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🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Sonntag, 31. März 2019

Eintrag 154

Wer hat an der Uhr gedreht?

Wieder einmal wurde die Uhr um eine Stunde, zur Sommerzeit, vorgestellt. Meine persönliche Meinug ist, dass wir das bisherige System aus Sommer- und Winterzeit behalten sollen. Ich befürchte, dass innerhalb der EU ein Zeitchaos ausbrechen könnte, wenn jeder Staat seine eigene Zeit einführt.

Die "normale" Zeit ist die Winterzeit. Die Sommerzeit wurde u.a. eingeührt, damit es morgens nicht so früh hell wird. Die Menschen sollten lieber abends noch eine Stunde länger Tageslicht haben, um Energie zu sparen. Wäre die Winterzeit auch im Sommer gültig, dann würde es nicht um 4.00 Uhr, sondern bereits um 3.00 Uhr hell werden. Ich persönlich finde das quatsch. Mir ist bewusst, dass es für die Abschaffung der Zeitumstellung viele Argumente gibt, welche nachvollziehbar sind.

Wir haben jetzt soviele Jahrzehnte die Sommer -und Winterzeit gehabt. In wenigen Jahren soll nur noch eine Zeit existieren, welche ist noch offen. Alles wird infrage gestellt, sogar die Zeit. Europa befindet sich seit Jahren politisch in einer Krise, es droht sogar der Zerfall bzw. eine Zersplitterung der Union.

Haben wir keine wichtigeren Probleme als die Zeitumstellung?

Samstag, 30. März 2019

Eintrag 153

Ein bisschen Ich.

Teil 23. Wenn man die innere Uhr ticken hört.

Wo sind all die Jahre geblieben? In 15 Jahren werde ich 60.! Was für ein komisches Gefühl, wenn ich mir diesen Zusammenhang vor Augen halte. Das Leben kann so schnell zuende sein. Ein Unfall, ein Herzinfarkt oder eine kurze schwere Krankheit können mich von jetzt auf gleich zur Geschichte werden lassen. 

Vielleicht ist es gerade diese Erkenntnis, die mich zu einem harmonischen Menschen hat werden lassen. Ich mag grundsätzlich keinen Streit bzw. keinen mehrtägigen. Wenn man ehrlich ist, dann sind die meisten Anlässe für einen Streit banal und alltäglich. Diese negative Energie ist für mich verschwendete Lebenszeit, die nicht wiederkommt. 

Ich kann Menschen nicht verstehen, die von Grund auf streitsüchtig sind. Viele dieser Menschen setzen ihre Lebenszeit dafür ein, anderen Menschen (emotionalen) Schaden zuzufügen. Sie sind für sachliche Argumente nicht mehr zugänglich und Sprühen ihre Feindseligkeit in die Welt hinaus. Ihr Weltbild und ihre Wahrheit ist das einzige, was zählt. Im Grunde versuche ich diese Charaktere zu meiden, weil mir ihr Verhalten nervlich nicht gut tut. Streit setzt negative Hormone frei und zermürbt mich. 

Ich möchte gern meine "letzten" Lebensjahre mit meinem Umfeld genießen. Ich möchte lachen und sehen, wenn sich andere Menschen freuen. Mein Sohn sollte von mir noch so viele schöne Dinge erfahren, die ich ihm mit auf seinem Lebensweg geben will. Er soll Großzügigkeit erleben, damit aus ihm ein tolleranter Mensch wird. Großzügigkeit ist nicht zu verwechseln mit "ohne Regeln" leben. Hinter diesem wunderbaren Wort verbrigt sich ein großes Spielfeld, auf dem sich ein weltoffener Geist entwickeln möge. Vielleicht klingt diese Formulierung etwas "blumig", aber ich kann es nicht anders schreiben.

Falls ich so plötzlich sterbe, wie mein Vater vor fast 30 Jahren, dann gibt es nicht mehr die Möglichkeit mit mir zu spielen oder mich nach meiner Meinung zu fragen. Ich stehe nicht mehr als Vater-Figur zur Verfügung und die Identitätsfindung wird für Leonard nicht leichter. Ich stehe auch als Ehemann, Sohn, Bruder, Freund oder Kumpel nicht mehr zur Verfügung. Ein "ach es wäre schön mit Pascale noch einmal zu reden..." (wie ich es mir von meinem Vater gewünscht hätte), gibt es nicht mehr. Ich lebe jetzt, hier und heute. 

