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Freitag, 29. Mai 2020

Eintrag 320

Ein bisschen Ich.

Teil 27. Entweder-Oder-Menschen.

In meinem Leben habe ich viele Menschen kennengelernt, für die es nur ein "Entweder-Oder" bzw. "Schwarz-Schweiß" gibt. Diese Charaktere fallen mir stets durch eine starke Dominanz oder ein extrem konsequentes Verhalten auf. 

Es geht nicht darum eine Meinung zu haben und diese auch deutlich und hörbar zu vertreten. Eine eigene Meinung zu haben und diese auch im gesunden Maße durchsetzen zu wollen, finde ich wichtig. Mir geht es um Menschen, die sich gar nicht selbst reflektieren wollen und eigene Fehler nicht zugeben können. Es geht ihnen wenig darum ein Problem zu lösen, sondern eher einen Schuldigen dafür zu finden. Meine Erfahrung ist, dass diese Charaktere dazu neigen "nachtragend" zu sein und ewig auf alten Probleme herumreiten. 

Natürlich gibt es Sachverhalte im Leben, die eindeutig sind. Es gibt aber auch komplexere Themen, bei denen die Lösung nicht 0 oder 1 sein kann. Zwischen den Farben "schwarz" und "weiß" gibt es auch bunte und graue Farbtöne, die ein schönes Bild malen können. Vor vielen Jahren hatte ich zu gewissen Dingen auch eine radikal eindeutige Haltung. Da ich jedoch neue Erkenntnisse gewonnen habe, weil ich täglich neuen Erfahrungen und Einflüssen ausgesetzt bin, gab es die ein oder andere Meinungshaltung, die ich für mich revidieren musste. Ich bin nicht mehr der Pascale von vor 5 Jahren. Ich musste lernen, dass "alles in einem ständigen Fluss ist" und sich früher oder später verändern kann. Neue Informationen führen zu einer Neubewertung einer Meinung, so sollte man annehmen. 

 "Entweder Freund oder Feind"-Menschen können mit mir dauerhaft nicht gut umgehen, weil ihnen meine diplomatische Art zu ungreifbar ist. Mein permanentes Streben nach einem "harmonischen" zwischenmenschlichen Zustand, der mal gut und mal weniger gut gelingt, wirkt wie Seife in ihren Händen. Ich bin für diese Charaktere nicht greifbar, weil ich ab einem gewissen Punkt ein Konflikt beenden möchte, weil dieser für mich oft banal ist und verschwendete Lebenszeit darstellt.

Mittwoch, 27. Mai 2020

Eintrag 319

"Siegen" ist das, was Du daraus machst

Ich kann Menschen nicht verstehen, die in eine Stadt ziehen, in der sie sich gar nicht wohlfühlen oder die sie sogar abgrundtief verabscheuen. Ein Gesprächsfetzen, welches ich gestern im Bus mithören musste, erinnerte mich an meine frühen Studientage.

Ich habe den größten Teil meines Lebens in Berlin verbracht und für mich ist die Stadt "Siegen" nicht gerade eine Weltmetropole. Aus meiner Sicht, durch meine "Berliner Brille", ist Siegen nett und beschaulich. Ich habe mich mit dieser Stadt arrangiert und lebe hier, damit ich meinen Sohn, der in der Nähe wohnt, öfter sehen kann. Nicht mehr und auch nicht weniger. 

In meinen Träumen käme ich nicht auf die Idee, Siegen mit Berlin oder anderen großen Städten zu vergleichen, weil es keinen Sinn macht. Daher verstehe ich Menschen nicht, die in einer Stadt leben, die sie verachten. Schon zu meinen Studentenzeiten gab es kaum eine Party, auf der ich nicht in mindestens einem Gespräch etwas Negatives über Siegen hörte. Viele dieser Menschen zogen nur deswegen in diese Stadt, weil sie studientechnisch hier studieren "mussten". Sie bewegten sich teilweise wie in einer Blase durch Siegen, weil sie sich als Fremdkörper fühlten. Das wird heute vermutlich nicht anders sein als vor 20 Jahren.

