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Frühling🌞🌞🌞//🐰❤️🐌 = P❤️M

Donnerstag, 30. November 2023

Eintrag 737

Ein bisschen Ich. 
Teil 36. 

-Türen, durch die ich ging / 

Auf den Spuren meiner Vergangenheit-

Kapitel 2



Berlin
Konradenstr. / Kleestr.


Fast jeden Morgen kletterte ich über diesen Zaun des Nebeneingangs meiner Grundschule. Der Haupteingang lag 300 Meter weiter um die Ecke. Die Grundschulzeit betrug zur damaligen Zeit 6 Jahre. Mit einer Realschulempfehlung besuchte ich nach der 6. Klasse ein Gymnasium in Nord-Neukölln. 
Im Rahmen einer Klassenfahrt verreiste ich am Ende der 5. Klasse für 10 Tage nach Zwiesel (bei Passau). In der 3. Klasse wurde eine kurze "Klassenfahrt" durchgeführt, die 3 Tage dauerte (Am Postfenn / nahe Wannsee).
Ich konnte hier einige Freundschaften knüpften und erlebte eine ausgewogene Schulzeit, mit all ihren Höhen und Tiefen eines Grundschülers. Vom großen Lob des Klassenlehrers bis hin zu Konflikten, die zwischen Schülern entstanden sind. Gemessen an den Konflikten späterer Jahre, waren diese eher als harmlos zu betrachten.

Berlin
Sonnenallee


Der Aufgang zum Gymnasium. Trotz einer Realschulempfehlung wollte ich es unbedingt auf einem Gymnasium probieren. Meine Eltern wollten mir diesen Wunsch erfüllen und meldeten mich dort an. Nur sehr knapp habe ich das Probehalbjahr in der 7. Klasse nicht bestanden und musste die Schule wechseln. 

Berlin
Kopfstr.


Nach dem Scheitern am Gymnasium besuchte ich diese Realschule, die mir vom Schulamt zugewiesen wurde. Als ich in die 9. Klasse (9a) kam, starb mein Vater nach langer und schwerer Alkoholkrankheit. 
Seit der 8. Klasse erlebten einige Mitschüler und ich schweres Mobbing, vorzugsweise in den Pausen oder nach den einzelnen Schulstunden. Es gab regelmäßig Nackenschellen, Drohungen (nach der Schule wirst Du sehen), gelegentlich Einsperren in den offenen Schrank im Klassenzimmer (in den kurzen Pausen), gefesselt auf einem Stuhl durch die Gänge schieben usw. Das fand mehrmals in Monat statt, mal erwischt es den einen Schüler mehr, mal den anderen, je nach Lust der Peiniger. All dies führe bei mir zu einem Vermeidungsverhalten. Ich kam erst nach der Pause, gemeinsam mit dem Fachlehrer ins Klassenzimmer, um nicht permanent Opfer in den Pausen zu werden. Ich ging als letzter in die große Pause und kam als erster ins Schulgebäude, um auch den Peinigern auf den Pausenhof zu entgehen. Ich vermied also die Anwesenheit im Klassenzimmer, so gut es mir möglich war. Die ein oder andere große Pause verbrachte ich auch allein auf der Schultoilette. 
Mein damaliger Klassenlehrer fand es auch toll mich an der Tafel bloßzustellen, in dem er mich mit Kreide in der Hand vorne warten lies, bis die ersten Kinder über die Situation lachten (obwohl er wusste, dass ich die Aufgaben nicht konnte). Ich ging die letzten 3 Monate der 9. Klasse kaum noch zur Schule, weil ich absichtlich sitzen bleiben wollte, um der Klasse zu entkommen. Ich war zwar nicht so gut in der Schule, aber mit viel Anstrengung hätte ich die Versetzung vermutlich geschafft. Aber wie erwähnt, wollte ich in dieser Klasse einfach nicht mehr bleiben. Damals sah ich keinen anderen Ausweg, als einfach nicht mehr hinzugehen.
Ich wiederholte die 9. Klasse in der 9c und sackte im zweiten Halbjahr (notentechnisch) noch weiter ab als in der Klasse zuvor, obwohl die Klassengemeinschaft etwas besser war. Ich war ganz kurz davor, die Schule ohne einen Schulabschluss zu verlassen. Mein Erdkundelehrer, Herr B., "rette" mich, in dem er mir eine 2- gab anstatt einer 3+. Diese Note war für den Ausgleich zweier Fünfen wichtig. Eine 5 kassierte ich, unberechtigterweise, im Fach "Sport". Obwohl ich ein Attest für eine "weiche Leiste" vorlegte und aufgrund dieser Diagnose für das erste Halbjahr vom Schulsport befreit wurde, erhielt ich dennoch am Ende die Note 5. Nach erfolgtem Widerspruch beim Schulamt erhielt ich meinen Realschulabschluss.
In der 10. Klasse fuhren wir im Rahmen einer Klassenfahrt nach Aschaffenburg. Diese Klassenfahrt entpuppte sich als äußerst turbulent. Eine Brauereibesichtigung lief etwas aus dem Ruder, weil wir alle zu tief ins Glas schauten und unseren "Zustand" sehr lustig fanden. In der Nähe waren US-Soldaten stationiert. Irgendwie freundet sich ein paar Klassen-Mädels mit einigen dieser Soldaten an, was mein Klassenlehrer gar nicht lustig fand. Eine von ihnen wurde von einem Soldaten schwanger (sie verschwand heimlich für ein paar Minuten mit ihm im Wald / Kind hat sie nicht behalten). In unserer Freizeit hingen auch einige von uns Jungs mit den Soldaten rum, bekamen etwas Whisky zu trinken und liefen, stark angetrunken, in der Gegend herum. Unserer Klassenlehrer gab uns eine Standpauke und die Lage beruhigte sich bis zum Ende der Klassenfahrt wieder.

