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🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Freitag, 31. Mai 2019

Eintrag 174

Den heutigen Vatertag habe ich mit alten Kumpels aus meiner Kindheit verbracht. Wir plauderten über alte Zeiten und haben im Garten eines Freundes gegrillt.

Da mein Einsatzbetrieb am Freitag einen geschäftlichen Feiertag hat, fahre ich morgen früh mit dem Fernbus zu meine Sohn. Es ist Papa-Zeit. Mein Sohn freut sich über 2 gemeinsame Tage mit seinem Papi. Ich lasse die Dinge auf mich zukommen. Mal sehen, was wir alles so unternehmen werden. Weil der Fernbus ungefähr 11 Stunden fährt, werde ich die Rückreise mit dem Zug antreten, damit ich am Sonntagabend nicht zu spät in Berlin ankomme.

Freitag, 24. Mai 2019

Eintrag 173

Eine nervenaufreibende und stressige Arbeitswoche neigt sich dem Ende entgegen. Aus verschiedensten Gründen habe ich einen Schlafmangel und hoffe, dass ich heute Nacht gut durchschlafen kann.

Am kommenden Wochenende werde ich meinen Sohn in NRW besuchen. Anders als sonst werde ich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit einem Mietauto, sondern mit der Bahn fahren. Da ich eine Bahncard besitze, ist die Fahrt günstiger als mit einem Mietauto (weil ich den Versicherungsschutz dazu buche). Der einzige Nachteil ist die fehlende Flexibilität vor Ort.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Eintrag 172

Im Vergleich zur ersten Woche meines Arbeitseinsatzes, weht nun ein eisiger Wind des Schweigens über meinen Schreibtisch. Anfangs hat man sich noch mit mir beschäftigt und Interesse an meiner Person gezeigt. All das ist abgeflacht. Ich finde, dass ich nach 4 Wochen Arbeitseinsatz im Grunde immer noch am Anfang stehe.

Während der ersten Tage wurde mir versichert, dass ich IMMER nachfragen kann und Fehler nicht schlimm sind. Inzwischen verstärkt sich der Eindruck, dasss all diese Dinge nur vorgetäuscht waren. Mir ist jetzt klar, warum meine Vorgänger nach wenigen Monaten gekündigt wurden: Die Erwartungshaltung für diese überladene Stelle ist zu hoch. 

Jede Art von Zahlungserinnerung oder Mahnung, die wir von Kreditoren erhalten, wird mir ausnahmslos zugespielt, obwohl ich von der technischen Umsetzung bezüglich dieses Betriebes nicht viel weiss. Heute habe ich bei meiner fachlichen Vorgesetzten angeregt, ob es möglich wäre, einmal in der Woche 20 Minuten über Klärfälle zu reden, die ich nicht lösen kann. Diese Frage hätte ich mir sparen können. Mir wurde zwar Unterstützung angeboten, aber wieder mit diesem vorwurfsvollen Unterton, dass ich doch meine Arbeit allein machen kann. Leider kann ich auch nichts dafür, dass diese Kollegin überlastet ist. Wen soll ich meine Fragen stellen?

Ich kenne die Kreditoren nicht. Ich werde für Fehler verantwortlich gemacht, die vor meiner Zeit passiert sind. Ich soll sagen, wo sich eine Rechnung befindet, die ich längst an eine andere Abteilung zur Prüfung abgegeben habe (und sie ist dort nicht auffindbar). Das ist nicht mein Problem. Ich kann nur im Rechungseingangsbuch die Daten aufnehmen und dokumentieren, an welche Instanz ich die Rechnung weiterleite. Wenn sie dort nicht liegt, warum ist das mein Problem?

Mein Eindruck verhärtet sich, dass ich nur noch wenige Wochen in dieser Abteilung bin. Ich lese die Blicke und höre die Zwischentöne, die nicht gesagt werden.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Eintrag 171

In eigener Sache

Meine regelmäßigen Blog-Leser haben sicher festgestellt, dass ich an dieser Homepage einige kleine Veränderungen vorgenommen habe.