Die ersten Wochen nach meinem Umzug 1998 waren für mich zwar auch ein kleiner "Kulturschock". Ich habe jedoch schnell gelernt, das es besser ist sich mit einer Stadt zu arrangieren, in der man auch die nächsten Jahre leben möchte. Und so kam es, dass ich dieses negative Gequatsche von meinen Mit-Studierenden nicht mehr hören wollte. Es ist so, als käme jemand zu einem Gast ins Wohnzimmer und spottet über das Sofa, auf dem er sitzt. 

Alles fängt im Kopf bei einem selbst an. Die Stadt wird sich wegen mir nicht umgestalten, also muss ich das Beste daraus machen. Ich habe gelernt meine Einstellung gegenüber Siegen positiv zu verändern. Nun freue ich mich, wenn ich am "Oberen Schloss" spazieren gehe oder im Umland am Olper Biggesee in einem Restaurant eine Tasse Kaffee trinke und den Blick auf´s Wasser genieße.

Oft habe ich mich gefragt, warum diese Leute nicht einfach ihre Koffer packen und wieder gehen? Niemand zwingt sie in einer Stadt zu leben, die sie verachten. Auch wenn viele hier studien- oder arbeitsplatztechnisch "gestrandet" sind, so ist es kein Grund ihre negative Grundeinstellung gegenüber Siegen in die Welt zu posaunen. 

Montag, 25. Mai 2020

Eintrag 318

Früher diskutierte ich um fast jeden Preis um des Diskutierens Willen. Für mich war es wichtig den Menschen meine Auffassung zu bestimmten Themen "entgegenzupredigen". All das ist für mich nicht mehr wichtig. Zwar diskutiere ich immer noch gern, aber ab einem gewissen Zeitpunkt in einer Debatte "lasse ich los" und höre auf zu debattieren.

Für mich ist die Sache dann erledigt und ich kann wieder ganz normal weiter reden. Manche Mensche verstehen mein Verhalten nicht und deuten dies als eine Art Provokation. Aber das ist so gar nicht gemeint. Ich suche einfach "den Frieden" und möchte den zwischenmenschlichen "Knoten", der dabei oft entstanden ist, durch eine Ablenkung entflechten.

Sonntag, 24. Mai 2020

Eintrag 317

95. Papazeit

(22.05.2020-24.05.2020)

Leonard liebt den "Mixer", den ich von seiner Mutter für ein paar Euro abgekauft hatte. Er denkt sich alles Mögliche aus, um ihn benutzten zu können. 

Zuerst war es das selbstgemachte Eis (gefrorene Erdbeeren, Sahne und Puderzucker), was er zubereiten wollte, heute sollte es ein Bananen-Shake sein. Er trinkt sehr gern Bananensaft, daher wurde er am Mixer selbst zubereitet. Ich bin gespannt, was er sich noch alles für Shakes oder Mahlzeiten ausdenken wird, die gemixt werden müssen.😃

Samstag, 23. Mai 2020

Eintrag 316

Im Laufe meines Lebens sind mir Menschen begegnet, die stets eine Schuld bei anderen Menschen suchen und nicht auch bei sich selbst. Sie haben meistens eine sehr selektive Wahrnehmung und ein einfaches "Schwarz-Weiß"-Weltbild. Es spielt keine eine Rolle, wie nett ich mich ihnen gegenüber verhalte, stets wird "das Haar in der Suppe" gesucht und herbeigeredet, auch wenn es gar kein Haar gibt. Diesen Menschen kann man kaum etwas Recht machen und das ist anstrengend. 

Freitag, 22. Mai 2020

Eintrag 315

Seit ein paar Jahren hat sich bei mir die Schwerpunktsetzung von Themen im Leben verschoben bzw. die Priorisierung hat sich geändert. Ich habe gelernt mich zunehmend an den kleinen "Dingen" im Leben zu erfreuen und den Moment zu genießen. Manchmal ist es die Blume am Wegesrand oder das Eichhörnchen auf dem Baum, worüber ich mich erfreue.

Das Leben ist zu kurz um es sich durch unnötige Zankereien über meist belanglose Dinge zu erschweren. Aus diesem Grund finde ich es wichtig einfach mal "einen Punkt zu setzen" und Meinungen anderer Menschen stehen zu lassen, wenn ich merke, dass etwas in die nicht gewünschte Richtung verläuft. Ich bin viel zu sehr ein "Diplomat" geworden, als das ich mich wegen Kleinigkeiten ewig herumstreiten möchte.

