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Donnerstag, 30. November 2023

Eintrag 737

Ein bisschen Ich. 
Teil 36. 

-TĂŒren, durch die ich ging / 

Auf den Spuren meiner Vergangenheit-

Kapitel 2



Berlin
Konradenstr. / Kleestr.


Fast jeden Morgen kletterte ich ĂŒber diesen Zaun des Nebeneingangs meiner Grundschule. Der Haupteingang lag 300 Meter weiter um die Ecke. Die Grundschulzeit betrug zur damaligen Zeit 6 Jahre. Mit einer Realschulempfehlung besuchte ich nach der 6. Klasse ein Gymnasium in Nord-Neukölln. 
Im Rahmen einer Klassenfahrt verreiste ich am Ende der 5. Klasse fĂŒr 10 Tage nach Zwiesel (bei Passau). In der 3. Klasse wurde eine kurze "Klassenfahrt" durchgefĂŒhrt, die 3 Tage dauerte (Am Postfenn / nahe Wannsee).
Ich konnte hier einige Freundschaften knĂŒpften und erlebte eine ausgewogene Schulzeit, mit all ihren Höhen und Tiefen eines GrundschĂŒlers. Vom großen Lob des Klassenlehrers bis hin zu Konflikten, die zwischen SchĂŒlern entstanden sind. Gemessen an den Konflikten spĂ€terer Jahre, waren diese eher als harmlos zu betrachten.

Berlin
Sonnenallee


Der Aufgang zum Gymnasium. Trotz einer Realschulempfehlung wollte ich es unbedingt auf einem Gymnasium probieren. Meine Eltern wollten mir diesen Wunsch erfĂŒllen und meldeten mich dort an. Nur sehr knapp habe ich das Probehalbjahr in der 7. Klasse nicht bestanden und musste die Schule wechseln. 

Berlin
Kopfstr.


Nach dem Scheitern am Gymnasium besuchte ich diese Realschule, die mir vom Schulamt zugewiesen wurde. Als ich in die 9. Klasse (9a) kam, starb mein Vater nach langer und schwerer Alkoholkrankheit. 
Seit der 8. Klasse erlebten einige MitschĂŒler und ich schweres Mobbing, vorzugsweise in den Pausen oder nach den einzelnen Schulstunden. Es gab regelmĂ€ĂŸig Nackenschellen, Drohungen (nach der Schule wirst Du sehen), gelegentlich Einsperren in den offenen Schrank im Klassenzimmer (in den kurzen Pausen), gefesselt auf einem Stuhl durch die GĂ€nge schieben usw. Das fand mehrmals in Monat statt, mal erwischt es den einen SchĂŒler mehr, mal den anderen, je nach Lust der Peiniger. All dies fĂŒhre bei mir zu einem Vermeidungsverhalten. Ich kam erst nach der Pause, gemeinsam mit dem Fachlehrer ins Klassenzimmer, um nicht permanent Opfer in den Pausen zu werden. Ich ging als letzter in die große Pause und kam als erster ins SchulgebĂ€ude, um auch den Peinigern auf den Pausenhof zu entgehen. Ich vermied also die Anwesenheit im Klassenzimmer, so gut es mir möglich war. Die ein oder andere große Pause verbrachte ich auch allein auf der Schultoilette. 
Mein damaliger Klassenlehrer fand es auch toll mich an der Tafel bloßzustellen, in dem er mich mit Kreide in der Hand vorne warten lies, bis die ersten Kinder ĂŒber die Situation lachten (obwohl er wusste, dass ich die Aufgaben nicht konnte). Ich ging die letzten 3 Monate der 9. Klasse kaum noch zur Schule, weil ich absichtlich sitzen bleiben wollte, um der Klasse zu entkommen. Ich war zwar nicht so gut in der Schule, aber mit viel Anstrengung hĂ€tte ich die Versetzung vermutlich geschafft. Aber wie erwĂ€hnt, wollte ich in dieser Klasse einfach nicht mehr bleiben. Damals sah ich keinen anderen Ausweg, als einfach nicht mehr hinzugehen.
Ich wiederholte die 9. Klasse in der 9c und sackte im zweiten Halbjahr (notentechnisch) noch weiter ab als in der Klasse zuvor, obwohl die Klassengemeinschaft etwas besser war. Ich war ganz kurz davor, die Schule ohne einen Schulabschluss zu verlassen. Mein Erdkundelehrer, Herr B., "rette" mich, in dem er mir eine 2- gab anstatt einer 3+. Diese Note war fĂŒr den Ausgleich zweier FĂŒnfen wichtig. Eine 5 kassierte ich, unberechtigterweise, im Fach "Sport". Obwohl ich ein Attest fĂŒr eine "weiche Leiste" vorlegte und aufgrund dieser Diagnose fĂŒr das erste Halbjahr vom Schulsport befreit wurde, erhielt ich dennoch am Ende die Note 5. Nach erfolgtem Widerspruch beim Schulamt erhielt ich meinen Realschulabschluss.
In der 10. Klasse fuhren wir im Rahmen einer Klassenfahrt nach Aschaffenburg. Diese Klassenfahrt entpuppte sich als Ă€ußerst turbulent. Eine Brauereibesichtigung lief etwas aus dem Ruder, weil wir alle zu tief ins Glas schauten und unseren "Zustand" sehr lustig fanden. In der NĂ€he waren US-Soldaten stationiert. Irgendwie freundet sich ein paar Klassen-MĂ€dels mit einigen dieser Soldaten an, was mein Klassenlehrer gar nicht lustig fand. Eine von ihnen wurde von einem Soldaten schwanger (sie verschwand heimlich fĂŒr ein paar Minuten mit ihm im Wald / Kind hat sie nicht behalten). In unserer Freizeit hingen auch einige von uns Jungs mit den Soldaten rum, bekamen etwas Whisky zu trinken und liefen, stark angetrunken, in der Gegend herum. Unserer Klassenlehrer gab uns eine Standpauke und die Lage beruhigte sich bis zum Ende der Klassenfahrt wieder.