Ich habe das Titel-Foto aktualisiert und die Seitenfarbe verdunkelt, damit man die Text besser lesen kann. In der "Fotogalerie" wurden auch kleine Anpassungen vorgenommen. Nach und nach versuche ich in den einzelnen Rubriken bzw. Seiten die Texteformate schöner zu gestalten. 

Da ich die Texte aus meinem ersten Blog https://pascale1974.myblog.de/ übernommen habe, sind Umstellungen auf dieses Blogformat nur schwer möglich, weil sich die alten Formatierungen kaum ändern lassen. Mir kommt es hier aber in erster Linie auf den Inhalt an. Weitere optische Veränderungen sind vorläufig nicht geplant.

Eintrag 170

Pascale im Sinkflug...


Egal was ich auf Arbeit auch tue, es scheint im Moment nicht Recht zu sein. Was ist denn nur los? Was mache ich anders im Vergleich zur ersten Woche?

Während der ersten Woche wurde ich von meinen beiden Kolleginnen über alle Maße gelobt:
"Du bist um Meilen besser als die beiden Vorgänger" oder "Es läuft doch, Du passt hier gut rein" habe ich deutlich in meinen Ohren gehört. Dieses Feedback hat mich aufgebaut und ich wähnte mich auf der richtigen Straße. 

Die Kolleginnen haben mich auch beruhigt, was "Buchungsfehler" betrifft. "Fehler passieren am Anfang immer, wir haben auch welche gemacht..." Die Damen kamen auch einmal am Tag zu mir an den Platz, um zu Fragen, wie es mir geht und ob alles gut klappt.

Leider haben sich die Dinge ins Gegenteil verkehrt, obwohl ich mich noch genauso ruhig und konzentriert verhalte, wie die ersten Tage. Mehrfach habe ich versichert, dass meine ruhige Art nicht negativ gemeint ist. Ich muss die vielen neuen Eindrücke verarbeiten und möchte im Arbeitstempo mithalten, da bin ich leider eher unlocker.  Zieht man die 2 Wochen Urlaub und 3 Krankheitstage ab, so bin ich erst 4 Wochen in dieser Abteilung. 

Jede Nachfrage wird mir negativ ausgelegt, so mein Eindruck. Nach mehreren Jahren Buchhaltungserfahrung beherrsche ich etwas die "Fachsprache". Meine Fragen werden, während ich sie formuliere, verbessert. Das ist so unhöflich und soll mir signalsisieren, das ich nicht kompetent bin. 

Wenn ich sage: "Ich bereite den Zahlauf vor und buche gerade die Rechnungen dort ein, aber bei diesem Kunden habe ich....." kommt die Unterbrechnung mit dem Vermerk: "Im Zahllauf werden keine Rechnungen eingebucht. Rechnungen werden vorher ins System eingebucht." Mein Gott, mir ist auch klar, dass ich die Rechnungen zuerst einbuche, bevor ich sie in den Zahlauf lege. Mir ist in dem Moment das Fachwort für "Rechnungen in den Zahlauf legen" nicht eingefallen, daher habe ich "buchen" gesagt. Aber genau diese Wortklauberei, die mehrmals vorkam, hat ein Ziel. Sie soll mich demotivieren und mir zeigen, dass ich dort nicht gewollt bin.

Man hilft mir zwar und antwortet mir, aber das kommt alles so mitleidig rüber. Anders kann ich es nicht beschreiben. Jeder zaghafte Versuch in der Pause, ein kurzes Gespräch zu beginnen, wird abgeblockt. Ich fühle mich geduldet, mehr nicht. 

Ich habe keine Ahnung, was während meines Urlaubes oder während meiner Krankeitstage über mich gesprochen wurde. Das Stamm-Personal redet immer mit dem Abteilungsleiter über "Leasingkräfte", das ist normal. Man möchte ja wissen, wie sich die neue Fachkraft anstellt. Der Abteilungsleiter ist auf diese Informationen angewiesen, weil er eine Etage über uns sitzt und vom Tagesgeschäft nur wenig mitbekommt. Somit bin ich voll und ganz den Kollegen "ausgeliefert", was meine Beurteilung betrifft. 

