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Papazeit 4 (2017-2018)

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62. Papazeit
(18.05.2018-22.05.2018)


Am Freitagnachmittag fuhr ich mit einem Mietwagen nach NRW, um ins Papawochenende zu starten. Ich düste mit nur einer Tankpause durch und war um circa 22.30 bei meinem Sohnemann. Leider war die Strecke wegen des Pfingstverkehrs nicht ganz staufrei.
Am Samstag fuhren wir in einen Supermarkt zum Einkaufen, denn wir wollten Nudeln mit Tomatensoße kochen. Leonard half gewissenhaft mit beim Tomatenschneiden, dem Anbraten des Hackfleisches und dem Kochen der Nudeln. Anschließend deckte er ganz liebevoll den Essenstisch. Nach dem Essen verbrachten wir etwas Zeit im Garten.
Am Sonntagmittag besuchten wir das Freibad in Netphen. Dort zeigte er mir seine ersten Schwimmversuche, die er in einem Kinderschwimmkurs gelernt hat. Er war ganz Stolz darauf, als ich vom 3-Meter-Brett sprang. Abends hatten wir "sturmfrei" und machten uns einen gemütlichen Vater-Sohn-Abend auf der Terrasse vor der Feuerschale. Er drehte sich gelegentlich zu dem kleinen Teich im Garten und genoss es die Fische zu beobachten. In der Küche bereitete er 2 Schalen mit Naschereien vor, die er mir ganz froh präsentierte. Abends schlief er völlig übermüdet nach nur einer Gute-Nacht-Geschichte ein.
Auch am Pfingstmontag gingen wir noch einmal ins Schwimmbad, weil das Wetter so herrlich sonnig war und zum baden einlud. Nach dem Schwimmen ging Leonard in den Garten und erledigte seine Lieblingsbeschäftigung (Gartenarbeit). Er schnitt mit einer Gartenschere dürres Gras ab und brachte es zum Komposthaufen. Abends wollten wir früh ins Bett gehen, weil ich am Dienstag um 1.30 wieder nach Berlin fuhr.




In ungefähr 4 Monaten findet Leonards Einschulung statt. Dieser Tag ist für ihn sehr wichtig und er markiert den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Den Schulranzen inklusive "Federtasche" hat er bereits von meiner Mutter geschenkt bekommen. Leonard hütet ihn wie ein Augapfel. 

Im Grunde fängt auch für mich als Wochenend-Papa ein neuer Lebensabschnitt an. Die Betreuungszeiten hängen dann vermehrt von den Schulferien und nicht mehr von Kitaschließzeiten ab. Ich habe mir fest vorgenommen meinen Sohn weiterhin ca. 1 Mal im Monat zu besuchen und bei den Schularbeiten zu helfen. 

Es ist mir ein Herzensanliegen mich um die schulische Entwicklung meines Kindes zu kümmern. Mir ist bewusst, dass die gemeinsamen Schularbeiten vielleicht nicht immer einfach sein werden, denn welches Kind macht schon gern Hausaufgaben mit seinen Eltern? Aber das müssen wir gemeinsam lernen und es wird die Vater-Sohn-Beziehung weiter stärken.

Schon heute versuche ich sein Interssse an "Zahlen" bei den abendlichen Telefonaten oder den Papa-Wochenenden zu fördern. Dabei kommt Leo von ganz allein auf mich zu und stellt mir Fragen, die ihn interessieren.

Leonard hat viel Freude an Pflanzen und Gartenarbeit. Es gibt für ihn kaum etwas Schöneres als Blumen in die Erde zu setzen und zu gießen. Weiterhin klettert er gern auf geeignete Kletterbäume. Ich bekomme immer einen halben Herzinfarkt, wenn ich meinen Sohn in 4 Meter Höhe in den Ästen hängen sehe:-) Stets versuche ich ihm gegenüber meine Sorgen nicht zu zeigen, denn ich möchte ihn in seinen Fähigkeiten motivieren.

Weiterhin beginnt er mich zu fragen, was ich gern esse oder wovor ich Angst habe. Er entwickelt so seine empathischen Fähigkeiten und lernt zuzuhören, wenn andere Menschen über ihre Gefühle reden. 
7.5.18 08:34



"Dem Papi kann ich vertrauen"
 

Es ist eines der schönsten Komplimente von seinem Kind zu hören, dass es einem vertraut. Beim letzten Papa-Wochenende habe ich Leonard versucht, das Wort "Vertrauen" kindgerecht zu beschreiben.