Streit zerürbt die Sinne, ist verantwortlich für Nicht-Kommunikation und damit für verschwendete Lebenszeit.

Eintrag 152

Abgemeldet


Am Freitag bat mich der Abteilungsleiter meines Einsatzbetriebes in sein Büro. Er teilte mir sehr höflich mit, dass von höherer Ebene entschieden wurde, dass weitere Leasing-Kräfte abgemeldet werden müssen, weil die Abteilung im Grunde wieder im "Normalbetrieb" arbeitet. Von 6 Zeitarbeitern bleiben noch 3 übrig, die langfristig Kranke ersetzen sollen. 

Mein Abteilungsleiter sagte mir, dass er mich zum 5.4. (letzter Einsatztag) abmelden wird. Er war sehr zufrieden mit meiner Leistung und meinem Auftreten und wollte dieses positive Feedback auch meiner Zeitarbeitsfirma weitergeben.

Eine leitende Mitarbeiterin meines Arbeitgebers schrieb mir eine Stunde später, dass ich ein sehr gutes Feedback erhalten habe und man gerne nach einem neuen Einsatz Ausschau hält. Es gäbe auch schon 2 Prozesse, die im Hintergrund laufen. 

Da ich vom 15.4. zwei Wochen im Urlaub bin, rechne ich nicht damit, dass ich bereits am 8.4. einen neuen Einsatz haben werde. Ich stehe natürlich für Bewerbungsgespräche zur Verfügung, aber kein Kunde bucht mich, wenn ich nach einer Woche Einarbeitungszeit anschließend 2 Wochen im Urlaub bin. Diese "einsatzfreien Tage" schlagen sich negativ auf meinen Lohn aus, weil ich nur die Grundvergütung erhalte.

So ist das Geschäft. Für mich ist es völlig in Ordnung und ich freue mich auf den nächsten Arbeitseinsatz.

Mittwoch, 27. März 2019

Eintrag 151

Seit gestern fällt die Debitorin krankheitsbeding aus. Wie ich hörte, soll sie aber in 1-2 Tagen wieder zur Arbeit kommen. Da sie mir Aufgaben aussucht und auch als Ansprechpartnerin fungiert, kann ich alleine im Debitorenbereich nicht viel machen. 

Aus diesem Grund habe ich vorwiegend kreditorische Aufgaben ausgeführt inklusive Ablagetätigkeiten aus dem elektronischen Posteingang (E-Mail-Anhänge in die richtigen Ordner verschieben). Auch wenn es vielleicht unhöflich klingen mag, aber die 2 Tage ohne die Debitorin habe ich genossen, weil ich mir die Aufagben freier einteilen kann. 

Obwohl ich eigentlich debitorische Tätigkeiten bevorzuge, arbeite ich in diesem Betrieb ungern in diesem Bereich. SAP zu erlernen ist nicht so schwer, dafür muss man aber eine Kollegin haben, die sich die Mühe macht Dinge in Ruhe zu erklären. Bei ihr ist immer alles so "Husch Husch" und dann wundert sie sich, wenn ich drei Tage später wieder nachfrage.

Ich gehe fest davon aus, dass ich in circa 2-3 Wochen abgemeldet werde, weil dann die 2. Debitorin aus der Kur wiederkommt und man meine Arbeit somit nicht mehr benötigt. Der Rückstand ist abgearbeitet, das Unternehmen arbeitet wieder im "Normalbetrieb". 

Sonntag, 24. März 2019

Eintrag 150

Sehnsuchtskind.

Aufgrund der familiären und ortsbedingten Umstände, sehe ich meinen Sohn "nur" alle 4 Wochen für ein Wochenende + Abschnitte der Schulferien. Der Großteil der Beziehung zu Leonard wird über das Telefon/Videoanrufe aufrecht erhalten.

Viele Teilzeitväter neigen dazu, die wenige Zeit, die sie mit ihren Kindern verbringen, für die Vater-und-Sohn-Beziehung angenehm zu gestalten. Wer mal versucht sich in die Lage eines Teilzeitvaters zu versetzen, der wird nichts Verwerfliches daran finden. 

