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Lebenswendepunkte 2 (2014-2016)

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 10 (Trennung)

Ohne ins Detail gehen zu wollen, gebe ich eine erneute Veränderung in meinem Leben bekannt:
Meine Freundin und ich haben uns vor einigen Tagen getrennt. Ich möchte jedoch betonen, dass wir uns absolut im Guten getrennt haben. Wir möchten Kumpels/Freunde bleiben, denn grundsätzlich verstehen wir uns sehr gut.
02.02.2016

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 9 (Eine neue Frau an meiner Seite)

Wie ich in meinem Internet-Tagebuch mehrfach angedeutet hatte, gibt es eine neue Fau an meiner Seite. 
Wie es nun einmal so geschehen kann, bläst unerwartet ein Glückssturm in mein Leben. Alles kam so plötzlich und war doch vorhersehbar. Alles ist so vertraut und doch so neu.
Wenn ich sie einen Abend lang nicht sehe, vermisse ich ihre Nähe und wünsche sie mir herbei. Ohne ins Detail gehen zu wollen, mit ihr ist alles einfach nur wunderbar!
Da "sie" nun ein Teil meines Lebens ist, werde ich gemeinsame Aktivitäten mit ihr in meinem Online-Tagebuch erwähnen, jedoch nur in verschlüsselter Form. Wir haben uns entschieden, hier an dieser Stelle nicht zu erwähnen, woher wir uns kennen. Wer mich persönlich kennt und mich persönlich fragt, erhält auch eine Antwort! Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich eine Freundin habe. Dieses Tagebuch ist aber nicht der richtige Ort, um dieses Thema weiter zu beleuchten:-)
Natürlich entwickelt sich im Moment eine Art "Patchwork"-Familie, mit all ihren spannenden Herausforderungen. Die meisten Tage in der Woche verbringe ich bei ihr.
Ich möchte einfach nur fühlen und genießen ohne viele Fragen zu stellen:-) Wir sind erst am Anfang eines neuen und hoffentlich endlosen Lebensweges... 
13.12.2015

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 8 (Zukunftsprognose)

Eine Zukunftsprognose hinsichtlich meines Wohnortes kann ich derzeit immer noch nicht abgeben.
Grundsätzlich hat sich an meinem Dilemma bezüglich der Städtewahl, wie ich es bereits in der Kategorie "Lebenswendepunkte1" schilderte, wenig geändert.
Bekanntlich wohne ich bei meiner Schwester und meinem Schwager in Berlin, doch dieser Zustand kann nicht dauerhaft sein. Ein Umzug ist in näherer Zukunft nicht geplant, zumal ich ihn mir finanziell nicht leisten kann. 
Grundsätzlich könnte ich mir vorstellen sowohl in Berlin zu bleiben, als auch nach Potsdam oder S. zu ziehen. Leider sind verschiedene Gegebenheiten und unbekannte Variablen zu berücksichtigen, die maßgeblich für eine Entscheidung herhalten müssen.
Ich bin sehr froh in meinem Alter und ohne Uniabschluss in dem aktuellen Beruf des Sachbearbeiters Fuß zu fassen. Die Bezahlung ist nicht hoch, leider kann ich mir im Moment keine Wohnung in Berlin oder Potsdam leisten, da ich dauerhaft fixe Ausgaben habe.
Außerdem befinde ich mich in der Probezeit eines befristeten Arbeitsverhältnisses. Es macht keinen Sinn jetzt nach Potsdam zu ziehen und hänge dort fest, sollte ich über die Befristung hinaus keine Anstellung finden. Die Arbeitsbedingungen im Dienstleistungsgewerbe sind knallhart, man verliert schneller seine Anstellung als man gucken kann.
Grundsätzlich fühle ich mich in Berlin sehr wohl, auch das Wohnen bei meinem Schwager ist sehr angenehm. Ich habe mich so langsam wieder in Berlin eingelebt. Zwar ist ein Umzugsgedanke nicht tagesaktuell, doch ist klar, dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommen wird.
Die Option wieder nach S. zu ziehen ist noch nicht vom Tisch. Leonard wohnt dort und ich merke, dass ich sehr viel seiner Kindheit verpasse. Ich möchte gern in seiner unmittelbaren Nähe wohnen, aber ohne Wohnung und Arbeit brauche ich gar nicht erst planen. Die Wohnungen in S. sind auch nicht gerade günstig, da es sich um eine kleine, aber begehrte Studentenstadt handelt. Bezahlbarerer Wohnraum ist dort sehr verknappt.
Dazu kommt ein wichtiger Faktor: Ich möchte endlich irgendwo "ankommen" und nicht in 5 Jahren wieder umziehen "müssen", wenn ich hier ausziehen sollte. Ich möchte freundschaftliche Kontakte knüpfen und eine unbefristete Arbeit finden. Ich suche eine Stadt, in der ich mich "Zuhause" fühle.
Mein Gefühlsmix aus Sehnsucht nach Leoanrds Nähe und den vielen finanziellen sowie emotionalen Nebenbedingungen, die es zwingend zu beachte gilt, ist unbeschreiblich. Eine "einfache" und schnelle Lösung wird es leider nicht geben.
Fazit:
Eine kurzfristige Zukunftsprognose zur beschriebenen Problematik ist nicht möglich, weil sie von zu vielen, unvorhersebaren Faktoren abhängt.
05.10.2015

