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Dienstag, 22. Juni 2021

Eintrag 452

Kleiner Brand im Haus

Vor über einer Woche geschah Folgendes: An einem frühen Nachmittag hörte ich permanente "Pieps-Geräusche", deren Quelle nicht allzu weit entfernt liegen musste. Die ersten Minuten habe ich diese Geräusche ignoriert, weil ich dachte, es handelt sich um irgendeinen Wecker oder ein anderes, technisches Hausgerät eines Nachbarn. 

Nach über 5 Minuten wurde ich dann doch etwas unruhig und wollte schauen, woher dieser Ton kam. Nach einem Gang durch das Treppenhaus stellte ich fest, dass dieses Geräusch aus einer Wohnung im Haus kam. Es roch (noch) nicht nach rauch, daher vermutete ich ein defektes Küchengerät oder Ähnliches. Ich klingelte an der relevanten Türe, doch es öffnete niemand. Reflexartig klingelte ich an der gegenüberliegenden Türe, weil ich mich vergewissern wollte, dass alles ok ist und es nicht brennt. Das dort wohnende Pärchen öffnete mir und ich erzählte meine Eindrücke. Inzwischen kam Leonard mit dazu, der an diesem Wochenende bei mir war.

Nach einem kurzen Gespräch wollten wir den "Hausmeister" aufsuchen, der 2 Häuser weiter wohnt. Wir vermuteten einen defekten Rauchwarnmelder. Auf dem Weg dorthin roch es jedoch an einer Stelle stark nach Rauch, obwohl es windig war und man kein Rauch sah. Der Hausmeister war nicht da, also musste eine Entscheidung her. Entweder den Sachverhalt ignorieren oder die Feuerwehr anrufen mit einer eher defensiven Schilderung am Telefon. Eine andere Alternative gab es in dieser Situation nicht. Wäre der permanente Rauchgeruch nicht gewesen, dann wäre alles gut. Aber es roch nach verkohltem Papier, auch wenn nichts zu sehen war. Der Rauchgeruch war vermutlich aus der Lüftungsanlage gekommen, wie ich später vermutete. Das Pärchen rief bei der Feuerwehr an. Nach Schilderung der Situation kamen nach wenigen Minuten 2 Löschfahrzeuge, ein Einsatzleiterwagen und ein Polizeiauto (das ist vermutlich Standard bei Anrufen aus Mietshäusern). 

Während der Mann des Pärchens und ich dem Einsatzleiter kurz die Lage schilderten, war die Straße abgesperrt und sämtliche Löschpumpen waren angeschlossen. Es wurde extra am Telefon erwähnt, dass es noch nicht feststeht, ob es überhaupt brennt. Es schwang die große Sorge mit, zu viel Tam Tam um nichts gemacht zu haben. Aber: Der Einsatzleiter roch auch diesen Brandgeruch und er wollte mit einem Kollegen über eine Leiter auf dem Balkon gehen, um nach einer möglichen Brandursache zu schauen. Ob er das tatsächlich gemacht hat, konnte ich nicht weiter beobachten. 

Das Ergebnis der Gesamtsituation: Auf dem Herd wurde eine schmorende Zeitung festgestellt, die dann von einem anderen Kollegen, der die Türe öffnete, schnell gelöscht wurde. Nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter war es in dieser Situation vollkommen richtig die Feuerwehr anzurufen.

Einen Tag später war der Nachbar, bei dem es in der Wohnung brannte, wieder da. Das Pärchen und ich schilderten ihm in ein paar Sätzen den Sachverhalt. Alles weitere wollte er mit der Feuerwehr klären.

Fazit: Rückblickend betrachtet war der Anruf bei der Feuerwehr in dieser Situation alternativlos. Hinterher kann man zwar sagen, es war ja "nur" eine brennende Zeitung auf dem Herd. 

1. Wer kann garantieren, dass sich diese Kokelei  nicht weiter ausgebreitet hätte? Schließlich war der Nachbar das ganze Wochenende nicht im Hause und der Herd mit dem Restpapier hätte weiter schmoren können. 

2. Was wäre geschehen, wenn wir die Feuerwehr nicht gerufen hätten und ein paar Stunden später wäre ein großes Feuer ausgebrochen? Dann hätte man uns richtigerweise vorwerfen können, dass wir eindeutige Warnzeichen (Rauchwarnmelder, Brandgeruch) ignoriert hätten. Uns träfe vermutlich eine Mitschuld, weil wir ggf. fahrlässig gehandelt hätten (Unterlassung des Anrufs). 

Zum Schluss bleibt zu erwähnen, dass man vor einem Anruf nicht weiß, was sich tatsächlich hinter einer verschlossenen Tür verbirgt. Der Einsatzleiter und ein Polizist hat uns bestätigt, das wir Mieter richtig gehandelt haben.

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