Heute habe ich meinem Abteilungsleiter geschrieben, das ich jederzeit für ein Übernahmegespräch bereit bin, weil mir die Arbeit gefällt. Dieser Mann ist sehr freundlich und ich bin gespannt, ob und wie er reagiert. Diese Stelle soll fest besetzt werden, dafür hat man mich eigentlich gebucht.

Mein Bauchgefühl täuscht mich selten. Meine Vermutung ist, dass ich nur bis zum Ende des Geschäftsjahres gebucht werde (Ich glaube Ende Juni) und dann abgemeldet werde. Ich kann aber versichern, dass auch meine Nachfolger (sollte ich gehen müssen), an der völlig mit Tätigkeiten überfrachteten Arbeitsstelle scheitern werden. 

Samstag, 18. Mai 2019

Eintrag 169

Ein bisschen Ich.
Teil 24. Wie ich in der Schule fast gescheitert wäre.

Seit kurzer Zeit stehe ich mit 2 ehemaligen Klassenkameraden aus meiner Realschulzeit über ein großes soziales Netzwerk in Verbindung. Wir planen uns zeitnah zu treffen und über alte Zeiten zu plaudern.

Mir ist wieder eingefallen, wie knapp es war, dass ich die Versetzung in die 10. Klasse geschafft habe. Ich wäre fast zwei Mal in der 9. Klasse sitzen geblieben und hätte die Realschule ohne Abschluss verlassen. Das wäre wohl mein Untergang gewesen. 

Während dieser Zeit war ich emotional instabil, weil mein Vater starb als ich 15 Jahre alt war. Obwohl meinem Klassenlehrer Herrn W. die familären Umstände bekannt waren, empfing ich von ihm wenig Sensibiliät, sondern erlebte eher eine Bloßstellung vor allen Mitschülern. Er forderte mich auf Mathe-Aufgaben an der Tafel zu vorzurechnen, obwohl er wusste, dass ich diese Aufgaben nicht lösen konnte. Die Mitschüler kicherten natürlich über mein Nicht-Wissen. Anstatt mich aufzubauen, hat er verbal noch "nachgetreten". Zwei Fünfen ohne einen richtigen Notenausgleich reichten für eine Nichtversetzung aus. 

Ich wiederholte die neunte Klasse bei Herrn S. und lernte die netten Klassenkameraden kennen, mit denen ich mich vielleicht bald treffen werde. Die Versetzung in die 10. Klasse schaffte ich ganz knapp, nachdem ich bei meinem Erdkundelehrer Herrn B. eine 2 "erbetteln" musste. Ich erledigte 1-2 Extraaufgaben und erhielt dafür am Jahresende die für mich wichtige 2, weil ich leider wieder zwei Fünfen hatte.

Die 10. Klasse verlief ähnlich wackelig, weil ich einfach zuviel Probleme mit mir selbst hatte. Neben einer 5 in Englisch erhielt ich eine im Fach "Sport", obwohl ich ein Schulhalbjahr lang mit Attest vom Sport befreit war. Diese Notenkonstellation bedeutete, dass ich keinen Schulabschluss erhalten hätte. 

Der Sportlehrer, der auch gleichzeitig Schulrektor war, ordnete nach den Schulferien eine "Nachprüfung" an. Die Nacht davor hatte es stark geregnet, der Sportplatz stand unter Wasser. Trotz der Bedenken der anderen anwesenden Sportlehrer, lies er mich gnadenlos durch die Pfützen laufen und in den matschigen Sand springen. Es fehlten nur wenige Zentimeter im Weitsprung, dann hätte ich eine 4 erhalten. Am Ende der Sportprüfung bin ich durchgefallen und hatte keinen Schulabschluss! Ich war emotional total am Ende. Mir war das Leben und die Welt um mich herum völlig egal.