Berlin
Pasteur Str.


Nach meinen Realschulabschluss besuchte ich eine einjĂ€hrige "höhere Wirtschaftsschule" (OSZ Handel), die ich durchgĂ€ngig mit guten oder sehr guten Noten absolvierte. Die Berliner Mauer war bereits gefallen und die sogenannte "Nachwendezeit" war in vollem Gange. Ich fuhr als "West-Berliner" jeden Morgen in den östlichen Teil der Stadt und blĂŒhte in dieser Wirtschaftsschule voll auf. Meine PubertĂ€t war lĂ€ngst vorbei und ich war von der KreativitĂ€t der Nachwendezeit total begeistert. 
Ich freundete mich mit dem heutigen, bekannten Filmschauspieler A. Röhner an (er ist in vielen TV-Produktionen zu sehen), der mein Sitznachbar in dieser Schule war. Er war von meinen Gedichten begeistert. Wir inspirierten uns gegenseitig mit BĂŒchern und Texten. Nach der Schulzeit hatten wir noch bis Ende der 90Ă©r Jahre lockeren Kontakt, bevor er die Schauspiellaufbahn einschlug und wir uns aus den Augen verloren hatten.
Nach den katastrophalen Jahren in der Realschule, blĂŒhte ich hier richtig auf und hatte eine sehr schöne Schulzeit. Die guten Noten stĂ€rkten mein Selbstvertrauen.

Berlin
Danckelmannstr.


Ich absolvierte eine kaufmĂ€nnische Berufsausbildung. Im Rahmen dieser Berufsausbildung besuchte ich, im theoretischen Teil, das damalige OSZ Recht & Handel in Berlin-Charlottenburg. Ich war einer der letzten JahrgĂ€nge, in denen das Fach "Stenographie" gelehrt wurde. Auf dem Abschlusszeugnis schmĂŒckte die Note 2 meine guten Leistungen in diesem Fach. Auch meine anderen Noten lagen zwischen 1 und 3, also ĂŒber dem Durchschnitt. Nur in Informatik erhielt ich eine 4. Ich kam mit den alten DOS-Programmen irgendwie nicht so gut zurecht, die damals in diesem Fach noch gelehrt wurden. Windows kam zu dieser Zeit gerade erst auf, war aber in den Schulen noch nicht weit verbreitet. 

Berlin
Dudenstr.


