Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 23-
Viareggio
Die Anreise
Donnerstag, 09.August 1979:
Seit gestern haben Inge und ich Urlaub. Während sie sich am frühen Nachmittag mit Johanna traf, um mit ihr eine Kugel Eis zu essen, traf ich mich mit Anna im Park. Wegen meiner Zeitknappheit verabredeten wir uns gleich an "unserem" Busch. Nach 15 Minuten kamen wir beide mit roten Köpfen hervor und ich brachte sie mit dem Taxi zum Bahnhof. Anna sagte mir, dass ich sie gern aus Viareggio kurz anrufen könnte, wenn ich ein gutes Zeitfenster habe. Beim nächsten Treffen wollen wir in ein Restaurant gehen und mal wieder ein paar längere Sätze miteinander reden. Als ich dann gegen 18.00 Uhr nach Hause kam, war Inge noch unterwegs. Sie am kurz nach mir in die Türe.
Ich habe meinen Koffer fast fertig gepackt, Inge hängt deutlich hinterher. Sie macht viele Dinge immer auf den letzten Drücker, es ist also nichts Neues. Peter rief Dienstagabend ganz aufgeregt an und fragte nach, was er alles einpacken solle. Ich habe ihm gesagt, dass seine Mutter ihm bestimmt beim Kofferpacken behilflich sein wird. Weiterhin habe ich ihm erklärt, dass wir ihn Freitag am späten Nachmittag abholen, wenn es keinen Stau auf der Autobahn gibt. Leider könne man eine Autofahrt aber nicht minutengenau planen, so meine weitere Anmerkung. Obwohl Peter mir am Telefon seine guten Zeugnisnoten durchsagte, möchte er uns kurz vor der Abfahrt sein Zeugnis schnell zeigen.
Leider hat Inge die Neigung schnell zum Rotwein zu greifen, wenn sie sich gestresst fühlt. Offenbar gehört die Vorbereitung einer Reise zu den Momenten, mit denen sie wenig klar kommt und reizbar wird. Ich wollte mit ihr nur kurz die letzten Angelegenheiten absprechen, doch hätte ich das lieber bleiben lassen. Denn erneut steigerte sie sich wunderbar in Belanglosigkeiten hinein, Verknüpfte Sachverhalte, die nichts miteinander zu tun hatten und torpedierte mich wieder mit der absurden Vorhaltung, fast alles drehe sich um Peter. Ich hatte es gewagt meiner Fürstin zu sagen, dass ich am Freitag gern zwischen 09.00-10.00 Uhr losfahren möchte, weil die Fahrt von Hannover nach Stuttgart einige Stunden dauert. Inge bestand beharrlich darauf, auszuschlafen.
Irgendwann schlenderte sie zwischen den Taschen und Koffern zum Kühlschrank und entkorkte eine Flasche Rotwein. Dann telefonierte sie lange mit Johanna, die sie ja eigentlich erst vor zwei Stunde gesehen hatte, im Wohnzimmer. Eigentlich gab es noch viel zu tun, denn wir wollten noch den Speisekorb vorbereiten, damit wir im Auto Proviant haben. Doch Inge kümmerte all das nicht mehr, sie war mit Johanna und dem Wein beschäftigt. Gegen 21.00 Uhr war das Telefonat beendet und Inge teilte mir lallend mit, dass sie keine Lust mehr auf den Urlaub hätte. Ich solle mit Peter, nach dem sich ja meine Welt zu drehen scheint, allein in den Urlaub fahren. Was soll das? Mal abgesehen davon, dass wir uns mit der langen Autofahrt nach Italien abwechseln müssen, ist das wieder eine typische "Inge-Protaschke-Aktion". Sie ist beleidigt und will mit ihrem Verhalten ihre Macht demonstrieren.
Ich flüchtete gleich drauf hin ins Schlafzimmer und hoffte, sie würde schnell irgendwo in der Wohnung einschlafen. Inge zankte bis spät in die Nacht herum und schlief auf dem Sofa ein.
Soviel zum Mittwoch.
Während Inge noch schlief, bin ich mit dem Auto durch die Waschanlage gefahren und habe vollgetankt. Auf dem Rückweg brachte ich Brötchen mit und wollte ganz liebevoll den Frühstückstisch decken. Meine große Hoffnung bestand darin, dass sich Inge wieder beruhigen würde und sich ihre Stimmung wieder aufhellte. Als Inge gegen 11.30 Uhr aufstand, war der Tisch gedeckt und sie gab mir einen Guten-Morgen-Kuss. Ich war extrem froh, dass sich die Lage beruhigt hatte, denn ich wollte auch meinem Peter einen schönen Urlaub bescheren. Inge war schlapp vom Suff, worüber ich froh war. Wenn sie ausnüchtert, dann ist sie überwiegend ruhig. Über den Tag hinweg packte sie die Taschen und Koffer zu Ende ein und ruhte sich viel aus.
Gleich ist es 22.00 Uhr. Morgen haben wir eine sehr lange Autofahrt vor uns und ich hoffe inständig, Inge kommt auch gleich ins Bett. Den Wecker habe ich auf 06.30 Uhr gestellt.
Samstag, 11.August 1979:
Ich war so glücklich darüber das Inge Donnerstagabend, kurz nach mir, ins Bett kam und schnell einschlief.
Der Wecker klingelte Freitag um 06.30 Uhr. Ich stand als erster auf und habe die Kaffeemaschine angestellt. Inge ging gegen 07.30 Uhr ins Badezimmer. In der Zwischenzeit habe ich damit begonnen das Auto zu beladen und alle wichtigen Dokumente, auch die Straßenkarte, einzupacken. Nach etwas Hektik, weil Inge mit dem Haareföhnen trödelte, begann die Abreise über Stuttgart nach Viareggio gegen 11.15 Uhr.
Ich übernahm den ersten Streckenabschnitt. Die Fahrt nach Stuttgart verlief relativ flüssig und staufrei. Wir legten 2 Pausen ein, tankten einmal und unternahmen einen ersten Fahrerwechsel. Wir verstanden uns gut, der große Zank vom Mittwoch schien vergessen. Unsere Pausen waren kurz, denn wir hatten einen Speisekorb dabei und konnten während der Fahrt essen + Kaffee trinken. Als Inge eine Weile fuhr, schlief ich kurz ein. In der letzten Pause rief ich Clara an und sagte ihr, dass wir vermutlich gegen 19.00 Uhr in Stuttgart ankämen.
Gegen 19.20 Uhr klingelten wir an Clara´s Tür und Peter rannte uns in die Arme. Was für eine große Freude für mich, meinen Sohn in so schöner Urlaubserwartung zu sehen. Clara servierte uns eine Tasse Kaffee und ich begann damit, Peter´s Koffer im Auto zu verstauen. Bevor wir losfuhren, zeigte Peter uns sein gutes Zeugnis. Gegen 20.30 Uhr verabschiedeten wir uns von Clara, fuhren noch einmal zur Tankstelle und begannen unseren zweiten, circa 9-stündigen Teil unserer Anreise. Inge musste öfter in der nahenden Dämmerung auf den Faltplan der Straßenkarte schauen, weil uns der Weg nach Viareggio unbekannt war. Sie hatte auch einige handschriftliche Notizen von markanten Autobahnabfahrten verfasst, was sehr hilfreich war. Peter schlief gegen 00.00 Uhr ein und wurde nur während der beiden Pausen kurz wach. Da Inge und ich immer müder wurden, wechselten wir uns nach den Pausen mit dem Fahren ab. Inge schlief für eine Stunde ein, sodass ich in dieser Zeit (gegen 04.00 Uhr) auf mich allein gestellt war. Die Straßenkarte konnte ich während der Fahrt nicht lesen und ich war mir sicher, dass ich weiter geradeaus fahren müsste.
Es kam, wie es kommen musste. Ich war in Unkenntnis des Weges, hatte mich mit der Abfahrt vertan und somit rollten wir in die falsche Richtung. Irgendwann bekam ich ein ungutes Gefühl und weckte Inge. Sie schaute auf den Plan und sagte mir, ich sei inzwischen 50 Kilometer in die falsche Richtung gefahren. Im Halbschlaf betitelte sich mich als dämlichen Vollidioten, der nichts auf die Reihe bekommen würde. Peter wurde wach und fragte, was los sei. Ich erklärte ihm die Lage und nahm die Schuld auf mich. Auf meine Anmerkung hin, dass ich nicht allwissend sei und auch Fehler mache, wie alle anderen Menschen auch, reagiert Inge nicht. Ich wendete an der nächsten geeigneten Stelle das Auto und Inge wies mir die Richtung. Bis zum Ende der Fahrt sprach sie kein Wort mehr mit mir, sie nannte mir nur die Ausfahrten.
Gegen 07.00 Uhr, etwas später als erhofft, kamen wir in Viareggio an und suchten die Ferienanlage auf. Wir mussten eine Stunde warten, da die Rezeption erst um 08.00 Uhr besetzt war. Inge sprach immer noch kein Wort mit mir. Peter merkte die veränderte Stimmung, er sagte aber nicht viel. Inge war völlig übermüdet und extrem gereizt. Ich entschuldigte mich mehrmals bei mir. Für was eigentlich? Ich wollte einfach nur eine gute Stimmung herbeizaubern. Gegen 08.15 Uhr betraten wir unsere Räumlichkeiten und Peter wollte sofort in den Pool. So musste es kommen. Ein völlig aufgeregtes, erwartungsvolles Kind trifft auf eine völlig übermüdete Inge. Peter und ich gingen in den Pool, Inge räumte ihre Sachen aus.
Gleich ist es 13.00 Uhr. Inge schläft ein paar Meter von mir entfernt in der Sonnenliege, Peter erkundet die Ferienanlage und ich ruhe mich auf der Terrasse im Schatten aus.
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Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
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Pascale Anhalt
-Teil 24-
Viareggio-Urlaub I
Sonntag, 12.August 1979:
Die zweite Hälfte des gestrigen Samstags verlief relativ entspannt. Inge hatte sich wieder eingekriegt und war etwas zugänglicher geworden. Am frühen Nachmittag gingen wir die wenigen hundert Meter zum Strand, um den Badeurlaub einzuläuten. Peter und ich zogen uns sofort die Badesachen an und sprangen ins Meer. Inge saß auf einer Decke und machte erste Urlaubsfotos. Aber auch sie kam eine Weile später ins Wasser und vergnügte sich in den Wellen. Am frühen Abend packten wir die Strandsachen ein und gingen noch schnell in den Supermarkt, um für unsere Unterkunft erste Einkäufe zu tätigen. Wir 3 liefen mit prall gefüllten Tüten zurück und Inge zauberte uns ein leckeres Abendessen. Uns allen steckte noch die lange Anreise in den Knochen, sodass wir relativ früh ins Bett gingen.