Berlin
Pasteur Str.


Nach meinen Realschulabschluss besuchte ich eine einjährige "höhere Wirtschaftsschule" (OSZ Handel), die ich durchgängig mit guten oder sehr guten Noten absolvierte. Die Berliner Mauer war bereits gefallen und die sogenannte "Nachwendezeit" war in vollem Gange. Ich fuhr als "West-Berliner" jeden Morgen in den östlichen Teil der Stadt und blühte in dieser Wirtschaftsschule voll auf. Meine Pubertät war längst vorbei und ich war von der Kreativität der Nachwendezeit total begeistert. 
Ich freundete mich mit dem heutigen, bekannten Filmschauspieler A. Röhner an (er ist in vielen TV-Produktionen zu sehen), der mein Sitznachbar in dieser Schule war. Er war von meinen Gedichten begeistert. Wir inspirierten uns gegenseitig mit Büchern und Texten. Nach der Schulzeit hatten wir noch bis Ende der 90ér Jahre lockeren Kontakt, bevor er die Schauspiellaufbahn einschlug und wir uns aus den Augen verloren hatten.
Nach den katastrophalen Jahren in der Realschule, blühte ich hier richtig auf und hatte eine sehr schöne Schulzeit. Die guten Noten stärkten mein Selbstvertrauen.

Berlin
Danckelmannstr.


Ich absolvierte eine kaufmännische Berufsausbildung. Im Rahmen dieser Berufsausbildung besuchte ich, im theoretischen Teil, das damalige OSZ Recht & Handel in Berlin-Charlottenburg. Ich war einer der letzten Jahrgänge, in denen das Fach "Stenographie" gelehrt wurde. Auf dem Abschlusszeugnis schmückte die Note 2 meine guten Leistungen in diesem Fach. Auch meine anderen Noten lagen zwischen 1 und 3, also über dem Durchschnitt. Nur in Informatik erhielt ich eine 4. Ich kam mit den alten DOS-Programmen irgendwie nicht so gut zurecht, die damals in diesem Fach noch gelehrt wurden. Windows kam zu dieser Zeit gerade erst auf, war aber in den Schulen noch nicht weit verbreitet. 

Berlin
Dudenstr.