Nach meiner sehr erfolgreichen Berufsausbildung reifte in mir der Entschluss, ein Wirtschaftsstudium anzustreben. Die Volkswirtschaft interessierte mich sehr. Der kĂŒrzeste Weg zu einer UniversitĂ€t war der Besuch einer Fachoberschule, damit ich mein Fachabitur ablegen konnte. Auch in diesem Schulzweig war eine Klassenfahrt möglich. Wir haben eine mehrtĂ€gige Klassenfahrt nach Prag unternommen.
In den 90Ă©r Jahren, mit seinen Geburtenstarken JahrgĂ€ngen, waren StudienplĂ€tze eher Mangelware und die Wartelisten an so mancher Uni war lang. Kurz vor der PrĂŒfung lief ich an einem Aushang vorbei, der mein Leben verĂ€ndern sollte. Es war ein Aushang der UniversitĂ€t Siegen, auf dem geschrieben stand, dass man ein vollwertiges UniversitĂ€tsdiplom in VWL auch mit einer Fachhochschulreife absolvieren kann. Ich notierte mir die Kontaktdaten und rief an der Uni in Siegen sowie im Studentenwerk an. Im Studiengang VWL gab es keine Wartezeit, auch WohnheimplĂ€tze standen zur VerfĂŒgung. Nach kurzer Überlegung fasste ich den Entschluss nach Siegen zu ziehen, um dort VWL zu studieren.

Siegen
Herrengarten


Nach der Aufnahme in einer WG (Studentenwohnheim), fuhr ich zum Studentenwerk und zur Zentrale der UniversitÀt, um die notwendigen FormalitÀten zu erledigen. Dem Studienbeginn der Volkswirtschaftslehre stand nun nichts mehr im Wege. SpÀter wechselte ich in den Studiengang der Betriebswirtschaftslehre.

Siegen
GlĂŒck-Auf-Str.


In dieser Studentenwohnheimanlage wohnte ich einige Jahre meines Lebens, bevor mir das WG-Leben, mit seinen stĂ€ndigen neuen Mitbewohnern, nicht mehr gefiel und ich in die Siegener Innenstadt zog. Aufgrund verschiedener UmstĂ€nde verzögerte sich mein Studium. Den Ablenkungen des klassischen Studentenlebens wollte ich nun entfliehen, worin ich die Möglichkeit sah, mein Studienende zu beschleunigen. 
WĂ€hrend dieser Zeit erlebte ich leider einen Menschen, der eigentlich ganz nett war, nur im Suff wurde er sehr jĂ€hzornig und teilweise aggressiv. Da er offenkundig ein Alkoholproblem hatte, erinnerte er mich an meinen Vater. Ich fĂŒhlte mich fĂŒr ihn verantwortlich (Co-Alkoholismus Angehöriger) und versuchte permanent seinen Streit zu schlichten, der in seinem Suff entstand. Dies gelang mir nur mĂŒhsam und kostete mich auch mindestens 2 Semester meiner Studienzeit, da sich meine Gedanken darum kreisten, fĂŒr sein scheiß Verhalten Entschuldigungen auszudenken. Ich war eine Art "Bote/Vermittler". Im Laufe der Zeit brachte mich dies selbst in eine unglaubwĂŒrdige Position gegenĂŒber den Wohnheimmitbewohnern, weil er wirklich derjenige war, der sich im Suff nicht benehmen konnte. Irgendwann war Schluss und ich wechselte die WG. Dort fand ich mehr Ruhe und konnte mich von ihm lösen. Einige Zeit spĂ€ter zog ich dann aus diesem Wohnheim aus.

Siegen
Sandstr.


Ich zog in eine Apartmentanlage in der Innenstadt und es gelang mir, etwas zĂŒgiger mit meinem Studium voranzukommen. Leider entstanden fĂŒr mich, aufgrund der Studiengangreform (Umstellung von Diplom auf Bachelor / Master), neue Probleme. Es wurden StudiengebĂŒhren eingefĂŒhrt, die als Student erst einmal finanziell zu stemmen waren. Weiterhin hat man den Inhalt des Diplomstudiengangs fast 1:1 in den Bachelor-Studiengang hineingequetscht. Dieser Bachelor-Abschluss war auf dem Arbeitsmarkt aber "weniger Wert". Massiv verzögernd war auch die Tatsache, dass einige Leistungen, die ich im Diplom-Studiengang erworben hatte (z.B. Statistik), nicht fĂŒr den Bachelor-Studiengang angerechnet wurden (trotz Widerspruchsverfahren und Intervention durch den Fachschaftsrat usw.). Und Statistik war am Ende dasjenige Fach, das mich am Ende meinen Studienabschluss kostete. Hierzu hatte ich damals einige BlogeintrĂ€ge verfasst.

