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Heißer Tee, Süßgebäck, Kerzenschein und Friedlichkeit. Ich wünsche allen eine schöne Vorweihnachtszeit 😀/🐰❤️🐌 = P.❤️M.

Sonntag, 5. März 2023

Eintrag 651

 Interview 12


Januar / Februar 2023


Hallo Pascale. Hallo!

Seit Deinem Umzug aus Berlin lebst Du inzwischen über 3,5 Jahre in Siegen. Was macht diese Stadt für Dich so besonders ? "Besonders" ist ein zu großes Wort. Ich bin einfach nur in diese Stadt gezogen, weil ich aufgrund verschiedenartiger Umstände im September 2019 schnell eine Entscheidung treffen musste, ob ich in Berlin bleibe oder in Richtung meines Sohnes ziehe. Zwischen Ende 2014 und September 2019 hatte ich Leonard, über das Jahr betrachtet, relativ selten und unregelmäßig gesehen, weil die Entfernung zu seinen Wohnorten zu groß war. Diese Zeitspanne umfasste immerhin 5 Jahre seiner Kindheit, die ja bekanntlich nicht wiederkommt. Ich wollte auch viel näher bei meinem Schatz❤️sein (sie wohnt deutlich näher an Siegen als an Berlin) und sie ganz oft sehen. Wir sind seit 2019 bereits schwer ineinander verliebt ❤️, obwohl wir uns erst im Dezember 2019 zum ersten Mal trafen. Und all das in der Summe hat mir die Entscheidung, nach Siegen zu ziehen, sehr leicht gemacht. 

Die letzten Wochen vor meinem Umzug wohnte ich bei einem Kumpel, doch das war natürlich nur eine Zwischenlösung. Und da die Gegebenheiten hier in Siegen in allen Punkten besser waren, zog ich umgehend in diese Stadt, in der ich bereits als Student lebte. Siegen macht für mich so besonders, dass ich hier viel Zeit mit meiner Verlobten❤️und meinem Sohn verbringen kann. 

Gibt es ein aktuelles Ereignis in Deinem Leben, das Dich bewegt? Kurz nach Weihnachten verstarb meine Mutter, zu der ich eine sehr innige Verbindung hatte. Niemand konnte diese Mutter-und-Sohn-Bindung verstehen, nur sie und ich. Ich bin in tiefer Trauer. Wenn ich einen ruhigen Moment habe und an sie denke, dann weine ich oft. Da ich andere Menschen mit meinen Trauergefühlen nicht belasten möchte, verstecke ich sie vor ihnen. Nur mit meiner Verlobten spreche ich darüber, was mich bewegt. Abends, nach der Arbeit, zünde ich oft eine Kerze an und gedenke meiner liebevollen Mutter.

Bereits Anfang 2022 verstarb ihr langjähriger Lebenspartner H. in Spanien. Als meine Mutter ihn kennenlernte, hatten wir beide kein so gutes Verhältnis miteinander. H. und ich sprachen uns jedoch einige Jahre vor seinem Tod mehrmals aus, weil wir merkten, dass eine Versöhnung viel mehr positive Lebensenergie erzeugt als ewiger Zank um Belanglosigkeiten. Ein wichtiges Ziel im Leben ist es doch schöne Momente zu genießen, es sei denn, man ist als Mensch masochistisch veranlagt und erfreut sich am permanenten Zank und Hass. Und schöne Momente können nur dann gelingen, wenn man alles Negative hinter sich lässt und positiv in die Zukunft schaut. Und genau das ist H. und mir gelungen, worüber ich mich sehr freue. Nichts im Leben ist perfekt und genau das gilt es zu respektieren.

Hat der aktuelle Todesfall in Dir etwas ausgelöst? Ja. Es ist ein "komisches" Gefühl zu erleben nun keine Eltern mehr zu haben. Wäre ich ein Teenager, dann träfe auf mich der Begriff "Vollwaise" zu. 

Ganz allgemein: Natürlich, und ich glaube es geht vielen Menschen so, die einen Trauerfall erleben müssen, reflektiere ich selbstkritisch das Verhältnis zu einer verstorbenen Person. Hier und dort gehe ich mit mir hart ins Gericht und stelle mir selbst unbequeme Fragen, deren Antwort nur ich weiß. Ich überlege, ob mir ein Verstorbener im Zuge der zwischenmenschlichen Beziehung etwas "Höheres" (eine Wertevorstellung) mitgeben wollte. Gab es Lebensweisheiten oder Ansichten, die ich übernehmen kann? 