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 7 (Auf der Autobahn)

Das Leben hat es so gewollt, dass Leonard  wieder nach S. gezogen ist. 
Die Vater-Sohn-Treffen werden künftig völlig anders organisiert werden müssen. Wir sind bereits in Kontakt mit entsprechenden Behörden, die bei der Suche nach einer Betreuungsmöglichkeit für Leonard in Berlin helfen. Nach bisheriger Planung werde ich Leonard einmal im Monat für eine Woche am Stück sehen. Das ist sehr schön und ich freue mich sehr darauf. Da ich Vollzeit arbeite, benötige ich eine Betreuungsmöglichkeit für eine Woche in Berlin. Das ist die Herausforderung.
Einige Wochen werde ich mit meinen Urlauben abdecken können, weil ich mir jedes Mal 5 Tage am Stück nehmen werde. Doch der Jahresurlaub reicht für die Abdeckung der Betreuungszeit nicht aus, weil ich nicht in jedem Monat Urlaub bekommen werde. Noch habe ich, wie erwähnt, keine dauerhafte Betreuungsmöglichkeit gefunden. Somit wird es nicht ausbleiben, das ich Leonard in manchen Monaten besuchen werde, bevor ich ihn in einem Monat gar nicht sehe. Eine gute Kumpeline und ehemalige Kommilitonin hat mir vor Wochen angeboten, dass ich mit Leonard bei ihr an übernachten kann, sollte sie Zeit haben. Dieses Angebot finde ich sehr nett und ich werde es sicher  bei Kurzbesuchen in Anspruch nehmen. Über jedes weitere Angebot, bei ehemaligen Freunden mit Leonard zu übernachten, bin ich sehr dankbar. Die Fahrzeit Siegen-Berlin ist für ein normales Wochenende zu lang, aus diesem Grund habe ich ihn in der Regel eine Woche am Stück.
Ich habe die Autobahn lieben gelernt, sie ist mein zweites Wohnzimmer. Bin ein Wanderer zwischen 3 Städten, die mich durch 3 teilen. Potsdam-Berlin-Siegen. Aufgrund verschiedener Gegebenheiten erlebe ich eine Kindheit in Ausschnitten und eile den Entwicklungsschritten hinterher. Noch vor einem Jahr war ich fast jeden Tag in seiner alten Kita, in seiner KITA in Dresden war ich höchstens 5 Mal. Die für ihn wichtigen Momente scheine ich zu verpassen. Ich habe das Gefühl alles falsch zu machen. Doch was ist richtig und was ist falsch?
Ich fühle mich einsam. Wieder öffnen sich die Wolken über mir und lassen die Sehnsucht in mein Leben regnen. Die Brücken werden länger. Es gibt keinen Vorwurf, das Leben weht Menschen in verschiedene Richtungen. Alles andere ist eine Sache der Organisation.

Lebensautobahn.

Mein Schicksal
brennt schwerelos.
Reisebus fährt
auf verwischten Lebenslinien
geradeaus in die Vergangenheit.
Jeder Autobahnkilometer
ein Herzschlag im Nirgendwo.
Turbodiesel Kinderglück.
Meine Schwimmflügel
haben keine Chance.
Mein Motor
ist sein Lächeln
heute und morgen.