Sonntag, 26. November 2023

Eintrag 736

 

Ein bisschen Ich. 
Teil 36. 

-TĂŒren, durch die ich ging / 

Auf den Spuren meiner Vergangenheit-

Kapitel 1



Vorwort:

 Im Teil 36 
dieser Kategorie reflektiere ich, skizzenartig, 
ausgewĂ€hlte Stationen meines Lebens 
und reprĂ€sentiere sie anhand von TĂŒren / EingĂ€ngen. 
TĂŒren, durch die ich jahrelang oder nur einmal ging. 
TĂŒren, die ich öffnete und deren Durschreiten mein Leben prĂ€gte. 
Es handelt sich nicht um eine vollstÀndige oder chronologische Aufzeichnung.
Von einigen Stationen meines Lebens werde ich in dieser Bildreihe nicht berichten.

Berlin
Neuköllner Str.


Hier, in diesem Wohnkomplex am Stadtrand von Berlin, wohnten wir die ersten Jahre meines Lebens. Meine Eltern zogen Anfang 1975 von Peine nach Berlin, weil mein Vater arbeitstechnisch versetzt wurde bzw. ein gutes Angebot erhielt. An diesem Aufgang, der damals noch etwas anders aussah, befindet sich das Treppenhaus zu unserer damaligen Wohnung, die in der 2. Etage liegt. In dieser Stadt habe ich bis 1998 gewohnt, bevor ich fĂŒr mein Studium nach Siegen zog.

Klein Pascale im Flur und Essecke.
Fotos  (vermutlich)
Weihnachten 1975/76


Klein Pascale im Schlafzimmer der Eltern.


Klein Pascale im Wohnzimmer
unter dem Weihnachtsbaum.


Klein Pascale
vor dem Fernseher.


Klein Pascale
Das erste Kinderzimmer.
Foto 1975/1976


1975/1976 
auf einem Weg in der Wohnanlage


Foto ca. 1977/1978


Kurz vor dem Umzug 
in die 2. Wohnung
Foto ca. 1979


Berlin
Flurweg


Diese KindertagesstĂ€tte besuchte ich von meinem 1. Lebensjahr, ĂŒber die Vorschule bis zum Hort (ca. bis zum 9. Lebensjahr). Hier habe ich meinen ersten Kinder-Freund Stefano M. und meine erste Kindergartenfreundin Michaela P. kennen gelernt. Ich vergesse nie den Geruch von Bohnerwachs in den GĂ€ngen und das KlettergerĂŒst auf dem Hof, das ich, nach langer Übung, bis ganz nach oben klettern konnte. Dieses GebĂ€ude, mit all seinen Menschen, hatte eine wegweisende PrĂ€gung fĂŒr mich. 
LaternenumzĂŒge, Bastelstunden, Kreisspiele, Turnstunden, gemeinsames Mittagessen, SpaziergĂ€nge & AusflĂŒge sowie erste Freundschaften usw. haben mich, als Kleinkind, extrem beeinflusst und die Grundlagen fĂŒr mein weiteres Leben gelegt.

Berlin
Dreherweg


Nach nur wenigen Jahren Wohndauer in der 1. Wohnung, erfolgte der Umzug in die 2. Wohnung. Diese lag in demselben Wohnkomplex, nur einen Aufgang weiter, quer ĂŒber den Hof. In dieser Wohnung lebte ich bis zum Beginn meines Studiums in Siegen (1998/1999). Das "Highlight" an dieser Wohnung war die sehr große Dachterrasse, auf der ich als Kind spielte und meine Eltern mit ihren Freunden viele Grillabende feierten.

So sah der Aufgang Ende der 70er Jahre aus.
Der blaue VW war unser😀


Pascale liegt erkÀltet
 im Kinderzimmer.
Bild Anfang der 80Ă©r Jahre.


Nochmal das Kinderzimmer
mit unserem Hund Tapsy.
Bild Anfang der 80Ă©r Jahre.


Weihnachten Anfang der 80er Jahre.