Heute Morgen, gegen 05.30 Uhr, zupfte Peter ganz aufgeregt an meiner Bettdecke. Er sagte:" Papa, ich möchte sofort in den Pool gehen!" Ich stand auf, damit Inge noch etwas weiterschlafen konnte. Ich erklärte ihm, dass man erst ab 10.00 Uhr in den großen Gemeinschaftspool dürfe und wir noch mit dem Planschen warten müssten. Da er sehr aufgeregt und zappelig war, zogen wir uns schnell an und ich ging mit ihm zum Strand. Für mich war wichtig, dass Inge morgens genug Schlaf bekommt, weil sie sonst tagsüber launisch wird. Peter und ich buddelten uns eine große Vater-und-Sohn-Strandburg und machten von ihr ein Foto. Praktischerweise öffneten gegen 09.00 Uhr die ersten Strand-Cafe´s, weil Peter auf die Toilette musste. In einem Cafe´ tranken wir ein Getränk und kauften anschließend frische Brötchen im Supermarkt ein. Gegen 10.00 Uhr liefen wir langsam in unsere Unterkunft zurück in der Hoffnung, die Inge sei endlich wach. Aber Pustekuchen! Inge lag immer noch im Tiefschlaf in den Federn. Ich setzte einen Kaffee auf und kurz darauf kam Frau Protascke aus den Schlafgemächern. Ich sagte ihr kurz, dass ich mit Peter in den Pool gehen würde, damit sie entspannt wach werden kann. Wir kämen in einer Stunde wieder und könnten dann zusammen frühstücken. Gesagt, getan. Ich schnappte mir meinen Sohn sowie ein paar Handtücher und wir sprangen in den kalten Pool. Badezeiten sind immer schöne Vater-und-Sohn-Erlebnisse.
Gegen Mittag kamen Peter und ich zurück, Inge hatte den Tisch schon gedeckt. Sie war jetzt richtig Munter geworden. Peter und ich waren nun schon viele Stunden wach und wurden allmählich schläfrig. Nach dem Frühstück teilte ich Inge mit, dass ich mich mit Peter zum Mittagschlaf zurückziehe, weil er offensichtlich überdreht ist. Somit saß Inge für 2 Stunden allein auf dem Balkon.
Nun haben wir gleich 16.30 Uhr. Peter ist allein im Pool. Inge sonnt sich neben mir in einer Liege und ich sitze am Tisch unter einem Sonnenschirm und schreibe diese Zeilen ins Tagebuch. Gegen 17.00 Uhr wollen wir zum Strand und danach ein Restaurant aufsuchen.
Montag, 13.August 1979:
Mal wieder eine Höllennacht mit Inge!
Gestern blieben wir, bei bestem Sommerwetter, bis circa 20.00 Uhr am Strand. Anschließend schlenderten wir die Strandpromenade entlang und besuchten die vielen kleinen, verwinkelten Läden, in denen es meistens nur Schnick-Schnack zu kaufen gibt (aus Männersicht).
Irgendwann führte uns unsere Stimmung in ein Strand-Restaurant. Es war schließlich schon 22.00 Uhr und Peter hatte einen riesen großen Hunger. Plötzlich schoss mir Anna in meine Gedanken! Wie schön wäre es doch, wenn sie jetzt hier bei mir sein könnte. Ich überlegte, wann ich sie in den nächsten Tagen kurz anrufen könnte. Wir bestellten unser Essen und unsere Getränke. Peter trank eine Limonade, Inge bestellte eine Flasche Rotwein (mit 2 Gläser) und ich mir ein großes Bier. Nach dem Essen kostete ich den Wein, er war wirklich sehr lecker. Also trank ich ein zweites Glas davon. Da Wein sehr wirkungsintensiv ist, trank ich danach wieder Bier. Inge hingegen orderte die 2. Flasche. Peter wurde, wie das bei Kindern so üblich ist, etwas unruhig am Tisch. Ich erlaubte ihm aufzustehen und draußen, vor dem Restaurant, aber in Sichtweite, etwas herumzulaufen. Er freundete sich mit anderen Kindern an, die auch draußen spielten. Kurz nach Mitternacht rief der Kellner die letzte Runde aus. Inge hatte jetzt schon den Kanal voll, aber es musste noch ein Bier und ein Schnaps für sie auf den Tisch gezaubert werden. Ich bestellte noch ein kleines Bier und bezahlte die Rechnung.
Auf dem Rückweg nahm ich Inge´s Hand, denn sie torkelte stark herum. Peter war vergnügt und dachte wieder an den morgigen Tag am Pool. Am Ende der Strandpromenade hatte noch ein kleiner Kiosk auf. Inge lief schnurstracks in den Laden und kaufte sich noch Bierflaschen. Als ich sie nett fragte, ob es denn für heute nicht genug mit dem Alkohol wäre, rastete sie komplett aus. Es sei auch ihr Urlaub und wenn sie Lust auf Bier hätte, dann trinkt sie Bier. Basta!
Wir kamen nach 01.00 Uhr in der Unterkunft an und Inge war wie eine Spieluhr aufgedreht. Sie schnappte sich ein Bier und verschwand auf die Terrasse. Peter war einfach nur überdreht, denn er tanzte zwischen den Stühlen herum. Ich versuchte ihn in seinem Zimmer ins Bett zu bringen. Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bis er endlich einschlief. Ich erzählte ihm noch eine Gute-Nacht-Gesichte und sollte beim Einschlafen seinen Kopf streicheln. Anschließend ging ich zu Inge auf die Terrasse und sie begann auf mich einzupoltern. Was ich mir einbilde, ihr den Urlaub zu versauen. Sie beschwerte sich, warum ich mit Peter Mittagsschlaf machen würde, weil sie dann allein herumsitzt und sich doof vorkommt. Mein Argument, dass ich mit Peter früher aufstehe und sie doch froh sein könnte, wenn sie mal Zeit für sich hätte, ließ sie nicht gelten. Inge sprach so laut, dass im Nachbarhaus eine Frau aus England aus dem Fenster guckte und sagte, wir sollten leise sein. Inge polterte auch die Frau an. Mir war das zu peinlich und ich ging rein. Ich legte mich ins Bett und dachte beim Einschlafen an Anna. Gegen 06.00 Uhr kam auch Inge ins Bett und sie wollte es besorgt haben. Da ich mit Inge schon längere Zeit nicht mehr Zugange war, weil ich aufgrund verschiedener Umstände keine Lust mehr dazu hatte, lehnte ich ab. Inge war so volltrunken, dass sie gleich einschlief. Ich deckte sie zu, damit sie nicht friert.
Inge will seit Monaten einfach nicht begreifen, dass uns ihr Verhalten belastet. Alles dreht sich um ihre Launen, egal in welchem Zustand sie ist.
Peter zupfte heute um 09.00 Uhr an meiner Bettdecke. Da ich kaum schlafen konnte, bin ich todmüde! Wir packten leise unsere Sachen, gingen zuerst zum Strand und dann, gegen 11.00 Uhr, an den Pool.
Peter planscht immer noch im Wasser. Ich sitze auf der Terrasse und warte darauf, dass sich Inge aus der Matratze erhebt und wir gemeinsam frühstücken können.
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Peter: Sohn von Bernd
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-Teil 25-
Viareggio-Urlaub II
Dienstag, 14.August 1979:
Nach dem Frühstück am frühen Nachmitttag gingen wir 3 an den Stand. Peter war sehr vergnügt, er bekommt vom Wasser gar nicht genug!
An der Strandpromenade stehen 2 Telefonzellen. Nachdem die Inge unter dem Sonnenschirm einschlief, ging ich kurz zu Peter, der am Wasser eine Sandburg baute. Ich sagte ihm, dass ich für 10-15 Minuten telefonieren muss. Mein Sohn nickte und buddelte weiter. Gesagt, getan. Ich huschte die wenig Meter zur Telefonzelle, holte das restliche Kleingeld aus meiner Geldbörse, warf die ersten Geldstücke in den Telefonschlitz und rief meine Anna an. Nach nur 3 Mal klingeln hob sie den Telefonhörer ab und ich konnte ihre erotische Stimme hören. An ihrer Stimmenmelodie war deutlich zu erkennen, dass sie sich sehr über meinen Anruft freute. Sie sagte mir, sie würde mich sehr vermissen und sie freut sich schon auf unserer nächstes Treffen. Vor dem Restaurantbesuch möchte sie aber mit mir erst in den Park gehen. Wir beide schmunzelten und freuen uns nun aufeinander. Ich berichtete ihr noch kurz von den ersten Erlebnissen der letzten Tage, bevor sich die Menge meiner letzten Geldstücke rasant dem Ende entgegen neigte. Wir verabschiedeten uns mit einem "Miss U!" und ich sagte ihr noch schnell, dass ich versuche sie nochmal anzurufen, sollte sich ein geeigneter Zeitpunkt dafür finden.
Nach dem Telefonat lag Inge immer noch schlafend unter dem Sonnenschirm, was mir sehr gelegen kam. Ich ging nun zu meinem Sohn ans Wasser und wir bauten die Sandburg zu Ende. Inge wurde dann wach und wir 3 planschten noch eine Weile im Wasser, bevor wir den Strandbesuch beendeten und eine Pizzeria für das Abendessen aufsuchten. Die Inge trank den ganzen Abend nur Cola, denn der Exzess der letzten Nacht war ihr wie ein Stempel ihrem Gesicht aufgedrückt. Um sie nicht versehentlich zum Alkohol zu animieren, bestellte ich mir den ganzen Abend nur Fanta. Gegen 22.00 Uhr kamen wir wieder in unserer Unterkunft an. Peter schlief schnell ein und auch die Inge war schlapp wie ein Schwimmflügel, den man die Luft herausgelassen hat.
Inge liegt gerade im Bett und schreibt Postkarten in die Heimat. Es sieht so aus, als verliefe die Nacht ruhig und friedlich. Der heutige Tag war also relativ harmonisch, was mich besonders für Peter freut. Ich sitze am Wohnzimmertisch der Unterkunft und werde mich auch gleich ins Schlafzimmer begeben.
Mittwoch, 15.August 1979:
Peter kam heute gegen 07.00 Uhr an meine Bettkante. Er lockte mich mit seinen großen, wachen Augen aus dem Bett und freute sich auf den morgendlichen Vater-Sohn-Strandbesuch. In den frühen Morgenstunden ist der Strand fast menschenleer. Inge drehte sich nochmal auf die andere Bettseite und nickerte weiter.
Nachdem Peter vom Zähneputzen aus dem Bad kam, schnappten wir uns die Badetaschen und liefen Hand-in-Hand an den Strand. In diesen Tagen ist Peter so lebendig und voller Begeisterung, was mich riesig freut. Es ist einfach nur wunderbar meinen Sohn so entspannt zu sehen. Peter begann mit dem Bau einer neuen Sandburg, die alte von gestern wurde von dem Wellen fortgespült, man konnte von ihr nur noch leichte Konturen erkennen. Damit Peter keinen Sonnenbrand bekommt, schmiere ich ihn immer dick mit Sonnencreme ein. Er trägt auch ein T-Shirt, wenn er nicht ins Wasser geht. Bei einem Sonnenbrand kommt keine Freude auf! Er tut höllisch weh und kann unter Umständen den ganzen Urlaub versauen. Nach einer Stunde verließen wir das Meer, kauften Brötchen und gingen zur Unterkunft zurück. Inge war inzwischen aufgestanden und hatte den Frühstückstisch eingedeckt.