Donnerstag, 21. Mai 2020

Eintrag 314

94. Papazeit

(20.05.2020-21.05.2020)

Leonard wollte am Vatertag unbedingt bei seinem Papi sein, also war es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass mein Sohn an diesem Tag bei mir ist. Warum soll ich mich allein in einen Biergarten setzen und mich betrinken? 

Mein Sohn hat mir eine große Tafel Schokolade geschenkt. Wir haben zusammen seine große Murmelbahn aufgebaut, Eis selbst gemacht und einen langen Spaziergang bei herrlichem Sonnenschein unternommen. Da ich morgen wieder arbeiten muss, war er bis 17.00 bei mir. 

Dienstag, 19. Mai 2020

Eintrag 313

Mein 2-stündiger Weg mit der Regional-Bahn zur Arbeit führt entlang dem Rothaar-Gebirge. Ich fahre durch mehrere Landreise wie z.B. dem Sauerland und dem Märkischen Kreis bis ins Ruhrgebiet. 

Bei meinem vorherigen Arbeitseinsatz fuhr ich eine andere Strecke, die mich ins Rheinland führte. Während so einer langen Zugfahrt durch weite Teile Westfalens sieht man interessante Landschaften und kleine Dörfer. Vielleicht unternehme ich irgendwann mal einen Tagesausflug in die ein oder andere kleine Stadt, die ich jetzt nur am Vorbeifahren sehe.

Sonntag, 17. Mai 2020

Eintrag 312

In diesem Jahr ist mein Zeitgefühl fast vollständig verloren gegangen. Im März passierten Dinge, die vorher undenkbar waren (Grenzschließungen, Schulschließungen, Lockdown des öffentlichen Lebens). 

Ich habe mich kurzzeitig an die verwaisten Straßen und Plätze gewöhnt. Seit 2 Wochen werden die Corona-Maßnahmen (unter Auflagen) schrittweise wieder gelockert, sodass auch die Straßen wieder voller wurden. Die ersten Tage nach diesen Lockerungen empfand ich als sehr verstörend, weil ich mich an den Anblick leerer Städte gewöhnt hatte. Ob die Aufhebung der Maßnahmen zu früh war oder nicht, wird man spätestens im Winter sehen. Erst dann sehen wir, ob die gefürchtete "2. Welle" über uns "hereinschwappt" oder nicht. 

Die Infektionslage ist seit wenigen Tagen "stabil". Stabil bedeutet, dass die Anzahl der Neuinfektionen unter 1000 Fälle pro Tag beträgt. Hier und dort gibt es Meldungen von Infektionsherden in der Fleisch- oder Paketindustrie. Das Problem für das Gesamtgeschehen sind die unbemerkten Infektionsketten (Dunkelziffer), die mit dazu beitragen könnten, dass sich das Virus zwar in kleinen Schritten, aber gleichmäßig, im Land verteilt. Prof. Dr. Drosten hat dies gut beschrieben und die Art der Verteilung mit der "Spanischen Grippe" vergleichen.


Obwohl die Corona-Maßnahmen schrittweise aufgehoben werden, gibt es Proteste und Demonstrationen von verschiedenen Gruppen gegen diese Maßnahmen im Land. Ich finde dies sehr absurd. Viele dieser Protestler berufen sich auf unbewiesene Aussagen einiger Mediziner. In verschiedensten Vorwürfen werden oft Äpfel mit Birnen verglichen und die Behauptungen, die aufgestellt werden, sind teilweise wissenschaftlich wenig fundiert. Professor Dr. Drosten schreibt hierzu "Es sind zum Teil Ärzte und Professoren dabei, die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen, die nie an diesen Themen gearbeitet haben. Denen man aber aufgrund ihrer akademischen Qualifikation glaubt. Und es sind natürlich auch richtige Verschwörungstheoretiker dabei." 


Obwohl ich den Wunsch der Bürger nach "Normalität" vollkommen nachempfinden kann, sollte "Vorsicht" im Vordergrund stehen und nicht "Übermut". Spätestens zum Jahresende werden wir sehen, ob die Menschen vorsichtig waren und das Virus eingedämmt wurde oder ob die Menschen durch ihren Übermut die 2. Welle herbeigeführt haben.

