Im Zuge meines Arbeitslebens habe ich einige Male erleben müssen, dass einige Abteilungsleiter / Teamleiter / höhere Vorgesetze vom eigentlichen Aufwand des Tagesgeschäftes in der Buchhaltung wenig Ahnung hatten.
Obwohl man als Mitarbeiter in der Buchhaltung permanent und oft unter Zeitdruck Rechnungen, Kontoauszüge und andere Belege ein-, aus-, oder umbuchen muss, was viel Zeit in Anspruch nimmt, wundern sich die hohen Herren darüber, warum man für diesen oder jenen Vorgang so lange braucht.
Mein gedanklicher Vorschlag: Mal eine Woche den ganzen Tag das Tagesgeschäft alleine absolvieren und schauen, warum die Vorgänge so fehleranfällig sind und eine gewisse Zeit benötigen. Der ein oder andere würde dann, nach dem "Praxisschock" möglicherweise Dinge anders beurteilen.
Was immer vergessen wird ist die Tatsache, das neben dem Tagesgeschäft Mandanten, Kollegen, Lieferanten, Kunden usw. immer etwas möchten. Dies ist ihr gutes Recht, verzögert aber dann das operative Geschäft (Banken einbuchen, Zahl- und Mahnläufe vorbereiten und durchführen, Rechnungen einbuchen usw.).
Leider neigen Mitarbeiter in der Buchhaltung oft dazu, dem Chef keinen reinen Wein einzuschenken, was die tatsächliche Bearbeitungszeit betrifft. Sie hören sich die Kritik an, denken sich ihr Teil, reden dann aber dem Chef nach dem Munde und hoffen, das bald wieder Ruhe ist. Und die Eitelkeit und Konkurrenz unter Buchhaltungsmenschen tun ihr Übriges.
Es ist wie in einer Werkstatt, wenn sich die Monteure darüber lustig machen, wenn der Chef aus dem Büro kommt und sagt, wie sie die Schrauben und Muttern zu montieren haben, damit man eine Sekunde Zeit spart (was aber nur in der Theorie denkbar ist).....