Die "verlorene" Zeit, in der ich Leonard nicht sehen kann, ist nicht nachholbar. Ich versuche jedoch die wenige Zeit, in der wir uns sehen, schön zu gestalten. Vom Grundsatz her widerstrebt mir eine "strenge" Erziehung mit zu vielen Regeln. Ein Kind muss ein Kind sein dürfen. Natürlich gibt es auch bei mir Grenzen, die mein Sohn nicht überschreiten sollte. Aber bis ich wirklich "schimpfe", muss viel passieren.

Ich bin eher großzügig und lasse Mal "Fünfe gerade sein". Meine Eltern haben mich auch nicht streng erzogen und aus mir ist trotzdem ein "normaler" Mensch geworden. Wird ein Kind zu sehr gemaßregelt, so meine Meinung, entsteht Frustation, die ein Ventil sucht. Einige dieser "gemaßregelten" Kinder haben wenig Selbstwertgefühl und denken, dass sie eh immer alles falsch machen, so meine Vermutung. Darüber hinaus scheint ein Stück "Urvertrauen" verloren zu gehen.

Meine Aufgabe als Vater ist es, die Vater-und-Sohn-Beziehung zu stabilisieren. Diese Beziehung ist aufgrund der Umstände defizitär. Leonard und ich leiden unter dem "Zeitmangel" und wir haben eine große Sehnsucht zueinander.

Auch wenn es erwünscht wird, aber in die Alltagserziehung seiner "Wohnfamilie" (Mutter, Lebenspartner, neue Kinder) kann ich nur sehr begrenzt einwirken. Probleme lassen sich aus der Ferne nur schwer lösen. Es wirkt nicht glaubwürdig, wenn ich über einen Videoanruf sage, er solle am Essenstisch nicht zappeln.

Solch eine "Fernbeziehung" ist fast immer mit der "heißen Nadel" gestrickt. Im Unterbewusstsein sitzt die Angst, ein Missverständnis könnte dazu führen, dass der Kontakt nachlässt. Irgendwann kommt eh die Zeit, in der Leonard mehr mit seinen Freunden spielen möchte anstatt mit seinem Papa zu telefonieren. Der Einfluss schwindet, die Sehnsucht wird noch weiter wachsen, 

Wenn wir uns sehen, dann möchte ich, dass er lacht und sich freut. Mein Sohn soll väterliche Nähe fühlen, die für seine Entwicklung enorm wichtig ist. Ich komme fast immer zu spät, was die Teilhabe an seinen Entwicklungsschritten betrifft. Der Papa erfährt immer zuletzt, wenn ein neues Wort erlernt wurde oder es Ärger in der Schule gab. 


Ich versuche stets ein großes, ausgetrocknetes Feld mit einem Gartenschlauch zu bewässern in der Hoffnung, das irgenwo eine kleine Pflanze wächst...

Samstag, 23. März 2019

Eintrag 149

Sauf- und Rauchertreff Spielpatz?

Auf den Spielplätzen dieses Landes erlernen die Kinder, unsere Zukunft, physikalische und gesellschaftliche Regeln. Wie baue ich eine feste Sandburg? Wie komme ich geschickt das Klettergrüst hoch und wieder runter? Fast jeder von uns hat in seiner frühen Kindheit seine eigenen Grenzen spierisch ausgelotet. 

An diesen Orten zeigt sich, wie wertschätzend die Erwachsenen mit den Kindern umgehen. Mal abgesehen davon, dass viele Spielplätze zu Müllhalden verkommen sind, die nicht zum Spielen einladen, finde ich das Verhalten einiger Eltern äußerst zweifelhaft. 

Als ich heute nach dem Einkaufen an dem großen Spielplatz in unserer Straße vorbeilief, standen viele Erwachsene rauchend und biertrinkend direkt nebem dem Buddelkasten, in dem 1 Meter entfernt kleine Kinder spielten. Es wurde an den Handys herumgespielt und Kippen durch die Gegend geschnipst. Komischerweise waren auch einige Frauen bzw. Mütter dabei, denen es völlig egal zu schein scheint, welches Verhalten sie den Kindern vorleben. 