Nach meiner sehr erfolgreichen Berufsausbildung reifte in mir der Entschluss, ein Wirtschaftsstudium anzustreben. Die Volkswirtschaft interessierte mich sehr. Der kürzeste Weg zu einer Universität war der Besuch einer Fachoberschule, damit ich mein Fachabitur ablegen konnte. Auch in diesem Schulzweig war eine Klassenfahrt möglich. Wir haben eine mehrtägige Klassenfahrt nach Prag unternommen.
In den 90ér Jahren, mit seinen Geburtenstarken Jahrgängen, waren Studienplätze eher Mangelware und die Wartelisten an so mancher Uni war lang. Kurz vor der Prüfung lief ich an einem Aushang vorbei, der mein Leben verändern sollte. Es war ein Aushang der Universität Siegen, auf dem geschrieben stand, dass man ein vollwertiges Universitätsdiplom in VWL auch mit einer Fachhochschulreife absolvieren kann. Ich notierte mir die Kontaktdaten und rief an der Uni in Siegen sowie im Studentenwerk an. Im Studiengang VWL gab es keine Wartezeit, auch Wohnheimplätze standen zur Verfügung. Nach kurzer Überlegung fasste ich den Entschluss nach Siegen zu ziehen, um dort VWL zu studieren.

Siegen
Herrengarten


Nach der Aufnahme in einer WG (Studentenwohnheim), fuhr ich zum Studentenwerk und zur Zentrale der Universität, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Dem Studienbeginn der Volkswirtschaftslehre stand nun nichts mehr im Wege. Später wechselte ich in den Studiengang der Betriebswirtschaftslehre.

Siegen
Glück-Auf-Str.


In dieser Studentenwohnheimanlage wohnte ich einige Jahre meines Lebens, bevor mir das WG-Leben, mit seinen ständigen neuen Mitbewohnern, nicht mehr gefiel und ich in die Siegener Innenstadt zog. Aufgrund verschiedener Umstände verzögerte sich mein Studium. Den Ablenkungen des klassischen Studentenlebens wollte ich nun entfliehen, worin ich die Möglichkeit sah, mein Studienende zu beschleunigen. 
Während dieser Zeit erlebte ich leider einen Menschen, der eigentlich ganz nett war, nur im Suff wurde er sehr jähzornig und teilweise aggressiv. Da er offenkundig ein Alkoholproblem hatte, erinnerte er mich an meinen Vater. Ich fühlte mich für ihn verantwortlich (Co-Alkoholismus Angehöriger) und versuchte permanent seinen Streit zu schlichten, der in seinem Suff entstand. Dies gelang mir nur mühsam und kostete mich auch mindestens 2 Semester meiner Studienzeit, da sich meine Gedanken darum kreisten, für sein scheiß Verhalten Entschuldigungen auszudenken. Ich war eine Art "Bote/Vermittler". Im Laufe der Zeit brachte mich dies selbst in eine unglaubwürdige Position gegenüber den Wohnheimmitbewohnern, weil er wirklich derjenige war, der sich im Suff nicht benehmen konnte. Irgendwann war Schluss und ich wechselte die WG. Dort fand ich mehr Ruhe und konnte mich von ihm lösen. Einige Zeit später zog ich dann aus diesem Wohnheim aus.

Siegen
Sandstr.


Ich zog in eine Apartmentanlage in der Innenstadt und es gelang mir, etwas zügiger mit meinem Studium voranzukommen. Leider entstanden für mich, aufgrund der Studiengangreform (Umstellung von Diplom auf Bachelor / Master), neue Probleme. Es wurden Studiengebühren eingeführt, die als Student erst einmal finanziell zu stemmen waren. Weiterhin hat man den Inhalt des Diplomstudiengangs fast 1:1 in den Bachelor-Studiengang hineingequetscht. Dieser Bachelor-Abschluss war auf dem Arbeitsmarkt aber "weniger Wert". Massiv verzögernd war auch die Tatsache, dass einige Leistungen, die ich im Diplom-Studiengang erworben hatte (z.B. Statistik), nicht für den Bachelor-Studiengang angerechnet wurden (trotz Widerspruchsverfahren und Intervention durch den Fachschaftsrat usw.). Und Statistik war am Ende dasjenige Fach, das mich am Ende meinen Studienabschluss kostete. Hierzu hatte ich damals einige Blogeinträge verfasst.

