DĂŒnnes Porzellan
Gelegentlich wird mir bewusst, welches "GlĂŒck" ich hatte, als Arbeitnehmer in der "Zeitarbeit" ohne Jobverlust durch die Pandemie gekommen zu sein. In dieser schweren Wirtschaftskrise waren und sind "externe ArbeitskrĂ€fte" besonders von der Arbeitslosigkeit betroffen.
Dank meiner guten Bewertung von Kunden (fĂŒr die ich als Sachbearbeiter in der Buchhaltung gearbeitet habe) und engagierter Arbeitsvermittler meines Arbeitgebers, ist es mir bisher gelungen, relativ schnell einen Folge-Arbeitseinsatz zu erhalten. So etwas ist nicht selbstverstĂ€ndlich, besonders nicht in Zeiten, die fĂŒr Zeitarbeiter eher ungĂŒnstig sind.
Tief in mir sitzt stets die Sorge, dass mir dieses arbeitstechnische "GlĂŒck" irgendwann abhanden kommen könnte. Auch wenn ich vielleicht 10 Jahre jĂŒnger aussehe als ich bin, aber in meinem Lebenslauf ist mein tatsĂ€chliches Alter vermerkt. Ich habe Angst, dass ich fĂŒr den Arbeitsmarkt nicht mehr jung genug sein könnte, denn aufgrund der vielen Jobsuchenden ist die Konkurrenz fĂŒr eine angemessen bezahlte Arbeitsstelle sehr groĂ. Einige Bewerbungen im letzten Jahr, die ich "auf gut GlĂŒck" abgesendet hatte, bestĂ€tigen mich in meiner Vermutung. Ich erhielt entweder eine Absage oder keine Antwort. Obwohl ein Arbeitnehmer in der Zeitarbeit ein sehr hohes MaĂ an FlexibilitĂ€t und eine groĂe Arbeitsmoral vorweisen muss, um erfolgreich zu sein, wird dieser Status allgemein nicht sehr positiv angesehen.
Ich "feiere" meinen kleinen "Alltag" Woche fĂŒr Woche auf ganz dĂŒnnem Porzellan und blende dabei aus, dass alles ganz schnell zu Ende sein könnte, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage nicht bald deutlich bessert. Eine lĂ€ngere Arbeitslosigkeit kann ich mir, aufgrund meiner hohen monatlichen Fixkosten, nicht leisten. Daher freue ich mich stets, wenn laufende ArbeitseinsĂ€tze verlĂ€ngert werden oder ich schnell wieder fĂŒr einen neuen Einsatz gebucht werde.
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