Eine Vertrauenslehrerin sagte mir, dass ich gegen die 5 in Sport beim Schulamt einen "Widerspruch" einlegen könnte. Ich schilderte dort die Umstände und legte das Attest vor. Die Schulamtsleiterin blickte auf mein Zeugnis und erkannte aufgrund der Notenkonstellation sofort, dass ich auf jeden Fall einen "erweiterten Hauptschulabschluss"hätte haben müssen. Allein das ist schon ein Skandal. Wie kann es sein, dass sowas nicht bei der regulären Notenkonferenz auffällt? Nach eingehender Prüfung meines Falls wurde die Note 5 "aufgehoben" und ich erhielt eine 4 und somit einen Realschulabschluss! 

Welch eine positive Wendung doch alles genommen hatte: Man bedenke: Im Juli 1992 hatte ich offiziell keinen Abschluss (Abgangszeugnis), dann schaut das Schulamt und sieht, dass ich zumindest einen "erweiterten Hautschulabschluss" hatte. Ende Juli erhielt ich dieses Zeugnis überreicht. Kurze Zeit später kassierte das Schulamt auch dieses Zeugnis ein und verpflichtete den Rektor, mir ein "Realschul-Abschluss-Zeugnis" auszuhändigen. Ihr hättet mal den versteinerten Gesichtsausdruck des Rektors sehen müssen, als er mir dieses Dokumet überreichte.👿 Mein Gesichtsausdruck sah eher so aus: 😏

Anschließend besuchte ich eine kaufmännische Berufsfachschule und verbuchte am Ende einen Notendurchschnitt von 1,7!!! Die Noten am Ende meiner kaufmännischen Berufsausbildung und meines folgenden Fach-Abiturs waren ebenfalls "gut", sodass ich mein Studium beginnen konnte.

Ich hatte großes Glück, denn ohne die Mithilfe meines Erdkundelehrers und die Information der Vertrauenslehrerin wäre ich vermutlich nicht so weit gekommen. In vielen Fällen gibt es immer einen positiven Ausweg, wenn man die richtigen "Instanzen" kennt. 

Als ich an der Uni war, schrieb ich meinem damaligen Klassenlehrer Herrn W. Ende der 90ér Jahre einen Brief. Ich schilderte ihm ausführlicher meine damaligen Umstände und das Empfinden seiner Bloßstellung. Ich protzte damit, dass ich nun den Sprung an die Uni geschafft hatte, blieb aber im Schreibstil sachlich und höflich. Irgendwie konnte ich mir nicht verkneifen ihm mitzuteilen, das mir seine Art, wie er mit mir umgegangen ist, nicht geschadet hat. Den Brief versendete ich an die Schuladresse. Nach meiner Erinnerung habe ich diesem Schreiben als "Beweis" meine guten Schulzeugnisse der weiterführenden Schulen beigefügt. Erst nach diesem "Akt" konnte ich innerlich mit der Angelegenheit abschließen. Leider habe ich nie eine Antwort erhalten.

Freitag, 17. Mai 2019

Eintrag 168

Die Telefonate mit Leonard.

Die Telefonate mit meinem Sohn verlaufen seit ein paar Wochen etwas anders als früher. Wir telefonieren meistens über die "Whatsapp-Video-Telefonie", damit wir uns sehen können. 

Es gibt Abende, an denen wir viel reden. Es gibt aber auch Abende, an denen er ich als passiver Zuschauer in seinem Zimmer haben möchte. Leonard stellt dann das Handy auf dem Schreibtisch auf und ich schaue ihm z.B. beim Malen oder seinen Hausaufaben zu. Ich bin optisch in seiner Nähe ohne viele Worte. Wir schweigen uns gelegentlich mehrere Minuten an, bis er mir eine Frage stellt oder reden möchte. Für mich ist das eine völlig neue und interessante Erfahrung, die ich bis dahin nicht kannte. Das "Schweigen" empfinde ich auch nicht als negativ, sondern als eine ruhige präsente Art, optisch "anwesend" sein zu können.

PS: Einen Kurzbericht über den Osterurlaub mit Leonard und meiner Frau findet ihr unter der Rubrik "Erlebnisse".

