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🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Meine Gedichte 2


Ein Winter im Mai.

Gestern schon war der letzte Tanz mit Dir
auf dem Parkett der Leidenschaft.
Er war so innig.
Es war soviel.
Es ertönte die Musik der Liebe.
Sie spielte diesen einen Abend nur fĂŒr uns.
Wir dachten das Lied dauert ein Augenblick weit.
Wir fĂŒhlten einfach nur die Zweisamkeit.
Hofften auf den Morgen danach.
Wollten uns ĂŒber die nĂ€chste Zeit retten
und einfach nur genießen.
Ich wollte den letzten Takt nicht hören.
Doch er kam.
Und nachdem der letzte Klang verhallte,
wurde aus der Gegenwart die Vergangenheit.
Aus NĂ€he wurde Einsamkeit.
Und dann kam die KĂ€lte.
Ein Winter im Mai.
Pascale Anhalt

Ertrunken im HĂ€usermeer.
FĂŒnf Minuten stehend in einer Hochhaussiedlung
am sĂŒdlichen Rande Berlins.
Betagte Menschen sehen aus dem Fenster und
beobachten spielende Kinder auf dem Spielplatz.
NĂ€chste Generation spielt zwischen MĂŒll und Einkaufszentrum.
Einige Kinder sehen sich die Waren in den Schaufenstern an,
die sich weder sie noch ihre Eltern leisten können.
MĂ€nner stehen seit Stunden an einer Wurstbude mit
einem Bier in der Hand.
Jeden Tag stehen sie dort,
schon seit Jahren.
Einige von Ihnen können sich nur dieses eine Bier pro Tag leisten.
Der Denkhorizont dieser MĂ€nner geht wohl offensichtlich
ĂŒber die Wurstbude nicht hinaus.
Einer fordert die großflĂ€chige Bombardierung Afghanistans.
Die anderen stimmen ihm kopfnickend zu.
Auf dem Tisch liegt neben Pommes Frites die Bild-Zeitung, die genau gelesen wird.
Hastig in der Nacht geschriebene kritische Parolen einiger Jugendlicher stehen bunt und groß an einer grauen Wand neben der Wurstbude.
Hastende Menschen auf dem Weg zur Arbeit gehen daran vorbei.
Ärgern sich darĂŒber.
Ihre plötzlich neu entdeckte Liebe zur vorher noch monoton grauen Wand, an der sie seit Jahren achtlos vorbeihuschten und die nun beschrieben ist, Àhnelt der Liebe zu ihren Kindern.
Dieses Bunte, Große und Kritische passt so gar nicht
in ihren blassen, kleinen, und monotonen Alltag
mit dem monotonen Sex einmal die Woche nach der Samstagabendshow.
Jedes Mal gehen sie in die gleichen SupermÀrkte, kaufen den gleichen KÀse und bewegen sich kaum aus dieser Hochhaussiedlung heraus.
Ihre U-Bahn fÀhrt immer zur gleichen Zeit.
Sie machen immer die gleichen Handlungen wÀhrend ihrer tÀglichen Arbeit.
Wenn sie denn eine haben.
Sie erzĂ€hlen sich immer dieselben Geschichten ĂŒber die Nachbarn und die Weltpolitik, die am vorbeigehen gelesen oder beim Abendbrot zwischen Kartoffelsalat, frischem Aufschnitt und dem im Sonderangebot gekauften Schnaps im Fernsehen gesehen werden.
Die kritischen Parolen an der ehemaligen grauen Wand neben der Wurstbude
Sehen sie in drei Tagen nicht mehr.
Sie gehören dann zum monotonen Alltag,
der im HĂ€usermeer am Rande Berlins ertrunken ist.
Pascale Anhalt
14. Okt. 2001