Meine Eltern waren naturgemäß für die Bildung meines Ur-Vertrauens zuständig. Dieses Ur-Vertrauen bekam zwar im Zuge meiner späteren Jugend hier und da ein paar Risse, aber das stabile Fundament wurde in der Kita-Zeit gelegt. Und dafür bin ich meinen Eltern unendlich dankbar.

Weiterhin bestärkt mich ein Todesfall in meiner Ansicht, dass man mit denjenigen Menschen harmonisch bleiben sollte, die man wertschätzt und die einem Wertschätzung entgegen bringen. All diese Gedankengänge gehören für mich zur Trauerbewältigung und Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit mit dazu. Mein Schatz ❤️ist immer für mich da, wenn ich emotionale Unterstützung benötige. 

Kann ein Tod denn inspirieren? "Inspirieren" ist das falsche Wort, weil der Tod keine zwingende Voraussetzung für eine Inspiration sein sollte. Ich formuliere es mal salopp: Wenn der Tod schon mal kommt (worauf niemand einen Einfluss hat), dann sollte man versuchen zu ergründen, ob man Erfahrungen aus der zwischenmenschlichen Beziehung zu dem Verstorbenen so bewerten kann, dass sie auf einen selbst (als Hinterbliebener) eine lebensbejahende Wirkung haben. 

Um es metaphorisch auszudrücken, sollte der Tod eines anderen Menschen für einen selbst nicht ungenutzt bleiben. Es sollte zumindest versucht werden, ihn für einen selbst in etwas Positives umzuwandeln (z.B. durch Selbstreflektion), damit der Geist der verstorbenen Person in einem weiter lebt. 

Zusammenfassung: Der Tod (eingetretene Ursache) beginnt durch eine Selbstreflektion (Transformation) in mir zu leben (Wirkung) und war somit nicht umsonst, auch wenn ich selbstverständlich auf ihn verzichtet hätte. Aber der Tod kam ja von selbst, er hat niemanden gefragt, ob er kommen darf. Ließe man den Tod (lerntechnisch) ungenutzt liegen, so stirbt nicht nur der Körper, sondern auch die Lebenserfahrung des Verstorbenen, die nicht weitergegeben wird.

Das klingt wie ein in sich geschlossener Kreislauf. Ja, es hängt vom Blickwinkel ab, von dem man den Tod aus betrachtet. Weiterhin ist für den eben beschriebenen Gedankenprozess auch eine gewisse Offenheit und Einsichtsfähigkeit notwendig, also Wechselwirkungen zwischen sich (als Hinterbliebener) und der Umwelt erkennen zu können.

Nur anmaßende / selbstgerechte Persönlichkeiten, für die immer nur alle anderen Menschen auf dieser Welt eine Schuld tragen, reflektieren sich zu wenig (Selbstkritik) und versprühen ihren Geist von Neid, Häme und Missgunst, auf wen auch immer. Sie sind emotional nicht im Stande den Transformationsvorgang zu erleben und können sich somit nicht weitreichend persönlich weiterentwickeln. 

Hast Du inzwischen ein Auto? Nein. Ich habe zwar seit dem 19. Lebensjahr einen Führerschein und bin über die Jahre hinweg gelegentlich gefahren. Für mein Leben in Siegen lohnt sich ein Auto nicht wirklich, auch wenn ich natürlich die Vorteile erkenne. Ich verfüge, wie jeder normale Arbeitnehmer auch, nur über einen begrenzten finanziellen Spielraum, den mir mein Gehalt zulässt. Wer ökonomisch denkt, der weiß, dass sich eine Anschaffung (Auto) und die Folgekosten (Versicherung, Benzin, Steuer, Reparatur) immer aus den laufenden Einnahmen decken müssen. Ein Auto rechnet sich für mich in der Anschaffung und im Unterhalt auch deswegen nicht, weil mein Arbeitsort über 100 Kilometer vom Wohnort entfernt liegt. Der Verschleiß + Benzinkosten wären für diese weite Strecke viel zu groß. Weiterhin habe ich eine sehr gute Anbindung mit der Bahn zur Arbeit und das 49-Euro-Ticket soll ja bald kommen. Günstiger geht es nicht! Und sich nur ein Auto anzuschaffen, um damit in Siegen herumzugurken, lohnt sich erst Recht nicht.