"Vertrauen bedeutet, das man immer für einen da ist und nur das Beste für einen will. Vertrauen ist zum Beispiel, wenn Du deine Geldbörse auf den Tisch legst und Du sicher sein kannst, das ich Dir nichts wegnehme".

Diese Worte haben meinen Sohn offenbar beeindruckt. Einen Tag später sagte er seiner Mama "Dem Papi kann ich vertrauen...". Leonard suchte während der ganzen Zeit meine körperliche Nähe. Er wollte von mir am Kopf gestreichelt werden und in meinen Armen kuscheln.

Mein Sohn braucht die Bestätigung, dass ich ihn nicht verlasse und in regelmäßigen Abständen wiederkomme. Dieses Gefühl ist für ihn wichtig, menschliche Bindungen aufbauen zu können. Wer nicht vertrauen kann, der wird es in der Liebe oder Freundschaft nicht leicht haben. Leonard braucht sich vor mir vor nichts zu schämen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass er auch zu mir kommt, wenn es ihm nicht gut geht oder er Probleme hat. Ich verurteile ihn nicht, sondern höre ihm zu.

Menschliche Enttäuschungen wird er in seinem Leben noch genug erleben. Aus diesem Grund ist es wichtig, für ihn eine "Insel" zu schaffen, auf die er sich in guten und schlechten Zeiten zurückziehen kann.
21.4.18 11:43



61. Papazeit
(13.04.2018-16.04.2018)


Am Freitagnachmittag fuhr ich mit einem Mietwagen über die A2 nach NRW. Ich fuhr mit nur einer Tankpause durch und war um circa 21.30 bei Leonard. Er überreichte mir die Einladungskarte zu seiner Einschlung. Ich überreichte ihm diverse Ostergeschenke von der Familie meiner Frau.
Am Samstag verbrachten wir den ganzen Tag im Garten und in seinem Zimmer. Leonard zeigte mir, wie gut er klettern kann. Im Garten und im Wald hangelte er sich über 3 Meter hoch, fast bis zur Baumkrone. Leonard und ich kochten zum Mittag Kartoffelbrei, Spinat und Fischstäbchen. Er schälte ganz fleißig die Kartoffeln mit. Abends grillten wir Fleisch und zündeten in einer Feuerschale ein Lagerfeuer auf der Terrasse an.
Am Sonntag habe ich mit Leonard ein Eis gegessen und wir gingen danach in die Badewanne.
Abends haben Leonard und ich im Bett gekuschelt und er erzählte mir viel über seine Träume, bevor wir gemeinsam einschliefen.
Mein Wecker klingelte um 01.15 Uhr und ich fuhr dann gleich mit dem Auto nach Berlin.
17.4.18 10:20



60. Papazeit
(16.03.2018-19.03.2018)


Am Freitagnachmittag fuhr ich mit einem Mietwagen über die A2 nach NRW. Ich machte einen kurzen Zwischenstopp bei meiner Cousine in Peine, die ich schon einige Jahre nicht mehr gesehen hatte. Nach einem 30-minütigen Aufenhalt fuhr ich weiter und war gegen 23.00 bei Leonard.
Am Samstagmittag gingen Leonard und ich in einem Warmwasser-Schwimmbad baden. Wir plantschten im Wasser herum und unternahmen auch Schwimmübungen ohne Schwimmflügel. Im Anschluss daran gingen wir in den Supermarkt Gemüse einkaufen, denn wir wollten eine Suppe kochen. Wir kauften Suppengrün, Pilze, Kartoffeln und Wurst. Mein Sohn hat es sichtlich genossen, gemeinsam mit mir zu kochen. Er schnippelte fleißig das Gemüse und half mit die Suppe umzurühren.
Am Sonntagvormittag bauten wir aus Lego ein Flugzeug, welches wir mit in die Badewanne nahmen. Später malten wir Bilder und telefonierten mit meiner Mutter, die ihm den Schulranzen spendierte.
Abends haben Leonard und ich im Bett gekuschelt und er erzählte mir viel über seine Träume, bevor wir gemeinsam einschliefen.
Mein Wecker klingelte um 01.15 Uhr und ich fuhr dann gleich mit dem Auto nach Berlin.





