Mein 2. Leben in Berlin
Teil 10 (Trennung)
Ohne ins Detail gehen zu wollen, gebe ich eine erneute Veränderung in meinem Leben bekannt:
Meine Freundin und ich haben uns vor einigen Tagen getrennt. Ich möchte jedoch betonen, dass wir uns absolut im Guten getrennt haben. Wir möchten Kumpels/Freunde bleiben, denn grundsätzlich verstehen wir uns sehr gut. 02.02.2016
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 9 (Eine neue Frau an meiner Seite)
Wie ich in meinem Internet-Tagebuch mehrfach angedeutet hatte, gibt es eine neue Fau an meiner Seite.
Wie
es nun einmal so geschehen kann, bläst unerwartet ein Glückssturm in
mein Leben. Alles kam so plötzlich und war doch vorhersehbar. Alles ist
so vertraut und doch so neu.
Wenn
ich sie einen Abend lang nicht sehe, vermisse ich ihre Nähe und
wünsche sie mir herbei. Ohne ins Detail gehen zu wollen, mit ihr ist
alles einfach nur wunderbar!
Da
"sie" nun ein Teil meines Lebens ist, werde ich gemeinsame Aktivitäten
mit ihr in meinem Online-Tagebuch erwähnen, jedoch nur in
verschlüsselter Form. Wir haben uns entschieden, hier an dieser Stelle
nicht zu erwähnen, woher wir uns kennen. Wer mich persönlich kennt und
mich persönlich fragt, erhält auch eine Antwort! Ich mache kein
Geheimnis daraus, dass ich eine Freundin habe. Dieses Tagebuch ist aber
nicht der richtige Ort, um dieses Thema weiter zu beleuchten:-)
Natürlich
entwickelt sich im Moment eine Art "Patchwork"-Familie, mit all ihren
spannenden Herausforderungen. Die meisten Tage in der Woche verbringe
ich bei ihr.
Ich möchte einfach nur fühlen und
genießen ohne viele Fragen zu stellen:-) Wir sind erst am Anfang eines
neuen und hoffentlich endlosen Lebensweges... 13.12.2015
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 8 (Zukunftsprognose)
Eine Zukunftsprognose hinsichtlich meines Wohnortes kann ich derzeit immer noch nicht abgeben.
Grundsätzlich
hat sich an meinem Dilemma bezüglich der Städtewahl, wie ich es
bereits in der Kategorie "Lebenswendepunkte1" schilderte, wenig
geändert.
Bekanntlich wohne ich
bei meiner Schwester und meinem Schwager in Berlin, doch dieser Zustand
kann nicht dauerhaft sein. Ein Umzug ist in näherer Zukunft nicht
geplant, zumal ich ihn mir finanziell nicht leisten kann.
Grundsätzlich
könnte ich mir vorstellen sowohl in Berlin zu bleiben, als auch nach
Potsdam oder S. zu ziehen. Leider sind verschiedene Gegebenheiten und
unbekannte Variablen zu berücksichtigen, die maßgeblich für eine
Entscheidung herhalten müssen.
Ich
bin sehr froh in meinem Alter und ohne Uniabschluss in dem aktuellen
Beruf des Sachbearbeiters Fuß zu fassen. Die Bezahlung ist nicht hoch,
leider kann ich mir im Moment keine Wohnung in Berlin oder Potsdam
leisten, da ich dauerhaft fixe Ausgaben habe.
Außerdem
befinde ich mich in der Probezeit eines befristeten
Arbeitsverhältnisses. Es macht keinen Sinn jetzt nach Potsdam zu ziehen
und hänge dort fest, sollte ich über die Befristung hinaus keine
Anstellung finden. Die Arbeitsbedingungen im Dienstleistungsgewerbe sind
knallhart, man verliert schneller seine Anstellung als man gucken
kann.
Grundsätzlich fühle ich
mich in Berlin sehr wohl, auch das Wohnen bei meinem Schwager ist sehr
angenehm. Ich habe mich so langsam wieder in Berlin eingelebt. Zwar ist
ein Umzugsgedanke nicht tagesaktuell, doch ist klar, dass dieser
Zeitpunkt irgendwann kommen wird.
Die
Option wieder nach S. zu ziehen ist noch nicht vom Tisch. Leonard
wohnt dort und ich merke, dass ich sehr viel seiner Kindheit verpasse.
