Warum Debitorenmanagement nicht = Debitorenmanagement ist.
Als "Sachbearbeiter Buchhaltung" mit Schwerpunkt Debitoren/Kreditoren, habe ich nun 5 Betriebe erlebt (inkl. Zeitarbeitseinsätze). Eine meiner Erfahrungen ist, dass die Debitorenbuchhaltung als Tätigkeitsfeld sehr bereit gefächert ist:
- Du bist für die Finanzbuchhaltung nach HGB im Bereich der Debitorenbuchhaltung verantwortlich.
- Du verwaltest die tägliche Bearbeitung unserer Bankauszüge.
- Du überwachst die Verbuchung der Zahlungseingänge mit unterschiedlichen Zahlmethoden.
- Du unterstützt im Mahnwesen und arbeitest mit Inkasso-Unternehmen zusammen.
- Du bist für das Führen der Offenen-Posten-Listen sowie die Klärung der Differenzen verantwortlich.
- Du betreust die Kontenabstimmung im Rahmen der Monatsabschlüsse.
- Du wirkst bei der Erstellung der Monats- und Jahresabschlüsse mit.
- Du erhebst Daten, wertest diese aus und erstellst Reports.
- Du unterstützt die Finanzbuchhaltung (insbesondere Rechnungsprüfung und Retourenbuchung).
- Du bist für die Kundenverwaltung und das Auftragsmanagement (Zuordnung von Kundenzahlungen) verantwortlich.
- Du bearbeitest Erstattungen und übernimmst die Verantwortung für buchhalterisch ordentliche Kundenkonten.
- Du unterstützt unsere Marktplätze und arbeitest eng mit dem Kundenservice zur Klärung von Kundenanfragen zusammen.
- Du übernimmst administrative Aufgaben.
- Du wirkst bei der vorbereitenden Erstellung der Monats- und Jahresabschlüsse mit.
- (...)
Und auch hier gibt es noch Ausdifferenzierungen, was die einzelnen Teilbereiche Betrifft. Je nach Organisation und Größe einer Buchhaltungsabteilung verteilen sich die Aufgaben auf die einzelnen Mitarbeiter.
Meine Lieblingsbereiche sind:
Forderungsmanagement, Auftragsstornierungen, Erstattungen, Rechnungsprüfung, Umbuchungen, Gutschriftenprüfung und die Klärung der offenen Posten.
Meine eher nicht so geliebten Teilgebiete: Monats- und Jahresabschlüsse sowie die Kontenabstimmung.
Ich mag die Arbeit mit dem Kunden und anderen Abteilungen, habe keine Scheu vor der "Mahn-Telefonie". Natürlich ist eines der wichtigsten Ziele, dass am Ende eines Bestellprozesses die Kundenkonten im System ausgeglichen sind. Mir fällt es auch nicht schwer zu sehen, welche Position fehlt, damit ein Debitor "glatt" ist. Ich mag weniger die Kontenabstimmungen (Verrechnungskonten etc.) und die Erstellung von Quartalsabschlüssen, weil ich ungern im "Großen und Ganzen" herumdoktere.
Jeder Marktplatz (z.B. Amazon) und jede Zahlart hat Besonderheiten, auf die es zu achten gilt, wenn man die Konten analysieren möchte. Zeitaufwendige Imports und Exports sind notwendig, um die relevanten Daten bearbeiten zu können. Viele Buchhaltungsprogramme können keine vollständigen "Reports" erstellen (Auswertungen), weil nicht alle Daten relevant sind oder welche fehlen.
Meine Stärke ist die Bearbeitung von "einfachen" Teilprozessen. Hierbei arbeite ich schnell und sauber. Zwar hatte ich während meines Studiums diverse Kurse der Buchhaltung (inkl. Gewinn-/Verlust-Rechnung, Bilanzierung, Kosten- und Leistungsrechnung, Deckungsbeitragsrechnung, Internationale Rechnungslegung, Cash Flow, Kostenträger- und Kostenstellenrechnung u.v.m.) erfolgreich absolviert, aber ich bin dennoch kein gelernter Buchhalter. Aus diesem Grund bin ich "Sachbearbeiter in der Buchhaltung", welcher in der sogenannten vorbereitenden Buchhaltung unterstützt.
Auch die Gehaltsspanne ist bei Debitorenbuchhaltern enorm (von ca. 1800 Euro - bis ca. 3500 Euro) Brutto im Monat. Naturgemäß wird bei Dienstleistern als Arbeitgeber eher weniger Gehalt bezahlt. Aber heutzutage sind bereits im "Kundendienst" schon Gehälter um die 2100 Euro/Monat (Brutto) keine Seltenheit mehr. Aus diesem Grund kann man, je nach Wohnort bzw. Bundesland, locker ab 2600 Euro/Monat (Brutto) in die Gehaltsverhandlungen gehen, wenn man mehrjährige Erfahrung in diesem Berufsfeld vorweisen kann. Die Obergrenze über 3000 Euro/Monat kann nur derjenige einfordern, der ein kleiner Spezialist ist.
Die genannten Gehälter mögen "hoch" oder "niedrig" klingen, je nach Branchen-Blick.