Sonntag, 26. November 2023

Eintrag 736

 

Ein bisschen Ich. 
Teil 36. 

-Türen, durch die ich ging / 

Auf den Spuren meiner Vergangenheit-

Kapitel 1



Vorwort:

 Im Teil 36 
dieser Kategorie reflektiere ich, skizzenartig, 
ausgewählte Stationen meines Lebens 
und repräsentiere sie anhand von Türen / Eingängen. 
Türen, durch die ich jahrelang oder nur einmal ging. 
Türen, die ich öffnete und deren Durschreiten mein Leben prägte. 
Es handelt sich nicht um eine vollständige oder chronologische Aufzeichnung.
Von einigen Stationen meines Lebens werde ich in dieser Bildreihe nicht berichten.

Berlin
Neuköllner Str.


Hier, in diesem Wohnkomplex am Stadtrand von Berlin, wohnten wir die ersten Jahre meines Lebens. Meine Eltern zogen Anfang 1975 von Peine nach Berlin, weil mein Vater arbeitstechnisch versetzt wurde bzw. ein gutes Angebot erhielt. An diesem Aufgang, der damals noch etwas anders aussah, befindet sich das Treppenhaus zu unserer damaligen Wohnung, die in der 2. Etage liegt. In dieser Stadt habe ich bis 1998 gewohnt, bevor ich für mein Studium nach Siegen zog.

Klein Pascale im Flur und Essecke.
Fotos  (vermutlich)
Weihnachten 1975/76


Klein Pascale im Schlafzimmer der Eltern.


Klein Pascale im Wohnzimmer
unter dem Weihnachtsbaum.


Klein Pascale
vor dem Fernseher.


Klein Pascale
Das erste Kinderzimmer.
Foto 1975/1976


1975/1976 
auf einem Weg in der Wohnanlage


Foto ca. 1977/1978


Kurz vor dem Umzug 
in die 2. Wohnung
Foto ca. 1979


Berlin
Flurweg


Diese Kindertagesstätte besuchte ich von meinem 1. Lebensjahr, über die Vorschule bis zum Hort (ca. bis zum 9. Lebensjahr). Hier habe ich meinen ersten Kinder-Freund Stefano M. und meine erste Kindergartenfreundin Michaela P. kennen gelernt. Ich vergesse nie den Geruch von Bohnerwachs in den Gängen und das Klettergerüst auf dem Hof, das ich, nach langer Übung, bis ganz nach oben klettern konnte. Dieses Gebäude, mit all seinen Menschen, hatte eine wegweisende Prägung für mich. 
Laternenumzüge, Bastelstunden, Kreisspiele, Turnstunden, gemeinsames Mittagessen, Spaziergänge & Ausflüge sowie erste Freundschaften usw. haben mich, als Kleinkind, extrem beeinflusst und die Grundlagen für mein weiteres Leben gelegt.

Berlin
Dreherweg


Nach nur wenigen Jahren Wohndauer in der 1. Wohnung, erfolgte der Umzug in die 2. Wohnung. Diese lag in demselben Wohnkomplex, nur einen Aufgang weiter, quer über den Hof. In dieser Wohnung lebte ich bis zum Beginn meines Studiums in Siegen (1998/1999). Das "Highlight" an dieser Wohnung war die sehr große Dachterrasse, auf der ich als Kind spielte und meine Eltern mit ihren Freunden viele Grillabende feierten.

So sah der Aufgang Ende der 70er Jahre aus.
Der blaue VW war unser😀


Pascale liegt erkältet
 im Kinderzimmer.
Bild Anfang der 80ér Jahre.


Nochmal das Kinderzimmer
mit unserem Hund Tapsy.
Bild Anfang der 80ér Jahre.


Weihnachten Anfang der 80er Jahre.