Fiebrige Erinnerungen an kalte Tage.
Um ihn herum
blumiger Duft aus verrotteten Leibern.
Vogelschreie im Schall der Großstadt.
Verzerrte Sinne im klaren Nebel.
Er wartete stets bis er dran war mit reden.
Doch ihm hörte niemand zu.
Hetzende Gestalt auf dem Weg zu seinen TrÀumen.
Illusionen an jeder Ecke, ausgestellt hinter Glas.
GefĂŒhle warteten im Staub der Hektik.
ZĂ€rtlichkeit verboten im Glanz des Goldes.
Schwitzige HÀnde zÀhlten sein Geld.
Gespielte Liebe beim Essen der Weihnachtsgans.
ErfĂŒllte Kindheit beim Spielen mit Plastik.
Seine Eltern hatten keine Zeit.
Betagte Mutter dann abgeschoben.
Fiel zur Last beim Einkaufen.
WĂŒnsche zerbrachen zur Religion
und wurden zur Sucht, ein Leben lang.
ErtrÀnkte Hoffnungen am Tresen fanden ihre
ErfĂŒllung beim Schlagen seiner Frau.
Selbstmitleid war stetiger Begleiter,
bis zum Sprung von der BrĂŒcke.
Nach einiger Zeit lediglich vertrocknete Blumen auf
seinem Grab.
Das letzte Mal gegossen von seiner geschiedenen Frau
Vor einem Jahr.
26.08.01
Pascale Anhalt

Es war das letzte Mal, dass ich Dich sah...
Ich sah es in Deinen Augen
und hörte es an Deiner Stimme.
Blicke waren kĂŒhl und starr.
Der harte Klang Deiner Worte
zerstörte brutal die sanfte Stille.
Die Sicherheit, die mich umgab,
die Zukunft, auf die wir hofften
und die NĂ€he, die uns verband
zerfiel zu Staub.
Deine Arme hieltest Du fest verschrÀnkt
und saßt zwei Meter von mir entfernt.
Dein Herz war bereits kilometerweit fort.
Die Mauer, hinter der sich Deine Emotionen verschanzten,
war hoch und undurchdringlich.
Meine Worte erreichten Dich nicht mehr.
Noch erahnte ich nicht, dass ich zum letzten Mal
vor Dir sitzen wĂŒrde.
Es war der Moment, in dem wir bereits gescheitert waren.
Noch erahnte ich nicht, das nach der Leidenschaft
der letzten Nacht die Zeit meiner AlbtrĂ€ume beginnen wĂŒrde.
Es war das letzte Mal, dass ich Dich fĂŒhlte.
Ich ging aus der Wohnung und gab Dir einen letzten Kuss.
Als Du die WohnungstĂŒr hinter mir verschlossen hattest,
war es auch die TĂŒre zu Deinem Herzen.
Es war das letzte Mal, dass ich Dich sah......
Pascale Anhalt

Über die Tragik des VergessenmĂŒssens.
Ich stehe vor dem Grab unserer GefĂŒhle.
Es war Dein Werk.
Ohne Vergessen kein Weiterleben.
Ohne VerdrÀngen nur Schmerz.
Muss von uns Abschied nehmen.
Sage Dir in Gedanken ein letztes Mal „Ich liebe Dich“.
Gebe Dir voller Hingabe einen letzten Kuss
und fĂŒhle den Schmerz der aufkommenden Einsamkeit.
Sie wird mich vor Dir schĂŒtzen.
Die Glocken lÀuten.
Ein letzter Kniefall vor unserem zerbrochenen GlĂŒck.
Mit Dir geht ein Teil meines Herzens in die Ewigkeit
und ein Teil des Vertrauens in die NĂ€he.
Sage Dir „Lebe wohl“.
Drehe mich um und muss nun gehen.
WĂ€re gern noch bei Dir geblieben.
Aber Du hattest mich nicht verdient.
Pascale Anhalt

 
Und wieder ein böser Traum.

Es wird wieder Nacht.
Werde ich dieses Mal einschlafen können?
Immer derselbe Traum.
Ich sehe Dich.
Wir lieben uns.
Wir lachen unbeschwert.
Die Zweisamkeit war so leicht.
Alles war so einfach.
Dann lÀufst Du weg
ohne ein Wort
und kommst nicht wieder.
Ich suche Dich ĂŒberall,
doch ich finde Dich nicht mehr.
Nur am Horizont eine Blume.
Ein LĂ€cheln von Dir.
Du bist fort.