Pascale A.
Berlin, Juli 2015

Mein 2 Leben in Berlin
Teil 6 (Alles wieder auf Null)

Ich habe das Gefühl, das ich in meinem Leben ständig auf der Stelle trete und nicht vorwärts komme.
Seit dem 28.4.2015 habe ich einen neuen Arbeitsvertrag, über den ich mich sehr freue. Die Hintergründe habe ich in meinen Blog ausführlich beschrieben. Obwohl es mich froh macht, mit 40 Jahren noch die Möglichkeit zu bekommen, als Sachbearbeiter in der Buchhaltung beruflich neu anzufangen, so habe ich wieder eine Probezeit und somit Probleme, den Urlaub zu planen. Natürlich geht der Job vor Urlaub, das ist klar. Zwar verdiene ich mehr als in meinen Zeitarbeitsvertrag, dennoch werde ich mit diesem Gehalt Schwierigkeiten haben eine geeignete Wohnung in Berlin zu finden, wenn ich noch etwas Geld zum Leben und für Leonard haben möchte. 
Kurz zur Trennung: Sie wurde nun auch rechtlich vollzogen. Mehr schreibe ich dazu nicht in meinen Blog.
Aus verschiedenen Gründen gelingt es mir nicht, mein Leben in zentralen Positionen selbst zu steuern.
Mein Leben ist mir entglitten, wie ein schmieriges Stück Seife und ich habe keine direkte Kontrolle mehr auf zentrale Weichenstellungen, die meine Zukunft positiv beeinflussen könnten.
Ich bin wirklich sehr froh Essen und Trinken zu haben und nicht auf der Straße wohnen zu müssen! Mein Leben könnte viel schlimmer verlaufen, gar keine Frage. Dennoch hatte ich zu diesen Zeitpunkt andere Ziele im Auge, die ich weit verfehlt habe und ich sehe in naher Zukunft aus verschiedenen Gründen, die ich nicht näher beschreiben will, keine Änderungsmöglichkeit.
Mein Köpergewicht ist deutlich reduziert und mein zeitweise aufgedunsenes Gesicht ist völlig verschwunden. Eigentlich sehe ich wieder schlank aus, aber leider ist mein Gewicht im freien Fall. Ich trinke den ganzen Tag nur Kaffee und schaffe es nur mit Mühe und Not etwas Essbares hineinzuzwingen, aber Freude am Essen habe ich schon lange nicht mehr. Es gibt Phasen, in denen ich guten Hunger habe und viel esse, dennoch reicht es nicht aus, mein Gewichtsverlust zu reduzieren. Bisher bin ich nicht "abgemagert", aber so langsam erreiche ich die magische Grenze, an der ich aufpassen muss.
6.5.15

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 5 (Arbeit gefunden)

Vor wenigen Tagen war es soweit: Nach verhältnismäßig kurzer, aber intensiver Suche ist es mir gelungen, einen Arbeitplatz zu erhalten.
Ich arbeite über eine Zeitarbeitsfirma in der Dienstleitungsbranche in Potsdam. Firmennamen usw. werde ich hier in meinem Blog nicht nennen.
Der Beruf baut auf meinen Fähigkeiten als Büroassistent auf. Die Arbeit ist sehr konzentrationsintensiv und verlangt meine volle Aufmerksamkeit, während ich die Tätigkeiten ausführe.
Während der ersten Arbeitstage fand eine Schulung statt, in der fachliche Kenntnisse vermittelt wurden. Anschließend ging es in die Praxis. Der Vorteil ist, dass immer ein Kollege ansprechbar ist und eine hervorragende Betreuung stattfindet.
Der einzige (kleine) Nachteil ist mein fast 2-stündiger Arbeitsweg pro Fahrt (inkl. Fußwege und Wartezeiten). Ich sitze also täglich fast 4 Stunden in der Bahn und nehme somit viel Zeit in Kauf, um Geld zu verdienen.
Wenn ich mir das so überlege, bin ich grundsätzlich die "Flexibilität in Person". Ich lege eine große Mobilitätsbereitschaft an den Tag und zeige somit ein hohes Maß an Verantwortung. Ich fahre quasi fast solange pro Fahrt zur Arbeit, wie an den Wochenenden, an denen ich Leonard  aus D. abhole und wieder hinbringe. Beides (Arbeit/Sohnemann holen) mache ich vom Herzen sehr gern und es ist für mich selbstverständlich.
Und so kommt es, das ich jeden Morgen um 4.00 aufstehe, wenn ich um spätestens 5.00 das Haus verlasse, damit ich pünktlich an meinem Arbeitsplatz sitzen kann. Abends bleibe ich, wenn ich nach Hause gekommen bin, noch 3 Stunden wach, bevor ich ins Bett gehe. Ich muss schließlich für diesen Beruf sehr ausgeschlafen sein.
Ich bin sehr froh über diese Tätigkeit und ich hoffe, dass der Arbeitseinsatz in diesem Unternehmen noch lange dauert. Bei Zeitarbeit kann es nämlich immer passieren, dass man von heute auf morgen in einem anderen Unternehmen arbeiten muss.
2.1.15