Fazit: Bezogen auf meine Lebenssituation, überwiegen die Nachteile gegenüber den Vorteilen.

Wie geht es Deinem Sohn? Leonard geht es soweit gut. Er ist ein typischer 11-Jähriger, der versucht seinen Alltag zu meistern. 

Die Grundschulzeit ist vorbei. Er besucht inzwischen ein Gymnasium und ich sehe an den Noten, dass er dem Unterricht folgen kann, auch wenn es hier und dort ein paar "Baustellen" gibt. Ich versuche ihm bei der Bewältigung der Schularbeiten, so gut es mir möglich ist, behilflich zu sein. Wenn ich erkenne, dass er ein Thema nicht verstanden hat, dann erkläre ich es ihm aus meiner Sicht noch einmal. Das macht mir große Freude und hilft ihm, den Lernstoff besser bearbeiten zu können. Ich war auch mal Schüler und habe hier und dort ein Thema nicht verstanden. Diese Lern- und Verständnislücken haben sich im Laufe meiner Schulzeit in einigen Fächern vergrößert, worunter ich sehr litt. Ich sehe es als meine Verpflichtung an, mein Kind nicht hängen zu lassen und Hilfe zur Selbsthilfe aufzuzeigen. 

Man darf einen wichtigen Faktor nicht vergessen: Leonard war, wie viele Millionen anderer Kinder auch, zwischen 2020 und 2021 von Schulschließungen betroffen. Deswegen ist ein Vergleich zur Situation zu meiner Schulzeit gar nicht möglich, weil die heutige Ausgangslage für die Schüler deutlich negativer ist. Homeschooling konnte entstandene Lernlücken nicht mal ansatzweise schließen. Besonders bei den Grundschülern, denen ja die Grundlagen gelegt werden sollten, wird es schwerer sein, die Lücken zu schließen als bei den Oberschülern kurz vor dem Abitur. Aus meiner Sicht nimmt die Schule (allgemein betrachtet) heute, nach der Pandemie, zu wenig Rücksicht auf die entstandenen Defizite, weil das Unterrichtstempo nicht angepasst wird. Forscher haben herausgefunden, dass es sehr viele Jahre dauern wird (falls überhaupt möglich), bis sich viele Lernlücken, insbesondere bei den kleinen Kindern, schließen lassen. 

Wir alle wissen aus eigener Erfahrung, dass die Schulzeit eine schwere Zeit ist. Das eine Kind ist selbständiger und benötigt wenig Hilfe, das andere Kind benötigt eine helfende Hand, wenn es schulisch nicht untergehen soll. Jedes Kind ist anders und Situationen sind nicht vergleichbar. Ich werde Leonard helfen, so gut es geht und versuchen, ihn in seiner Selbständigkeit zu fördern (was absolut kein Widerspruch darstellt). Ich habe nicht ein Kind in die Welt gesetzt, um gleichgültig zuzuschauen, wie es in der Schule absackt. 

Wie betrachtest Du Deine Rolle als Vater? Ich habe im Rahmen einiger Blogeinträge meine Rolle als Vater reflektiert. Wie ich inzwischen verinnerlicht habe, hat man als Elternteil, um es überspitzt zu formulieren, alle paar Monate ein Kind vor sich, das sich in gewissen Verhaltensweisen stark verändert hat. Ein Kind entwickelt sich, das ist völlig normal. Ich habe für mich entscheiden den Erziehungsstil fortzusetzen, den meine Eltern anwendeten, als sie mich erzogen hatten ("Alles im Rahmen"). Ein Kind soll Freizügigkeit genießen, es sei denn, ein gewisser Punkt wird überschritten. 

Für mich ist es wichtig, gelegentlich meine Rolle als Vater zu reflektieren. Bin ich zu streng? Bin ich zu lasch? Wo ist der Mittelweg? Und genau diese Balance herauszufinden, bleibt für mich eine spannende Aufgabe, über die ich mich sehr freue und an der ich mich persönlich weiterentwickeln werde.