Ich möchte gern in seiner unmittelbaren Nähe wohnen, aber ohne Wohnung
und Arbeit brauche ich gar nicht erst planen. Die Wohnungen in S. sind
auch nicht gerade günstig, da es sich um eine kleine, aber begehrte
Studentenstadt handelt. Bezahlbarerer Wohnraum ist dort sehr verknappt.
Dazu kommt ein wichtiger
Faktor: Ich möchte endlich irgendwo "ankommen" und nicht in 5 Jahren
wieder umziehen "müssen", wenn ich hier ausziehen sollte. Ich möchte
freundschaftliche Kontakte knüpfen und eine unbefristete Arbeit finden.
Ich suche eine Stadt, in der ich mich "Zuhause" fühle.
Mein
Gefühlsmix aus Sehnsucht nach Leoanrds Nähe und den vielen
finanziellen sowie emotionalen Nebenbedingungen, die es zwingend zu
beachte gilt, ist unbeschreiblich. Eine "einfache" und schnelle Lösung
wird es leider nicht geben.
Fazit:
Eine
kurzfristige Zukunftsprognose zur beschriebenen Problematik ist nicht
möglich, weil sie von zu vielen, unvorhersebaren Faktoren abhängt.
05.10.2015
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 7 (Auf der Autobahn)
Das Leben hat es so gewollt, dass Leonard wieder nach S. gezogen ist.
Die
Vater-Sohn-Treffen werden künftig völlig anders organisiert werden
müssen. Wir sind bereits in Kontakt mit entsprechenden Behörden, die bei
der Suche nach einer Betreuungsmöglichkeit für Leonard in Berlin
helfen. Nach bisheriger Planung werde ich Leonard einmal im Monat für
eine Woche am Stück sehen. Das ist sehr schön und ich freue mich sehr
darauf. Da ich Vollzeit arbeite, benötige ich eine Betreuungsmöglichkeit
für eine Woche in Berlin. Das ist die Herausforderung.
Einige
Wochen werde ich mit meinen Urlauben abdecken können, weil ich mir
jedes Mal 5 Tage am Stück nehmen werde. Doch der Jahresurlaub reicht für
die Abdeckung der Betreuungszeit nicht aus, weil ich nicht in jedem
Monat Urlaub bekommen werde. Noch habe ich, wie erwähnt, keine
dauerhafte Betreuungsmöglichkeit gefunden. Somit wird es nicht
ausbleiben, das ich Leonard in manchen Monaten besuchen werde, bevor ich
ihn in einem Monat gar nicht sehe. Eine gute Kumpeline und ehemalige
Kommilitonin hat mir vor Wochen angeboten, dass ich mit Leonard bei ihr
an übernachten kann, sollte sie Zeit haben. Dieses Angebot finde ich
sehr nett und ich werde es sicher bei Kurzbesuchen in Anspruch nehmen.
Über jedes weitere Angebot, bei ehemaligen Freunden mit Leonard
zu übernachten, bin ich sehr dankbar. Die Fahrzeit Siegen-Berlin ist
für ein normales Wochenende zu lang, aus diesem Grund habe ich ihn in
der Regel eine Woche am Stück.
Ich
habe die Autobahn lieben gelernt, sie ist mein zweites Wohnzimmer.
Bin ein Wanderer zwischen 3 Städten, die mich durch 3 teilen.
Potsdam-Berlin-Siegen. Aufgrund verschiedener Gegebenheiten erlebe ich
eine Kindheit in Ausschnitten und eile den Entwicklungsschritten
hinterher. Noch vor einem Jahr war ich fast jeden Tag in seiner alten
Kita, in seiner KITA in Dresden war ich höchstens 5 Mal. Die für ihn
wichtigen Momente scheine ich zu verpassen. Ich habe das Gefühl alles
falsch zu machen. Doch was ist richtig und was ist falsch?
Ich
fühle mich einsam. Wieder öffnen sich die Wolken über mir und lassen
die Sehnsucht in mein Leben regnen. Die Brücken werden länger. Es
gibt keinen Vorwurf, das Leben weht Menschen in verschiedene
Richtungen. Alles andere ist eine Sache der Organisation.
Lebensautobahn.
Mein Schicksal
brennt schwerelos.
Reisebus fährt
auf verwischten Lebenslinien
geradeaus in die Vergangenheit.
Jeder Autobahnkilometer
ein Herzschlag im Nirgendwo.
Turbodiesel Kinderglück.
Meine Schwimmflügel
haben keine Chance.
Mein Motor
ist sein Lächeln
heute und morgen.