Leonard und ich haben nach einer längeren Pause wieder einmal geskypt. Während des Telefonates am Nachmittag wollte mein Sohn wissen, wieviel Geld er in seiner Geldbörse hat. Ich erklärte ihm, dass ich das Geld nur vorzählen kann, wenn wir skypen würden.

Leonard hielt brav jeden Geldschein und jede Münze in die Kamera. Seit einigen Monaten hat er große Freude daran, Gegenstände und sein Geld zu zählen oder zählen zu lassen. Da er bald in die Schule kommt, möchte ich sein Interesse fördern und unterstütze ihm beim Zählen.

Es ist auch wichtig, dass er versteht, wieviel "Wert" hinter einer 2 Euro Münze steht. Ich erkläre meinem Sohn dann, dass er für 2 Euro z.B. 2 Kugeln Eis bekommt und für 40 Euro ein paar Schuhe. Und so kann ich die Papazeit am Telefon gleich nutzen, um meinem Kind etwas sinnvolles beizubringen.

Leonard hatte vor einem halben Jahr das Interesse für das Skypen etwas verloren, weil die Verbindung oft abgebrochen war. Ich bin froh, das es wieder geklappt hat und ihn nicht nur hören, sondern zwischen den Besuchen auch mal kurz sehen konnte.
11.3.18 17:50



59. Papazeit
(16.02.2018-19.02.2018)


Am Freitagnachmittag fuhr ich mit einem Mietwagen über die A2 nach NRW. Da die Autobahn relativ leer war, kam ich staufrei bereits um circa 22.00 bei Leonard an.
Am Samstagnachmittag trafen wir uns mit meinem alten Freund Hans-Dieter im Restaurant "Casablanca". Kurz davor kaufte ich Leonard eine Kinderarmband-Uhr, damit er langsam lernt, die Uhrzeit zu lesen. Ich erklärte ihm ausführlich den Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger.
Nach dem Abendessen erzählte ich ihm im Bett eine Geschichte und las aus einem Buch vor.
Am Sonntagvormittag unternahmen wir einen herrlichen Winterpaziergang. Es lag viel Schnell und die Sonne kam heraus. Leo rutschte auf den Eisflächen herum und genoss den herrlichen Wintertag. Anschließend habe ich ihm ein Bild gemalt mit einem Piratenschiff, einer Insel mit einer Schatztruhe und Fischen im Meer.
Abends habe ich ihm die Haare geschnitten und wir gingen danach noch unter die Dusche, bevor wir einschliefen.
Mein Wecker klingelte um 01.30 Uhr und ich fuhr dann gleich mit dem Auto nach Berlin.
21.2.18 08:15
Parallelen zwischen Leonards und meiner Kindheit.


Jeder Elternteil sieht in seinem Kind stets ein Teil von sich selbst. Ich erlebe in Leonards Kindheit auch ein bisschen meine Kindheit wieder und vergleiche unsere Verhaltensweisen.

Natürlich vergisst man als Erwachsener schnell, wie man als Kind auf seine Umwelt gewirkt hat. Ich erinnere mich zwar an meine kindlichen Gefühle und Eindrücke, die ich erfahren habe, aber ich weiß nicht, ob ich am Essenstisch still saß oder zappelig war. Hier muss ich mich auf die Erzählungen meiner Familie verlassen.

Optisch sieht mir mein Sohn sehr ähnlich, wenn man Kinderbilder im gleichen Alter vergleicht.

Auf diesem Bild bin ich knapp 3 Jahre alt. Leonard sieht mir dort extrem ähnlich, wie  ich finde.