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 4 (Erinnerungen)

Einige Dinge laufen zäh und träge. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch immer nichts vom "Amt" gehört und nun laufe ich ohne Geld durch Berlin. Morgen werde ich dort wieder auf der Matte stehen und nach dem Stand der Dinge fragen.
Alles ist so still und ruhig. Ich vermisse besonders Leonard mit seiner lebendigen Art. In wenigen Tagen werde ich ihn wiedersehen.
Zu meinen Gefühlen:
Irgendwie bin ich in einer Lage, in der ich nie sein wollte und ich fühle, wie ich nie fühlen wollte. Vielleicht vernebelt der 70ér-Jahre-Schlager, den ich gerade im Hintergrund höre, meine Sinne oder verstärkt sie.
Ich fühle mich wie auf einer Reise durch einen langen Tunnel ohne zu wissen, ob und wann er endet. Mein Leben ist eine Fahrt auf einer Transit-Autobahn ohne zu wissen, wer mein Fahrer ist und welche Abfahrt er wählt. Eine zeitlose Reise durch mein Leben, die weder ein Anfang noch ein Ende hat. Meine Gedanken scheinen von meiner Einsamkeit "fremdgesteuert" zu sein, und zur Zeit gelingt es mir nicht, das Steuer zu übernehmen.
Der Tunnel ist der Weg, der meine Vergangenheit so lebendig werden lässt. Dabei möchte ich meine Zukunft gestalten und mein Gestern sollte keine große Rolle spielen. Ich bin jedoch ein Mensch, der gern an schönen und gewohnten Strukturen festhalten möchte.
Meine Gedanken haben schöne und weniger schöne Momente und Erlebnisse meines Lebens in eine Art "Einmach-Glas" in meinem Gehirn konserviert. Jeder Weg durch mir bekannte Orte in Berlin ist ein "Erinnerungsanker", der in mir Gefühle weckt. Die Vergangenheit ist mir vertraut und so kommt es, dass ich gern an diesen "Einmach-Gläsern" nasche und mich an ihnen erfreue. Erinnerungen können etwas schönes sein, auch wenn sich viele Erlebnisse verklären oder man heute anders darüber denkt als zu dem Zeitpunkt, als man sie erlebt hat. Es ist, als hätte jemand auf einer Party die Rückspultaste der Musik-Kassette gedrückt, nach der die Partygäste tanzen.
Wenn ich Veränderungen zulassen möchte, dann mit mir vertrauten Menschen. Die Tragik ist, dass bisher nur Personen aus meiner Vergangenheit, also ehemalige Freunde, Anküpfungspunkte sind, um ggf. neue Feunde zu finden, mit denen ich zukunftsorientierte Strukturen aufbauen kann (Freundschaften). Ich bin nicht der Typ, der allein in eine Disko geht und irgendwelche Leute anquatscht, um sie kennenzulernen. Viele neue Freund- oder Bekanntschaften ergaben sich meistens durch mir bekannte Menschen. Somit bin ich weiterhin auf meine Vergangenheit angewiesen.
Gelegentlich denke ich an die Zeit in Siegen zurück, an die netten Erzieherinnen aus Leonards Kinderbetreuungsstätten; die vielen schönen Stunden auf unserem Spielplatz vor der Tür; an die Gute-Nacht-Geschichten auf dem Sessel; die gemeinsame Zeit als Familie; an die Unitage mit meinen (wenigen) Freunden; die schöne Wohnung mit den netten Nachbarn oder die vielen Stunden mit Leonards Freundin S. und ihren Eltern.
Vor einem Jahr scheiterte ich in meinem Studium und arbeitete erstmals für eine Zeitarbeitsfirma.
Vor einem Jahr feierten wir Weihnachten in Z. im sächsischen Dreiländereck. Wir besuchten den Weihnachtsmarkt, unternahmen Spaziergänge und eine Tagestour nach D. Dieses Jahr wird Weihnachten so völlig anders und verändert sein.
Selbstverständlich unternehmen wir alles, damit es Leonard gut geht und er Mama und Papa an den Feiertagen sieht.
PS: Anbei noch ein Cover-Song, der mich seit Wochen tief bewegt. Das Orginal hörte ich gern in meiner späten Jugendzeit. Hier eine hervorragende Coverversion von David Bowie´s "Helden".
Andrea Schröder-Helden (Bowie Cover)
8.12.14