Könntest Du Dir vorstellen, Dein eigener Vater zu sein? Wie würdest Du den kleinen Pascale, mit Deinem Wissen über Dich, erziehen? Das sind zwei sehr interessante Fragen. Von dem kleinen Pascale, also vor seiner Pubertät, könnte ich mir gut vorstellen sein Vater zu sein. Er war sensibel und hat überwiegend gehört, wenn man ihm was sagte (eigene Wahrnehmung). Wie ich als Kind auf meine Eltern wirkte, werde ich nicht mehr erfragen können. Aber ich hörte, dass ich ein überwiegend ruhiges/normales Kind war.

Von dem älteren, pubertierenden Pascale hingegen wäre ich nicht gern der Vater. Er war sehr ungehörig und egoistisch, wie viele Teenager. Ich kann meine Mutter gut verstehen, dass sie Sorge hatte, als ich im Berliner Nachtleben versackte und erst morgens um 05.00 Uhr nach Hause kam, oder manchmal erst einen Tag später. Damals gab es noch keine Handys und somit war keine Meldung möglich. Wenn ich ehrlich bin, dann war auch keine Meldung gewollt, denn ich hätte ja von der Telefonzelle aus anrufen können. Ja, das war für alle keine leichte Zeit.

Welcher Pascale ist heute in Dir verankert, der kleine Pascale oder der pubertierende Pascale? Von dem pubertierenden Pascale ist fast nichts mehr übrig geblieben. Je älter ich werde, desto ruhiger, gelassener und bodenständiger gehe ich durch das Leben. Ich bilde mir ein, relativ feinfühlig und emphatisch zu sein. Aus meiner Sicht bin ich heute die Summe all meiner Lebensphasen, aber der kleine Pascale (ruhig und sensibel) ist tief in mir verankert.

Hast Du mittlerweile neue Hobbys? Nein, meine Hobbys sind unverändert. Ich schreibe gerne Texte, koche für mein Schatz ❤️, höre Musik aus verschiedenen Musikrichtungen und lese, wenn auch nur selten, mal ein Buch. 

Kommen wir mal zu einem etwas abstrakteren Thema. Auf welchen wesentlichen Werten beruhen Deine alltäglichen Handlungen oder Entscheidungen? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Zuerst muss ich in Erinnerung rufen, dass meine Kindheit und Jugend in den 70er und 80er Jahren stattfand. Ich wurde somit in dieser Periode geprägt und sozialisiert. Sämtliche gesellschaftliche Normen, Werte und Anstandsregeln, die damals galten (jemanden die Tür aufhalten...), habe ich verinnerlicht und sie beeinflussen mich in meinem heutigen Handeln.

Wer mich näher kennt, der weiß, dass ich ein extrem (!) helfender Mensch bin. Wer das abstreitet, der belügt sich offenbar selbst oder kennt mich eben nicht richtig. Getrieben von einem starken Harmoniebedürfnis als Leitmotiv in meinem Leben, bin ich stets darum bemüht, Kompromisse zu finden. Kompromissbereitschaft sollte nicht damit verwechselt werden, dass man keine eigene Meinung zu einem Sachverhalt hat. Das eine schließt das andere definitiv nicht aus. 

Leider begegneten mir in meiner Vergangenheit gelegentlich kompromisslose und feindselige Charaktere, die permanent anderen Menschen eine Schuld für etwas gaben und die sich die Welt so zurecht bogen, wie es für sie passend war. Sie bastelten sich unentwegt eine Opferrolle zusammen, in der sie sich herumsuhlten und offenbar darin gefielen. Sowas ist gar nicht meins. Ich mag so ein "Ich-bin-der-Nabel-der-Welt"-Verhalten überhaupt nicht.

Obwohl meine Eltern keine Kirchengänger waren, erlebt ich, besonders zur Weihnachtszeit, viele christliche Rituale in meinem Elternhaus (Weihnachtslieder singen / hören, Gedichte aufsagen....) und im Religionsunterricht in der Schule. Wir gingen zu diversen Taufen und Konfirmationen in die Kirche und feierten zusammen diese Rituale. Christliche Werte der Nächstenliebe habe ich angenommen und lebe sie vor, auch wenn dies in der Formulierung vielleicht etwas blumig klingen mag. All das schließt natürlich nicht aus, dass ich auch meine Ecken und Kanten habe, wie jeder Mensch.