Tapsy am Fenster im Wohnzimmer


Die Dachterrasse 1
Anfang / Mitte der 80ér Jahre.


Die Dachterrasse 2


Die Dachterrasse 3


Die Dachterrasse 4


Die Dachterrasse 5
Blick auf die Straße


Die Dachterrasse 6
Pascale auf der Liege


Die Dachterrasse 7
Pascale an der Tür


Die Dachterrasse 8
Schneemann mit Papa


Peine
Hannov. Heerstr.


Diesen kurzen Aufgang rannte ich als Kind immer entlang, wenn ich meine Oma und meinen Opa (väterliche Seite) besuchte. Meinen Opa kannte ich leider kaum, da er bereits starb, als ich 3 Jahre alte war. Meine Oma, die bis Mitte der 90 Jahre lebte und weit über 80 Jahre alt wurde, habe ich in sehr guter Erinnerung. Beide wurden auf dem Friedhof beerdigt, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt. 
In der Wohnung meiner Oma durfte ich auf ihren Töpfen und Pfannen Schlagzeug spielen, bekam Süßigkeiten, hüpfte auf ihrem großen Bett herum und durfte in ihrem Schrebergarten, unter ihrer Aufsicht, das Laub verbrennen. Bei ihr verbrachte ich sehr viele sorglose Stunden meines frühen Lebens.

Donnerstag, 23. November 2023

Eintrag 735

   Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-171-


Weitere Informationen in der Rubrik
"Grundsätzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen"  

Montag, 20. November 2023

Eintrag 734

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-170-


Weitere Informationen in der Rubrik
"Grundsätzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen"  

Freitag, 17. November 2023

Eintrag 733

 Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-169-


Weitere Informationen in der Rubrik
"Grundsätzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen"  

Dienstag, 14. November 2023

Eintrag 732

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-168-


Weitere Informationen in der Rubrik
"Grundsätzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen

Samstag, 11. November 2023

Eintrag 731

Es beginnt die Zeit der Bratäpfel und Waffeln. Es dauert nicht mehr allzu lang bis die ersten Weihnachtsmärkte eröffnen und Glühweinduft durch die Straßen zieht. 

Doch bevor Lichterketten die Fenster erhellen und Bäume erstrahlen lassen, nebelt der November seine Tage ein. Trüb und nasskalt schleicht er durch den Morgen und die Sonne, wenn sie mal scheint, muss mit ihren schwachen Strahlen die dicken Schwaden, welche Wiesen und Felder umwabern, mit großer Kraft durchbohren. Der November ist das letzte Bollwerk, das letzte Aufgebot des Herbstes vor dem eisernen Winter. Und dann plötzlich 1,2,3, sind die Bäume kahl. Sie warten auf das weiße Winterkleid, welches sich sanft und schützend über die nackten Äste legt.

Wenn ich mich gedanklich ein Jahr zurückversetze, dann befinden wir uns in einem Zeitabschnitt kurz vor der Einlieferung meiner Mutter in ein Krankenhaus, das sie nicht mehr lebend verließ. 

Es war die Zeit des fast täglichen Telefonieren mit meiner Mutter. Mehrmals in der Woche rief ich sie an und wir sprachen über alltägliche Dinge. Ich habe meine Mutter als meine Mutter geliebt und sehr gern mit ihr telefoniert. Natürlich verläuft ein Gespräch zwischen Mutter und Sohn inhaltlich anders als zwischen ihr und einer Freundin. Doch was ich mit meiner Mutter besprach oder auch nicht, hat niemanden etwas zu interessieren. Das Hauptanliegen der vielen Anrufe war, dass sie meine Stimme hören und an meinem Alltag teilhaben konnte. Dies ist mir gut gelungen. 

In wenigen Tagen beginnt wieder die Vor-Adventszeit. Ich möchte mit meinem 💓mindestens einmal in die Kirche gehen, um die Vorweihnachtszeit einzuläuten. Ich bin gespannt, welche Freuden die Weihnachtszeit für meine 2 Lieben (Marie und Leo) & mich bereit hält.