Es ist gleich 12.15 Uhr. Peter und Inge räumen gerade den Tisch gemeinsam ab. Ich packe gleich die Sachen, denn heute besuchen wir einen kleinen Freizeitpark, wenige Kilometer von unserer Unterkunft entfernt. Wir fahren mit dem Bus dorthin. Leider fährt er nur alle 2 Stunden, sodass wir uns beeilen müssen, um pünktlich an der Haltestelle zu sein.
Donnerstag, 16.August 1979:
Was für einen Höllennacht mit Inge!
Der gestrige Mittwoch begann, wie berichtet, relativ harmonisch. Die Stimmung begann zu kippen, weil wir den Bus verpassten, der uns zum Freizeitpark bringen sollte. Ich habe Inge mehrfach um Pünktlichkeit gebeten, weil sie ewig im Bad stand und es lange dauerte, bis sie in ihre Schuhe kam. Peter und ich standen für den Abmarsch längst parat, doch bei Inge hat das gedauert und gedauert. Mein Sohn fragte Inge höflich, wie lange sie noch bräuchte. Darauf hin hat sie ihn verbal zusammengefaltet, was ich unmöglich fand! Sie kam nicht aus dem Quark und nicht mein Peter. Als wir dann endlich losgingen, war Inge bereits extrem nörgelig. Es kam so, wie ich es ahnte, denn der Bus fuhr uns quasi vor der Nase weg. Damit wir nicht erst nachts im Park ankommen, winkte ich uns ein Taxi herbei, das uns dann zum Park fuhr. Für das Taxi bezahlte ich umgerechnet stolze 40 DM, nur weil die Inge nicht vom Spiegel weg kam. Der Rückweg war nicht viel günstiger.
Inge´s Stimmung rutschte im Freizeitpark immer weiter in den Keller. Verständlicherweise war mein Peter, wie fast alle Kinder im Park auch, aufgedreht und hibbelig. Es sind Kinder und sie freuen sich einfach auf die bunten Buden, die Achterbahn und Wasserrutschen. Doch der Inge war alles zu laut und zu viel, obwohl der Gang in den Park eigentlich ihre Idee war. Gern hätte ich mal Inge als Kind erlebt. Ich kann mir nicht vorstellen, das sie in Peter´s Alter ruhig und artig am Tisch saß oder sie auf Spielplätzen teilnahmslos am Sandkastenrand stand!
Zwar rutsche Inge mit Peter die Wasserrutschte hinunter und raste mit uns auf der Achterbahn in die Tiefe, aber man merkte ihr deutlich ihre Genervtheit an, die sie nicht verbergen konnte. Sie kennt die Seelen der Kinder nicht, da sie kein Kind hat. Wir 3 besuchten fast alle Attraktionen des Parks, aßen am späten Nachmittag eine Kleinigkeit im Restaurant und lutschten ein Eis. Gegen 18.30 Uhr steigen wir in ein Taxi (wir hätten 1 Stunde auf den Bus warten müssen) und fuhren zurück zur Standpromenade.
Mein Sohn war sehr müde und überdreht. Im Grunde wäre es besser gewesen, wenn wir 3 in die Unterkunft gegangen wären und hätten dort den Abend gemütlich ausklingen lassen. Aber die Inge wollte unbedingt erneut die Promenade entlang schlendern und die vielen kleinen Läden aufsuchen. Das war genau das, was Peter nicht brauchte! Mir war klar, dass sich mein Sohn langweilt und zappelig wird, aber Frau Protaschke war das alles Wurst. Ein Urlaub mit einem Kind ist eben anders. Warum versteht sie das nicht? Gegen 21.00 Uhr besuchten wir ein Restaurant und Inge ließ sich sofort den ersten großen Bier-Humpen vom Kellner reichen. Da ich weiß, das ein Inge-Protaschke-Abend nach Drehbuch verläuft, war meine Stimmung auch dahin. Inge zu besänftigen machte keinen Sinn, denn sie hatte Bier- und Weindurst. Da kann reden wer will, interessiert sie alles nicht. Peter spielte am Salzstreuer herum, der dann versehentlich umkippte. Sie brüllte so laut herum, dass sich einige Gäste umdrehten. Ich erlaubte Peter vom Tisch aufzustehen und draußen vor dem Restaurant, in Sichtweite, zu spielen. Im Grunde wollte ich mit dieser Maßnahme meinen Sohn vor Inge´s pampiger Art schützen und ihn aus der Situation herausholen. Inge´s sagte mir, all das gehe so nicht weiter, alles drehe sich nur um Peter und heute will sie mal feiern. Wer hat ihr "das Feiern" verboten? Niemand! Bis zum heutigen Tag begreift sie nicht, dass es lediglich um ihr unmögliches Verhalten geht, dass sie, nach ein paar Gläser Wein, an den Tag legt. Ich trank 3 Bier, Inge zog mir mit ihrem Konsum meilenweit davon.
Gegen 00.00 Uhr bezahlte ich die Rechnung. Umgerechnet erneut 90 DM. Der Rest des Abends war nichts Neus. Auf dem Weg in die Unterkunft lief Inge leichte Schlangenlinien; war nicht mehr ansprechbar, weil völlig genervt und setzte sich gleich, nachdem wir ankamen, mit einer halben Flasche Rotwein draußen an den Tisch. Ich machte Peter bettfertig und legte mich ohne ein Wort ins Bett, weil keine Lust darauf hatte, dass sich die Situation wieder hochschaukelt. Inge kam gegen 04.00 Uhr dazu und textete mich mit Vorhaltungen zu. Irgendwann wurde es ruhiger und sie schlief ein.
Ich bin gespannt, wie der heutige Donnerstag verläuft. Es ist jetzt 11.00 Uhr. Inge schläft noch und Peter planscht im Pool herum. Gleich springe ich auch in den Pool und hoffe, dass Inge nicht den halben Tag im Bett liegt.
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Peter: Sohn von Bernd
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-Teil 26-
Viareggio-Urlaub III
Freitag, 17.August 1979:
Seit gestern liegt Inge krank im Bett. Sie hustet viel und hat starken Schnupfen. Gestern Mittag kam sie aus dem Bett und bat mich darum, ihr ein paar Medikamente aus der Apotheke zu besorgen. Ich holte Peter aus dem Pool und ging mit ihm zum Medikamentenkauf in die Stadt. Auf dem Rückweg schleckten wir ein paar Kugeln Eis. Als wir wieder in die Unterkunft kamen, lag Inge im Schlafzimmer und schlummerte vor sich hin. Ich überreichte ihr den Apothekeneinkauf und fragte sie, wie der Tag verlaufen soll. Sie wolle sich heute einfach nur auskurieren und TV gucken, auch wenn man nur einheimische Sender empfangen kann. Um das Essen brauche ich mir keine Sorgen machen, denn der Kühlschrank ist voll und sie habe sowieso wenig Hunger.
Peter und ich packten unsere Badesachen ein und gingen an den Strand. Eigentlich wäre der heutige Tag eine sehr gute Gelegenheit gewesen, meine Anna anzurufen. Peter freute sich jedoch so sehr auf einen gemeinsamen Vater-und-Sohn-Tag (ohne Inge) am Strand, dass ich keine Ruhe für ein vernünftiges Telefonat gefunden hätte. Er richtete seine volle Aufmerksamkeit auf mich und lief mir überall nach. Unter diesen Umständen kann ich kein entspanntes Telefonat führen. Somit muss ich wohl den Anruf vertagen. Vielleicht ist Inge ja länger krank und ich kann Anna morgen oder übermorgen anrufen? Mein Sohn und ich badeten lange im Meer, bauten 2 Sandburgen und verspeisten Pasta in einem kleinen Strand-Bistro. Peter blühte an diesem Tag richtig auf. Am frühen Abend kauften wir im Supermarkt ein paar Lebensmittel und Getränke ein. Anschließend kaufte ich in einem Kiosk für Inge ein paar deutsche Zeitungen und Zeitschriften, damit sie etwas zum Lesen hat und sich nicht so sehr langweilt.
Inge saß auf der Terrasse am Esstisch und schrieb wieder Postkarten für die Heimat. Nach eigenen Angaben hat sie nicht viel gegessen und möchte sich auch gleich wieder hinlegen. Besser geht es ihr nicht, weil sie nun auch leichtes Fieber hat. Ihr Kopf war etwas gerötet und leicht verschwitzt. Zum Abendbrot schmierte ich Peter ein paar Brote und wir hüpften anschließend noch einmal in den großen Gemeinschaftspool, in dem man bis 22.00 Uhr schwimmen darf. Wir gingen gegen 21.30 Uhr aus dem Wasser und ich brachte meinen müden Sohn umgehend ins Bett.
Inge liegt schlafend im Wohnzimmer und hört Radio. Der Empfang einiger Deutscher Sender ist möglich. Ich habe sie zugedeckt, damit sie nicht friert. Gleich ist es 00.00 Uhr. Ich sitze allein mit einer Flasche Bier auf der Terrasse und schreibe diese Zeilen. Auch wenn es gemein klingt, aber es ist schön ruhig und angenehm, wenn Inge krank ist. Ich hoffe sehr, dass ich bald eine Antwort auf meine innerbetriebliche Bewerbung erhalte und dem ganzen Spuk ein Ende bereiten kann. Aber mit diesen Gedanken möchte ich mich im Urlaub nicht weiter befassen. Da ich weiß, dass Peter nicht so lange schläft, lege ich mich auch gleich zur Ruhe. Ein paar Stunden Schlaf bauche ich schon, um morgen wieder genug Energie zu haben.
Samstag, 18.August 1979:
Die ersten Urlaubstage sind nun vorbei. In einigen Tagen ist wieder Abfahrt nach Deutschland. Inge kam in der zweiten Nachthälfte ins Bett und versuchte zu schlafen, aber sie hustete viel und fand somit wenig Ruhe. Heute Morgen war sie weiterhin sehr schlapp. Für sämtliche Aktivitäten stünde sie nicht zur Verfügung. Auskurieren und Ruhe war ihr Tagesplan. Auch wenn es komisch klingt, aber ich freute mich darauf, erneut einen Tag vor ihr Ruhe zu haben und mit Peter eine schöne Zeit verbringen zu können.