Die Kindheit ist so etwas Sensibles und Zerbrechliches. Ein Kind spiegelt das Verhalten seiner Umgebung wider und versucht Rollen nachzuspielen. Das Gehirn speichert diese Erfahrungen langfristig ab. Auch Gerüche oder Geräusche, die ich heute rieche oder höre, erinnern mich manchmal an meine Kindheit zurück. Mit den Gerüchen der Putzmittel, die noch heute in den Fluren der KITAS oder Schulen verwendet werden, assoziiere ich beispielsweise meine Kita- oder Schulzeit. 
Es ist eine einmalige Chance in meinem Kind mich selbst noch einmal zu erleben. Es hilft mir, Erfahrungen zu reflektieren und mich besser zu verstehen. Ich hinterfrage in regelmäßigen Abständen auch meinen Erziehungsstil. Eine Kindheit verläuft nicht statisch, so sollte auch eine Erziehungsmethode, falls man eine hat, hinterfragt und ggf. angepasst werden.
Darüber hinaus kann man als Elternteil von seinem Kind auch viel lernen. Es ist eine große Herausforderung sich in sein Kind gedanklich hineinzuversetzen, um das individuelle kindliche Verhalten und die Gefühle zu verstehen.
Abschließend bewerte ich auch die Erziehungsmethode meiner Eltern. Man hört oft, dass Menschen, die als Kind streng erzogen wurden, in der Erziehung der eigenen Kinder etwas lockerer sind. In meinem Fall ist das ein bisschen anders, denn ich fand das Motto meines Vaters "Alles im Rahmen" gut. 
Leonard soll auch erleben, dass seine Eltern unterschiedliche Erziehungsansätze haben, die sich nicht zwingend widersprechen müssen. Im Leben gibt es nicht nur "schwarz" oder "weiß", sondern auch viele Grautöne.
11.2.18 20:16



58. Papazeit
(26.01.2018-29.01.2018)


Am Freitagnachmittag fuhr ich mit einem Mietwagen über die A2 nach NRW. Das Auto hatte einen benzinsparenden sechsten Gang, sodass ich auf gewissen Teilabschnitten der Autobahnen (ohne Tempolimit) 160 Km/h gefahren bin. Da die Autobahn relativ leer war, kam ich staufrei bereits um circa 22.00 bei Leonard an.
Mein Sohn saß gerade am Abendbrotstisch, weil er aus dem Schwimmbad kam. Als er mich sah, sprang er sofort in meine Arme.
Am Samstag bauten wir seine Carrera-Bahn auf und gingen anschließend in die Badewanne. Wir schauten TV und ich brachte ihm das einfache Summieren sowie Subtrahieren zwischen den Zahlen 0-20 bei, das er schon gut beherrscht.
Nach dem Abendessen erzählte ich ihm im Bett ganz viele Geschichten und las aus einem Buch vor.
Am Sonntag wäre eigentlich mein Abreisetag gewesen, aber ich entschied mich noch einen Tag länger zu bleiben, um mit ihm noch ein paar Stunden länger spielen zu können.
Der "Preis" dafür war, dass Leo und ich um 08.00 ins Bett gehen mussten, weil ich am Montag um 01.30 nach Berlin fahren wollte, damit ich pünktlich zur Arbeit komme.
Als wir so im Bett lagen, dachte ich mir, dass ich ihm vor dem Einschlafen etwas aus meiner Kindheit erzähle. Leo kuschelte sich ganz eng an mich und streichelte mehrere Minuten über meine Haare. Ich plauderte über Dinge, vor denen ich als Kind Angst hatte und die mich erfreuten. Leonard sagte:"Papi, Du kannst immer über Deine Gefühle mit mir sprechen." Ich fand diese Aussage so herzzerreißend, dass ich meine Freudentränen zurückhalten musste.
Als ich wach wurde, gab ich Leo einen Kuss, zog mich im Flur schnell an (damit er nicht wach wird) und stieg ins Auto.
Abends nach der Arbeit war ich zwar sehr müde, weil ich nach knapp 6 Stunden Autofahrt gleich 8 Stunden arbeiten musste, aber die "Extrazeit" mit ihm war unbezahlbar.
1.2.18 18:47



Leonards erstes "Rechnen".


Am heutigen Nachmittag habe ich mit Leonard ein längeres Papa-Sohn-Telefonat geführt.

Ich erzählte ihm einige Geschichten der "Igel-Familie". Dann habe ich mir spontan überlegt, in diese Geschichte diverse "Rechenaufgaben" zu integrieren.

"Der Igel-Junge hat 5 Malstifte auf dem Tisch liegen. Nun kommt der Igel-Papa und legt 2 Stifte dazu. Wieviel Stifte hat der Igel-Junge?" oder

"Der Igel-Junge ist in der Kita und hat beim Mittagessen 6 Kartoffeln auf dem Teller. Die Erzieherin kommt und legt noch eine Kartoffel dazu. Wieviele Kartoffeln hat der Igel-Junge auf dem Teller?".