Mittwoch, 8. November 2023

Eintrag 730

Demographie lügt nicht

Wer sehen möchte, wie die Bundesrepublik in 20 Jahren aussieht, der muss nur in die Klassenzimmer, Kindertagesstätten und auf die Spielplätze schauen. Die Kinder sind die Zukunft eines Landes. Und Kinder werden, das ist kein Geheimnis, durch ihr (kulturelles) Umfeld geprägt und sozialisiert.
 
Wirft man also einen Blick in die Pausenhöfe, so muss man kein Prophet sein um zu erkennen, dass die Bundesrepublik in 20 Jahren völlig anders aussehen wird. Junge Menschen mit einer großen Erwartungshaltung und teils anderen Mentalität, die sich mit unserer offenen, gleichberechtigten (westlichen) Kultur nicht selten schwer tun, treffen auf die Realität in der Bundesrepublik Deutschland. Gebratene Tauben fliegen nicht in den Mund. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Gefühlt haben viele eher eine Nehmermentalität, auch wenn das nicht pauschal gemeint ist. 

Ein weiterer Aspekt, der die Veränderung unserer Gesellschaft beschleunigt ist, dass die einheimische "Ursprungsgesellschaft", also der "Ur-Deutsche", sich lieber selbst verwirklicht, anstatt ein Kind in die Welt zu setzen, um es überspitzt zu formulieren. Demographie lügt nicht. Wir leben in einer massiv alternden Gesellschaft. Dieser Trend ist offenbar nur durch Zuwanderung aufzuhalten. Denn wenn ein Politiker offen sagen würde: "Setzt mehr Kinder in die Welt!", dann würde er im besten Falle als rechts-konservativ verunglimpft werden. Die Forderung: "Kinderkriegen!", klingt in den Ohren vieler linker Politiker nach Kirche oder Nazis. Genau aus diesem Grund wird dieses Thema lieber verschwiegen, obwohl der Gedanke fehlender Kinder offenkundig ist.

Der Trend geht dahin, die klassische Familie (Mutter-Vater-Kind) nicht mehr als das "Normalbild" der Gesellschaft anzuerkennen. Alles ist nur noch Regenbogen. Alleinerziehend zu sein ist in 2023 offenbar total hipp. Alles Männliche soll auch aus der Sprache getilgt werden, so die politische Agenda vieler Parteien. Und jeder, der diesen Zustand auch nur mal benennt, ist ein Faschist. Komisch ist nur, dass die zugewanderten Menschen sehr gern Kinder bekommen, und selten nur ein oder zwei. Das ist ja auch in Ordnung. Soll jeder soviel oder wenige Kinder in die Welt setzen, wie er mag. Wir leben in einem freien Land mit freier Entscheidung für jeden und das ist auch gut so.

Nur eines ist dann auch klar: Niemand, wirklich niemand braucht sich in 20 Jahren über die Folgen der sich dann massiv veränderten Gesellschaft zu beschweren. 

Diese Veränderung 
findet jetzt statt, 
heute, 
in diesen Minuten

Wie die Gesellschaft in 20 Jahren aussieht, mit all ihren dann bereits vollzogenen kulturellen Anpassungen, traut sich heute kein Politiker zu sagen. Das wäre "Panikmache" oder "Populismus". Hat die "einheimische, alternde Bevölkerung" aber nicht das Recht zu erfahren, welche Konsequenzen sie aus dieser aktuellen demographischen Entwicklung erleben wird? Eine von vielen Konsequenzen wird sein, dass sie (die einheimische Bevölkerung) mancherorts in der Minderheit sein wird, wie es heute schon in vielen Stadteilen bereits der Fall ist. Aber diese Tatsache einfach mal auszusprechen, ist in diesem Lande nicht erwünscht. 