Peter und ich sprangen nach dem Frühstück, das ohne Inge stattfand, in den Pool und gingen am Mittag an den Strand. Als wir eine Sandburg bauten sagte ich ihm, dass ich für 10 Minuten weg bin und telefoniere. Es war für ihn in Ordnung, denn die Telefonzelle steht in Sichtweite zu Peter, sodass er keine Angst zu haben braucht mich nicht zu sehen. Während der letzten Tage versuchte ich etwas Kleingeld zu horten, um meine Anna anrufen zu können. Ich warf ein paar Münzen in den Schlitz der Telefonzelle und hoffe inständig, sie würde rangehen. Es dauerte eine kleine Weile, bis sie den Hörer abnahm. Als wir unsere Stimmen hörten, freuten wir uns wie kleine Kinder. Wir erzählten uns ein paar schöne Worte und versuchten schon mal, einen gemeinsamen Termin für das nächste Treffen zu finden. Anna kann es kaum erwarten mit mir hinter unseren Busch zu verschwinden, so ihre Worte. Als die Münzen zur Neige gingen sagte ich ihr noch schnell, dass der Urlaub überwiegend unschön verläuft. All das möchte ich ihr aber in Ruhe bei unserem nächsten Treffen erzählen, denn nach dem Park wollen wir ein Restaurant besuchen und haben somit genug Zeit für Gespräche. Vor dem Abschied sagten wir uns wieder "Miss U!".
Nach dem Anruf ging ich wieder zu Peter ans Wasser und wir bauten die Sandburg zu Ende. Am frühen Nachmittag hatten wir vom Wasser genug und schlenderten in die kleine Innenstadt. Ich kaufte meinem Sohn ein paar T-Shirts und neue Schuhe. Da ich nicht wusste, ob Inge Lust + Appetit auf ein gemeinsames Abendessen in der Unterkunft hat, besuchte ich mit meinem Sohn ein Restaurant. Es gab Pommes & Schnitzel. Peter war inzwischen langweilig geworden und er wollte zurück in die Unterkunft. Also liefen wir langsam und gemütlich zurück zu Inge. Als wir ankamen, genoss sie auf der Terrasse die untergehende Sonne und löste ein Rätsel in einer Zeitschrift. Es ging ihr offenbar etwas besser, aber richtig gesund wirkte sie nicht. Sie hatte sich eine Kanne Tee aufgebrüht. Peter malte im Wohnzimmer ein paar Bilder und ich ruhte mich in der Liege etwas aus. Ab und zu kam er auf die Terrasse und begutachtete die Umgebung.
Gegen 22.00 Uhr gingen wir alle rein. Während ich Peter ins Bett brachte, legte sich Inge auf das Sofa. Sie hört seit dem leise Radio und hat ihre Augen geschlossen. Inge sieht sehr müde und erschöpft aus, ich denke, sie schläft bald ein. Vor dem Einschlafen sagte mir mein Sohn, dass er morgen oder übermorgen kurz seine Mutter anrufen möchte. Ich sagte ihm, dass wir natürlich Clara anrufen werden, ich muss nur einen der Geldscheine in Münzen wechseln.
Ich liege nun im Bett und schreibe diesen Eintrag. Gleich lese ich noch in einer Zeitschrift und mache danach das Licht aus.
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Clara: 1. Ehefrau
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Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Auszüge aus dem Tagebuch
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-Teil 27-
Viareggio-Urlaub IV
Sonntag, 19.August 1979:
Das Frühstück ist vorbei. Peter planscht gerade im Pool herum und Inge meldet, dass es ihr deutlich besser ginge. Sie stünde nun wieder für gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung. Eigentlich weiß ich gar nicht, ob ich das so gut finde, denn die letzten Tage ohne Inge waren so schön ruhig und entspannt. Während ich diesen Eintrag schreibe, packt sie die Badetaschen ein, denn wir 3 wollen gleich an den Strand gehen. Ich muss auf dem Weg zum Strand noch Kleingeld organisieren, weil Peter seine Mutter heute anrufen möchte, wie er vorhin beim Frühstück nochmal anmerkte.
Heute ist der erste Tag, an dem es leicht bewölkt und etwas windiger ist als die Tage zuvor. Seit Beginn unseres Urlaubes gab es keinen Tag unter 25 Grad. Mit dem Wetter hatten wir also Glück.
Montag, 20.August 1979:
Der gestrige Sonntag verlief relativ harmonisch, obwohl Inge´s Stimmung hin und wider zu kippen drohte.
Auf dem Weg zum Strand kaufte ich für uns ein Eis und bezahlte mit einem großen Geldschein, denn ich brauchte etwas Kleingeld, weil Peter mit Clara telefonieren wollte. Er tänzelte ganz aufgeregt vor der Telefonzelle herum und wollte gleich seine Mutter sprechen. Ich bat die Inge darum, für uns währenddessen einen schönen Platz am Wasser zu suchen und die Decken schon auszubreiten. Plötzlich zitterte ihre Oberlippe. Sie reagierte völlig überfordert und genervt, was bei Kleinigkeiten oft der Fall ist. Inge beklagte sich lautstark, dass sie alles allein machen müsse und es nur um Peter ginge. Dennoch setzte sie ihren gemütlichen Gang ans Wasser fort und tat, um was ich sie bat. Da Clara, wie die meisten Menschen auch, am Sonntag nicht arbeitet, war der Zeitpunkt für ein Telefonat gut. Ich warf ein paar Münzen in den Geldschlitz und wählte ihre Nummer. Nach ein paar Worten übergab ich Peter den Telefonhörer und er erzählte, in ganz aufgeregter Stimme, Clara seine Urlaubseindrücke.
Nach dem Telefonat liefen wir zu Inge, die mit ihren Armen hektisch im Wind herumruderte. Sie war mit dem Ausbreiten der Decken völlig überfordert, weil ihr der leicht Winde zu schaffen machte. Peter und ich unterstützen sie, was aber ihre Stimmung in der nächste Stunde nicht positiv beeinflusste. Während ich mit Peter im Meer planschte, schlief Inge unter dem Sonnenschirm ein. Man merkte ihr deutlich an, dass sie noch nicht ganz auf dem Damm war.
Am frühen Nachmittag bat uns Inge darum, wieder in die Unterkunft zu gehen. Eigentlich wollten wir abends ein Restaurant besuchen; sie sei aber noch zu schlapp dafür. Mir war das alles sehr Recht, denn ein Saufabend mit Bier und Wein war somit ausgeschlossen. In der Unterkunft steht auch kein Alkohol mehr, was mich beruhigte. Auf dem Rückweg schlenderten wir an einem großen Kiosk vorbei, der auch Gemüse und Kartoffeln anbietet. Ich kaufte ein und zauberte für uns zum Abendessen eine leckere Gemüsesuppe, die wir bei herrlichem Wetter auf der Terrasse verspeisten.
Peter und ich hüpften nach dem Abendbrot noch mal kurz in den Pool, während Inge wieder Postkarten schrieb. Als wir vom Plantschen zurückkamen, war Inge kurz auf die Toilette gegangen. Ich schaute mir ihre Postkarten kurz an, weil sie seit einigen Tagen immer so ein heimliches Getue an den Tag legt, was das Schreiben von Briefen und Postkarten betrifft. Eine Postkarte war an ihren Heinrich gerichtet. Die Grußformel lautete "Kuss, Deine Inge" mit einem gemalten Herz. Ich legte die Postenkarten wieder so hin, wie sie zuvor auf dem Tisch positioniert waren und ließ mir nichts anmerken. Im Grunde bin ich ja auch nicht besser, denn ich habe die ganze Zeit meine Anna im Kopf. Ich freue mich schon darauf, meine Liebe nach dem Urlaub in die Arme zu nehmen und mit ihr hinter dem Busch zu verschwinden.
Der gestrige Sonntagabend endete abrupt, denn Peter schlief beim Lesen ein und Inge verabschiedete sich gegen 23.00 Uhr ins Bett. Da man nie weiß, wie die restlichen Urlaubstage verlaufen, legte ich mich auch gleich hin.
Am heutigen Montag wirkt Inge wieder sehr munter und sie ist wohlauf. Inge kündigte beim Frühstück an, dass wir heute Abend ein Restaurant aufsuchen, weil sie Hunger auf eine Pizza hat. Peter spielt in seinem Zimmer, Inge ist jetzt nach dem Frühstück ins Badezimmer verschwunden und duscht sich. In einer Stunde wollen wir an den Strand gehen.
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 28-
Viareggio-Urlaub V
Die letzten Tage
Dienstag, 21.August 1979:
Nach dem gestrigen Strandbesuch gingen wir kurz in unsere Unterkunft zurück, um vor unserem abendlichen Restaurantbesuch (an der Promenade) die nassen Badesachen abzulegen. Nach ungefähr einer Stunde Aufenthalt in unseren Räumen schlenderten wir 3 wieder in Richtung Meer.
Es war, wie fast jeden Abend, ein herrlich angenehmes Sommerwetter. Tausende Urlauber säumten die lange Strandpromenade, die mit ihren vielen Buden, Läden, Cafe´s und Restaurants ins Nachtleben lockte. Inge hat Peter eine neue Geldbörse gekauft, die ihm bei einem Händler so gut gefiel. Der Abend begann so, wie der Tag verlief. Harmonisch! Inge wirkte ausgeglichen und ihre mürrischen Blicke, die meist ihr Gesicht verzieren, verschwanden für eine Weile in der Puppenkiste.
Auch mein Peter war an diesem Abend besonders ruhig und entspannt. Er fragte nach, wann unserer Urlaub endet. Ich sagte ihm, dass wir am Freitag unsere Sachen packen müssen und am Samstagmorgen wieder abreisen werden. Weiterhin erklärte ich Peter, dass seine Mutter das ungefähre Zeitfenster kennt, in dem wir in Stuttgart ankommen könnten, sollte die Rückfahrt gut verlaufen.
Gegen 21:30 Uhr betraten wir in eine Pizzeria, die wir vorher noch nicht besuchten. Sie war fast am Ende der Promenade, sodass wir einen besonders langen Rückweg hatten. Inge blätterte hastig in der Weinkarte herum und mir war nun klar, was Peter und mir blühen könnte, wenn der italienische Wein ihre Sinne verzauberte. Zuerst bestellte sie sich eine 0,5 Liter Weinschorle, die aber keine 20 Minuten hielt. Als wir unser Essen bestellten, orderte sich Inge eine 0,7 Liter Flasche trockenen Rotwein, von dem sie wusste, dass er mir nicht schmeckt. Als unser Essen serviert wurde, waren ihre Augen glasig und sie begann leicht zu lallen. Ich hatte ein großes Bier getrunken und war noch Herr der Buchstaben, die ich aussprach.
Nach dem Essen ging Peter vor die Tür und spielte mit anderen Kindern. Die schöne Stimmung von Inge war von jetzt auf gleich, ohne erkennbaren Grund, dahin. Nach ein paar Gläser Wein erzählte sie mir zum X-ten Mal, dass sich mein Leben nur noch um meinen Sohn drehte und sie nach dem Urlaub die Scheidung will. Gleich nach dem Urlaub soll ich die Wohnung verlassen. Wo ich dann hingehe oder ob ich eine neue Wohnung finde, sei ihr völlig "Banane", so ihre Wortwahl.
