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Sonntag, 4. Mai 2025

Eintrag 900

Vorwort:

Die folgende, fiktive Geschichte wird in mehreren Schritten verfasst und erzĂ€hlt. Ich schreibe sie aus meinen Gedanken heraus spontan auf ohne große grammatikalische Korrekturen oder semantische Umstellungen vorzunehmen. Das Resultat meiner Vorgehensweise soll nicht darin bestehen, eine stilistisch perfekte ErzĂ€hlung zu kreieren. Im Grunde gibt kein wirkliches Ziel. Alles wird so aufgeschrieben, wie es mir gerade in den Sinn kommt.

TrĂ€ume, WĂŒnsche, Hoffnungen, SehnsĂŒchte, Erwartungen, Niederlagen und Phantasien werden miteinander verkettet. Aus dieser Vermengung der genannten Elemente soll etwas Neues entstehen.

Ich schreibe ein fiktives Tagebuch aus Sicht des 44. jĂ€hrigen Protagonisten Bernd Protaschke. Er ist ein ganz normaler DurchschnittsbĂŒrger mit seinen Ecken und Kanten; trotz einer klaren Linie verhĂ€lt er sich gelegentlich widersprĂŒchlich und ist immer kurz davor zu scheitern. Bernd versucht seinen Alltag zu meistern und sein Leben zu leben. GrundsĂ€tzlich ist er ein positiv gestimmter Mensch, voller Hoffnungen und SehnsĂŒchte. Sein Leben ist ein tĂ€glicher Tanz auf der Klinge, denn sein Wunsch nach Geborgenheit droht permanent an einem Faktor zu scheitern...

Das Startdatum des Tagebuches ist willkĂŒrlich gewĂ€hlt. Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufĂ€llig und nicht beabsichtigt.

Bisher handelnde Personen:
VersicherungsverkÀufer Bernd Protaschke
2. Ehefrau: Kassiererin Inge Protaschke


AuszĂŒge aus dem Tagebuch 
von Bernd Protaschke

von 
Pascale Anhalt

-Teil 1-
Ein Wochenende am Timmendorfer Strand


Freitag, 02.Juni 1978: 
Wir sind mal wieder auf ein verlĂ€ngertes Wochenende an den Timmendorfer Strand gefahren. Um 13 Uhr ging die Reise los. Die Fahrt von Hannover in den Norden dauerte fast 7 Stunden. Wir standen mehrmals im Stau. Inge hatte einige Brote geschmiert und viel GemĂŒse eingepackt, sodass wir in den Fahrpausen genug zum Essen hatten. Eine RaststĂ€tte mussten wir nur einmal aufsuchen, weil der Tank fast leer war. Unser Hotelzimmer ist zwar klein, aber gemĂŒtlich. Gleich suchen wir noch das Hotel-Restaurant auf und essen noch Abendbrot. 

Samstag, 03.Juni 1978:
Inge fand gestern Abend mal wieder kein Ende. Nach ihrem 4. Glas Rotwein wurde sie zĂ€nkisch. Von jetzt auf gleich verstand sie, wie so oft nach einigen GlĂ€sern Rotwein, alles falsch und fing mit Grundsatzdebatten an. Sie verwickelte auch den Kellner in GesprĂ€che, obwohl er dies merklich nicht wollte. Wir waren die letzten GĂ€ste im Hotel-Restaurant. Ich trank 4 große Bier und hatte dann genug. Inge nahm sich noch zwei Bier mit auf unser Zimmer und hörte bis in die frĂŒhen Morgenstunden auf dem Kassettenrecorder Musik. So richtig schlafen konnte ich durch die LautstĂ€rke nicht. Eigentlich wollten wir heute Mittag an den Strand gehen, aber Inge lag bis mittags im Bett. Unser FrĂŒhstĂŒck haben wir verpasst. 
Gleich ist es 13 Uhr und meine Inge kommt gerade aus dem Badezimmer. Die Strandtasche ist fertig gepackt. Ich hoffe, wir verleben noch einen schönen Resttag am Meer.

Sonntag, 04.Juni 1978:
Der gestrige Nachmittag am Strand war schön. In einem Strand-Bistro aßen wir eine Kleinigkeit und tranken Kaffee, bevor wir am Wasser unsere Decke ausbreiteten. Wir blieben bis zum frĂŒhen Abend am Strand und saßen abends im Hotel-Restaurant. Wir tranken nur ein Glas Wein, schauten im Hotelzimmer Fernsehen und schliefen gegen Mitternacht ein.
Das FrĂŒhstĂŒcksbuffet ist sehr ĂŒppig. Wir schafften es heute zu 09.30 Uhr in den Speisesaal. Gleich packen wir unsere Badetasche und gehen gegen 12 Uhr an den Strand. Morgen frĂŒh ist schon wieder die Abreise nach Hannover. So schnell geht ein verlĂ€ngertes Wochenende vorbei.

Montag, 05.Juni 1978:
Der gestrige Nachmittag am Meer war wieder sehr schön. Die Sonne schien erneut, aber der Wind blies krĂ€ftig, sodass die Wellen etwas höher waren als die Tage davor. Gegen 17.30 Uhr besuchten wir ein Strand-Bistro. Wir naschten einen Eisbecher und Inge trank bereits ihr erstes Bier. Wir waren erneut die letzten GĂ€ste im Hotel-Restaurant. Ich habe 3 Bier getrunken, weil ich ja noch fahrtĂŒchtig sein muss. Meine Inge trank neben Wein auch 3 SchnĂ€pse und nahm wieder Flaschenbier mit auf´s Zimmer. Wieder gab es Grundsatzdebatten, die ich versuchte zu ignorieren. Sie schaute dann TV und schlief irgendwann spĂ€t nachts ein.
Heute Morgen kamen wir als letzte GĂ€ste zum FrĂŒhstĂŒck in den Speisesaal, weil Inge schlecht aus dem Bett kam. Das Buffet wurde schon abgebaut, aber wir durften noch essen. Die RĂŒckfahrt nach Hannover verlief staufrei. Am spĂ€ten Nachmittag kamen wir Zuhause an und packten unsere Koffer aus.
Gleich ist es 21.00 Uhr und ich hoffe, dass wir heute etwas frĂŒher schlafen gehen als die Abende zuvor.

© Pascale Anhalt