Gestern warst Du mir noch so nah.
Heute sehe ich Dich nur noch in meinen TrÀumen.
Lese in Deinen Briefen all die lieben Worte
die Du fĂŒr mich gefĂŒhlt hast.
Das Feuer Deiner Leidenschaft brannte heiß.
Was bleibt ist Papier, bedeutungslos.
Immer dieselbe RealitÀt am nÀchsten Morgen.
TrÀnen.
Ein leerer Platz neben mir.
Pascale Anhalt

Weit von Dir.
Du liegst in meinem Arm
und gestehst mir Deine Liebe.
Deine Worte wiederholst Du unentwegt,
doch sie berĂŒhren mich nicht.
Lass uns einfach nur fĂŒhlen.
Lass uns einfach nur genießen,
ohne einen Treueschwur.
Er hÀlt eh nur eine begrenzte Zeit
und schafft Unheil.
Solange wir uns wollen,
Solange wir uns brauchen
wird unsere Zweisamkeit dauern.
Und nicht eine Sekunde lÀnger.
Deine lieben Worte wollen mich binden.
Treiben mich weiter weg von Dir.
Alles was zĂ€hlt ist unser GefĂŒhl
ohne einen Treueschwur,
der schon im Morgengrauen wertlos ist.
Pascale Anhalt

Wintersturm.
Ein Wintersturm tobte durch mein Leben.
Voller Emotionen,
voller Leidenschaft und Liebe.
Ihre Worte waren voller Lust auf ein gemeinsames Leben.
Ihre Blicke waren umwerfend.
In ihrer Stimme war der Klang der Neugierde zu hören.
In ihren Augen konnte ich mich verlieren.
Ihr LĂ€cheln, so sĂŒĂŸ und lebensfroh.
Die Zeit schien stehen geblieben.
Wir lachten und weinten zusammen.
Waren froh uns zu hören.
Wir genossen einfach nur die Gegenwart.
Waren verliebt.
Keine Uhrzeit war ungewöhnlich um zu reden.
Kein Schmerz war zu groß, um ihn nicht gemeinsam teilen zu können.
Doch dann nahm der Sturm plötzlich eine andere Richtung.
Er verĂ€nderte sein Wesen und stĂŒrmte fort von mir.
Alle Worte, die wir sprachen, zÀhlten nichts mehr.
Der Inhalt ihrer Briefe verlor an Bedeutung.
Ich war machtlos.
Konnte nichts mehr Àndern.
Konnte sie nicht mehr erreichen.
Sie nahm ein Fehler von mir zum Anlass um loszulassen.
Plötzlich war sie eiskalt.
Hart wie ein Panzer.
Ihre Leidenschaft erfror von einem Tag zum anderen.
Unsere PlÀne zerfielen zu Staub.
NĂ€chte wurden einsam.
Sie fehlt mir.
Der Klang ihrer Stimme ist nur noch eine Erinnerung.
Eine schöne Erinnerung.
Meine TrĂ€nen, die ich fĂŒr sie weinte, werden irgendwann trocknen.
Und ich werde irgendwann in die schönen Augen einer anderen Frau schauen.
Ich werde sie nie vergessen.
Pascale Anhalt

Ein-Euro-Beziehung.
Heut stand ich im Supermarkt vor Dir.
BegrĂŒĂŸung war förmlich.
Du hÀttest so wie mir auch einem VerkÀufer die Hand gegeben.
Um uns herum fegte eine Aushilfskraft die TrĂŒmmer weg, auf denen wir standen.
Die Konsequenz der Zeit hat bei uns ganze Arbeit geleistet.
Das Denkmal unserer Liebe steht wie ein historisches Monument
gewaltig und unverrĂŒckbar zwischen uns und den MarmeladenglĂ€sern.
Es ist noch lange nicht fertig gebaut.
FrĂŒher wĂ€re ich fĂŒr Dich gestorben.
Heute winken wir uns alle paar Wochen von weitem
zwischen den Wurst- und KĂ€setheken zu.
Die Sonderangebote nehmen voll und ganz die Gedanken ein.
In der Warteschlange an der Kasse spricht man dann doch noch
ein paar leere WorthĂŒlsen miteinander.
FrĂŒher war kein Weg zu weit.
Heute stehen wir in der Warteschlange nebeneinander
und jeder von uns wĂŒrde lieber an eine andere Kasse gehen.
Unsere einst so innige NĂ€he besteht nur noch aus den beiden Einkaufswagen,
hinter denen sich jeder verschanzt.
Unsere Beziehung ist von einer VollzeitbeschÀftigung zu einem Ein-Euro-Job verkommen.
02.09.2005
Pascale Anhalt