Tapsy am Fenster im Wohnzimmer


Die Dachterrasse 1
Anfang / Mitte der 80Ă©r Jahre.


Die Dachterrasse 2


Die Dachterrasse 3


Die Dachterrasse 4


Die Dachterrasse 5
Blick auf die Straße


Die Dachterrasse 6
Pascale auf der Liege


Die Dachterrasse 7
Pascale an der TĂŒr


Die Dachterrasse 8
Schneemann mit Papa


Peine
Hannov. Heerstr.


Diesen kurzen Aufgang rannte ich als Kind immer entlang, wenn ich meine Oma und meinen Opa (vĂ€terliche Seite) besuchte. Meinen Opa kannte ich leider kaum, da er bereits starb, als ich 3 Jahre alte war. Meine Oma, die bis Mitte der 90 Jahre lebte und weit ĂŒber 80 Jahre alt wurde, habe ich in sehr guter Erinnerung. Beide wurden auf dem Friedhof beerdigt, der auf der gegenĂŒberliegenden Straßenseite liegt. 
In der Wohnung meiner Oma durfte ich auf ihren Töpfen und Pfannen Schlagzeug spielen, bekam SĂŒĂŸigkeiten, hĂŒpfte auf ihrem großen Bett herum und durfte in ihrem Schrebergarten, unter ihrer Aufsicht, das Laub verbrennen. Bei ihr verbrachte ich sehr viele sorglose Stunden meines frĂŒhen Lebens.

Donnerstag, 23. November 2023

Eintrag 735

   Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-171-


Weitere Informationen in der Rubrik
"GrundsĂ€tzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen"  

Montag, 20. November 2023

Eintrag 734

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-170-


Weitere Informationen in der Rubrik
"GrundsĂ€tzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen"  

Freitag, 17. November 2023

Eintrag 733

 Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-169-


Weitere Informationen in der Rubrik
"GrundsĂ€tzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen"  

Dienstag, 14. November 2023

Eintrag 732

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-168-


Weitere Informationen in der Rubrik
"GrundsÀtzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen

Samstag, 11. November 2023

Eintrag 731

Es beginnt die Zeit der BratĂ€pfel und Waffeln. Es dauert nicht mehr allzu lang bis die ersten WeihnachtsmĂ€rkte eröffnen und GlĂŒhweinduft durch die Straßen zieht. 

Doch bevor Lichterketten die Fenster erhellen und BĂ€ume erstrahlen lassen, nebelt der November seine Tage ein. TrĂŒb und nasskalt schleicht er durch den Morgen und die Sonne, wenn sie mal scheint, muss mit ihren schwachen Strahlen die dicken Schwaden, welche Wiesen und Felder umwabern, mit großer Kraft durchbohren. Der November ist das letzte Bollwerk, das letzte Aufgebot des Herbstes vor dem eisernen Winter. Und dann plötzlich 1,2,3, sind die BĂ€ume kahl. Sie warten auf das weiße Winterkleid, welches sich sanft und schĂŒtzend ĂŒber die nackten Äste legt.

Wenn ich mich gedanklich ein Jahr zurĂŒckversetze, dann befinden wir uns in einem Zeitabschnitt kurz vor der Einlieferung meiner Mutter in ein Krankenhaus, das sie nicht mehr lebend verließ. 

Es war die Zeit des fast tĂ€glichen Telefonieren mit meiner Mutter. Mehrmals in der Woche rief ich sie an und wir sprachen ĂŒber alltĂ€gliche Dinge. Ich habe meine Mutter als meine Mutter geliebt und sehr gern mit ihr telefoniert. NatĂŒrlich verlĂ€uft ein GesprĂ€ch zwischen Mutter und Sohn inhaltlich anders als zwischen ihr und einer Freundin. Doch was ich mit meiner Mutter besprach oder auch nicht, hat niemanden etwas zu interessieren. Das Hauptanliegen der vielen Anrufe war, dass sie meine Stimme hören und an meinem Alltag teilhaben konnte. Dies ist mir gut gelungen. 

In wenigen Tagen beginnt wieder die Vor-Adventszeit. Ich möchte mit meinem 💓mindestens einmal in die Kirche gehen, um die Vorweihnachtszeit einzulĂ€uten. Ich bin gespannt, welche Freuden die Weihnachtszeit fĂŒr meine 2 Lieben (Marie und Leo) & mich bereit hĂ€lt.