So schnell geht das bei der Inge Protaschke!
Sie lässt sich dicknäsig fast den gesamten Urlaub von mir finanzieren und kaum baden ihre Sinne im trockenen italienischen Rotwein, versetzt sie mich erneut in Angst und Panik! Mein fröhlicher Peter kam von draußen zu uns an den Tisch und bemerkte gleich die völlig veränderte Stimmung. Er fragte ganz normal nach, was los sei und wurde daraufhin von Inge angeranzt. Inge bestellte sich Schnaps und als sie auf die Toilette ging, musste sie sich an Stühlen und Wänden abstützen. Sie kam erst nach 30 Minuten vom Klo zurück und hörte, wie der Kellner die letzte Runde ausrief. Ich bestellte mir eine Cola, sie orderte sich noch ein Bier.
Der Rückweg war eine einzige Katastrophe! Sie setzte sich alle 50 Meter auf den Bürgersteig und lallte mich mit albernen Vorhaltungen voll. Peter lief einige Meter versetzt neben uns her und musste den ganzen Zirkus mit ansehen. Inge hatte einige Ausfälle und fiel ins Gebüsch. Als ich ihr die Hand reichte, um ihr hoch zu helfen, schlug sie dagegen und sagte, ich solle mich verpissen. Es dauerte über 90 Minuten, bis wir in der Unterkunft ankamen.
Zwischen dem Gemüse im Kühlschrank fand Inge noch 2 Dosen Bier und setzte sich damit auf die Terrasse. Ich brachte Peter ins Bett und verschwand anschließend ins Schlafzimmer in der Hoffnung, dann Ruhe vor ihr zu haben. Pustekuchen! Sie torkelte hinter mir her und rief laut, ich solle mir Peter nehmen und endlich gehen. Sie findet schon den Weg allein nach Deutschland zurück. Inge´s Verhalten lief mal wieder vollkommen aus dem Ruder. Irgendwann setzte sie sich auf das Sofa und stellte das Radio laut an. Morgens um 05.00 Uhr schlich ich zu ihr um zu schauen, ob sie schläft. Dann stellte ich das Radio deutlich leiser und legte mich wieder ins Bett. So harmonisch wie der Montag begann, so katastrophal endete der Dienstagmorgen!
Es ist nun 14.00 Uhr. Inge pennt noch im Bett, Peter planscht im Pool herum und ich schreibe gerade diese Zeilen.
Donnerstag, 23.August 1979:
Inge ist mir am Dienstag und den gestrigen Mittwoch weitestgehend aus dem Weg gegangen. Sie hat mit Peter und mir kaum ein Wort gesprochen. Entweder schämt sie sich für ihr Verhalten oder sie badet in Selbstmitleid. Aber im Grund ist mir das alles egal geworden. Ich war mit Peter alleine unterwegs und werde auch die letzten Stunden mit ihm den Urlaub verbringen, wenn Inge meint sich zurückziehen zu wollen und die beleidigte Leberwurst spielen zu müssen.
Morgen ist der letzte Urlaubstag vor der Abreise nach Deutschland.
Sonntag, 26.August 1979:
Der Urlaub in Italien ist vorbei!
Die Rückfahrt begann Samstagfrüh und verlief relativ ruhig und staufrei. Wir übergaben Peter seiner Mutter und fuhren nach einer kurzen Pause weiter nach Hannover. Mit dem Fahren wechselten wir uns 2 Mal ab. Inge war und ist bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr einsilbig, obwohl ich ihr nichts getan habe. Sie hat sich jedoch wieder etwas beruhigt.
Es ist 23.00 Uhr. Inge liegt schon im Bett, was für ein Wunder. Die Koffer, die im Wohnzimmer herumstehen, packen wir morgen aus. Die freien Tage sind vorüber, morgen müssen wir beide wieder zur Arbeit.
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 29-
Die Tage nach dem Urlaub
Dienstag, 28.August 1979:
Der Urlaub in Nord-Italien ist vorbei. Wir haben die Taschen und Koffer ausgepackt, gestern war unser erster Arbeitstag. Die restlichen Sommerferien verbringt Peter mit seiner Mutter, bevor das neue Schuljahr für ihn beginnt.
Als ich gestern ins Büro kam, lag eine Notiz meines Vorgesetzten auf meinem Schreibtisch. Es sieht sehr gut aus, dass in Kürze in einer der Filialen in Stuttgart eine Stelle für mich frei wird. Ein Kollege zieht nach Pforzheim, sodass die Bezirksleitung einen erfahrenen Mitarbeiter wie mich gut gebrauchen kann. Die Einzelheiten erfahre ich zeitnah von der Personalabteilung. Wenn ich von dort grünes Licht bekomme, dann beauftrage ich umgehend den Makler und nehme Kontakt mit meinem Rechtsanwalt auf, um die Scheidungsformalitäten mit ihm zu besprechen. Die Ehe mit Inge wird bald Geschichte sein. Ich weiß noch nicht wann und wie ich es ihr sage. Den richtigen Zeitpunkt für so ein Gespräch wird es nie geben. Fakt ist, dass ich mich darauf einstellen muss, dass mich Inge umgehend vor die Türe setzt. Ich überlege noch, wie ich das alles gestalten werde. In Kürze werde ich auch Anna über den neuesten Stand der Dinge informieren.
Der gemeinsame Urlaub mit Inge und Peter hat mir gezeigt, wie klein-kindlich und egoistisch sich Frau Protaschke verhält, wenn es um ihre Belange geht. Als "Zahlmeister" für die Restaurantrechnungen usw. bin ich ihr offenbar gut genug. Anstatt Inge dankbar dafür ist, dass ich ein finanziell großzügiger Mensch bin und fast alles bezahle, widerfährt mir permanent Undankbarkeit, Unverschämtheit und Respektlosigkeit. Inge ist unberechenbar und sie versetzt mich mit ihrem Verhalten und ihren Worten in Existenzängste, die ich nicht mehr aushalte. Es geht nicht darum mal einen über den Durst zu trinken und mal über die Stränge zu schlagen. Vielmehr stört mich, dass ich jetzt nicht weiß, ob ich in 2 Minuten grundlos aus der Wohnung zitiert werde, weil sie die Welt nicht mehr versteht. Auch Peter scheint immer mehr ihr dubioses Verhalten zu realisieren, denn er sucht zunehmend den Abstand zu Inge. Ich möchte ihn vor ihrer Unberechenbarkeit schützen!
Inge ist vor dem Fernseher eingeschlafen. Ich decke sie gleich zu, damit sie nicht friert und gehe dann ins Schlafzimmer.
Donnerstag, 30.August 1979:
Ich habe heute in der Mittagspause mit Anna telefoniert. Wenn alles gut geht, dann treffen wir uns kommende Woche im Park, denn wir wollen zuerst ins Gebüsch gehen, bevor ich ihr bei einem leckeren Essen in einem Restaurant über den Urlaub berichte und sie über die neuesten Entwicklungen mit Inge in Kenntnis setze.
Nach dem Abendessen rief mich Peter kurz an. Er bedankte sich für den Urlaub und wollte auch kurz mit Inge sprechen. Sie schälte in der Küche Kartoffeln und signalisierte mir durch wildes herumfuchteln der Hände, dass sie gerade keine Zeit (Lust?) hatte mit meinem Sohn zu telefonieren. Eigentlich hätte sie ja mal die Kartoffel für ein paar Minuten aus der Hand legen können, würde sie es wollen. Man merkt ihr deutlich ihre Kinderlosigkeit an, denn sie hat wirklich keine Empathie sich in ein Kind hinein zu versetzen. Weiterhin erzählte mir Peter, dass er wieder stundenlang mit Ingelore-Irmgard telefonierte. Er fragte mich Dinge aus meiner Jugend, warum ich mich in gewissen Situationen so und so verhalten habe. Ich sagte ihm, dass nicht alles stimmt, was Ingelore-Irmgard ihm erzählt. Daraufhin wurde er komisch und sagte mir, sie lügt nicht. Ich wünschte meinem Sohn eine gute Nacht, bevor ich mich mit Inge an den Abendbrotstisch setzte. Inge war mal wieder einsilbig und gedanklich vollkommen woanders.
Inge schaut nun eine US-Serie im ZDF. Ich lege mich gleich nach diesen Zeilen ins Bett.
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Bisher handelnde Personen:
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Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
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Pascale Anhalt
-Teil 30-
Anna again
Montag, 03.September 1979:
Es ist gleich 23.00 Uhr. Inge sitzt im Wohnzimmer und telefoniert mit Johanna. Sie ist stark angetütert. Inge feierte heute, nach Arbeitsende, mit anderen Kollegen den Geburtstag einer Arbeitskollegin in einem Restaurant. Dieses Ereignis war eine gute Gelegenheit, um sich entspannt mit Anna im Park zu treffen und dort mit ihr zu vergnügen.
Ich machte heute etwas früher Feierband und traf mich mit ihr gleich hinter "unserem" Busch. Anna ist zeitlich etwas flexibler, sodass sie schon etwas früher dort war als ich. Als ich hinter das Laub trat, war sie schon fast nackt. Sie zog mich fest zu sich, begann mich innig zu küssen und fasste mit ihrer Hand ordentlich zwischen meine Beine. Nach 2 Minuten war ich tief in ihr und besorgte es ihr eine gehörige Viertelstunde! Wir gaben uns keine große Mühe leise zu sein. Die vorbeilaufenden Fußgänger schüttelten vermutlich mit dem Kopf, was uns aber egal war. Wir wollten unseren Spaß und hatten ihn auch. Als wir fertig waren, war Anna´s Kopf knalle rot, ähnlich einer Tomate. Sie wirkte sehr zufrieden.
Wir schlenderten in ein nahegelegenes Restaurant und tranken eine Flasche Rotwein. Ich erzählte ihr ausgiebig vom Urlaub und den anderen Neuigkeiten. Anna sagte mir, es würde ihr nichts ausmachen, wenn ich nach Stuttgart zöge, aber mitkommen wollte sie nicht. Wir können uns dann gern, nach terminlicher Absprache, in Hotels treffen oder sie kommt mich sehr gern besuchen. Einen Rat, wann und wie ich mich von Inge trenne, konnte sie mir nicht geben. Sie sagte mir zwar ihre Meinung, der Rest sei aber meine Angelegenheit. Aufgrund des immerwährenden, negativen Verhaltens von Inge im Suff, riet sie mir dringend zur Trennung. Während wir unser Essen bestellten und aßen, erzählte mir Anna Neuigkeiten aus ihrer jüngsten Vergangenheit.
Da ich nicht wusste, wie lange die Inge im Restaurant hockt, wollte ich auch nicht zu spät Zuhause ankommen. Ich brachte Anna mit dem Taxis zu Hauptbahnhof, gab ihr beim Ausstieg einen innigen Kuss und ließ mich dann nach Hause fahren. Der Endpreis der Fahrt war 23 DM mit Trinkgeld.