Nein, wer die vielfältigen Folgen der demographischen Entwicklung sachlich diskutieren will, ist aus Sicht vieler Linker ein Nazi, weil man doch bitte, widerspruchslos, das Ende der "Bio-Deutschen"-Gesellschaft hinnehmen muss. Viele Linke (im allgemeinen Sinne) haben ein Hass auf Deutschland, also eine Art Selbsthass. Dieser liegt begründet in den Verbrechen (teils ihrer Vorfahren) der Nazi-Zeit. Diese Zeit lebe, so die sektenhafte Denkweise der Ideologen, in vielen "Deutschen" heute noch weiter und muss endlich ein Ende haben. Dieses Ende soll durch eine multikulturelle Gesellschaft vollzogen werden. Solche Gedankengänge sagt einem kein Linker ins Gesicht, sie ist aber im Wesen vieler dieser Ideologen fest verankert. Diese Erkenntnis habe ich durch persönliche Erlebnisse erworben.

Alles schön und gut. Soll jeder machen, wie er will. 

Aber: Es ist für unsere Demokratie existenziell gefährlich, durch Tabuisierung (von eben diesen Linken) des Redebedarfs (vieler Menschen), dieses Diskussionsfeld der politisch rechten Hälfte zu überlassen. Überspitzt formuliert liegt der Gedanke nahe, dass linke Parteien (in allgemeinen) am Erstarken der Rechten mitverantwortlich sind, weil nur diese, und das ist leider das Gefährliche, offenkundige Missstände in gewissen Themenfeldern thematisieren. Andere Länder, wie z.B. Dänemark, wo Sozialdemokraten regieren, zeigen, dass es auch anders geht, wenn man nur wollte.

Ein Blick in die Klassenzimmer lügt nicht. Soll sich in 20 Jahren keiner beschweren, er hätte nichts gewusst. Wer Kritik unterdrückt, ändert nichts an den Tatsachen. Dies ist meine Feststellung als ein konservativ denkender Mensch, der seine politische Orientierung zwischen SPD und CDU sieht (konservativer Sozialdemokrat). 

Sonntag, 5. November 2023

Eintrag 729

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter


-167-


Jeder Moment
ist 
in seinem Erleben ein in sich
abgeschlossener Punkt,
der eine zeitliche Gerade
in zwei Teile, 
Vergangenheit und Zukunft,
unterbricht.

Tatsächlich 
sind sämtliche Punkthüllen 
an den Rändern geöffnet,
es existiert kein Beginn und kein Ende.
Tropfen, 
die unentwegt ineinander übergehen
und fließen.

Momente 
treiben ziellos
im endlosen Fluss
zwischen Anfänge und Abschiede
umher.


© Pascale Anhalt
     Siegen, September 2023   

Weitere Informationen in der Rubrik
"Grundsätzliches zu meinen Gedichten und Aphorismen" 

Donnerstag, 2. November 2023

Eintrag 728

Nun ist der Herbst schon fortgeschritten. Die Ernte der Bauern ist längst eingefahren und die warmen Tage sind für dieses Jahr vorbei. 

Es ist jetzt schon fast ein Jahr her als meine Mutter in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und kurze Zeit später verstarb. Ihren Tod kann ich bis heute nicht begreifen, auch wenn er absehbar war. Da ich meine Mutter seit 30 Jahren immer nur alle 2 Jahre mal sah, fühlt es sich immer noch so an, als lebte sie in Spanien und wir hätten uns längere Zeit nicht gesehen. Dabei ist sie längst ein Teil des Meeres geworden. Von Sommer 2022 bis Sommer 2023 erlebte ich, bezogen auf die familiäre Situation mit meiner Mutter, viele surreale und bizarre Situationen, die ich bis heute noch nicht verarbeitet habe. Die Gesamtumstände sind, bis zum heutigen Tag, für mich unfassbar und unbegreiflich. 

Der November ist das letzte Bollwerk des Herbstes vor dem nahenden Winter. Bis zum Beginn der Adventszeit, die von Lebkuchen und Kerzen geprägt ist, dauert es auch nicht mehr lang. An manchen Abenden habe ich auch schon die Heizung angestellt, damit die Wohnung nicht auskühlt. Den Balkon, der von mir in diesem Jahr nur wenig genutzt wurde, hab ich auch schon winterfest gemacht.