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Samstag, 29. Mai 2021

Eintrag 444

Dünnes Porzellan

Gelegentlich wird mir bewusst, welches "Glück" ich hatte, als Arbeitnehmer in der "Zeitarbeit" ohne Jobverlust durch die Pandemie gekommen zu sein. In dieser schweren Wirtschaftskrise waren und sind "externe Arbeitskräfte" besonders von der Arbeitslosigkeit betroffen. 

Dank meiner guten Bewertung von Kunden (für die ich als Sachbearbeiter in der Buchhaltung gearbeitet habe) und engagierter Arbeitsvermittler meines Arbeitgebers, ist es mir bisher gelungen, relativ schnell einen Folge-Arbeitseinsatz zu erhalten. So etwas ist nicht selbstverständlich, besonders nicht in Zeiten, die für Zeitarbeiter eher ungünstig sind. 

Tief in mir sitzt stets die Sorge, dass mir dieses arbeitstechnische "Glück" irgendwann abhanden kommen könnte. Auch wenn ich vielleicht 10 Jahre jünger aussehe als ich bin, aber in meinem Lebenslauf ist mein tatsächliches Alter vermerkt. Ich habe Angst, dass ich für den Arbeitsmarkt nicht mehr jung genug sein könnte, denn aufgrund der vielen Jobsuchenden ist die Konkurrenz für eine angemessen bezahlte Arbeitsstelle sehr groß. Einige Bewerbungen im letzten Jahr, die ich "auf gut Glück" abgesendet hatte, bestätigen mich in meiner Vermutung. Ich erhielt entweder eine Absage oder keine Antwort. Obwohl ein Arbeitnehmer in der Zeitarbeit ein sehr hohes Maß an Flexibilität und eine große Arbeitsmoral vorweisen muss, um erfolgreich zu sein, wird dieser Status allgemein nicht sehr positiv angesehen.

Ich "feiere" meinen kleinen "Alltag" Woche für Woche auf ganz dünnem Porzellan und blende dabei aus, dass alles ganz schnell zu Ende sein könnte, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage nicht bald deutlich bessert. Eine längere Arbeitslosigkeit kann ich mir, aufgrund meiner hohen monatlichen Fixkosten, nicht leisten. Daher freue ich mich stets, wenn laufende Arbeitseinsätze verlängert werden oder ich schnell wieder für einen neuen Einsatz gebucht werde.

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