Ich ging gleich unter die Dusche und hoffte, dass Inge erst später kommt, denn ich hatte ein paar Bissspuren von Anna entdeckt. Kurz nachdem ich mich anzog und aus dem Badezimmer kam, polterte die Inge in die Wohnungstüre. Es war 21.50 Uhr. Sie nahm sich eine Flasche Bier und das Telefon und signalisierte mir, dass sie in Ruhe telefonieren möchte.
Ich werde gleich ins Bett gehen. Anna und ich wollen die Tage wieder telefonieren.
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Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
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Pascale Anhalt
-Teil 31-
New life
Donnerstag, 06.September 1979:
Gestern, kurz vor dem Feierabend, winkte mich unser Filialleiter ganz hektisch in sein Büro, weil er ein Anruf aus Stuttgart erhielt. Er bestätigte mir, dass ich entweder zum 01.12. oder zum 01.01. in der von mir gewünschten Stuttgarter Filiale anfangen könnte. Die Kollegen richten sich nach mir, je nach dem, wie schnell ich umziehen könnte! Ich soll in ein paar Tagen Bescheid geben, wann ich beginnen möchte.
Was für eine unglaubliche Nachricht! Dieser Sachverhalt wird mein Leben grundlegend verändern, und zwar in eine positive Richtung. Ich habe heute in der Mittagspause den Makler kontaktiert, er beginnt nun mit der Suche einer 2-Zimmer-Wohnung im Großraum Stuttgart. Nun geht plötzlich alles ganz schnell, wie gut! Das Kapitel "Inge" nähert sich endlich dem Ende entgegen. In den nächsten Tagen rufe ich meinen Anwalt an, damit er die Scheidung vorbereiten kann.
Nun muss ich noch überlegen, wann und wie ich Inge von meinem Umzug und unserer Scheidung in Kenntnis setze. So wie ich sie einschätze, wird es keine Trennung "im Guten" geben, weil sie beleidigt sein wird. Im schlimmsten Fall wird sie mich umgehend aus der Wohnung zitieren und wieder aggressiv werden. Darauf habe ich keine Lust. Und 3 Monate lang in ein Hotel zu ziehen, kann ich mir finanziell absolut nicht leisten. Mein Arbeitskollege Uwe hat mir immer mal wieder angeboten, im Notfall für ein paar Tage zu ihn ziehen zu können, wenn es mal mit der Ehe nicht so läuft. Vielleicht nehme ich sein Angebot an, sollte das Gespräch mit der Inge eskalieren. Ein Retter in der Not ist immer gut. Anna unterrichte ich beim nächsten Anruf von der brandneuen Nachricht. Mit Clara und Peter spreche ich erst dann, wenn ich mit Inge gesprochen habe. Nicht das sich noch einer von den beiden aus versehen vorher bei Inge verplappert.
Seit Monaten habe ich massive Angstzustände! Ich wache nachts schweißgebadet oder unter Tränen auf und kann nicht mehr richtig einschlafen.
Inge liegt müde auf dem Sofa und dämmert vor sich hin. Ich lege mich gleich ins Bett. Am Samstag kommt Johanna, beide wollen auf dem Balkon eine Flasche Weißwein trinken, wie mir vorgestern mitgeteilt wurde.
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Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
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Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
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Pascale Anhalt
-Teil 32-
Die Nacht der Nächte
Sonntag, 09.September 1979:
Inge liegt vollkommen besoffen auf dem Sofa und schläft. Ich bin gespannt, ob sie morgen zur Arbeit wieder fit ist. Was für ein grauenhafter Abend mit einer noch grauenhafteren Nacht.
Das war´s!
Ich halte es in der Wohnung keinen Tag mehr aus. Morgen frage ich Uwe, ob ich für eine Weile bei ihm wohnen kann.
Johanna klingelte gestern am späten Nachmittag bei uns und nach einer kurzen Begrüßung legte sie 2 Flaschen Weißwein in den Kühlschrank. Inge hatte eine Kiste Bier gekauft und die meisten Flaschen ebenfalls in den Kühlschrank gelegt. Den Balkon hatte sie aufgeräumt und für die geselligen Stunden mit Johanna schön dekoriert. Kerzen, Knabbereien und der Kassetten-Rekorder durften auch nicht fehlen.
Für mich war von Anfang an klar, dass der Abend ein "Frauenabend" wird und Frauengespräche geführt werden. Ich schnappte mir ein Buch und legte mich zum Lesen ins Bett. Von Stunde zu Stunde wurde das Gelächter der beiden Damen immer lauter und auch die Art des Sprechens wurde zunehmend enthemmender. Gegen 01.30 Uhr rief Johanna über unseren Apparat ein Taxi und ließ sich nach Hause fahren. Inge´s Gesichtszüge waren inzwischen vollkommen verschoben und sie konnte kaum noch ein Wort richtig ausformulieren. Ich wollte mich mit einem Bier zu ihr auf den Balkon setzen und gesellig mit ihr reden, doch die ersten Minuten meiner Anwesenheit schwieg sie mich an.
Was immer Inge und Johanna auf dem Balkon gesprochen hatten, offenbar war ich auch ein Thema. Inge plapperte auf einmal, Johanna hätte gesagt, ich müsste mir als Ehemann mehr mühe geben. Was für eine tolle Aussage! Offenbar haben sich die Damen gegenseitig in ihren Argumenten gegen mich bestätigt und in eine negative Stimmung hineingeschaukelt. Inge stand plötzlich auf, ging zu meinem Schlüsselbund und nahm meine Schlüssel an sich. Sie sagte, die Schlüssel hätte ich zum letzten Mal gesehen und ich solle mich aus der Wohnung verdünnisieren. Es war überhaupt kein vernünftiges Reden mehr möglich, mir schleuderte die nackte Ablehnung entgegen. Als ich ins Bett ging, kam sie hinterher und setzte sich an die Bettkante. Dann begann sie damit, Sachen von mir aus dem Schrank zu räumen und auf den Fußboden zu legen. Sie sagte, ich hätte mich mit meinen Klamotten zu sehr ausgebreitet und sie hätte kaum noch Platz für sich. Inge lallte, ich solle mich mit meinen Sachen verpfeifen, dann hätte sie endlich Platz.
Nach einigen Minuten ging sie auf die Toilette und danach wieder auf den Balkon. Dann wurde es ruhig in der Wohnung. Es war nun schon 04.15 Uhr geworden. Inge lag auf dem Sofa und schnarchte vor sich hin. Da ich weiß, dass sie am nächsten Tag fast alles wieder vergessen wird, nahm ich meine Schlüssel wieder an mich, räumte leise die Sachen wieder in den Schrank und legte mich ins Bett.
Ich blieb fast den ganzen Tag über im Schlafzimmer und grübelte vor mich hin, was ich in dieser Situation nun unternehme. Alles hängt morgen von Uwe´s Aussage ab. Es ist gleich 20.00 Uhr und ich schlafe gleich weiter.
Montag, 10.September 1979:
Ich habe alles mit Uwe besprochen. Er gab mir seinen zweiten Wohnungsschlüssen und sagte mir, dass ich jederzeit zu ihm kommen kann. In der Mittagspause habe ich Anna angerufen und über die neuen Eskalationen informiert.
Am Mittwoch wird es soweit sein! Mein Chef genehmigte mir kurzfristig einen Urlaubstag wegen besonderer Angelegenheiten, sodass ich dann am Vormittag, wenn Inge arbeitet, meine Koffer packe und die Wohnung verlasse. Einzelheiten überlege ich mir nachher.
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Pascale Anhalt
-Teil 33-
Die Flucht aus der Jauche
-Nun bei Uwe Jüngst-
Mittwoch, 12.September 1979:
Es ist 23:00 Uhr und ich sitze bei Uwe auf der Klapp-Couch! Auch wenn sich der aktuelle Verlauf anbahnte und ich monatelang darauf hinarbeitete, dass es aber dann so schnell eskalierte, damit konnte ich nicht rechnen. Dennoch ist es gut so, auch wenn ich mich gerade irgendwie komisch fühle.
Gestern Abend ging ich noch einmal gedanklich sämtliche Schritte durch, um meine knappe Auszugszeit optimal zu nutzen. Es wäre schön, wenn jetzt Anna bei mir sein könnte! Ich hoffe sehr, dass ich sie in Zukunft öfter sehen werde. Inge war gestern Abend schläfrig. Sie kam früh ins Bett und schlief schnell ein.
Heute Morgen ging jeder für sich aus dem Haus zur Arbeit. Ich sagte Inge, dass ich nach der Arbeit einen Großeinkauf machen möchte und das Auto auf jeden Fall nehme. Da ich in der Regel vor Inge aus dem Haus gehe, fuhr ich eine Querstraße weiter, wartete ca. 30 Minuten ab und fuhr wieder zurück vor die Wohnung. Leise schlich ich mich vor die Wohnungstüre und lauschte ob alles still ist, obwohl ich mir eigentlich sicher war, dass Inge auf dem Weg zu ihrer Kasse ist. Ich lief erst einmal in die Küche und setzte mich eine Kanne Filter-Kaffee auf.
Bevor ich mit dem Packen begann, nahm ich für Inge eine Tonbandaufnahme auf dem Kassetten-Rekorder auf. Das Mikrofon wurde bisher nicht benutzt, aber heute hatte es seinen Sinn erfüllt. Die Bandaufnahme dauerte circa 10 Minuten. Zuvor hatte ich mir sämtliche Dinge in Kurzfassung auf Papier aufgeschrieben, damit ich mich bei der Aufnahme nicht verhaspele:
1. Ihr permanenter Suff mit ihrem jähzornigen Verhalten
2. Ihr zunehmend respektloses Verhalten auch Peter gegenüber
3. Peter nimmt Schaden, wenn er sie so oft besoffen und jähzornig sieht
3. Ständige "beleidigte Leberwurst-Mentalität"
4. Ihre Unberechenbarkeit im Suff schürt in mir massive Existenzängste
5. Nichts Liebevolles mehr an sich
6. Aggressives Verhalten im Suff macht sie unattraktiv
7. Permanentes Lästern über mich hinter meinem Rücken, ich sei ein Ehemann, der sich mehr Mühe geben könnte usw.
8. Undankbarkeit und Respektlosigkeit mir gegenüber, obwohl ich ihr mehrmals finanziell aus der Patsche half
9. Erst mal ein paar Tage Abstand, dann reden wir über eine Trennung/Scheidung im Guten. Meine restlichen Sachen hole ich später aus der Wohnung. Ich wohne vorerst bei Kollege Uwe. Ich rufe die Tage bei ihr abends an.
10. Ankündigung Umzug zu Peter nach Stuttgart
Ich hörte mir die Tonbandaufnahme 2 Mal an und trank dabei eine Tasse Kaffee. Das Tonband legte ich danach gut sichtbar auf den Wohnzimmertisch mit einem Zettel: "Bitte umgehend anhören!"