Mittwoch, 8. November 2023

Eintrag 730

Demographie lĂŒgt nicht

Wer sehen möchte, wie die Bundesrepublik in 20 Jahren aussieht, der muss nur in die Klassenzimmer, KindertagesstÀtten und auf die SpielplÀtze schauen. Die Kinder sind die Zukunft eines Landes. Und Kinder werden, das ist kein Geheimnis, durch ihr (kulturelles) Umfeld geprÀgt und sozialisiert.
 
Wirft man also einen Blick in die Pausenhöfe, so muss man kein Prophet sein um zu erkennen, dass die Bundesrepublik in 20 Jahren völlig anders aussehen wird. Junge Menschen mit einer großen Erwartungshaltung und teils anderen MentalitĂ€t, die sich mit unserer offenen, gleichberechtigten (westlichen) Kultur nicht selten schwer tun, treffen auf die RealitĂ€t in der Bundesrepublik Deutschland. Gebratene Tauben fliegen nicht in den Mund. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. GefĂŒhlt haben viele eher eine NehmermentalitĂ€t, auch wenn das nicht pauschal gemeint ist. 

Ein weiterer Aspekt, der die VerĂ€nderung unserer Gesellschaft beschleunigt ist, dass die einheimische "Ursprungsgesellschaft", also der "Ur-Deutsche", sich lieber selbst verwirklicht, anstatt ein Kind in die Welt zu setzen, um es ĂŒberspitzt zu formulieren. Demographie lĂŒgt nicht. Wir leben in einer massiv alternden Gesellschaft. Dieser Trend ist offenbar nur durch Zuwanderung aufzuhalten. Denn wenn ein Politiker offen sagen wĂŒrde: "Setzt mehr Kinder in die Welt!", dann wĂŒrde er im besten Falle als rechts-konservativ verunglimpft werden. Die Forderung: "Kinderkriegen!", klingt in den Ohren vieler linker Politiker nach Kirche oder Nazis. Genau aus diesem Grund wird dieses Thema lieber verschwiegen, obwohl der Gedanke fehlender Kinder offenkundig ist.

Der Trend geht dahin, die klassische Familie (Mutter-Vater-Kind) nicht mehr als das "Normalbild" der Gesellschaft anzuerkennen. Alles ist nur noch Regenbogen. Alleinerziehend zu sein ist in 2023 offenbar total hipp. Alles MĂ€nnliche soll auch aus der Sprache getilgt werden, so die politische Agenda vieler Parteien. Und jeder, der diesen Zustand auch nur mal benennt, ist ein Faschist. Komisch ist nur, dass die zugewanderten Menschen sehr gern Kinder bekommen, und selten nur ein oder zwei. Das ist ja auch in Ordnung. Soll jeder soviel oder wenige Kinder in die Welt setzen, wie er mag. Wir leben in einem freien Land mit freier Entscheidung fĂŒr jeden und das ist auch gut so.

Nur eines ist dann auch klar: Niemand, wirklich niemand braucht sich in 20 Jahren ĂŒber die Folgen der sich dann massiv verĂ€nderten Gesellschaft zu beschweren. 

Diese VerĂ€nderung 
findet jetzt statt, 
heute, 
in diesen Minuten

Wie die Gesellschaft in 20 Jahren aussieht, mit all ihren dann bereits vollzogenen kulturellen Anpassungen, traut sich heute kein Politiker zu sagen. Das wĂ€re "Panikmache" oder "Populismus". Hat die "einheimische, alternde Bevölkerung" aber nicht das Recht zu erfahren, welche Konsequenzen sie aus dieser aktuellen demographischen Entwicklung erleben wird? Eine von vielen Konsequenzen wird sein, dass sie (die einheimische Bevölkerung) mancherorts in der Minderheit sein wird, wie es heute schon in vielen Stadteilen bereits der Fall ist. Aber diese Tatsache einfach mal auszusprechen, ist in diesem Lande nicht erwĂŒnscht. 