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 3 (Erste Schritte)

Wackelig, aber mit wachem Blick laufe ich durch die Straßen meiner Kindheit und Jugend. Alles ist so vertraut und fühlt sich dennoch so fremd an. Warum wähle ich das Wort "fremd" anstatt "neu"? 
"Neu" wäre die Wortwahl gewesen, wenn ich diesen Lebensabschnitt mit etwas Positivem oder einer Aufbruchstimmung verbindem würde. Doch leider macht sich diese Stimmung bei mir nicht breit.
Dehalb lieber "fremd", weil ich ich die Wege und Straßen in Berlin nur widerwillig gehe, aus der Not heraus. Ich fühle mich ohne wenn und aber von meinem Umfeld liebevoll umsorgt und in diesem Haus sehr wohl. Mich durchdringt nur dieses Gefühl entwurzelt zu sein, als hätte man einen alten Mann ins Altersheim eingeliefert..
Dieses neue Zuhause, an das ich mich gerade gewöhne, bewohne ich auch nur vorübergehend. Wielange "vorübergehend" sein wird, weiß niemand so genau. Irgendwann kommt der Tag, an dem ich WIEDER umziehen muss und mich WIEDER an eine neue Umgebung zu gewöhnen habe. Dabei bin ich ein verwurzelter Mensch, der Umzüge hasst. 
Ich möchte einfach Mal irgendwo ankommen und dort bleiben. Ich möchte einen Ort finden, an dem ich langfristig zur Ruhe komme. Dabei ist es schwierig in Berlin eine günstige Wohnung zu erhalten ohne festem Einkommen.
Wo wird dieser Ort sein?
Der erste und wichtigste Schritt sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen, ist eine Arbeitsstelle zu finden, die (hoffentlich) noch gut bezahlt ist.
Es liegt nicht an der Stadt Berlin, dass ich mich so unbehaglich fühle, sondern an meinen Lebensumständen, die mich so traurig machen. Berlin spielt dabei nur eine tragische Rolle.
Diese Stadt und ich haben zwei ähnliche Charakterzüge, die uns einen: Wir sind zerrissen und widersprüchlich.
6.11.14

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 2 (Die ersten 4 Wochen/Gefühls-Transit)