Wo ist die moralische Haltung hin, dass man so etwas auf Spielplätzen bzw. in der Gegenwart von Kindern nicht macht? Ich bin wirklich kein Moral-Apostel. Meinetwegen können Eltern ihre Sucht an anderen Orten ausleben, aber ein Spielplatz ist kein Sauf-Treff von Müttern und Vätern. Spielplätze sollten entweder Orte sein, an denen sich die Eltern um ihre Kinder kümmern oder die Kinder alleine spielen. 

Auch wenn auf manchen Spielplätzen das Rauchen und der Alkoholkomsum nicht untersagt sind, so sollte man als erwachsener Mensch doch selbst auf die Idee kommen, den kleinen Kindern nicht den Spielplatz vollzuaschen oder? Es gibt wirklich Spielplätze, da sollte mal das Ordnungsamt vorbeischauen oder ein Sozialpädagoge mit den Eltern reden.

Eintrag 148

Nach meiner Beschwerde-E-Mail wegen der unhöflichen und bloßstellenden Umgangsformen im Einsatzbetrieb mir gegenüber, hat sich mein Arbeitgeber bei mir gemeldet. Man nehme die Dinge sehr ernst und versteht mein Anliegen voll und ganz.

Man kann mich aber nicht von heute auf morgen dort abziehen, weil es vertragliche Regelungen mit dem Einsatzbetrieb gibt. Ich wurde auf eine Liste von Mitarbeitern gesetzt, die gern den Einsatz wechseln würden. Da es jedoch einige Mitarbeiter gibt, die gar keinen Einsatz haben (und von der Zeitarbeitsfirma dennoch bezahlt werden), haben diese in der Vermittlung eine höhere Priorität als die Einsatzwechseler. 

Ich sagte, dass ich das verstehen kann und versuche durchzuhalten, obwohl ich mit großen Bauchschmerzen zur Arbeit gehe. Fazit: Ich werde in 1-2 Wochen eine Antwort erhalten, wann ich abgezogen werde. Solange werde ich noch gedulden müssen.

Dienstag, 19. März 2019

Eintrag 147

"Fotogalerie" überarbeitet 

Während der letzten Monate habe ich die "Fotogalerie" in der Menüleiste überarbeitet. Wie ihr sehen könnt, habe ich einige neue Bilder hinzugefügt und wenige entfernt. Irgendwie bin ich auf jedem Bild ein völlig anderer Typ oder? 😏 

Eintrag 146

Auf meine "Beschwerde-Mail" an meinen Arbeitgeber habe ich leider noch keine Antwort erhalten. Das kann viele Gründe haben. Für eine Zeitarbeitsfirma ist es nicht so leicht, einen Arbeitseinsatz schnell zu beenden.

Der Kunde hat mich für eine gewisse Zeit gebucht und könnte einen Anspruch auf "Ersatz" geltend machen, wenn ich morgen aufhören würde. Auf der anderen Seite dauert die Kur meiner Kollegin eh nur 3 Wochen, also ist eine Ende absehbar. Für meinen Einsatzbetrieb und die Zeitarbeitsfirma lohnt es sich nicht für 15 Arbeitstage eine neue Person herbeizuordern. 

Meine Vermutung ist, dass mein Arbeitgeber im Betrieb angerufen hat und darum bat, die letzten Tage mit mir "pfleglich" umzugehen. Vielleicht erhalte ich diese Woche noch einen Anruf, vielleicht auch nicht. Es ist auch möglich, dass mein Arbeitgeber auf Zeit spielt, bis die letzten 3 Wochen vorbei sind und sich gar nicht meldet (was ich aber nicht gut finden würde). Im Grunde erwarte (!) ich nach dieser E-Mail zumindet eine Nachfrage, wie es mir geht, denn ich habe kein Blatt vor dem Mund genommen. 

Ich habe mich fest dazu entschlossen, mich diese Woche nicht mehr beim Arbeitgeber zu melden, sollte es keine weitere Eskalation geben. Meine Sorge ist, dass ich dort als "nervig" empfunden werden könnte, wenn ich mich zu oft melde. 

Für alle ist viel Geld im Spiel, auch für mich. An jedem einsatzfreien Tag verliere ich eine Menge Lohnbestandteile, die sich in der Monatsabrechnung bemerkbar machen. Im Grunde möchte ich einfach nur, dass man mich meine Arbeit machen lässt und mir hilft, wenn ich Fragen habe ohne gleich bei den Vorgesetzten zu "petzen".