Donnerstag, 16. Mai 2019

Eintrag 167

Mich hat es voll erwischt. Seit gestern Abend liege ich erschöpft und kränklich auf der Couch. Welche Krankheit ich genau habe, möchte ich hier in meinem Blog nicht erwähnen. 

Da ich keinen Termin bei meiner Hausärtzin hatte, bin ich gleich um 8.00 in die Praxis gegangen. Obwohl das Wartezimmer gut gefüllt war, kam ich nach circa einer Stunde Wartezeit an die Reihe. Eigentlich wollte mich die Ärtzin für eine Woche aus dem Verkehr ziehen. Ich sagte ihr aber, dass ich mir das leider nicht leisten kann. Wir "einigten" uns auf eine Krankschreibung bis einschließlich Freitag, sodass ich am Montag wieder zur Arbeit fahren kann, wenn nichts außergewöhnliches passiert.

Als ich Zuhause ankam, habe ich sowohl meinen Arbeitgeber als auch den Kunden über die Dauer meiner Krankheit informiert. Zum Abendessen gab es bei uns Kartoffeln & Quark, also eine Speise, die wir gern essen.

Dienstag, 14. Mai 2019

Eintrag 166

Die Tage seit Montag sind sehr arbeitsintensiv. Eigentlich ist jeder Arbeitstag arbeitsintensiv und eine spannende Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. 

Mir wurde mitgeteilt, dass ich mich nicht verrückt machen soll, denn es ist nur schwer zu schaffen, sämtliche Rechnungen, die ins Büro flattern, in allen möglichen Prozessen abzuarbeiten. Meine Kolleginnen haben mich bereits 3 Mal unterstützt, denn die Rechnungen sollten auch nicht zulange liegen bleiben, weil sonst Mahnungen drohen. 

Leider läuft nicht immer alles rund, denn es gibt immer etwas zu klären oder zu prüfen. Aufgrund meiner kurzen Einsatzzeit habe ich noch nicht den "Prüfblick", der erst nach vielen Monaten kommt. Jede "Extra-Aufgabe" kostet Zeit, die ich für den normalen "Rechnungsprozess" benötige. Von außen betrachtet muss ich sehr getresst wirken, weil ich kaum rede und nur auf dem Bildschirm starre. Ich bin einfach nur konzentriert, weil ich kleine Buchungsfehler, die bereits aufgetreten sind, vermeiden möchte. Während der ersten Woche wurde ich sehr gelobt. Meine große Sorge ist, dass sich dieser Lob aus irgendwelchen Gründen ins Gegenteil verkehren könnte...

Donnerstag, 9. Mai 2019

Eintrag 165

Mein Wecker klingelt heute um 5.30 Uhr, wie fast jeden Morgen. Leicht übermüdet stieg ich in den X54-Bus nach Pankow. Während der Bus- und U-Bahnfahrt habe ich ein kleines Nickerchen gemacht, denn ich bin morgens immer noch sehr müde.

Ich kam um 07.20 an meinem Arbeitsplatz an und begann nach einer großen Tasse Filter-Kaffee mit meiner Arbeit. Da mir gestern eine Kollegin bei der Rechnungseinbuchung geholfen hat, habe ich vorerst die Rechnungsstapel wieder im Griff. Die Kollegialität in diesem "Einsatzberieb" ist enorm ausgeprägt, was ich wichtig finde. Das "Wir-Gefühl" ebnet mir den Weg in ein angenehmes Arbeitsklima.

Aufgrund der vielen neuen Eindrücke bin ich abends etwas müder als sonst. Der lange Fahrtweg stört mich eigentlich nicht so sehr. Aber die 90-minütige Fahrt ist mein akzeptiertes Maximum, länger sollte mein Fahrtweg pro Strecke nicht sein.

Mittwoch, 8. Mai 2019

Eintrag 164

Die Katze ist aus dem Sack...


Als gegen 10.00 eine Kollegin ins Büro kam und die kleinen Berge an Rechnungen sah, fragte sie mich, ob ich Hilfe brauche. Ich lehnte zuerst ab, weil ich mich schämte und nicht wollte, das ich überfordert wirke. Aber ich bin überfordert. So ist es. 

