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Freitag, 29. Mai 2020

Eintrag 320

Ein bisschen Ich.

Teil 27. Entweder-Oder-Menschen.

In meinem Leben habe ich viele Menschen kennengelernt, fĂŒr die es nur ein "Entweder-Oder" bzw. "Schwarz-Schweiß" gibt. Diese Charaktere fallen mir stets durch eine starke Dominanz oder ein extrem konsequentes Verhalten auf. 

Es geht nicht darum eine Meinung zu haben und diese auch deutlich und hörbar zu vertreten. Eine eigene Meinung zu haben und diese auch im gesunden Maße durchsetzen zu wollen, finde ich wichtig. Mir geht es um Menschen, die sich gar nicht selbst reflektieren wollen und eigene Fehler nicht zugeben können. Es geht ihnen wenig darum ein Problem zu lösen, sondern eher einen Schuldigen dafĂŒr zu finden. Meine Erfahrung ist, dass diese Charaktere dazu neigen "nachtragend" zu sein und ewig auf alten Probleme herumreiten. 

NatĂŒrlich gibt es Sachverhalte im Leben, die eindeutig sind. Es gibt aber auch komplexere Themen, bei denen die Lösung nicht 0 oder 1 sein kann. Zwischen den Farben "schwarz" und "weiß" gibt es auch bunte und graue Farbtöne, die ein schönes Bild malen können. Vor vielen Jahren hatte ich zu gewissen Dingen auch eine radikal eindeutige Haltung. Da ich jedoch neue Erkenntnisse gewonnen habe, weil ich tĂ€glich neuen Erfahrungen und EinflĂŒssen ausgesetzt bin, gab es die ein oder andere Meinungshaltung, die ich fĂŒr mich revidieren musste. Ich bin nicht mehr der Pascale von vor 5 Jahren. Ich musste lernen, dass "alles in einem stĂ€ndigen Fluss ist" und sich frĂŒher oder spĂ€ter verĂ€ndern kann. Neue Informationen fĂŒhren zu einer Neubewertung einer Meinung, so sollte man annehmen. 

 "Entweder Freund oder Feind"-Menschen können mit mir dauerhaft nicht gut umgehen, weil ihnen meine diplomatische Art zu ungreifbar ist. Mein permanentes Streben nach einem "harmonischen" zwischenmenschlichen Zustand, der mal gut und mal weniger gut gelingt, wirkt wie Seife in ihren HĂ€nden. Ich bin fĂŒr diese Charaktere nicht greifbar, weil ich ab einem gewissen Punkt ein Konflikt beenden möchte, weil dieser fĂŒr mich oft banal ist und verschwendete Lebenszeit darstellt.

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