Wir Menschen
haben all die angenehmen Dinge um uns herum erfunden,
damit wir von der Tatsache ablenken können,
damit wir von der Tatsache ablenken können,
dass wir ein Teil der Natur sind
und uns von ihr abheben können.
Einkaufszentren, Mobil-Telefone und Selbstverwirklichung
treiben die Menschheit fort
von ihrem gemeinsamen natürlichen Ursprung.
Rolltreppen
sind uns näher als Bäume.
Eine Tinder-Nacht
ersetzt den Kinderwunsch und eine Familie.
Die Bindungslosigkeit der Individuen
durchtrennt
die Wurzel einer Gesellschaft.
Heute laufen wir weg,
wenn uns ein frischer Wind ins Gesicht weht.
Wie haben doch die Seefahrer vor hunderten Jahren
Sturm und Wellen getrotzt,
damit sie nicht untergehen!
Mit jedem Schritte,
den die Menschheit im Fortschritt geht und sich
durch Technik
die Natur
zum Untertanen macht,
macht sie sich selbst zum Untertanen
gegenüber der Technik.
Das Werkzeug
wird zum Führer
seiner Erfinder.
Das Kollektiv
hängt gleichsam
an Kabeln und Platinen,
doch die indirekten zwischenmenschlichen Interaktionen
lösen die Nähe zueinander in Zahlen auf.
Jahrhunderte alte, gesellschaftliche Werte
atomisieren sich zu 0 und 1.
Das gemeinsame Fühlen
des Schwarms
fragmentiert.
Das Auflösen der menschlichen Normen
nach 0 und 1
dominiert die in sich zerfallende,
individualisierte Gesellschaft.
Das Zusammengehörigkeitsgefühl
hat sich den Regeln der Programmiersprachen
angepasst.
Internetprotokolle
transformieren
das alte menschliche Verhalten
in das technisch neue.
Wenn wir die Blumen nicht mehr riechen,
das Gras unter unseren Füßen nicht mehr spüren
und uns unentwegt abtrocknen,
wenn ein Regen unsere Haut erfrischt,
dann sind wir mehr Chip als Natur,
mehr Ding als Mensch.
© Pascale Anhalt
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