Bevor
Dich die Dunkelheit mitnahm,
erblickte ich ein letztes Mal
die Sonne in Deinem Lächeln.
Diese letzten Sekunden mit Dir
strahlen bis heute
in meinem Herzen.
Dann
gingst Du durch das Tor
in eine anderen Welt,
einfach so,
als hätte
Dich jemand gerufen.
Es kam der kurze lange Augenblick:
Wir waren zwei Erwachsene,
die voneinander Abschied nahmen.
Der eine ist dort,
der andere blieb hier.
Unsere Verbindung ist
im Nirgendwo.
Nun bin ich nicht mehr Dein Sohn,
Du bist nicht mehr meine Mutter.
Die letzten Monate,
eine dunkele Geschichte,
die wahr ist.
Ich hielt gerade Deine Hand,
doch dann musste ich
plötzlich gehen.
Eine nicht vorhandene
Besuchszeit
lief ab.
Ich hoffe Du schläfst gut,
hab keine Angst.
Ich wäre gern der Letzte gewesen
und hätte das Licht angelassen,
damit Du Dich im Schlaf
nicht fürchten musst.
Nun bin ich nicht mehr Dein Sohn,
Du bist nicht mehr meine Mutter.
Der eine ist fort,
der andere blieb hier.
Unsere Verbindung ist
im Nirgendwo.
Dein Lächeln
verzaubert
nun alle
Meere dieser
Welt.
Aus einem Besuch zu Dir
wird eine Gedenkfahrt.
Die Motorengeräusche
schreien uns an.
Eine Umarmung greift ins Leere.
Den Begrüßungskuss
brechen die Wellen.
Verpasste Augenblicke
kommen nicht mehr zurück.
An jedem Meer der Welt
stehe ich ganz nahe bei Dir.
Unsere Worte
verweht auf immer
der Wind.
Nun bin ich nicht mehr Dein Sohn,
Du bist nicht mehr meine Mutter.
Der eine ist dort,
der andere blieb hier.
Unsere Verbindung ist
im Nirgendwo.
Pascale Anhalt
Siegen, April 2024