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Dienstag, 2. Januar 2024

Eintrag 747

 Schöne Momente von früher
- Der Schrebergarten in Peine-

Meine Großeltern (väterlicher Seite) besaßen über viele Jahrzehnte einen Schrebergarten in einer Laubenkolonie in Peine, meiner Geburtsstadt. So ein Schrebergarten war für viele Menschen damals eine erstrebenswerte Errungenschaft, weil sie dort ihr Obst und Gemüse selbst anbauen konnten. Der Anbau von Lebensmitteln war für die damalige Zeit ein wichtiger Faktor, um die Ernährung der Familie zu sichern oder zu ergänzen, besonders während der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Meine Großeltern gehörten zum Kleinbürgertum. Mein Opa arbeitete bei der Stadtkasse in Peine, meine Oma zog als Mutter meinen Vater groß. Mein Vater wurde 1939, zu Beginn des 2. Weltkrieges, geboren und lernte seinen Vater, also meinen Opa, erst einige Jahre nach der Kriegsgefangenschaft richtig kennen. Die Kriegsgefangenschaft dauerte bei meinen Opa Gott sei Dank nicht sehr lange.

Hier ein Foto meiner Großeltern, irgendwann in den 1930ér Jahren. Sie waren hier Mitte 20 Jahre alt. Man sieht im Hintergrund die noch neue Schrebergartenanlage, teilweise unbebaut. Viele Gartenlauben wurden erste einige Jahre später errichtet. Dieses Foto zeigt deutlich, wie Stolz beide zu sein scheinen, auf ihrem kleinen Gartenfeld fotografiert worden zu sein. 

Dieses weitere Foto entstand irgendwann Mitte der 1970ér Jahre. Im Hintergrund die hell-blaue Gartenlaube, deren Farbe bei der Errichtung in den 20ér Jahren offenbar modern gewesen war. So ein Schrebergarten war eine sehr zeitintensive Arbeit (Bepflanzung / sähen / gießen / Unkraut / Ernten usw.). Große Reisen wurden damals nicht unternommen. Der Garten war der Dreh- und Angelpunkt des freizeitlichen Familienlebens. Meine Großeltern wirken auch auf diesem Foto sehr glücklich und zufrieden. Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, dann war ihr ganzer Garten-Stolz ihre Obstbäume (Apfel, Birne, Sauerkirsche).


Auf dem Foto links (entstanden Ende der 1960ér Jahre) ist auch mein Opa mütterlicher Seite zu sehen (mit einer Harke). Daneben steht mein Vater mit seiner Mutter im Arm und ganz rechts ist sein Vater zu sehen. Je mehr ich meinen Opa ganz rechts betrachte desto mehr glaube ich, dass ich da stehen könnte. Ich sehe ihm sehr ähnlich, wie ich finde. Die ganze Mund-, Nasen- und Augenpartie von ihm ist mir wie aus dem Gesicht geschnitten oder? Auch auf diesem Foto strahlt meine Familie eine tiefe Zufriedenheit aus (sieht man mal vom Opa mit der Harke ab😁). Viele Geburtstage und andere Festtage / Feierlichkeiten spielten sich im Garten ab.


Der kleine Junge auf dem Foto (fotografiert Anfang der 1980ér Jahre), der zufrieden in das Feuer schaut, bin ich.😄 Für eine gewisse Zeit in meiner Kindheit fand ich es sehr spannend, ein Laubfeuer legen zu dürfen. Damals war diese Art von Feuer (Verbrennen und geschnittenen Ästen, Unkraut und Laub) noch mehrmals im Monat erlaubt. Mein Opa war zu dieser Zeit bereits verstorben. Meine Oma und mein Vater bereiteten auf einem Stück Acker, der nicht bepflanzt war, eine Feuerstelle für mich vor. Ich erlebte sehr viele unbeschwerte Momente mit meiner Großmutter und meinem Vater in diesem Schrebergarten. Hier durfte ich ausprobieren, auf den kleinen Bäumen klettern, Gemüse schnippeln, den Acker harken, Obst pflücken und Laub verbrennen.


Auf dem letzten Bild unten bin ich vermutlich 3 Jahre alt. Ich hatte große Freude daran die Blumen, die meine Großeltern in einer großen Anzahl rings um die Gartenlaube pflanzten, mit meiner kleinen roten Gießkanne zu begießen. Meistens hatte ich große Mühe, die volle Gießkanne zu schleppen. Irgendwie hatte ich große Angst vor dem "Plumps-Klo" im Garten. Ich fand es als Kind gruselig, da auf dem Brett über einem tiefen, schwarzen Loch zu hocken. :-) Überall Spinnen und Fliegen. Das war nix für mich. Mein Lieblingsplatz war die Schaukel vor der Türe und die große Wasserwanne am Eingang des Gartens.


PS; Meine Oma besuchte uns auch mehrere Male in Berlin. Sie kam meistens zu Weihnachten und bliebt dann 2 oder 3 Monate, manchmal sogar bis nach Ostern. Meine Mutter hatte zu ihr ein angespanntes, neutrales Verhältnis. Man merkte ihr deutlich an, dass sie froh war, wenn sie wieder fuhr. Natürlich kann ich meine Mutter heute verstehen, 3 Monate Besuch von der Schwiegermutter ist eine lange Zeit. Ich habe mich jedes Mal sehr dolle über ihre Anwesenheit gefreut, weil sie auch mit mir viel spielte. Sie holte mich vom Kindergarten / Hort oder der Schule ab und kochte für mich Mittagessen, was ich sehr genossen habe. Meine Oma mütterlicher Seite habe ich nie kennengelernt, weil sie sehr früh verstarb. 

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