Pascale A.
Berlin, Juli 2015
Mein 2 Leben in Berlin
Teil 6 (Alles wieder auf Null)
Ich habe das Gefühl, das ich in meinem Leben ständig auf der Stelle trete und nicht vorwärts komme.
Seit
dem 28.4.2015 habe ich einen neuen Arbeitsvertrag, über den ich mich
sehr freue. Die Hintergründe habe ich in meinen Blog ausführlich
beschrieben. Obwohl es mich froh macht, mit 40 Jahren noch die
Möglichkeit zu bekommen, als Sachbearbeiter in der Buchhaltung beruflich
neu anzufangen, so habe ich wieder eine Probezeit und somit Probleme,
den Urlaub zu planen. Natürlich geht der Job vor Urlaub, das ist klar.
Zwar verdiene ich mehr als in meinen Zeitarbeitsvertrag, dennoch werde
ich mit diesem Gehalt Schwierigkeiten haben eine geeignete Wohnung in
Berlin zu finden, wenn ich noch etwas Geld zum Leben und für Leonard
haben möchte.
Kurz zur Trennung: Sie wurde nun auch rechtlich vollzogen. Mehr schreibe ich dazu nicht in meinen Blog.
Aus verschiedenen Gründen gelingt es mir nicht, mein Leben in zentralen Positionen selbst zu steuern.
Mein
Leben ist mir entglitten, wie ein schmieriges Stück Seife und ich habe
keine direkte Kontrolle mehr auf zentrale Weichenstellungen, die meine
Zukunft positiv beeinflussen könnten.
Ich
bin wirklich sehr froh Essen und Trinken zu haben und nicht auf der
Straße wohnen zu müssen! Mein Leben könnte viel schlimmer verlaufen, gar
keine Frage. Dennoch hatte ich zu diesen Zeitpunkt andere Ziele im
Auge, die ich weit verfehlt habe und ich sehe in naher Zukunft aus
verschiedenen Gründen, die ich nicht näher beschreiben will, keine
Änderungsmöglichkeit.
Mein Köpergewicht ist
deutlich reduziert und mein zeitweise aufgedunsenes Gesicht ist völlig
verschwunden. Eigentlich sehe ich wieder schlank aus, aber leider ist
mein Gewicht im freien Fall. Ich trinke den ganzen Tag nur Kaffee und
schaffe es nur mit Mühe und Not etwas Essbares hineinzuzwingen, aber
Freude am Essen habe ich schon lange nicht mehr. Es gibt Phasen, in
denen ich guten Hunger habe und viel esse, dennoch reicht es nicht aus,
mein Gewichtsverlust zu reduzieren. Bisher bin ich nicht "abgemagert",
aber so langsam erreiche ich die magische Grenze, an der ich aufpassen
muss. 6.5.15
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 5 (Arbeit gefunden)
Vor
wenigen Tagen war es soweit: Nach verhältnismäßig kurzer, aber
intensiver Suche ist es mir gelungen, einen Arbeitplatz zu erhalten.
Ich arbeite über eine Zeitarbeitsfirma in der Dienstleitungsbranche in Potsdam. Firmennamen usw. werde ich hier in meinem Blog nicht nennen.
Der
Beruf baut auf meinen Fähigkeiten als Büroassistent auf. Die Arbeit
ist sehr konzentrationsintensiv und verlangt meine volle
Aufmerksamkeit, während ich die Tätigkeiten ausführe.
Während
der ersten Arbeitstage fand eine Schulung statt, in der fachliche
Kenntnisse vermittelt wurden. Anschließend ging es in die Praxis. Der
Vorteil ist, dass immer ein Kollege ansprechbar ist und eine
hervorragende Betreuung stattfindet.
Der
einzige (kleine) Nachteil ist mein fast 2-stündiger Arbeitsweg pro
Fahrt (inkl. Fußwege und Wartezeiten). Ich sitze also täglich fast 4
Stunden in der Bahn und nehme somit viel Zeit in Kauf, um Geld zu
verdienen.
Wenn ich mir das so
überlege, bin ich grundsätzlich die "Flexibilität in Person". Ich lege
eine große Mobilitätsbereitschaft an den Tag und zeige somit ein hohes
Maß an Verantwortung. Ich fahre quasi fast solange pro Fahrt zur
Arbeit, wie an den Wochenenden, an denen ich Leonard aus D. abhole und
wieder hinbringe. Beides (Arbeit/Sohnemann holen) mache ich vom Herzen
sehr gern und es ist für mich selbstverständlich.