Die Überforderung hat 2 Gründe:
a) Ich bin noch in der Einarbeitung und brauche mehr Zeit als die erfahrenen Kollegen.
b) Die Stelle hat zuviele Tätigkeitsfelder.

Meine Kollegin sagte, es sei nicht schlimm, wenn ich mich melde, falls es Rückstände gibt. Meine beiden vorherigen Kollegen, die nach mehreren Monaten gegangen sind oder gegangen wurden, haben sich erst gemeldet, als es schon zu spät war. Ich nahm ihre Hilfe dankend an und war froh, einen kleinen "Rechnungsberg" abgeben zu können. 

Als sie das Zimmer verlassen hatte, fragte ich beim Kollegen nach, was die Gründe seien. Er teilte mir mit, dass beide Kollegen die Sache nicht im Griff hatten und überfordert waren. Schuld waren vordergründig die Kollegen. Aus meiner Sicht wurde aber von der Leitung nicht hinterfragt, ob die Arbeitstelle bezüglich der Tätigkeitsfelder nicht überfrachtet ist. Es gibt immer noch Klärfälle oder Kontenklärungen, die mit den Tagesgeschäft nicht viel zu tun haben und viel Zeit rauben. 

Selbst wenn es mir gelingt meine Bearbeitungszeit für den kompletten Rechnungseingang um täglich 60 Minuten zu kürzen, sollte ich eingearbeitet sein, so schaffe ich niemals den debitorischen Teil auch noch (allein). Wer hat sich denn das nur ausgedacht? Bei meinem vorherigen Arbeitseinsatz gab es für dasselbe Tätigkeitsgebiet mindestens 3 Personen, die alle voll ausgelastet waren. Es gab zwar 50 Eingangsrechnungen mehr am Tag, aber dennoch ist das aktuelle Arbeitspensum für einen durchschnittlichen Sachbearbeiter nur zu schaffen, wenn absolut nicht dazwischen kommt.

Ich wirke sehr konzentriert, was leider von den Kollegen als "ablehnend" angesehen wird. Seit Tagen bleibe ich freiwillig mindesten eine Stunde länger und hinke dennoch irgendwie hinterher. Kaum ist eine Ablage-Kiste leer, wird sie von anderen Abteilungen nach wenigen Stunden wieder mit Rechnungen vollgeworfen. 

Während der ersten Woche wurde ich von den Kolleginnen sehr gelobt. Aus irgendeinem Grund waren es aber auch weniger Rechnungen und ein Kollege hatte mich noch unterstützt. Warum waren es weniger Rechnungen? Als ich zur Einarbeitung kam, wren alle Kisten leer. Verständlicherweise sollte mir wohl optisch die Arbeitstelle schmackhaft gemacht werden. Ich mache auch niemandem einen Vorwurf. Fakt ist, das für einen so großen Verein EINE Stelle für Kreditoren + Debitoren zu wenig ist. 

Ich werde weiter kämpfen, um mein Arbeitstempo zu steigern. Das ist mein naturell. Wenn ich aber nach 6 Wochen immer noch überlege, ob ich lieber den Gang zur Toilette spare, weil ich während dieser Zeit 5 Rechnungen einbuchen kann, dann bin nicht ich Schuld, sondern die Stelle.

Dienstag, 7. Mai 2019

Eintrag 163

Der erste Lack ist ab...


Zu allererst möchte ich erneut betonen, dass mir der neue Arbeitseinsatz weiterhin Freude bereitet und ich gern zur Arbeit fahre. Nach fast 3 Wochen Einsatzzeit habe ich jedoch einen ersten kleinen Eindruck erhalten können, was mich wirklich erwartet, sollte ich aus der Zeitarbeit übernommen werden. 