Diese Art des spielerischen Rechnens hat Leonard sehr gefallen. Ich finde, das bildliche Beschreibugnen als Einstieg in die Welt der Zahlen besser geeignet sind als nur zu Fragen: "Was ist 5+2".
Wir haben fast eine halbe Stunde nur solche Aufgaben besprochen. Im Gegenzug hat auch er mir einige Fragen gestellt. 
Im Zahlengebiet von 0 bis 15 verlief seine Additon und Subtraktion relativ sicher, denn die meisten Antworten waren richtig. Er konnte auch schnell die 0 zuordnen. Die Aufgaben 5-5, 4-4, 3-3, 2-2 und 1-1 konnte er schnell beantworten. Leonard freut sich sehr auf unserer nächstes Papa-Wochenende, denn er möchte mit mir Zahlen aufmalen.


Seit circa einem Jahr durchlebt mein Sohn viele Veränderungen:
1. Neue Familienstruktur
2. Eine weitere Vaterfigur
3. Umzug in ein anderes Wohnumfeld

Betrachtet man noch zuvor die Trennung seiner Eltern, 2 weitere Wohnungswechsel und ingesamt 4 Kita-Gruppen, dann ist das ein schwerer Brocken, den mein Sohn in seinen jungen Lebensjahren verarbeiten muss.

Ich frage mich oft, wie er diese Veränderungen wahrnimmt und ob er sie langfristig gut verarbeiten kann. Jedes Kind verarbeitet Veränderungen unterschiedlich gut und schnell. Parallel dazu erlebt mein Sohn schließlich auch das "normale Kindsein" mit all seinen Entwicklungsschritten, die ein Kind prägen.

Zur Zeit sehe ich Leonard circa einmal im Monat und bin jedes Mal völlig überrascht, welche neuen Fähigkeiten mein Sohn erlernt hat. Er stellt andere Fragen und verlangt tiefergehende Antworten. Obwohl ich sein Vater bin, hat jede Erzieherin in der Kita einen größeren Einfluss auf seine Erziehung als ich.

Wie ich in der Vergangenheit mehrfach schilderte, renne ich seinen Veränderungen stets hinterher. Ich versuche ihn auf all seinen Wegen so oft es geht und bestmöglich zu begleiten.
Die Vater-Sohn-Beziehung ist stabil. Leonard sucht, wenn wir uns sehen, meine Nähe und streichelt z.B. abends im Bett über meine Haare. Es ist kaum zu beschreiben, wie intensiv dieses Gefühl ist, welches ich aufgrund seiner Zuneigung erlebe.
9.1.18 16:00


57. Papazeit
(22.12.2017-28.12.2017)


Während der Weihnachtsfeiertage hat uns Leonard in Berlin besucht.
Die Übergabe fand auf einem Autohof in "Lehrte" statt. Da Leonard seine Tante schon lange Zeit nicht mehr gesehen hatte, fuhr ich ihn zu meiner Schwester nach Berlin-Rudow.
Die Wiedersehensfreude war groß, auch wenn die ihm bekannte Umgebung aufgrund von Baumaßnahmen völlig anders aussieht. 
Am 24.12. habe ich meinen Sohn dann zu uns geholt. Der Weihnachtsmann brachte ihm u.a. eine Carrera-Bahn, ein Fischertechnik-Set, eine Winterjacke, ein Puzzel, ein Kinderspiel, ein Spielzeugäffchen und einen Paw-Patrol-Schlafanzug.
Am 25.12. besuchten wir meine Schwiegereltern zum Kaffee und Kuchen + Abendbrot. Anwesend waren auch die Kinder und Schwester meiner Frau mit Partnern. Leonard war das einzige Kind und hat Kinderprogramm geschaut, damit er sich nicht langweilt. Der Weihnachtsmann beschenkte ihm u.a. mit einem Malbuch, einem Schwammkopf-Puzzel und einem Walkie-Talkie.
Vom 26.12. bis zum 27.12. besuchte Leonard dann noch einmal meine Schwester. Am frühen Nachmittag fuhren meine Frau, Leo und ich in den Tierpark. Die Eintrittskarten erhielten wir dankenswerterweise von einer Freundin meiner Frau geschenkt. Er wollte die ganze Zeit auf meiner Schulter sitzen, was mir eine große Freude war. Ich vermisse stets diese scheinbar kleinen Dinge, die ein Vater sonst tut. Im Tierpark-Shop kaufte meine Frau ihm eine Tasse mit seinem Namen und ich ihm ein Stoff-Papagei.
Abends haben wir noch das Spiel "Crash Bandicoot" gespielt, was Leonard immer "Wüstenfuchs" nennt.
Am 28.12. brachte ich Leonard wieder nach "Lehrte", dem Übergabeort.
30.12.17 11:17



Papa 2.0


In meinen Vatergefühlen erlebe ich seit einigen Monaten eine tiefe Veränderung, mit der ich mich auseinandersetzen muss.