Und
so kommt es, das ich jeden Morgen um 4.00 aufstehe, wenn ich um
spätestens 5.00 das Haus verlasse, damit ich pünktlich an meinem
Arbeitsplatz sitzen kann. Abends bleibe ich, wenn ich nach Hause
gekommen bin, noch 3 Stunden wach, bevor ich ins Bett gehe. Ich muss
schließlich für diesen Beruf sehr ausgeschlafen sein.
Ich
bin sehr froh über diese Tätigkeit und ich hoffe, dass der
Arbeitseinsatz in diesem Unternehmen noch lange dauert. Bei Zeitarbeit
kann es nämlich immer passieren, dass man von heute auf morgen in einem
anderen Unternehmen arbeiten muss.
2.1.15
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 4 (Erinnerungen)
Einige
Dinge laufen zäh und träge. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch
immer nichts vom "Amt" gehört und nun laufe ich ohne Geld durch Berlin.
Morgen werde ich dort wieder auf der Matte stehen und nach dem Stand
der Dinge fragen.
Alles ist
so still und ruhig. Ich vermisse besonders Leonard mit seiner
lebendigen Art. In wenigen Tagen werde ich ihn wiedersehen.
Zu meinen Gefühlen:
Irgendwie
bin ich in einer Lage, in der ich nie sein wollte und ich fühle, wie
ich nie fühlen wollte. Vielleicht vernebelt der 70ér-Jahre-Schlager, den
ich gerade im Hintergrund höre, meine Sinne oder verstärkt sie.
Ich
fühle mich wie auf einer Reise durch einen langen Tunnel ohne zu
wissen, ob und wann er endet. Mein Leben ist eine Fahrt auf einer
Transit-Autobahn ohne zu wissen, wer mein Fahrer ist und welche Abfahrt
er wählt. Eine zeitlose Reise durch mein Leben, die weder ein Anfang
noch ein Ende hat. Meine Gedanken scheinen von meiner Einsamkeit
"fremdgesteuert" zu sein, und zur Zeit gelingt es mir nicht, das Steuer
zu übernehmen.
Der Tunnel ist
der Weg, der meine Vergangenheit so lebendig werden lässt. Dabei möchte
ich meine Zukunft gestalten und mein Gestern sollte keine große Rolle
spielen. Ich bin jedoch ein Mensch, der gern an schönen und gewohnten
Strukturen festhalten möchte.
Meine
Gedanken haben schöne und weniger schöne Momente und Erlebnisse meines
Lebens in eine Art "Einmach-Glas" in meinem Gehirn konserviert. Jeder
Weg durch mir bekannte Orte in Berlin ist ein "Erinnerungsanker", der
in mir Gefühle weckt. Die Vergangenheit ist mir vertraut und so kommt
es, dass ich gern an diesen "Einmach-Gläsern" nasche und mich an ihnen
erfreue. Erinnerungen können etwas schönes sein, auch wenn sich viele
Erlebnisse verklären oder man heute anders darüber denkt als zu dem
Zeitpunkt, als man sie erlebt hat. Es ist, als hätte jemand auf einer Party die Rückspultaste der Musik-Kassette gedrückt, nach der die Partygäste tanzen.
Wenn
ich Veränderungen zulassen möchte, dann mit mir vertrauten Menschen.
Die Tragik ist, dass bisher nur Personen aus meiner Vergangenheit, also
ehemalige Freunde, Anküpfungspunkte sind, um ggf. neue Feunde zu
finden, mit denen ich zukunftsorientierte Strukturen aufbauen kann
(Freundschaften). Ich bin nicht der Typ, der allein in eine Disko geht
und irgendwelche Leute anquatscht, um sie kennenzulernen. Viele neue
Freund- oder Bekanntschaften ergaben sich meistens durch mir bekannte
Menschen. Somit bin ich weiterhin auf meine Vergangenheit angewiesen.
Gelegentlich
denke ich an die Zeit in Siegen zurück, an die netten Erzieherinnen
aus Leonards Kinderbetreuungsstätten; die vielen schönen Stunden auf
unserem Spielplatz vor der Tür; an die Gute-Nacht-Geschichten auf dem
Sessel; die gemeinsame Zeit als Familie; an die Unitage mit meinen
(wenigen) Freunden; die schöne Wohnung mit den netten Nachbarn oder die
vielen Stunden mit Leonards Freundin S. und ihren Eltern.