Nein, wer die vielfĂ€ltigen Folgen der demographischen Entwicklung sachlich diskutieren will, ist aus Sicht vieler Linker ein Nazi, weil man doch bitte, widerspruchslos, das Ende der "Bio-Deutschen"-Gesellschaft hinnehmen muss. Viele Linke (im allgemeinen Sinne) haben ein Hass auf Deutschland, also eine Art Selbsthass. Dieser liegt begrĂŒndet in den Verbrechen (teils ihrer Vorfahren) der Nazi-Zeit. Diese Zeit lebe, so die sektenhafte Denkweise der Ideologen, in vielen "Deutschen" heute noch weiter und muss endlich ein Ende haben. Dieses Ende soll durch eine multikulturelle Gesellschaft vollzogen werden. Solche GedankengĂ€nge sagt einem kein Linker ins Gesicht, sie ist aber im Wesen vieler dieser Ideologen fest verankert. Diese Erkenntnis habe ich durch persönliche Erlebnisse erworben.

Alles schön und gut. Soll jeder machen, wie er will. 

Aber: Es ist fĂŒr unsere Demokratie existenziell gefĂ€hrlich, durch Tabuisierung (von eben diesen Linken) des Redebedarfs (vieler Menschen), dieses Diskussionsfeld der politisch rechten HĂ€lfte zu ĂŒberlassen. Überspitzt formuliert liegt der Gedanke nahe, dass linke Parteien (in allgemeinen) am Erstarken der Rechten mitverantwortlich sind, weil nur diese, und das ist leider das GefĂ€hrliche, offenkundige MissstĂ€nde in gewissen Themenfeldern thematisieren. Andere LĂ€nder, wie z.B. DĂ€nemark, wo Sozialdemokraten regieren, zeigen, dass es auch anders geht, wenn man nur wollte.

Ein Blick in die Klassenzimmer lĂŒgt nicht. Soll sich in 20 Jahren keiner beschweren, er hĂ€tte nichts gewusst. Wer Kritik unterdrĂŒckt, Ă€ndert nichts an den Tatsachen. Dies ist meine Feststellung als ein konservativ denkender Mensch, der seine politische Orientierung zwischen SPD und CDU sieht (konservativer Sozialdemokrat). 

Sonntag, 5. November 2023

Eintrag 729

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-167-


Jeder Moment
ist 
in seinem Erleben ein in sich
abgeschlossener Punkt,
der eine zeitliche Gerade
in zwei Teile, 
Vergangenheit und Zukunft,
unterbricht.

TatsĂ€chlich 
sind sĂ€mtliche PunkthĂŒllen 
an den RÀndern geöffnet,
es existiert kein Beginn und kein Ende.
Tropfen, 
die unentwegt ineinander ĂŒbergehen
und fließen.

Momente 
treiben ziellos
im endlosen Fluss
zwischen AnfÀnge und Abschiede
umher.


© Pascale Anhalt
     Siegen, September 2023   

Weitere Informationen in der Rubrik
"GrundsĂ€tzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen" 

Donnerstag, 2. November 2023

Eintrag 728

Nun ist der Herbst schon fortgeschritten. Die Ernte der Bauern ist lĂ€ngst eingefahren und die warmen Tage sind fĂŒr dieses Jahr vorbei. 

Es ist jetzt schon fast ein Jahr her als meine Mutter in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und kurze Zeit spĂ€ter verstarb. Ihren Tod kann ich bis heute nicht begreifen, auch wenn er absehbar war. Da ich meine Mutter seit 30 Jahren immer nur alle 2 Jahre mal sah, fĂŒhlt es sich immer noch so an, als lebte sie in Spanien und wir hĂ€tten uns lĂ€ngere Zeit nicht gesehen. Dabei ist sie lĂ€ngst ein Teil des Meeres geworden. Von Sommer 2022 bis Sommer 2023 erlebte ich, bezogen auf die familiĂ€re Situation mit meiner Mutter, viele surreale und bizarre Situationen, die ich bis heute noch nicht verarbeitet habe. Die GesamtumstĂ€nde sind, bis zum heutigen Tag, fĂŒr mich unfassbar und unbegreiflich. 

Der November ist das letzte Bollwerk des Herbstes vor dem nahenden Winter. Bis zum Beginn der Adventszeit, die von Lebkuchen und Kerzen geprĂ€gt ist, dauert es auch nicht mehr lang. An manchen Abenden habe ich auch schon die Heizung angestellt, damit die Wohnung nicht auskĂŒhlt. Den Balkon, der von mir in diesem Jahr nur wenig genutzt wurde, hab ich auch schon winterfest gemacht.