Aufgrund der neuen Familienstruktur erfährt Leonard eine ständig präsente Vaterfigur an seiner Seite. Auf der einen Seite freue ich mich für meinen Sohn, dass er eine männliche Bezugsperson in seinem Alltag hat, von der er gewisse Dinge lernen kann. Auf der anderen Seite möchte ich nicht verschweigen, dass mich eine Sehnsucht und Eifersucht umhertreibt. Welcher Elternteil überlässt gern einer anderen Person seine Rolle?

Für mich sind die Belange meines Sohnes wichtiger als meine "Vatergefühle". Ich erlebe ein Gefühls-Spagat aus "Loslassen müssen" und "Für mein Kind präsent sein wollen". Beides mache ich aus tiefster Liebe zu ihm.
28.11.17 19:56



56. Papazeit
(24.11.2017-26.11.2017)


Am Freitag fuhr ich um 17.15 mit einem Mietauto vom Europacenter nach NRW. Ich düste über die A2 und kam um 00.00 bei meinem bereits schlafenden Sohn an. Nach dem Zähneputzen legte ich mich zu ihm auf die große Matratze.
Am nächsten Morgen wurde Leonard um 06.00 wach und streichelte mein Gesicht. Wir freuten uns beide auf das Vater-Sohn-Wochenende.
Wir bauten viele Phantasie-Gebilde aus Lego-Steinen, schauten Filme, gingen in die Badewanne und malten aus seinem Malbuch einige Bilder aus. Das regnerische Herbstwetter lud leider nicht zu Außenaktivitäten ein, die ich eigentlich geplant hatte.
Am Sonntag wurden wir um 06.30 wach und schauten nochmals "Kevin-Allein zu Haus". Leonard hat diesen Film bereits mehrmals gesehen und mag die "Streiche", die dort vorgeführt wurden. Nach dem Frühstück spielten wir noch etwas, bevor ich langsam meine Sachen packte. Eigentlich wollte ich noch bis circa 14.00 bleiben, aber aufgrund eines heftigen Schneefalls änderte ich meine Pläne.
Am Mittag, nach dem Abschied, stieg ich in den Mietwagen und fuhr wieder zurück nach Berlin.
26.11.17 19:43



55. Papazeit
(31.10.2017-03.11.2017)


Eigentlich sollte Leonard etwas länger in Berlin bleiben, aber aufgrund von Umplanungen haben wir uns auf eine leicht verkürzte Papa-Zeit geeinigt. Zieht man den Anreise- und Abreisetag ab, war Leo 2 volle Tage in Berlin. Meine Frau und ich haben uns für die Zeit mit Leo Urlaub bzw. freie Tage genommen.
Ich fuhr am Dienstag mit dem Reisebus nach Dresden, um Leonard abzuholen. Er war zuvor mit seiner Mutter in dieser Gegend im Urlaub. Kurz nachdem wir um 17.20 in den Bus stiegen, schlief er sofort ein.
Leo und ich kamen gegen 19.50 in Berlin an und waren gegen 20.30 in der Wohnung. Er packte seine Sachen in sein kleines Zimmer und wollte den "Wüstenfuchs" (Computerspiel) spielen. Nach einer Stunde habe ich ihn dann bettfertig gemacht und nach einer kurzen Gute-Nacht-Geschichte schlief er ein.
Am Mittwochnachmittag besuchten wir die Eltern meiner Frau. Wir Erwachsenen tranken Kaffee, Leo schaute "Tom & Jerry". Abends spielten wir Zuhause noch eine Runde "Wüstenfuchs", bevor ich Leonard ins Bett brachte.
Am Donnerstag war Badetag. Unser Badeziel war erneut das Thermalbad in Ludwigsfelde, welches wir gern besuchen. Leonard mag besonders das Kreisbecken im Außenbereich und die Grotte. Abends schauten wir noch den Kinderfilm "Pets", bevor Leo ins Bett ging.
Am Freitag brachten wir Leonard mit dem Auto zum verabredeten Übergabeort nach Dresden-Neustadt. Nach einer kurzen Verabschiedung fuhr mein Sohn mit seiner Mutter wieder nach Hause.
Leonard scheint einen Wachstumsschub zu erleben, denn er hat innerhalb von 3 Tagen fast ein ganzes Toast-Brot mit "Bärchenwurst" und viel Obst verschlungen :-)
"Papa, was reimt sich auf..."