Vor einem Jahr scheiterte ich in meinem Studium und arbeitete erstmals für eine Zeitarbeitsfirma.
Vor
einem Jahr feierten wir Weihnachten in Z. im sächsischen
Dreiländereck. Wir besuchten den Weihnachtsmarkt, unternahmen
Spaziergänge und eine Tagestour nach D. Dieses Jahr wird Weihnachten so
völlig anders und verändert sein.
Selbstverständlich unternehmen wir alles, damit es Leonard gut geht und er Mama und Papa an den Feiertagen sieht.
PS:
Anbei noch ein Cover-Song, der mich seit Wochen tief bewegt. Das
Orginal hörte ich gern in meiner späten Jugendzeit. Hier eine
hervorragende Coverversion von David Bowie´s "Helden".
Andrea Schröder-Helden (Bowie Cover)
8.12.14
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 3 (Erste Schritte)
Wackelig,
aber mit wachem Blick laufe ich durch die Straßen meiner Kindheit und
Jugend. Alles ist so vertraut und fühlt sich dennoch so fremd an. Warum
wähle ich das Wort "fremd" anstatt "neu"?
"Neu"
wäre die Wortwahl gewesen, wenn ich diesen Lebensabschnitt mit etwas
Positivem oder einer Aufbruchstimmung verbindem würde. Doch leider macht
sich diese Stimmung bei mir nicht breit.
Dehalb
lieber "fremd", weil ich ich die Wege und Straßen in Berlin nur
widerwillig gehe, aus der Not heraus. Ich fühle mich ohne wenn und aber
von meinem Umfeld liebevoll umsorgt und in diesem Haus sehr wohl. Mich
durchdringt nur dieses Gefühl entwurzelt zu sein, als hätte man einen alten Mann ins Altersheim eingeliefert..
Dieses
neue Zuhause, an das ich mich gerade gewöhne, bewohne ich auch nur
vorübergehend. Wielange "vorübergehend" sein wird, weiß niemand so
genau. Irgendwann kommt der Tag, an dem ich WIEDER umziehen muss und
mich WIEDER an eine neue Umgebung zu gewöhnen habe. Dabei bin ich ein
verwurzelter Mensch, der Umzüge hasst.
Ich
möchte einfach Mal irgendwo ankommen und dort bleiben. Ich möchte
einen Ort finden, an dem ich langfristig zur Ruhe komme. Dabei ist es
schwierig in Berlin eine günstige Wohnung zu erhalten ohne festem
Einkommen.
Wo wird dieser Ort sein?
Der
erste und wichtigste Schritt sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu
ziehen, ist eine Arbeitsstelle zu finden, die (hoffentlich) noch gut
bezahlt ist.
Es liegt nicht an
der Stadt Berlin, dass ich mich so unbehaglich fühle, sondern an meinen
Lebensumständen, die mich so traurig machen. Berlin spielt dabei nur
eine tragische Rolle.
Diese Stadt und ich haben zwei ähnliche Charakterzüge, die uns einen: Wir sind zerrissen und widersprüchlich.
6.11.14
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 2 (Die ersten 4 Wochen/Gefühls-Transit)
Vor 4 Wochen war der letzte Tag in Siegen. Es ist an der Zeit ein kurzes Fazit meiner ersten 4 Berlin-Wochen zu ziehen.
Der
Weg, auf dem ich nun laufe, ist lang und steinig. Vielleicht waren
meine Erwartungen an das Tempo der Umgewöhnung zu hoch, denn ich muss
feststellen, dass ich mich noch nicht richtig eingelebt habe. Es wird
vermutlich noch eine Weile dauern, bis ich mich an die neuen
Gegebenheiten gewöhnt habe.
Inzwischen
habe ich mich mit alten Freunden getroffen. Die Treffen verliefen
entspannt und ich entdeckte ein paar Gemeinsamkeiten, an die man wieder
anknüpfen könnte. Die Zeit ist schließlich nicht stehen geblieben,
denn meine Freunde haben teilweise Familie und sind, wie ich, nicht
mehr dieselben Menschen wie aus dem Jahre 1998.
Die
Siegener Zeit erscheint gedanklich 1000 Jahre entfernt, doch sie
wirkt in die Gegenwart hinein und das Hier, Jetzt und Heute ist nah
und tut mir weh. Ich habe mich auf einer Gedankenautobahn verfahren
und befinde mich noch im Gefühls-Transit zwischen Siegen und Berlin.