Eintrag 311

93. Papazeit

(15.05.2020-17.05.2020)

Nächste Woche geht Leonard, nach längerer "Corona-Pause", wieder in die Schule. Wenn ich richtig informiert bin, dann wird seine Klasse in kleine "Gruppen" eingeteilt und jede dieser Gruppen hat an einem anderen Tag Unterricht. Es wird sicher für alle Beteiligten nicht leicht werden, das Schuljahr halbwegs unterrichtsorientiert zu Ende zu bringen. Leonard weiß natürlich auf einer kindgerechten Art und Weise, dass es ein Virus gibt und man Abstand halten und eine Maske tragen muss. Die genauen Hintergründe wird er jedoch erst in ein paar Jahren besser verstehen.

Während der "Corona-Schulfreien-Zeit" haben wir mit Leonard die von der Lehrerin verteilten Arbeitsblätter bearbeitet und auch darüber hinaus viel gelesen und gerechnet. Eigentlich sollte Leonard halbwegs im gewünschten Lernstand sein. 

Inzwischen ist das Wetter deutlich frühlingshafter geworden und bei Sonnenschein machen auch kleine Spaziergange großen Spaß. 

Samstag, 16. Mai 2020

Eintrag 310

Die Einarbeitung in die neue Kreditoren- und Debitorenstelle endete am Freitag. Wie berichtet, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, ob ich dieser neuen Aufgabe gewachsen bin. 

Es handelt sich überwiegend um eine "klassische" Kreditorenstelle, also ein Fachgebiet, in dem ich gut aufgestellt bin. Darüber hinaus gibt es jedoch vereinzelt neue Tätigkeitsfelder, in denen ich mich einlesen muss. Diese Tätigkeitsfelder sind für den Jahresabschluss sehr wichtig. In jeder Buchhaltungsabteilung sind die Aufgabengebiete personell anders verteilt, sodass bei jedem Arbeitseinsatz Neuerungen nicht ausbleiben. Wie groß die Zufriedenheit meines Chefs sein wird, bleibt abzuwarten. Ich bin grundsätzlich zuversichtlich.

Mittwoch, 13. Mai 2020

Eintrag 309

Aus terminlichen Gründen endet die Einarbeitung (Erklärung des vorherigen Kollegen) an diesem Freitag. Wenn ich die tatsächlichen Tage zusammenzähle, dann waren es 8 Arbeitstage, an denen ich eingearbeitet wurde.

Ich behaupte, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt 70% der Aufgaben problemlos bewältigen könnte. Bei den restlichen 30%, die nicht unerheblich sind, muss ich mich durchwursteln und einlesen. Natürlich kann ich auch noch andere Kollegen fragen, aber diese sind nicht ganz so tief in der Thematik verankert, wie der Mitarbeiter, der am Freitag aufhört. 

Sonntag, 10. Mai 2020

Eintrag 308

Gestern ist meine Mutter 80 Jahre alt geworden. Vor ein paar Monaten hatte ich kurz die Überlegung, sie zu ihrem Geburtstag in Spanien zu besuchen, doch die aktuellen Pandemie-Ereignisse haben diesem Gedanken ein Strich durch die Rechnung gemacht. Daher blieb mir nur ein Video-Anruf über Whatsapp, um ihr halbwegs "persönlich" zu gratulieren.

Die ersten 5 von 9 Tagen meiner Einarbeitungszeit sind vorbei. Am Ende einer Arbeitswoche bin ich meistens ausgelaugt und müde. So eine 40-Stunden-Woche ist nicht mehr so "easy" weckzustecken, wie noch vor ein paar Jahren. Es dauert etwas länger  bis meine "Batterien" wieder aufgeladen sind. Es kommt hinzu, dass ich in meinem neuen Arbeitsumfeld mit Informationen "zugeschüttet" werde, die mein Gehirn zusätzlich verarbeiten muss, was wiederum an meinem Energie-Vorrat zehrt. Erfahrungsgemäß bessert sich dieser Zustand nach ein paar Wochen, wenn mir viele Arbeitsschritte in Fleisch und Blut übergegangen sind. 