Anschließend kramte ich leere Kisten und Taschen hervor und begann damit, die für mich wichtigsten Dinge einzupacken (meine Anziehsachen und meine Unterlagen) und ins Auto zu räumen. Kurz nach 13:00 Uhr war ich mit dem Packen fertig und verließ die Wohnung.
Uwe wohnt nur 10 Auto-Minuten von meiner nun ehemaligen Wohnung entfernt. Ich räumte das Auto aus und brachte den Großteil meiner Sachen in Uwe´s Keller, so wie vorher mit ihm besprochen. Abends ging ich mit meinem Kollegen eine Pizza essen und wir besprachen grob unsere Vorstellungen des Ablaufes der nächsten Wochen. Ich versicherte Uwe, dass ich ihm Geld für das Wohnen und die Lebensmittel geben werde, wenn er das möchte. Er teilte mir mit, dass er das eher locker sieht und es in Ordnung sei, wenn ich den ein oder anderen Einkauf bezahle.
Uwe schläft. Ich sitze auf dem Klapp-Sofa im Wohnzimmer und bin ganz aufgewühlt. Wie wird Inge reagieren? Klappt alles gut mit meine Umzug nach Stuttgart?
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 34-
The day after
Donnerstag, 13.September 1979:
Uwe ist gerade ins Bett gegangen, es ist gleich 21:30 Uhr. Sein Schlafzimmer liegt direkt am Wohnzimmer, was bedeutet, dass ich auch leise sein muss, damit er einschläft. Da ich auf ihn angewiesen bin, halte ich mich an seine Regeln, was sein Verhalten in der Wohnung betrifft.
Heute Morgen fuhren wir mit seinem Auto ins Büro. Um 09:05 Uhr rappelte mein Bürotelefon und irgendwie konnte ich schon am Klingeln hören, wer mich anruft. Als ich den Telefonhörer abnahm, lallte mir die Inge in die Leitung. Offenbar hat sie die Nacht durchgesoffen und sich mal wieder krank gemeldet. Man merkte an ihren Sätzen, dass sie den Inhalt meiner Tonbandaufnahme überhaupt nicht richtig verinnerlichte. Anstatt mir gegenüber defensiv und verständnisvoll aufzutreten, polterte sie durch das Telefon, wie gut ich es doch mit ihr hätte und das ich mir als Ehemann mehr Mühe geben sollte. Ich versuchte mehrmals das Telefonat kurz zu halten, da ein Büro nicht der geeignete Ort für solch ein Gespräch ist. Nach circa 10 Minuten bügelte ich sie höflich ab und sagte ihr, ich melde mich in Kürze. Dann legte ich auf. Das Telefon rappelte erneut und Inge ließ es richtig lange ausklingeln. Ich reagierte nicht und anschließend war Ruhe im Büro.
In der Mittagspause ging ich in eine Telefonzelle in der Nähe der Filiale und telefonierte mit Anna. Ich erzählte ihr, zusammengefasst, die Neuigkeiten und das ich sie gern am Wochenende sehen möchte. Sie sagte mir, sie hätte erst in der kommendem Woche Zeit für eine Verabredung. Den genauen Zeitpunkt besprechen wir noch in Kürze. Ich bin ja nun zeitlich flexibel und kann mich auf ihre Termine besser einstellen. Nun hoffe ich auch, dass wir uns insgesamt etwas öfter sehen können. Ich hörte am Telefon deutlich heraus, dass sich Anna sehr über meine Trennung von Inge freut.
Kurz vor Feierabend rief mich mein Makler an und teilte mir mit, er hätte 2 Wohnungen für mich in Stuttgart zur Ansicht reserviert. Ich könnte dort definitiv zum 31.12.1979 / 01.01.1980 einziehen, wenn ich wollte, da ich auf seiner Liste ganz oben stehe. Sein Wunsch ist, dass ich ihm zeitnah ein Termin für die Wohnungsbesichtigung nenne, damit er die "Noch-Mieter" darüber informieren kann.
Nach dem Anruf lief ich zu meinem Chef ins Büro und teilte ihm das definitive Enddatum meines Umzuges mit. Da ich noch Resturlaub habe, könnte es auch etwas früher als der 31.12. sein. Er teilte mir mit, dass er mit den Kollegen aus Stuttgart spricht und ihnen sagt, dass ich dort zum 01.01.1980 beginne. Alle anderen Formalitäten klären wir in den kommenden Tagen.
Kommende Woche rufe ich Clara und Peter an und erzähle ihnen von meinem neuen Leben in Stuttgart. Peter wird sich bestimmt riesig freuen, denn wir können uns nun viel öfter sehen.
Vor Freude über die geballten Neuigkeiten, lud ich Uwe spontan zum Essen beim Italiener um die Ecke ein. Ich berichtete ihm etwas ausführlicher über den Umzugs / Stellenwechsel und die Hintergründe, weshalb ich mich von Inge trennen musste. Nach 2 Stunden und einer guten Flasche Rotwein gingen wir zu ihm nach Hause.
Nun liegt Uwe im Bett und ich schreibe noch diese Zeilen zu Ende, bevor ich das Licht in seinem Wohnzimmer ausknipse.
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
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Pascale Anhalt
-Teil 35-
In der Schlangengrube
Samstag, 15.September 1979:
Ich habe gerade von Uwe´s Apparat die Inge angerufen. Morgen treffe ich sie um 14:00 Uhr in der Wohnung. Wir wollen ein erstes klärendes Gespräch führen und ich möchte mit ihr die Formalitäten der Scheidung vor besprechen.
Eigentlich wollte ich Clara und Peter erst in der kommenden Woche anrufen, aber ich konnte die Neuigkeit nicht mehr für mich behalten. Also telefonierte ich, vor dem kurzen Telefonat mit Inge, zuerst mit Clara und dann mit Peter. Clara wirkte am Telefon sehr überrascht, aber zurückhaltend. Peter hingegen hüpfte vor Freude am Telefon herum, wie man über die Leitung hören konnte. Er freute sich insbesondere darüber, dass wir uns nun öfter und kurzfristiger sehen können.
Sonntag, 16.September 1979:
Gleich ist es 23:00 Uhr. Uwe schläft schon. Ich knipse nach diesem Eintrag auch das Licht aus, denn morgen müssen wir beide früh ins Büro.
Ich kam um Punkt 14:00 Uhr mit dem Schlüssel in die Wohnung, klingelte aber kurz vorher. Inge saß mit einer Tasse Kaffee auf dem Balkon. Ich nahm mir auch eine Tasse Kaffee und setzte mich auf den Stuhl ihr gegenüber. Sie hatte einen leicht roten Kopf und sah so aus, als hätte sie die letzten Tage wenig geschlafen und viel getrunken. Offenbar hat sie sich mal wieder krank gemeldet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in diesem Zustand bis Freitag an der Kasse saß.
Inge begann das Gespräch. Aus ihrem Munde hörte man sowohl Enttäuschung als auch Unverständnis. Die Gründe, die ich in der Tonbandaufnahme erläuterte, akzeptierte sie nicht. Ich sei ein "undankbares Stück", hörte ich mehrmals. Auch Johanna versteht nicht, warum ich mir als Ehemann nicht einfach mehr Mühe gebe. Mir wurde klar, dass hier eine vollkommene Tatsachenverdrehung stattgefunden hat. Ich wiederholte einige der Standpunkte aus der Tonbandaufnahme. Ob ich mit Inge über meine Beweggründe redete, oder ob in Braunschweig eine Lampe umkippt, hat im Grunde den gleichen Wert. Es spielt alles keine Rolle. Sie verstand mich einfach nicht. Ich erzählte ihr, dass meine Entscheidung fest steht und ich so nicht mehr weiterleben möchte. Inge war beleidigt. Ich könne mir das Badezimmer in den "Ars.." schieben, so ihre Worte. Ich bekäme von ihr die Hälfe des Geldes zurück, so ihre großspurigen Worte. Und das ich nach Stuttgart ziehen wollte, war für sie eine Bestätigung, dass ich es Peter und Clara sowieso immer Recht mache. Auch hier merkte ich deutlich, dass Inge intellektuell gar nicht mehr im Stande ist, einfachste Zusammenhänge zu verstehen. Sie fühlte sich als das Opfer einer Verschwörung.
Ich merkte, dass mein ehemaliges Zuhause eine Art Schlangengrube geworden ist. Irgendwie fühle ich mich hier nicht mehr wohl. Nach circa einer Stunde brach ich das erste Gespräch ab und sagte Inge, wir können uns zeitnah zu einem weiteren Austausch treffen, um weitere Formalitäten zu besprechen.
Heut Abend saß ich mit Uwe am Abendbrottisch und wir sprachen über die Arbeit und Politik.
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 36-
Das "vergiftete" Rosenkohlangebot
Dienstag, 18.September 1979:
Heute hab ich meine Anna endlich wiedergesehen. Wir waren am späten Nachmittag wieder kurz in den Büschen und haben es rascheln lassen. Wir wollen jedoch in Zukunft in ein Hotel gehen, da wir ja nun mehr Zeit für uns haben und somit nicht mehr so zwingend auf "schnelle Nummern" angewiesen sind, um unseren Spaß zu haben. Nach dem wir fertig waren, schlenderten wir Hand in Hand durch den kleinen Park und ich berichtete ihr über den aktuellen Stand der Dinge. Anna zeigte sich offen für zukünftige Besuche bei mir in Stuttgart oder auf halber Strecke in Hotels.
Ich lud sie zum Abendessen auf eine Pizza zu einem Italiener ein und wir lachten viel zusammen. Gegen 22:15 Uhr brachte ich sie mit dem Taxi zum Bahnhof und ließ mich dann weiter zu Uwe fahren.
Donnerstag, 20.September 1979:
Gestern, kurz vor meiner Mittagspause, stand die Inge bei mir im Büro im Türrahmen! Was für ein Schreck. Offenbar ist sie noch immer krank geschrieben, denn sie hatte eine rote Nase, rote Pausbäckchen und sah aus, als wäre sie gerade wach geworden. Sie sagte, ich möge bitte am Donnerstag nach der Arbeit vorbeikommen, um ein zweites Gespräch zu führen.
Am späten Nachmittag öffnete ich die Wohnungstüre und ging durch bis zur Küche. Dort stand Inge, schmunzelte mich an, schälte Kartoffeln und holte Rosenkohl (mein Lieblingsgemüse) aus dem Verpackungsnetz. Sie hatte schon damit begonnen eine große Pfanne mit "Geschnetzeltes" auf kleiner Flamme zu erhitzen.