Eintrag 145

70. Papazeit

(06.03.2019-09.03.2019)

Dieses Mal fuhr ich mit einem Fernbus nach Siegen, weil ich die Fahrtkosten reduzieren wollte. Es ist ein Unterschied, ob ich 300 Euro oder 50 Euro für die Fahrt bezahle. Der Nachteil ohne Mietauto ist, dass ich vor Ort nicht flexibel bin.

Nach über 10 Stunden Fahrt kam ich Donnerstagabend völlig erschöpft in Siegen an, denn ich war auch gesundheitlich extrem angeschlagen. Ich hatte das Miet-Zimmer in Siegen-Geisweid gebucht, in dem ich bereits in meiner Klausurenphase im Jahre 2016 übernachtete.

Leonard wurde mir am Freitag nach der Schule gebracht. Wir gingen in den Supermarkt und kauften für die nächsten Tage Lebensmittel ein. Unser Plan war es, das wir uns überwiegend im Zimmer aufhalten wollten. Ich war krank und der Regen förderte nicht gerade die Lust, sich überwiegend im Freien aufzuhalten.

Wir rechneten viel, machten Leseübungen, gingen in die Sauna (direkt im Zimmer) und schauten etwas TV. Ich erzählte viele Geschichten von der Igel-Familie und dem Wurm (neu). Am Samstag gingen wir kurz vor die Türe, weil Leonard unbedingt Schreiblöcke haben wollte. Wir schleckten noch eine Kugel Eis, bevor wir wieder ins gemütliche Zimer gingen.  

Am Sonntagmittag brachten mich Leonard und seine Mutter zur Bushaltestelle. Nach über 10 Stunden Fahrt kam ich in Berlin an.

Montag, 18. März 2019

Eintrag 144

Heute habe ich meinen Arbeitgeber/Zeitarbeitsfirma per E-Mail über das schlechte Arbeitsklima informiert und um einen schnellstmöglichen Abzug gebeten.

Folgender Sachverhalt hat das Fass zum Überlaufen gebracht:

Seit heute wechselte ich von den Kreditoren zu den Debitoren. Am Freitag sagte ich der Abteilungsleiterin, dass ich noch den Stapel von Kreditorenrechnungen zuende buche und mich dann der Arbeit bei den Debioten widme. Kurz vor Feinerabend erhielt ich einen weiteren Stapel. Heute wechselte ich das Büro und nahm die letzten 20 Kreditoren-Rechnungen mit, weil ich diese höflicherweise zuende buchen wollte. Im heutigen Meeting wurde auch erwähnt, dass ich ab jetzt vorwiegend bei den Debioten eingesetzt werden soll.
 
Kurz nach der Mittagspause kam die Abteilungsleitrin ins Büro. Sie sagte sehr maßregelnd: "Mir kam zu Ohren, dass sie sich nicht an Absprachen halten. Warum buchen sie noch Kreditoren-Rechnungen?". Ich versuchte ihr sehr höflich zu erklären, dass ich noch schnell die paar Rechnungen eingebucht hatte, um mit meiner Arbeit abzuschließen. Außerdem gibt es doch keinen Engpass bei den Debitoren, sodass meine Buchungen kein gravierender zeitlicher Verlust darstellen.
 
"Mir kam zu Ohren" bedeutet, dass irgendjemand gleich zur Chefin gelaufen ist, anstatt mit mir zu reden. Man traut sich kaum den normalen Sachbearbeitern eine Frage zu stellen, weil Sachverhalte gleich "gemeldet" werden. Was diese hohen Worte "nicht an Absprachen halten" sollen, ist mir ein Rätsel und haben mir wieder ein Schuldgefühl vermittelt. 

Seit der zweiten Woche erlebe ich in dieser Buchhaltungsabteilung kein gutes Arbeitsklima. Anstatt einer Feedback-Kultur, die wichtig ist, um Fehler zu vermeiden, herrscht im jetzigen Einsatzbetrieb ein Klima der Maßregelungen, Bloßstellungen und Denunziation. 
 
Ich gebe stets mein Bestes, bin kollegial, lernwillig und hilfsbereit. Fehlerfrei ist niemand. Mir ist bewusst, dass es in jeder Abteilung Herausforderungen gibt, die es zu bewältigen gilt. Ich habe jedoch in keinem anderen Arbeitseinsatz so ein schlechtes Arbeitsklima erlebt. Selbstverständlich bleibe ich professionell, stets freundlich und werde meine Aufgaben bis zum letzten Arbeitstag nach bestem Wissen und Gewissen erledigten.
 