Vor 4 Wochen war der letzte Tag in Siegen. Es ist an der Zeit ein kurzes Fazit meiner ersten 4 Berlin-Wochen zu ziehen.
Der Weg, auf dem ich nun laufe, ist lang und steinig. Vielleicht waren meine Erwartungen an das Tempo der Umgewöhnung zu hoch, denn ich muss feststellen, dass ich mich noch nicht richtig eingelebt habe. Es wird vermutlich noch eine Weile dauern, bis ich mich an die neuen Gegebenheiten gewöhnt habe.
Inzwischen habe ich mich mit alten Freunden getroffen. Die Treffen verliefen entspannt und ich entdeckte ein paar Gemeinsamkeiten, an die man wieder anknüpfen könnte. Die Zeit ist schließlich nicht stehen geblieben, denn meine Freunde haben teilweise Familie und sind, wie ich, nicht mehr dieselben Menschen wie aus dem Jahre 1998.
Die Siegener Zeit erscheint gedanklich 1000 Jahre entfernt, doch sie wirkt in die Gegenwart hinein und das Hier, Jetzt und Heute ist nah und tut mir weh. Ich habe mich auf einer Gedankenautobahn verfahren und befinde mich noch im Gefühls-Transit zwischen Siegen und Berlin. Ich denke sehr oft an Leonard und frage mich, wie es ihm in seiner KITA ergeht bzw. welche Fortschritte er macht. Ich liebe ihn!
Meine nahe Zukunft ist geprägt von Unsicherheiten und niedrigen Erwartungen. Viele für mich existenzielle Angelegenheiten, auf deren Entscheidung ich keinen Einfluss habe, sind noch offen.
23.10.14

Mein 2. Leben in Berlin
Teil 1 (Neuanfang)

Vorwort:
Die Unterkategorie "Wenn Dinge ins Rutschen geraten" wurde beendet. Es folgt die Fortsetzung "Mein 2. Leben in Berlin".

Neuanfang:
Es sagt sich so leicht daher: "Neuanfang in eine verändertes Leben". Es klingt so blumig und einfach. Doch mein neues Leben ist alles andere als einfach und leicht.
Ich bin äußerst dankbar ein Dach über den Kopf und ein Bett zum Schlafen zu haben.
All die anderen Dinge müssen völlig neu erlernt werden. Ich fühle mich gelegentlich wie ein kleines Kind, das gerade laufen und sprechen lernt. Natürlich bin ich ein selbstständiger, erwachsener Mann, aber das Erschaffen neuer Strukturen in meinem Alltag und in meinem kaum vorhandenen sozialen Umfeld, fällt mir schwerer als gedacht. Alte Freundschaften oder Bekanntschaften lassen sich nicht so einfach wieder aktivieren wie eine Wohnzimmerlampe.
Parallel dazu muss ich den Trennungsschmerz verarbeiten. Außerdem muss ich meine "praktische" Vaterrolle anders definieren, weil ich mich trennungsbedingt vom Vollzeit-Papa zum Teilzeit-Papa entwickelt habe. Das ist ein seperates Thema und lässt sich nicht in 3 Worten beschreiben. 
Vorrangig habe ich mich um organisatorische Angelegenheiten zu kümmern, bevor ich Ende diesen Montas eine neue große Bewerbungsoffensive starte.
Wie bildet man konkret neue positive Strukutren?
Vielleicht trete ich einem Sport-Verein bei oder ich betätige mich ehrenamtlich? 
Vielleicht besuche ich Kurse der Volkshochschule oder helfe alten Menschen beim Tragen ihrer Lebensmittel?
Vielleicht lasse ich mir etwas anderes einfallen, um in meiner Freizeit nicht allein zu sein, bis ich eine Arbeitsstelle gefunden habe.
Ich brauche Zeit für mich allein, um wieder zu mir zu finden. Doch im Augenblick würde ich mich am liebsten den ganzen Tag ins Bett legen und mein Zimmer mit einer Gardine verdunkeln. Natürlich mache ich das nicht, ich will damit nur sagen, dass ich mich zur Zeit für wenig gesellschaftstauglich halte.
Obwohl ich in der Weltstadt Berlin wohne, die so gut wie alle denkbaren Freizeitaktivitäten bietet, ist es mir noch nicht gelungen, meine Interessen mit dem Angebot zu vergleichen. Dafür gibt es in meinem Leben zu viel zu tun, auch wenn es widersprüchlich klingen mag.
Zur Zeit gibt es hier im Haus sehr viele Dinge zu erledigen, sodass ich neben der Durchführung der formalen Dinge gut beschäftigt bin. 
Die erste beiden Wochen meines neuen Lebens sind vorüber. Es wird noch einige Zeit ins Land gehen, bis sich die meisten Strukturen gebildet und Abläufe eingependelt haben. Ich fahre gelegentlich mit dem Fahrrad meines Schwagers durch die Gegend, um mich zu bewegen und um alte Schauplätze meiner Kindheit zu besuchen.
13.10.14

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