Mittwoch, 6. Mai 2020

Eintrag 307

Weitere Lockerungen 
der Corona-Maßnahmen

Da sich seit einigen Tagen die Anzahl der Neuinfektionen auf circa 1000 Fälle pro Tag "stabilisiert" hat, preschten diverse Landesregierungen mit ihren Forderungen nach weiteren Lockerungen in der Öffentlichkeit vor, obwohl diese eigentlich erst heute gemeinsam mit der Kanzlerin abgestimmt werden sollten. Wie sehr dieser "Schaulauf" der Landesregierungen dem Ansehen der Politik schaden könnte, ist hier gut kommentiert:

https://www.tagesschau.de/kommentar/lockerungen-merkel-101.html

Hier ist eine Übersicht über die neuen und sehr weitreichenden Lockerungsmaßnahmen, die von jedem Bundesland vermutlich einzeln ausgelegt werden könnten:

https://www.tagesschau.de/inland/corona-lockerungen-hintergrund-103.html

Wer meinen Blog während der letzten Monate aufmerksam gelesen hat, wird meine Grundhaltung zu diesem Thema herausgelesen haben. Meine Meinung ist, dass diese (aus meiner Sicht) "überschnellen" Lockerungen in Teilen der Bevölkerung einen falschen Eindruck erwecken könnten (War doch alles gar nicht so schlimm // Wir sind jetzt über dem Berg etc.). Menschen neigen in gewissen Situationen zur Disziplinlosigkeit oder Sorglosigkeit. Genau diese "Schwäche" im menschlichen Verhalten kann sich das Virus zur weiteren Verbreitung zu Nutze machen. 

Inzwischen meldet Großbritannien über 30.000 Tote und die USA 70.000 Tote. https://coronavirus.jhu.edu/map.html Das sind kriegerische Opfer-Zahlen und wir befinden uns noch am Anfang der Pandemie. Diese Menschen könnten noch Leben, wenn die Gefährlichkeit des Virsus frühzeitg ernst genommen worden wäre. Und wer glaub, Corona sei "patriotisch" und würde Deutschland verschonen, der wird aus meiner Sicht irren. Leider kann man nicht berechnen, wieviele Menschenleben durch die Corona-Maßnahmen gerettet wurden, aber dürften nicht wenige sein. Deutschland meldet inzwischen auch über 7000 Tote und wer weiß, was noch auf uns zu kommt.

Hier zwei weiterführende Links, die darauf hindeuten, dass eine zweite und heftigere Infektionswelle noch in diesem Jahr im Anmarsch sein könnte.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-zweite-welle-wendtner-100.html

Prof. Dr. Kekule bringt die Lockerungen auf den Punkt: "Durch die Lockerungen setzt die Politik de facto Menschen einem erhöhten Infektionsrisiko aus, ohne dies offen zu kommunizieren". Er ist sich auch unsicher, ob die Schutzmaßnahmen für Risikogruppen ausreichen, um diese Lockerungen zu rechtfertigen.

https://www.n-tv.de/panorama/Kekule-nennt-Lockerungsplaene-hochriskant-article21761750.html

Dienstag, 5. Mai 2020

Eintrag 306

Die Probearbeit ist bereits nach 2 Tagen, thematisch betrachtet, in vollem Gange. Nach meiner bisherigen Einschätzung könnte ich 80% der Themen mit meinem bisherigen "Kreditoren-Wissen" gut abdecken. Circa 20% der Themen sind neu für mich. Mein Nachholbedarf liegt insbesondere im steuerlichen Bereich. Hier werde ich mich während der nächsten Wochen tiefer einarbeiten müssen, damit ich die sämtliche Aufgaben auch zukünftig sorglos bewältigen kann.

Sonntag, 3. Mai 2020

Eintrag 305

Morgen beginnt mein (insgesamt) 7. Arbeitseinsatz, den ich für meinen aktuellen Arbeitgeber leiste. Nach einer einjährigen "Unterbrechung" wegen eines Arbeitgeberwechsels, kehrte ich im Herbst 2018 zu ihm zurück und bin sehr zufrieden. Neuer Einsatz, neues Umfeld, neues Glück. 