Ich bin gespannt, wie schnell und in welcher Form mein Arbeitgeber reagiert.

Sonntag, 17. März 2019

Eintrag 143

Allmählich zeigen sich mir gegenünber "interessante" Verhaltensweisen von Vorgesetzten meines Einsatzbetriebs. 

Am Donnerstag gab es krankheitsbedingt Ausfälle, sodass der Belegfluss ins Stocken geraten ist. Ich bin die letzte Instanz am Ende der Belegfluss-Kette, weil ich die Kreditoren-Rechnungen ins System einbuche. Wenn ich aber keine Rechnungen einbuchen kann, dann gibt es auch keinen Zahllauf und der Stapel ungebuchter Rechnugen wir wieder größer, was eigentlich zu vermeiden ist.

Da ich vorausschauend denke, habe ich dieses Problem einer geeigneten Kollegin gemeldet. Doch irgendwie ist sie seit Tagen nicht gut drauf und sie sagte fast wörtlich "ist mir egal, dann ist es halt so...". 

Im Anschluss daran ging ich zur Controllerin, die mich schon einige Male gemaßregelt hat. Ich hielt es jedoch für meine Pflicht, diesen Engpass zu melden, damit es zu keinen Zahlungsausfällen an die Kreditoren inkl. Mahnungen etc. kommt. Den Weg zur Controllerin hätte ich mir lieber sparen sollen, denn ich wurde mit Mimiken und Wortformulierungen erneut herabwürdigend behandelt. Im Laufe des Tages fand sich aber eine Lösung, sodass sehr schnell viele Rechnungen vorkontiert und gebucht werden konnten. 

Mir wurde kurz vor Feinerabend ein großer Stapel auf den Schreibtisch gelegt, den ich möglichst schnell einbuchen sollte. Kurz vor Feierabend kam diejenige Zeitarbeitskollegen auf mich zu, die ab morgen auf Kur ist und die ich bei den Debitoren vertreten soll. Sie fragte, ob sie mir einen Schritt zur Einarbeitung zeigen kann, weil eine Rechnung dringend gebucht werden muss. Ich verneinte dankend, weil ich den Stapel im Blick hatte und sagte ihr einen Termin für morgen (Freitag) zu.

Freitag kam ich zur Arbeit und begann damit, den Stapel einzubuchen. Um 10.00 ging ich dann zu den Debitoren, damit wir diese Rechung zusammmen einbuchen konnten. Ich sah in zwei maulige Gesichter (Kur-Kollegin, Debitorenhauptverantwortliche). Ich wurde gefragt, warum ich denn so wenig Zeit hatte für die Debioreneinarbeitung. Leicht irritiert antwortete ich, dass ich bei den Kreditoren viel zu tun hatte und auch noch Sonderaufgaben (Ablagen) erledigten musste. Obwohl beide genau wussten, dass ich eine Woche krank war, sollte ich ohne Rückfragen allein eine Rechnung fakturieren. Als ich das nicht bewerkstelligen konnte, weil ich nicht mehr alle Schritte bis zur Fakturierung in Erinnerung hatte, musste ich mir von beiden zweifelhafte Kommentare anhören.

Ich suchte das Gespräch mit der Abteilungsleiterin der Buchhaltung, die gut mit der Controllerin "befreundet" oder ihr gegenüber kollegial sehr verbunden ist (wirkt zumindest so). Ich erklärte ihr, dass a) die Einarbeitung bei den Debitoren leider nicht so fortgeschritten ist, wie geplant und b) ich ab Montag nicht mehr soviel buchen kann, weil ich dann viel bei den Debitoren bin. Die Abteilungsleiterin antwortete mir Oberlehrerhaft und gab mir zu verstehen, warum ich mich so "anstelle", denn die paar Rechnungen bei den Debitoren macht man doch "nebenbei". 

