Was bleibt
ist das Band in die Ewigkeit
Nach meiner Geburt
nahmst Du mich lächelnd in Deine Arme,
um mein Leben zu begrüßen.
Meine Arme waren
für Dich nicht da,
als ich vor Deinem Tod weinte,
um Dein Leben zu verabschieden.
Tapferkeit
endete in der Klinik.
Deine letzten Worte,
gesendet durch ein kurzes
sanftes Lächeln.
Ich war nicht da
und kam dennoch pünktlich.
Aus einem Besuch zu Dir
wird nun eine Gedenkfahrt
auf einem Boot.
Die Motorengeräusche
schreien uns an.
Eine Umarmung greift
ins Leere.
Den Begrüßungskuss
brechen die Wellen.
Die stetige Herzlichkeit
in Deiner Stimme,
die Dein Wesen
erstrahlte,
ruht nun rastlos
auf dem Meeresgrund.
Unser dickes Lebensband
konnte der Neid
nicht zerfressen.
Auch wenn andere unsere Worte
im Mund verdrehten,
so sprachen unsere Gedanken
- ganz leise und unerhört -
immer
mit einer Zunge
zueinander.
An jedem Meer der Welt
stehe ich ganz nahe bei Dir.
Unsere Worte
verweht auf immer
der Wind.
Pascale Anhalt
Siegen, 08/09.05.2023