Ich denke sehr oft an Leonard und frage mich, wie es ihm in seiner
KITA ergeht bzw. welche Fortschritte er macht. Ich liebe ihn!
Meine nahe Zukunft ist geprägt von Unsicherheiten und niedrigen Erwartungen. Viele für mich existenzielle Angelegenheiten, auf deren Entscheidung ich keinen Einfluss habe, sind noch offen.
23.10.14
Mein 2. Leben in Berlin
Teil 1 (Neuanfang)
Vorwort:
Die
Unterkategorie "Wenn Dinge ins Rutschen geraten" wurde
beendet. Es folgt die Fortsetzung "Mein 2. Leben in Berlin".
Neuanfang:
Es
sagt sich so leicht daher: "Neuanfang in eine verändertes Leben". Es
klingt so blumig und einfach. Doch mein neues Leben ist alles andere als
einfach und leicht.
Ich bin äußerst dankbar ein Dach über den Kopf und ein Bett zum Schlafen zu haben.
All
die anderen Dinge müssen völlig neu erlernt werden. Ich fühle mich
gelegentlich wie ein kleines Kind, das gerade laufen und sprechen lernt.
Natürlich bin ich ein selbstständiger, erwachsener Mann, aber das
Erschaffen neuer Strukturen in meinem Alltag und in meinem kaum
vorhandenen sozialen Umfeld, fällt mir schwerer als gedacht. Alte
Freundschaften oder Bekanntschaften lassen sich nicht so einfach wieder
aktivieren wie eine Wohnzimmerlampe.
Parallel
dazu muss ich den Trennungsschmerz verarbeiten. Außerdem muss ich
meine "praktische" Vaterrolle anders definieren, weil ich mich
trennungsbedingt vom Vollzeit-Papa zum Teilzeit-Papa entwickelt habe.
Das ist ein seperates Thema und lässt sich nicht in 3 Worten
beschreiben.
Vorrangig habe
ich mich um organisatorische Angelegenheiten zu kümmern, bevor ich
Ende diesen Montas eine neue große Bewerbungsoffensive starte.
Wie bildet man konkret neue positive Strukutren?
Vielleicht trete ich einem Sport-Verein bei oder ich betätige mich ehrenamtlich?
Vielleicht besuche ich Kurse der Volkshochschule oder helfe alten Menschen beim Tragen ihrer Lebensmittel?
Vielleicht
lasse ich mir etwas anderes einfallen, um in meiner Freizeit nicht
allein zu sein, bis ich eine Arbeitsstelle gefunden habe.
Ich
brauche Zeit für mich allein, um wieder zu mir zu finden. Doch im
Augenblick würde ich mich am liebsten den ganzen Tag ins Bett legen und
mein Zimmer mit einer Gardine verdunkeln. Natürlich mache ich das
nicht, ich will damit nur sagen, dass ich mich zur Zeit für wenig
gesellschaftstauglich halte.
Obwohl
ich in der Weltstadt Berlin wohne, die so gut wie alle denkbaren
Freizeitaktivitäten bietet, ist es mir noch nicht gelungen, meine
Interessen mit dem Angebot zu vergleichen. Dafür gibt es in meinem Leben
zu viel zu tun, auch wenn es widersprüchlich klingen mag.
Zur
Zeit gibt es hier im Haus sehr viele Dinge zu erledigen, sodass ich
neben der Durchführung der formalen Dinge gut beschäftigt bin.
Die
erste beiden Wochen meines neuen Lebens sind vorüber. Es wird noch
einige Zeit ins Land gehen, bis sich die meisten Strukturen gebildet und
Abläufe eingependelt haben. Ich fahre gelegentlich mit dem Fahrrad
meines Schwagers durch die Gegend, um mich zu bewegen und um alte
Schauplätze meiner Kindheit zu besuchen.
13.10.14
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Achtung:
Bei meinem Blog handelt es sich um ein Google-Produkt. Wenn Sie in meinem Blog lesen oder kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. ihre IP-Adresse) an Google-Server übermittelt.
Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung von Google.
https://policies.google.com/privacy?hl=de
Hinweise zu Ihren Kommentaren:
Ich behalte mir vor unhöfliche, unsachliche oder beleidigende Kommentare umgehend zu löschen. Und am Ende entscheide ich, was unhöflich, unsachlich oder beleidigend ist.
Wer mit all dem nicht einverstanden ist, sollte diese Kommentarfunktion nicht nutzen oder meinen Blog nicht mehr lesen!