Auch wenn Debitorenrechnungen unregelmäßig bearbeitet werden müssen, so kann ich den Zeitaufwand für MICH nicht einschätzen, weil ich in SAP nicht soviel Ahnung habe. Ich habe beschlossen, dass ich mir Unverschämtheiten nicht mehr bieten lasse. Leider scheint die Stammbelegschaft inkl. Vorgesetzte zusammenzuhalten und  kein Verständnis dafür zu haben, dass es Zeitarbeiter aufgrund der ständigen Wechselei etwas schwerer haben als Kollegen, die seit 5 Jahren jeden Tag dasselbe tun. 

Ab morgen sitze ich bei der oft schlecht gelanunten Debitorin im Büro. Sie erklärt Sachverhalte mangelhaft, weil sie so tut, als müsse man alles wissen, wenn man ihren "heiligen Raum" betritt. Ich werde nach bestem Wissen und Gewissen alles geben, um schnell und sauber zu arbeiten. Sollte ich von ihr keine Unterstüzung bekommen, weil ich aus ihrer Sicht schon alles können muss, werde ich sofort meine Zeitarbeitsfirma kontaktieren und um einen schnellstmöglichen Abzug bitten. Auf der anderen Seite ist mein Einsatz eh begrenzt und ein mittelfristiges Ende absehbar.

Leider kann ich nicht frei meine Meinung sagen, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle, weil mich der Kunde gebucht hat und viel Geld für mich bezahlt. Weiterhin vertrete ich meinen Arbeitgeber beim Kunden. Wenn ich da im Betrieb herumpoltere, wirft das auch kein gutes Licht auf die Zeitarbeitsfirma. Aus diesem Grund ist "Fingerspitzengefühl" gefragt. Es kommt dazu, dass ich in diesem Einsatz für meine Verhältnisse gut verdiene und ich immer im Hinterkopf habe, dass es in anderen Betrieben ähnlich ungut oder gar schlechter laufen kann.

Dienstag, 12. März 2019

Eintrag 142

Unkollegial.

Seit Beginn meines aktuellen Arbeitseinsatzes ist mir aufgefallen, dass das Betriebsklima in der Abteilung nur mäßig ist. Oberflächlich betrachtet scheinen die Arbeitskolleginnen einigermaßen gut miteinander auszukommen. 

Lauscht man jedoch einigen Flur-Gesprächen, die einen unweigerlich entgegenschallen, dann ist nicht zu überhören, wie feindselig einige Kolleginnen über andere "lästern". Es gibt insbesondere eine Dame, die eine "Lästerschwester" zu sein scheint. Unverblümt wird auch in meiner Gegenwart (ich bin eigentlich Gast) negativ über andere gesprochen. 

Eine Feedback-Kultur, die wichtig ist, um Fehler zu vermeiden, habe ich bisher nicht erlebt. Im Moment fühle ich mich in diesem Betrieb wirklich nicht wohl. Ich bin froh, wenn ich allein im Büro sitze und die Rechnungen verbuchen kann. 

Mir graut auch schon vor nächster Woche, wenn ich bei den Debitoren sitze. Diejenige Kollegin, die für mich dann verantwortlich ist, läuft mit einer Mine herum, das ist echt komisch. Morgens grüßt sie mich gequält, wenn sie mir über den Weg läuft. Eine vernünftige Einarbeitung scheint unter ihr nicht möglich zu sein, weil sie nichts erklärt und alles voraussetzt. Vor 3 Wochen erzählte sie mir süffisant, das 5 Kollegen innerhalb eines Jahres "zu blöd" waren, ihre Rechnungsbearbeitung zu verstehen. Allmählich stelle ich mir die Frage, ob es an ihren ungenügenden Erklärungskünsten liegt, das sie mehrere Zeitarbeiter verschlissen hat.

Heute hat sie mir einen Stapel von Sachkonten-Rechnungen auf den Tisch gelegt, 3 Wörter gesagt und wollte schon wieder gehen. Ich habe ihr verdeutlicht, dass ich diese Verbuchungsart zum ersten Male durchführe. Widerwillig und mit einem genervten Gesicht hat sie dann eine (!) Buchung erklärt. Dabei habe ich bereits 3 Mal erwähnt, dass ich mit den Buchungsvorgängen in SAP nur wenig Kenntnis besitze.

Tratsch und Klatsch gibt es überall, aber diese Überheblichkeit und die Verbreitung schlechter Stimmung, gepaart mit einer fehlenden Feedback-Kultur haben mir die Arbeitsfreude vermiest. 