FrĂŒhlingstrauma.
Dieser FrĂŒhling wird ohne Dich!
Kalte Leere.
Erloschenes Feuer.
GlockengelÀut.
Die Beerdigung meiner GefĂŒhle.
Das Ende meiner Sinne.
Erfrorene Erinnerungen.
Das Blut fließt aus meinen Adern.
Dieses warme, rote Leben will nicht mehr zu mir gehören,
nein, es will fort aus meinen erstarrenden und kalten Körper.
Du, meine Jugendliebe, gehst von mir
und hinterlĂ€ĂŸt eine ausgebrannte und zu Staub zerfallene innere kleine Welt,
die allmÀhlich Ruine wird.
Ruine und karge leere GemÀuer,
in denen der Winter ewig leben wird
und mich vor neuer Liebe schĂŒtzt.
Eine Welt, grau in grau ohne Licht und Sonnenschein.
Asche schwebt in der Luft
und bedeckt langsam die zerbrochen am Boden liegenden TrÀume und Erinnerungen.
Der Liebestod dringt ein in jede Mauer und jeden Stein.
Dein Bildnis scheint hell und alles ĂŒberstrahlend ĂŒber meiner schwarzen StaubwĂŒste
und schweift kometenhaft den pur pur roten Himmel entlang,
verglĂŒhend hinter dem Horizont.
FrĂŒhling (April 1998)
Pascale Anhalt

Automatenmensch.
Frage nicht Du törichter Bursch´.
Denke nicht, es vergeudet nur Zeit.
Stelle Deine WĂŒnsche und TrĂ€ume hinten an.
Höre nur darauf, was man Dir sagt.
Frage vorher, bevor Du etwas tust.
Habe kein Ziel, ich gebe es Dir.
Deine Pflicht ist Deine Pflicht und Deine Pflicht bin ich.
Lebe fĂŒr mich zum Wohle meines Geldes.
Hier und jetzt.
01.09.1997
Pascale Anhalt

An einem Herbstmorgen...
Der Sommer war heiß und innig.
Deine Stimme klang fröhlich
Dein LÀcheln öffnete mir jeden Morgen das Tor zur Sonne.
Wir schwebten leicht auf einer Feder Nacht fĂŒr Nacht zu den Sternen und ließen auf ihnen ein Feuerwerk purer Begierde entzĂŒnden.
Schenkten uns jeden Tag warme Blicke, Freude und ZĂ€rtlichkeiten.
Kein Weg war zu weit.
Die Zeit um uns stand still.
Wir fĂŒhlten uns frei.
Gestern kam der Morgen an dem sich das Tor zur Sonne nicht mehr öffnen wird.
Dein Blick lies mich erfrieren.
Zwischen uns liegt nun das Meer, tief und weit.
Unsere NĂ€he darin versunken.
Der Moment, Abschied zu nehmen, stand unaufhaltsam zwischen uns.
Ich lag neben Dir, hörte Deine harten Worte, die kalt und monoton auf mich einprasselten.
UnablÀssige HammerschlÀge gegen unser Monument, dass wir aufgebaut hatten.
Ich versuchte die umherfliegenden TrĂŒmmer aufzufangen, doch es waren zu viele, konnte Deinen Drang nach Zerstörung nicht stoppen.
War gelÀhmt.
HĂ€tte mich am Liebsten zu Dir in den Arm gelegt.
HĂ€tte Dich ganz doll festhalten wollen, doch Du warst Kilometer weit von mir entfernt.
Meine Worte haben Dich nicht mehr erreicht.
Dann Schweigen.
Stille.
Jeder von uns schaute in eine andere Richtung.
Alles war gesagt.
Alles was wir uns geben konnten, haben wir uns gegeben.
Es waren stets schöne Geschenke des Augenblicks, der puren Leidenschaft und innigster NÀhe.
Nun schenken wir uns den Abschied,
Den Schmerz und
Die TrÀnen.
Wir sind frei.
Pascale Anhalt

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