Wir liefen durch auf den Balkon und sprachen eine kleine Weile miteinander, relativ ruhig und gelassen. Es wirkte so, als hätte Inge meinen Schritt, übergangsweise zu Uwe zu ziehen, erst einmal so hingenommen. Den eigentlichen Kern meiner Trennung, ihr unerträgliches Verhalten im Suff, schien sie jedoch nicht verinnerlicht zu haben. Erneut drehte sie es so als gönnte ich ihr kein Feierabendbier. Als ich ihr die vielen Beispiele aufzählte, dass sich mich nachts weckte und das so nicht weitergehen könne, tat sie so, als seien das Lappalien, an die sie sich auch gar nicht mehr so richtig erinnern könnte.
Ich begann ihr zu erzählen, dass wir bei der Scheidung kooperieren könnten, um die Kosten zu senken. Wir müssten uns auf einen gemeinsamen Anwalt einigen, damit die Angelegenheit zügig über die Bühne gehen könnte. Ich erzählte ihr von meinem Anwalt. Inge sagte, sie überlege sich das noch, es komme ja nun nicht auf ein paar Tage an. Sie bot mir an, die Hälfte des Betrages des Badezimmers, das ich allein finanzierte und nun nicht mehr nutzen kann, zu erstatten. Ich könne mich darauf verlassen, so die Inge. Das Angebot nahm ich dankend an.
Allmählich wurde ich innerlich unruhig, denn ich wollte den Aufenthalt in der Wohnung möglichst kurz halten, damit die Sache nicht eskaliert. Inge war über meine Aufbruchsstimmung merklich überrascht. Sie deutete schmunzelnd an, es gibt heut Rosenkohl, mein Lieblingsgemüse und ich könne noch zu Essen bleiben. Als ich deutlich verneinte, kullerte eine Träne über ihre Wange. Ich verabschiedete mich bis zum nächsten Gespräch und ließ sie allein mit ihren Kartoffeln, dem vielen Rosenkohl und dem Geschnetzeltem.
Nun liege ich locker auf dem Sofa und schlafe gleich. Morgen ist endlich wieder Wochenende.
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 37-
Mit Anna gerappelt
Dienstag, 25.September 1979:
Obwohl ich Uwe sehr dankbar bin, dass er für mich die nächste Zeit sein Sofa zur Verfügung stellt, so ist die Gesamtsituation in seiner Wohnung nicht sehr einfach. Er geht sehr früh ins Bett. Ich schlafe auch gern früh, aber nicht so früh wie Uwe. Sein Wohnzimmer, in dem ich schlafe, liegt direkt an seinem Schlafzimmer, weswegen ich nicht so lange das Licht anlassen kann, wenn er die Schlafzimmertüre hinter sich schließt. Uwe und ich kochen gelegentlich zusammen oder ich lade ihn in ein Restaurant ein. Mir ist bewusst, dass meine permanente Anwesenheit für ihn nicht leicht ist, weswegen ich mich auch zurücknehme und seinen Gepflogenheiten anpasse.
In den kommenden Tagen rufe ich den Makler an, um mit ihm ein Termin für die Wohnungsbesichtigung in Stuttgart zu vereinbaren. Dann besuche ich auch meine neuen Kollegen in der neuen Filiale.
Sonntag, 30.September 1979:
Anna und ich haben von Freitag auf Samstag in dem großen Hotel am Hauptbahnhof übernachtet. Das Doppelzimmer hatte sie vorher für uns reserviert. Ich glaube Uwe war froh, dass er mal einen Tag Ruhe in seiner Wohnung hatte.
Wir trafen uns am frühen Nachmittag an der Rezeption, ließen uns die Schlüssel geben und gingen auf unser Zimmer. Anna verschwand gleich ins Badezimmer und kam nach 30 Minuten, sehr gut duftend, heraus, legte sich auf das große Doppelbett und delegierte mich mit einer liebevollen Geste auch ins Bad. Nach dem Duschen beeilte ich mich mit dem Abtrocknen meiner Haut und warf das Handtuch in die Ecke, um schnell zu Anna ins Bett zu huschen. Ich sprang zu ihr auf die Matratze und wir begannen uns innig zu küssen.
Nach wenigen Minuten rappelte die Matratze heftig und meine Anna gab viele lautstarke "Freudenschreie" von sich. Die Reinigungskraft im Flur machte als Reaktion darauf mehrmals den Staubsauer an und aus, um unsere gut hörbaren Erregungsgeräusche, für die anderen Hotelgäste im Gang, zu übertönten. Nach einer deftigen halben Stunde kam Annas finaler Schrei und sie hatte, wie sonst selten, einen roten Kopf. Ich vollbrachte dann auch meinen finalen Stoß.
Anschließend machten wir uns zum Abendessen fertig. Wir speisten und tranken gut im Hotelrestaurant. 2 gute Flaschen Rotwein und ein Mehrgang-Menu verschwanden in unseren Kehlen. Unsere Gespräche waren mal tiefgründig, mal heiter und ausgelassen. Das Hotelrestaurant schloss um 01:00 Uhr seine Pforten, sodass wir, als letzte Gäste, wieder auf unser Zimmer gingen. Anna begann zu fummeln, ich machte erregt mit und wir gingen in die zweite Runde. Aufgrund unserer Angetrunkenheit verliefen die gegenseitigen Beglückungen etwas kürzer als noch am Nachmittag. Nach dem Frühstück besorgte ich es ihr noch einmal heftig, sodass die Staubsauger von der Reinigungskraft in Gang wieder zu hören waren.
Anna hatte nachmittags noch irgendein Termin. Ich brachte sie am Mittag zum Zug und wir verabschiedeten uns mit einem innigen Kuss am Gleis bis zum nächsten Telefonat. Nachmittags war ich mit Uwe noch schnell einkaufen. Er war abends mit Freunden verabredet, sodass ich allein im Wohnzimmer war und TV guckte.
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Bisher handelnde Personen:
Bernd Protaschke: Versicherungsverkäufer
Inge Protaschke: 2. Ehefrau, Kassiererin
Peter: Sohn von Bernd
Clara: 1. Ehefrau
Johanna: Freundin von Inge
Ingelore-Irmgard Schnepfenzank: Schwester von Bernd
Heinrich: Kollege von Inge
Anna Klein: Bernd´s neue Liebe
Uwe Jüngst: Bernd´s Arbeitskollege
Auszüge aus dem Tagebuch
von Bernd Protaschke
von
Pascale Anhalt
-Teil 38-
Als ich die Post holte
Mittwoch, 03.Oktober 1979:
Der Wohnungsbesichtigungstermin mit dem Makler ist fest vereinbart (Freitag, den 19.10.). Ich schaue mir an diesem Tag 2 Wohnungen an und könnte auch gleich einen Mietvertrag unterschreiben, wenn mir ein Wohnungsangebot zusagt. Die Mietpreise der mir angebotenen Wohnungen sind ähnlich hoch. Mein Chef hat mir kurzfristig 2 Urlaubstage genehmigt, damit ich bereits am Donnerstag anreise kann. Ich werde dann abends kurz zu Peter und Clara fahren, um kurz "Hallo" zu sagen. Ein Hotel für 3 Übernachtungen buche ich morgen, denn ich möchte das Wochenende in Stuttgart auch als "Papa-Wochenende" nutzen.
Donnerstag, 04.Oktober 1979:
Uwe hat heut Abend eine Verabredung, sodass ich, was selten vorkommt, nach dem Feierabend allein in seiner Wohnung bin. Ich habe mir vorhin ein Kotelett gebraten und bis eben Fernsehen geschaut.
In der heutigen Mittagspause habe ich Anna über den Wohnungsbesichtigungstermin in Stuttgart informiert. Sie wirkte am Telefon außergewöhnlich locker und entspannt.
Gestern Nachmittag war ich kurz in der alten Wohnung und habe meine Post, die Inge vereinbarungsgemäß in eine Kiste legt, abgeholt. Sie war von der Arbeit noch nicht Zuhause. Ich schrieb ihr einen Zettel, dass ich meine Post abgeholt habe und in Kürze Wohnungen in Stuttgart besichtige.
Uwe müsste bald nach Hause kommen, denn es ist gleich 22 Uhr und morgen haben wir ein gemeinsamen Geschäftstermin. Ich warte noch bis er nach Hause kommt und lege mich dann schlafen.
Freitag, 05.Oktober 1979:
Inge rief mich heute während der Arbeit an. Da ich in der Nachbereitung eines Termins war, hatte ich 5 Minuten Zeit.
Sie lallte in den Apparat, warum ich heimlich in die Wohnung gehe. Weiterhin warf sie mir vor, dass ich mit meinem Umzug nach Stuttgart der Clara und dem Peter in den "A...h" krieche! Offenbar hat sie mal wieder die Nacht durchgezwitschert und keine Lust auf "ihre" Kasse gehabt. Ich entgegnete ihr, dass ich das Recht habe meine Post zu holen und dies zwischen uns auch so abgesprochen war. Also kann von "Heimlichkeit" keine Rede sein. Weiterhin erklärte ich ihr, dass es auch kein Geheimnis sei, dass ich aufgrund unserer gescheiterten Beziehung nun vermehrt an Peter´s Kindheit teilnehmen möchte. Erwartungsgemäß war Inge für meine Argumente nicht zugänglich.
Im Grunde hätte ich ihr sagen müssen: "Schätzchen, da Du seit Monaten nicht mehr im Stande bist, in gewissen Zuständen halbwegs geradeaus zu laufen und einen grammatikalisch korrekten Satz zu artikulieren, finde ich Dich unattraktiv. Ob ich nach Stuttgart ziehe oder ob in Hannover eine Lampe umkippt, hat Dich nicht zu interessieren! Und da Du kinderlos bist, hast Du überhaupt kein Verständnis dafür, dass ich gern in Peter´s Nähe wäre, um ihn in seiner Kindheit und Jugend als Elternteil zu begleiten! Solange ich noch in Hannover wohne, komme und gehe ich in unsere gemeinsame Wohnung, wann ich will! Da ich ein netter und höflicher Mensch bin, halte ich mich an unsere Absprache. Wenn Du Dich nach 5 Minuten an keine Absprachen mehr erinnerst, dann ist das nicht mein Problem!" Das wären die ehrlicheren Sätze gewesen!
Ich bin aber nicht doof. Hätte ich diese Sätze gesagt, dann hätte es keine 20 Minuten gedauert und die Inge stände mit einer Dose Bier im Türrahmen der Filiale. Will ich das? Nein! Da es sowieso noch einige Formalitäten mit ihr zu besprechen gibt und ein Telefonat bei diesen Problemen keine gute Wahl für eine Kommunikation ist, sagte ich ihr zeitnah ein weiteres Gespräch zu. Ich muss dann auch mit ihr absprechen, wann und ich meine letzten Sachen aus der Wohnung hole. Und somit gelang es mir sie nach einigen Minuten, relativ sachlich, aus der Telefonleitung zu kicken.
Uwe ist noch kurz allein unterwegs. Ich gehe gleich duschen und lade Uwe heute Abend auf eine Pizza ein.
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Fortsetzung folgt!