Das Leben flieĂt,
es hÀlt nicht an.
Es reiht viele Momente
unterschiedlicher Dauer aneinander,
die ineinander ĂŒbergehen.
Ein Wimpernschlag oder ganzer Abend.
Nichts ist vorhersehbar.
Alles ist möglich.
Heute ein Kuss, morgen ist Schluss.
Zu viele EinflĂŒsse
machen ein rationales Handeln
in der Sekunde eines Geschehens nicht möglich.
Eine Bewertung der Vergangenheit
dient nicht als Planung fĂŒr die Zukunft,
weil die jeweiligen UmstÀnde
unvergleichbar sind.
Das Heil von gestern
kann die SĂŒnde
von heute sein und umgekehrt.
Heute Genuss, morgen Reue.
Nur der individuelle moralische Standpunkt
der Gegenwart urteilt ĂŒber richtig oder falsch
oder einem Dazwischen.
An der Endhaltestelle des Todes
ist es nicht mehr relevant,
wie komfortabel
die Fahrt des Lebens stattgefunden hat.
Es zÀhlt nur
der Genuss der eigenen Reisezeit
ohne die Fahrt eines anderen zu verletzen.
© Pascale Anhalt
August 2024