Da mir als Neuling noch eine Gesamtübersicht über die einzelnen Prozesse fehlt, benötige ich deutlich länger, um die Rechnungen einzubuchen. Ich habe eine Rechnung länger in der Hand, weil ich gelegentlich noch viele Dinge einzeln nachschauen muss, um sie korrekt zu bearbeiten. Andere Kollegen benötigen vielleicht 1.5 Stundem, um 60 Rechunungen ins Posteingangsbuch einzutragen und abzustempeln, ich bnötige hierfür über 2 Stunden. Ich muss aufwendig nachlesen, an welche Abteilung das Schriftstück weitergeleitet wird.

Die Folge ist, dass sich erste größere Rückstände gebildet haben. Mein momentanes Ziel ist es, den gesamten Posteingang ins Rechnungseingangsbuch einzutragen und weiterzuleiten. Darüber hinaus muss ich unterschriebene Rechnungen wieder aus dem Buch austragen und ins System einbuchen, bevor ich sie zur Zahlung an die Abteilungsleiter erneut weitergebe. Das Einbuchen dauert zur Zeit am längsten, hier staut es sich. Nach circa 30 Rechnungen lasse ich meine vorbereiteten Einbuchungen überprüfen, bevor ich sie endgültig ins System versende. Dann unterbreche ich die Arbeit, weil ich den Zahllauf vorbereiten muss. Ich schiebe also lediglich nur einen Teil der gesamten Durchgänge weiter, weil ich mehr noch nicht schaffe. Dabei bleibe ich jeden Tag circa eine Stunde (freiwillig ohne Bezahlung) länger, weil ich nicht als Depp darstehen möchte und mir sonst die Rechnungsstapel auf der Nase herumtanzen. 

Leider handelt es sich bei meinen Arbeitsplatz um eine Einzelstelle. Es gibt keinen Kollegen, mit dem ich mir daueraft die Arbeit einteilen kann. Ich könnte zwar um Hilfe bitten,  damit die Rechnungen schnell eingebucht werden. Das wirkt jedoch inkompetent und überfordernd. Dabei habe ich noch nicht einmal mit der Debitorenarbeit begonnen, sondern mich lediglich im kreditorischen Bereich aufgehalten. Die Bearbeitung von täglich 60 eingegangenen Rechnung ist nur zu bewältigen, wenn man sehr schnell ist. Jedes Schrifstück muss während des Einbuchungsprozesses mehrmals angefallst werden.

Mittwoch, 1. Mai 2019

Eintrag 162

Die ersten Eindrücke zum neuen Arbeitseinsatz.

Mein neuer Arbeitseinsatz verläuft hervorragend. Ja, ich benutze extra das Wort "hervorragend", weil es mehr als "sehr gut" läuft. Ich habe wirklich selten eine so herzliche Kollegialität erlebt. Natürlich gibt es auch mal sachliche Kritik, aber der Ton bleibt stets höflich und respektvoll. 

Die Arbeitsabläufe sind gut strukturiert und ich arbeite überwiegend selbständig. Ich verwalte und dokumentiere den Posteingang; verteile die Rechnungen an andere Abteilungen weiter; buche diese dann anschließend ins System ein; verteile sie zur Zahlungsfreigabe und bereite den Zahllauf systemisch vor. 

Da ich noch in der "Lernphase" bin und es bei einigen Rechnungen Besonderheiten gibt, lasse ich erfahrene Kolleginnen über die "Buchblätter" schauen, bevor ich circa 50 Rechnungen mit einem "Klick" einbuche. In Kürze werde ich auch in den Debitorenbereich eingearbeitet. Das Arbeitstempo ist sehr hoch, weil es nicht leicht ist den Überblick über die vielen Rechnngen zu behalten. Außerdem muss ich jede Rechnung mehrmals bearbeiten, weil gewisse Prozesse dies erforderlich machen. Die Bearbeitung erfordert höchste Sorgfalt, weil kleine "Fehler" größere Auswirkungen haben können.

Ein Arbeitstag geht "gefühlt" schnell vorbei, weil ich ständig irgendwo eingespannt bin (Anmerkung: Das finde ich positiv). Obwohl ich 90 Minuten pro Arbeitsstrecke benötige, fahre ich gern dorthin.