Bei unserem heutigen Telefonat hat mich Leonard mit einem neuen Wortspiel überrascht. "Papa, was reimt sich auf Gabel?". Meine Antwort war "Schnabel."

Nach der "Igel-Familien-Geschichte", von denen ich ihm 3 Stück erzählte, lag er im Wohnzimmer auf dem Teppich und hat in einem Malbuch gemalt. Parallel dazu erzählten wir uns gegenseitig viele mögliche Reimworte. Es war eine sehr interessante Überraschung und ich hoffe, dass Leo zunehmend die Sprache mehr und mehr entdeckt.
23.10.17 21:24



54. Papazeit
(02.10.2017-04.10.2017)

 
Leonards 6. Geburtstag.

Meine Frau und ich fuhren gemeinsam nach S., um mit Leonard Geburtstag zu feiern.
Wir übernachteten für 2 Nächte in einem kleinen Hotel in Eiserfeld, das nur wenige Autominuten von Leonards Zuhause entfernt liegt. Am 03.10. holten wir Leo um 12.00 ab, damit seine Mutter die letzten Vorbereitungen für seine Feier treffen konnte. Pünktlich um 14.00 kamen die ersten Gäste zu Besuch.
Leonard bekam einige "Lego"-Sets von seinen Freunden geschenkt. Auch meine Mutter schenkte ihm ein großes Flugzeug-Set. Weiterhin erhielt er z.B. eine Geldkassette mit Schlüssel (meine Mutter), eine Kindercamera (meine Frau), ein 3-D-Puzzle (meine Frau) sowie ein kleines, ferngesteuertes Auto geschenkt.
Als kleiner Geburtstagshöhepunkt unternahmen wir mit Leonards Freunden eine "Schatzsuche" im Wald. Nach dem Abendessen (Pizza) spielten wir noch eine Weile mit dem Geburtstagskind, bevor wir wieder ins Hotel fuhren.
Vor der Abfahrt nach Berlin (04.10.) besuchten wir Leonard erneut, um mit ihm Mittag zu essen und noch ein bisschen zu spielen. 
Am frühen Nachmittag fuhren wir los und kamen gegen 23.00 wieder in Berlin an.
5.10.17 21:28



53. Papazeit
(08.09.2017-10.09.2017)

 
"Ein ganz besonderer Tag"

Leonard hat ein neues Zuhause und es gibt eine veränderte Familienstruktur, an die er sich gewöhnen muss. 
An diesem Wochenende habe ich ihn besucht. Wie ich hörte, sagte er, dass mein erster Besuch für ihn ein "ganz besonderer Tag" sei.
Leo hatte sich schon einen "Beschäftigungsplan" für uns überlegt. Er wollte mit mir abends den Kamin anzünden und einen Tag später Gartenarbeit durchführen. Mein Sohn liebt es im Garten das Unkraut zu zupfen oder die Blumen zu gießen.
Ich kam am späten Freitagabend an. Leonard empfing mich mit einem freudigen Lächeln an der Haustür. Er zeigte mir sein Zimmer und wir legten uns nach dem Zähneputzen gleich ins Bett, weil es schön spät war. Nach einer "Igel-Familien-Geschichte" schlief er sofort ein.
Am Samstag besuchte ich mit Leonard einen Indoor-Spielplatz, bevor wir in die Badewanne gingen. Abends war es endlich soweit: Wir legten Hölzer in den Kamin und zündeten diese mit Zeitungspapier an. Leo freute sich wie ein kleiner Schneekönig, dass er mit seinem Papi vor dem Kamin sitzen konnte.
Am Sonntag ging ich mit Leonard in den Garten. Mir ist es egal, ob ich mit ihm die Zeit im Schwimmbad, im Garten oder sonstwo verbringe. Ich merkte, dass ihm die gemeinsame Gartenarbeit wichtig ist, also holte ich 2 Spaten und einen Eimer. Das Unkraut hatte absolut keine Chance:-)
Mittags fuhr ich mit ihm eine kleine Runde Fahrrad, bevor ich dann ins Auto stieg und wieder nach Berlin fuhr.
Es war ein schönes Wochenende in einer neuen Umgebung. Wir alle müssen uns an die neue Familienstruktur gewöhnen, ganz im Sinne für Leonard.
10.9.17 20:35



