, dass meine Chancen gut stehen.

Und so war es auch. Wenige Stunden spĂ€ter rief mich eine Mitarbeiterin meiner Zeitarbeitsfirma an um mir mitzuteilen, dass mich der Kunde buchen möchte. Der Arbeitseinsatz, welcher Mitte der kommenden Woche beginnt, ist vorerst befristet, obwohl immer die Option auf eine Übernahme besteht.

Ich konnte somit weiterhin meine persönliche 100-Prozent-Quote aufrecht erhalten, was meinen Erfolg bei VorstellungsgesprÀchen als "Sachbearbeiter in der Buchhaltung" betrifft.