Der Fahrtweg von Siegen ins Ruhrgebiet ist zwar etwas länger als ins Rheinland, aber aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation in diesem Lande bin ich froh, überhaupt einen neuen Einsatz ergattern zu können. Die Alternative wäre "Kurzarbeit" gewesen. Leider ist es nicht so leicht einen Arbeitseinsatz im Bereich "Buchhaltung" in Siegen oder Umgebung zu finden. 

Eintrag 304

92. Papazeit

(30.04.2020-03.05.2020)

Diese Zeit war wettertechnisch sehr verregnet. Eine Eis-Kugel an einer Eis-Bude hätte bei dem Herbstwetter nicht so geschmeckt wie bei Sonnenschein, daher waren wir überwiegend zuhause. 

Dank einer guten Idee von Leonard, habe ich die Zutaten für ein selbstgemachtes Erdbeer-Eis gekauft (Puderzucker, Sahne und tiefgefrorene Erdbeeren). Wir füllten diese Zutaten in vorgegebenen Portionen in ein Mixer und hatten nach 30 Sekunden ein "lockeres" Erdbeer-Eis, das sehr gut schmeckte. (Von der Konsistenz her eher ein steifer Joghurt. Würde man diese Masse noch für 30 Minuten ins Gefrierfach legen, wäre es Eis).

Neben TV und Spielekonsole wurde gepuzzelt, gemalt, gerechnet und gespielt, wie sich das für ein Kind gehört:-)

Samstag, 2. Mai 2020

Eintrag 303

Zynismus auf vielen Seiten:
"Wir retten möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr 
sowieso tot wären..."

Ein Oberbürgermeister einer Stadt hat das auf den Punkt gebracht, was viele Menschen im Land innerlich denken mögen: "Wir retten möglicherweise Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären..."


Zynisch betrachtet scheint es bei einigen Menschen im Laufe der Krise auf ein paar Alte mehr oder weniger nicht mehr anzukommen. Bei allem Verständnis für die wirtschaftliche Not, welche die harten Maßnahmen bewirken, aber wenn wir jetzt solche Argumente bringen, um den Lockdown wieder aufzuheben, dann wird mir Angst und Bange, was die Bewertung von Menschenleben betrifft. Warum fordert der Oberbürgermeister nicht gleich, dass den alten und vorerkrankten Menschen der Arztbesuch untersagt wird, denn es lohnt sich ja eh nicht mehr? Nach massivem innerparteilichen Druck hat sich dieser Mann für seine Äußerung entschuldigt.

Ins Feld führt er das Argument, dass der Lockdown und die darauf folgende Wirtschaftskrise weltweit viele Kinder sterben lassen könnte, besonders in den ärmeren Ländern. Was hat jedoch die Kindersterblichkeit in den armen Ländern mit einem 70-jährigen Corona-Patienten zu tun? Diese Frage war auch Thema in der Sendung "Markus Lanz". Epidemiologe und SPD-Mann Karl Lauterbauch erwidert dem Oberbürgermeister in der Sendung "Jetzt auf einmal, wo wir die Alten wegsperren sollen, erinnern wir uns an die Kinder in Afrika..." So sehe ich das auch.


Die in der Öffentlichkeit voll entbrannte Kosten-Nutzen-Debatte bezüglich des Lockdowns (und den wirtschaftlichen Folgen) mit dem Leben, das man retten könnte, kritisiert Wofgang Thierse. Dies führe zur Selektion von mehr oder weniger lebenswerten Leben und stehe entgegen dem humanistischen Bild, welches unsere Gesellschaft prägt. Und die Politik unter immer größeren Druck zu setzen, könnte zu weitreichenden Fehlern führen:


Offenbar fehlen in Deutschland die Leichenberge wie in den USA, Spanien, Italien und GB, um Vernunft einkehren zu lassen. Glaubt ihr, bei 20.000 Toten innerhalb von 6 Wochen hätten wir diese Lockerungsdebatte? Wir haben inzwischen auch fast 7000 Tote, zwar zeitverzögert, aber tot ist tot. In Deutschland scheint sich die "Sterbewelle" etwas nach hinten hinauszuziehen, aber macht es die Sache besser? Außerdem gibt es Hinweise, dass inzwischen viel mehr Menschen in Deutschland durch oder mit dem Corona-Virus gestorben sein könnten, als bisher bekannt. Starben viele Menschen zuhause an Corona? Eine Pandemie ist keine Grippewelle, weil sie länger andauert. Die Leichenberge wird man erst in einigen Monaten gegeneinander aufrechnen können.