Leonard und die Zecken. 


Einige Tage vor dem Ostseeurlaub hatte Leonard einen Zeckenbiss erlitten. Am ersten Urlaubstag sah ich um die Bisstelle herum einen großen, roten Kranz. Ich nahm unmittelbar Kontakt mit der Kindsmutter und einem Kinderarzt auf. Die Ärztin verschrieb ihm ein spezielles, flüssiges Antibiotika, welches er nehmen musste. Dieser Vorfall ist der Höhepunkt einer langen "Zeckenkarriere".

Leider scheint Leonard die Zecken magisch anzuziehen. Als ich noch mit ihm gemeinsam in S. wohnte, verging kaum ein Nicht-Wintermonat, in dem er keinen Zeckenbiss ertragen musste. Entweder entfernte ein Kinderarzt die Tiere oder seine Mutter und ich. Es ist wirklich unschön mit einer Pinzette unter größter Vorsicht solch einen Blugsauger aus seinem Kind zu ziehen. Im Hinterkopf sitzt immer die Sorge, dass die Zecke beim Herausziehen ihr Gift abgeben oder der Kopf abbrechen könnte.

Leonard wohnt am Rande des Rothaar-Gebirges, in dem es viele Zecken gibt. Es gilt jedoch nicht als "Hochrisiko-Gebiet", was die gefährlichen Erreger betrifft. Mich beruhigt sowas gar nicht, weil sich dennoch die ein oder andere ansteckende Zecke an seinen Wohnort aufhalten könnte. Mit jedem Zeckenbiss steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Leonard später mal erkranken könnte, auch wenn ich hier nicht den Teufel an die Wand malen möchte.
Während der nächsten Jahre werde ich Leonard beobachten, ob bei ihm FSME-Symptome auftreten. Leider zeigen sich bei der Mehrheit der betroffenen Personen keine speziefischen Symptome, was die Krankheit schwer erkennbar macht.
Was ist die Alternative? Soll Leo nicht mehr in den Wald gehen oder auf der Wiese spielen? Mir ist bekannt, dass Leonard nach Waldspaziergängen auf Zecken hin untersucht wird. Mehr ist aus meiner Sicht zur Zeit leider nicht machbar.
30.8.17 17:03



Leonards veränderter Alltag.


Mein Sohn kommt nächstes Jahr in die Schule, auf die er sich freut. Wie er mir am Telefon berichtete, besucht er in seiner Kita fortan eine Art "Vorschul-Gruppe".

Seit wenigen Tagen wohnt Leonard mit einer veränderten Familienstruktur in einem neuen Zuhause. Er möchte mich an den Veränderungen am Telefon teilhaben lassen und erzählt mir von seinen täglichen Erlebnissen. Für ihn ist es wichtig mir seine Erfahrungen mitzuteilen. Leo spricht stets positiv über seine neue Umgebung.

Aufgrund der neuen Familienstruktur ergeben sich neue Aufgabenverteilungen, was Leonards Betreuung betrifft. Wegen der Entfernung bin ich nach wie vor das letzte Glied in der Kette, was den Erziehungseinfluss betrifft. Wie man an diesem Thema merkt, ist alles im Leben "im Fluss" und Veränderungsprozessen unterworfen, an die es sich anzupassen gilt.
Das Wichtigste ist für mich, dass es Leonard gut geht und wir uns so oft sehen, wie es mir zeitlich und finanziell möglich ist. 
Die "Igel-Familien-Geschichten" sind nach wie vor das wichtigste Thema unserer abendlichen Telefonate. In nicht all zu langer Zeit werde ich ihn wieder besuchen und ein Vater-Sohn-Wochenende mit ihm verbringen.

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