Ich hoffe sehr, dass ich nach meinem Osterurlaub den Betrieb wechseln kann. Vielleicht schreibe ich meinem Arbeitgeber in Kürze eine E-Mail, sollten sich einige Kolleginnen weiterhin so unkollegial benehmen.

PS: Bei dieser Schilderung handelt es lediglich um meine subjektive Wahrnehmung und meine Meinung.

Montag, 11. März 2019

Eintrag 141

Mir geht es deutlich besser, was meinen gesundheitlichen Zustand betrifft. Ich bin zwar noch nicht ganz über dem Berg (wie man so schön sagt), aber ich werde morgen wieder zur Arbeit gehen. 

Eigentlich wollte mich der Arzt bereits letzte Woche länger Zuhause lassen, weil er diese Woche Urlaub hat und keine Verlängerung ausstellen kann. Ich dachte jedoch, dass 7 Tage genug sind, um eine intensive Erkältung auszukurieren. Bei mir ist es auch eine "Geldfrage", weil ich bei Krankheit nur die Grundvergütung erhalte und die anwesenheitsbedingten Lohnbestandteile entfallen.

Ich bin gespannt, welche Neuerungen es während der letzten Tage gegeben hat. Ab morgen werde ich vermehrt bei den Debitoren sitzen, weil ich ab Montag für 2 Woche eine Kollegin vertreten soll. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich spätestens Ende April abgemeldet werde, weil die Abteilung arbeitstechnisch wieder im "Normalzustand" zu sein scheint. Somit sind 4 (teure) Leasing-Kräfte nicht mehr notwendig, so meine Vermutung.

Dienstag, 5. März 2019

Eintrag 140

Leonards Verhalten ist sehr differenziert geworden. Es ist auch mit Whatsapp-Video-Anrufen nur schwer zu sehen, wie es ihm wirklich geht.

Mein Sohn wirkt aus der Ferne betrachtet nachdenklich. Oft habe ich das Gefühl, dass er viele Dinge verarbeiten muss (Schule, Brüder, Familienstruktur usw.) und es nicht so richtig schafft. 

An manchen Tagen stellt Leo das Telefon auf seinen Schreibtisch und er macht Musik an. Ich sehe ihn zwar, kann aber nicht reden. Er malt dann ein Bild, während ich zuschaue. Es ist ok, ich lasse ihn dann einfach machen und nehme die Rolle des Betrachters ein. Im Hintergrund laufen oft Hörspiele (5 Freunde) oder Kindermusik. Vielleicht möchte mich Leonard im Moment eher als "Zuschauer" und weniger als aktiven Gesprächspartner haben? 

Ich genieße jede Sekunde mit ihm und möchte ihn nicht "zwingen" mit mir zu reden, wenn er nicht will. Manchmal ist es auch schön, meinen Sohn beim Malen zu sehen.

Eintrag 139

Eine Erkältung hat mich arbeitstechnisch außer Gefecht gesetzt. Ich bin bis einschließlich kommenden Montag krankgeschrieben. 

Das ist aber auch kein Wunder. Während der letzten Wochen haben sich einige Kollegen, die ständig gehustet haben, zur Arbeit geschleppt. Anstatt Zuhause zu bleiben (wie ich jetzt), kommen sie lieber zur Arbeit und stecken ggf. andere Menschen an. So ein Verhalten finde ich, genau betrachtet, verantwortungslos. 

Ich möchte betonen, das ich nicht im Sterben liege, aber ich bin alles andere als arbeitsfähig.😓

Montag, 4. März 2019

Eintrag 138

Probezeit bestanden.


Mit Ablauf des Monats Februar habe ich meine Probezeit bestanden. Es gab zwar von meiner Zeitarbeitsfirma keinen Brief oder ein Gespräch, aber die 6 Monate sind rum. Nun ist mein Arbeitsvertrag unbefristet.

Leider hat mich irgendein Keim erwischt, sodass ich mich zumindest für morgen krankmelden musste.

Meine Mutter ist für ein paar Wochen aus Spanien nach Berlin gekommen. Es ist ein schönes Gefühl, sie wiederzusehen. Meine Frau und ich haben uns bereits mit ihr am Sonntag getroffen und waren in einem Restaurant. Während der nächsten 3-4 Wochen werde ich sich sicher noch einige Male treffen, bevor sie wieder abfliegt.