Sehr bedenklich finde ich auch die Corona-Toten ständig in irgendein Verhältnis zu setzten. Kein Mensch käme auf die Idee z.B. 15 Tote eines Terroranschlags ins Verhältnis zur einem anderen Groß-Ereignis zu setzen, um die errechnete Quote klein und lächerlich zu machen. 

Angenommen, die fast 7000 Corona-Toten in Deutschland wären nicht am Virus gestorben, sondern durch kleine permanente Terroranschläge. Was wäre hier wohl los in Deutschland! Stellt Euch vor, seit März würden kleine Terrormilizen im Land jeden Tag 50-200 Menschen wahlweise umbringen. Glaubt ihr wirklich, es wäre hier in Deutschland noch so entspannt (wie jetzt) und wir redeten über Shopping und Lockerungen? Wohl kaum. 

Angenommen, das Virus würde sich vermehrt auf Kinder und Jugendliche stürzen und weniger auf Alte und Vorerkrankte. Stellt Euch vor, von den fast 7000 Toten bestünde der überwiegende Teil aus Babys und Kinder. Was wäre hier wohl los in Deutschland! 

Sterben also die "Falschen", um diese Corona-Maßnahmen weiterhin ernst zu nehmen? So manche Äußerung, die ich täglich so lese und höre, finde ich moralisch äußerst bedenklich. Aus meiner Sicht gilt es jedes Ereignis, bei dem Menschen sterben (Krieg, Terror, Pandemie usw.), für sich zu betrachten. Die Trauer in den Familien ist bei einem Terroranschlag genauso groß wie bei Corona oder einem Flugzeugabsturz. Aus meiner Sicht hat der Staat die Pflicht die Menschenleben seiner Bürger (egal welches Alter) solange bestmöglich zu schützen, bis eine permanente Gefahr gering wird (Medikament oder Impfstoff vorhanden).

Schließen möchte ich mit den Worten von Professor Dr. Drosten: 

"Die derzeitige Situation in Deutschland beschrieb Drosten als "Präventionsparadox": Mit frühzeitigen Maßnahmen und umfangreichen Corona-Tests habe man die Ausbreitung des Virus hierzulande erfolgreich eingedämmt. Aber jetzt werde der im internationalen Vergleich milde Pandemie-Verlauf irrtümlich als Argument dafür genutzt, die Maßnahmen rückblickend als übertrieben zu bewerten. "Die Menschen behaupten, wir hätten überreagiert", sagte Drosten. Dabei sei Deutschland gerade wegen der ergriffenen Maßnahmen bislang glimpflich davongekommen"

Freitag, 1. Mai 2020

Eintrag 302

Ende 6. Arbeitseinsatz // 
Neuer Arbeitseinsatz ab 04.05.2020

Gestern endete mein 6-monatiger Arbeitseinsatz in einer rheinländischen Metropole mit einem kleinen Abschiedsgeschenk und vielen schönen Worten. 

Sämtliche fachliche Vorgesetzte und Geschäftsführer*innen haben sich für meinen Arbeitseinsatz bedankt und mich in den höchsten Tönen gelobt. Aufgrund einer "örtlichen Problematik" der Standtorte konnte ich ein Angebot des Kunden an mich (vorerst) nicht annehmen, aber man soll "niemals nie" sagen. Somit endet der Einsatz mit einem sehr guten Gefühl und neuen Erfahrungen.

Das "Probearbeiten" am Dienstag verlief sehr gut. Obwohl es ein fachliches Thema gibt, was für mich neu ist, wollen es der Kunde und ich zusammen versuchen, zumal es die intellektuelle Fähigkeit gibt, dieser "Neuerung" durch das Lernen zu begegnen. Der Fahrtweg ins Ruhrgebiet beträgt über 2 Stunden pro Strecke und ist damit etwas länger als an den Rhein.

Hätte es dieses Einsatz-Angebot nicht gegeben, so wäre ich am Montag sofort in der Kurzarbeit gelandet, mit all seinen negativen finanziellen Effekten. Aus diesem Grund bin ich froh über diese neue Möglichkeit mit der Option auf eine berufliche Zukunft beim Kunden.