Gibt es etwas, dass Du Deinen Lesern und Leserinnen sagen möchtest? Nur an diejenigen Leserinnen und Leser möchte ich etwas mitteilen, die noch nicht verstanden haben, was ein Online-Tagebuch, wie meins, charakterisiert.

Im Grunde hatte ich gedacht, dass ich Selbstverständlichkeiten, bezogen auf das Lesen und Interpretieren meines Blogs, nicht zu erklären brauche. Den ganz wenigen Leserinnen und Lesern, die immer noch nicht verstanden haben oder verstehen wollen, was ein Tagebuch grundsätzlich ausmacht, möchte ich gern eine geistige Stütze liefern:
1. Es handelt sich bei dieser Internetseite um ein Online-Tagebuch. 
2. Das Wesen eines Tagebuches umfasst verschiedene Eigenschaften. Eine wesentliche Eigenschaft liegt darin begründet, dass der Schreiber (auf dieser Seite also ich) seine Erlebnisse, Gedanken, Stimmungen und Gefühle aus seiner (!!!) Perspektive in verschiedenen Einträgen niederschreibt. 
3. Die Selbstreflexion, gewöhnlich das Leitmotiv für viele Tagebücher, dient der Verarbeitung von Lebenssituationen. Gelegentlich nimmt der Schreiber auch mal einen Perspektivwechsel vor, um ein Problem von verschiedenen Seiten zu beleuchten, was bei der Lösung von Problemen helfen kann. 
4. Die Tagebuchschreiber legen, bezogen auf ihre Perspektive, über sich und ihre Umwelt ein Zeugnis ab. Das Stilmittel und die Textgattungen können sehr unterschiedlich sein.

Ich bilde hier also nicht die Sichtweisen der gesamten Menschheit oder anderer Menschen ab, sondern nur meine. Das ist aber eine Selbstverständlichkeit, für die es eigentlich keiner weiteren Erklärung bedarf.

Ganz allgemein: Wer sich mit dem Lesen eines Tagbuches überfordert fühlt, weil der Sinn hinter einem Tagebuch offenkundig nicht verstanden wird oder wem persönliche Sichtweisen nicht gefallen, der sollte nicht mehr darin lesen. So einfach ist die Welt. Wenn mir eine TV-Serie oder ein Buch nicht gefällt, dann schaue oder lese ich nicht weiter. Das wäre für mich reine Lebenszeitverschwendung. Fertig. Und ich käme niemals auf die Idee dem Film-Regisseur oder Buchautor vorzuhalten, warum der Inhalt kein anderer ist. Sowas wäre pure Anmaßung. Wer in meine Texte gern Dinge hineininterpretiert, der ist selbst Schuld. Wem das alles hier nicht gefällt, der sollte meine Seite nicht mehr besuchen und seine Lebenszeit anders verbringen. Ein Vorschlag: Geht spazieren, esst irgendwo eine Kugel Eis oder backt einen Kuchen.

Was kannst Du nur mit Humor ertragen? Ich kann anmaßende und selbstgerechte Verhaltensweisen nur noch mit einer gewissen Portion Humor ertragen. 

Besonders bizarr finde ich ein Verhalten, das verschiedene Sachverhalte oder Situationen, die gar nichts miteinander zu tun haben, vermengt und aus diesem Gemisch eine eigene Realität entsteht. Diese neue, eigenwillig interpretierte Realität wird so oft anderen Menschen und sich selbst erzählt, bis sie geglaubt wird. 

So, wir kommen nun zum Ende des Interviews. Weißt Du schon, wann Du das nächste Interview geben wirst? Nein, das kann ich im Moment noch gar nicht sagen. Ich werde mich, wie die Male zuvor auch, relativ spontan dazu entscheiden ein neues Gespräch durchzuführen. Ob ich in diesem Jahr noch einmal dazu komme, bleibt abzuwarten.

So lieber Pascale. Vielen Dank! Bitte sehr. Immer wieder gern. 

Geschrieben über mehrere Tage im Januar / Februar 2023