Kleiner Brand im Haus
Vor ĂŒber einer Woche geschah Folgendes: An einem frĂŒhen Nachmittag hörte ich permanente "Pieps-GerĂ€usche", deren Quelle nicht allzu weit entfernt liegen musste. Die ersten Minuten habe ich diese GerĂ€usche ignoriert, weil ich dachte, es handelt sich um irgendeinen Wecker oder ein anderes, technisches HausgerĂ€t eines Nachbarn.
Nach ĂŒber 5 Minuten wurde ich dann doch etwas unruhig und wollte schauen, woher dieser Ton kam. Nach einem Gang durch das Treppenhaus stellte ich fest, dass dieses GerĂ€usch aus einer Wohnung im Haus kam. Es roch (noch) nicht nach rauch, daher vermutete ich ein defektes KĂŒchengerĂ€t oder Ăhnliches. Ich klingelte an der relevanten TĂŒre, doch es öffnete niemand. Reflexartig klingelte ich an der gegenĂŒberliegenden TĂŒre, weil ich mich vergewissern wollte, dass alles ok ist und es nicht brennt. Das dort wohnende PĂ€rchen öffnete mir und ich erzĂ€hlte meine EindrĂŒcke. Inzwischen kam Leonard mit dazu, der an diesem Wochenende bei mir war.
Nach einem kurzen GesprĂ€ch wollten wir den "Hausmeister" aufsuchen, der 2 HĂ€user weiter wohnt. Wir vermuteten einen defekten Rauchwarnmelder. Auf dem Weg dorthin roch es jedoch an einer Stelle stark nach Rauch, obwohl es windig war und man kein Rauch sah. Der Hausmeister war nicht da, also musste eine Entscheidung her. Entweder den Sachverhalt ignorieren oder die Feuerwehr anrufen mit einer eher defensiven Schilderung am Telefon. Eine andere Alternative gab es in dieser Situation nicht. WĂ€re der permanente Rauchgeruch nicht gewesen, dann wĂ€re alles gut. Aber es roch nach verkohltem Papier, auch wenn nichts zu sehen war. Der Rauchgeruch war vermutlich aus der LĂŒftungsanlage gekommen, wie ich spĂ€ter vermutete. Das PĂ€rchen rief bei der Feuerwehr an. Nach Schilderung der Situation kamen nach wenigen Minuten 2 Löschfahrzeuge, ein Einsatzleiterwagen und ein Polizeiauto (das ist vermutlich Standard bei Anrufen aus MietshĂ€usern).
WĂ€hrend der Mann des PĂ€rchens und ich dem Einsatzleiter kurz die Lage schilderten, war die StraĂe abgesperrt und sĂ€mtliche Löschpumpen waren angeschlossen. Es wurde extra am Telefon erwĂ€hnt, dass es noch nicht feststeht, ob es ĂŒberhaupt brennt. Es schwang die groĂe Sorge mit, zu viel Tam Tam um nichts gemacht zu haben. Aber: Der Einsatzleiter roch auch diesen Brandgeruch und er wollte mit einem Kollegen ĂŒber eine Leiter auf dem Balkon gehen, um nach einer möglichen Brandursache zu schauen. Ob er das tatsĂ€chlich gemacht hat, konnte ich nicht weiter beobachten.
Das Ergebnis der Gesamtsituation: Auf dem Herd wurde eine schmorende Zeitung festgestellt, die dann von einem anderen Kollegen, der die TĂŒre öffnete, schnell gelöscht wurde. Nach RĂŒcksprache mit dem Einsatzleiter war es in dieser Situation vollkommen richtig die Feuerwehr anzurufen.
Einen Tag spÀter war der Nachbar, bei dem es in der Wohnung brannte, wieder da. Das PÀrchen und ich schilderten ihm in ein paar SÀtzen den Sachverhalt. Alles weitere wollte er mit der Feuerwehr klÀren.
Fazit: RĂŒckblickend betrachtet war der Anruf bei der Feuerwehr in dieser Situation alternativlos. Hinterher kann man zwar sagen, es war ja "nur" eine brennende Zeitung auf dem Herd.
1. Wer kann garantieren, dass sich diese Kokelei nicht weiter ausgebreitet hĂ€tte? SchlieĂlich war der Nachbar das ganze Wochenende nicht im Hause und der Herd mit dem Restpapier hĂ€tte weiter schmoren können.
2. Was wĂ€re geschehen, wenn wir die Feuerwehr nicht gerufen hĂ€tten und ein paar Stunden spĂ€ter wĂ€re ein groĂes Feuer ausgebrochen? Dann hĂ€tte man uns richtigerweise vorwerfen können, dass wir eindeutige Warnzeichen (Rauchwarnmelder, Brandgeruch) ignoriert hĂ€tten. Uns trĂ€fe vermutlich eine Mitschuld, weil wir ggf. fahrlĂ€ssig gehandelt hĂ€tten (Unterlassung des Anrufs).
Zum Schluss bleibt zu erwĂ€hnen, dass man vor einem Anruf nicht weiĂ, was sich tatsĂ€chlich hinter einer verschlossenen TĂŒr verbirgt. Der Einsatzleiter und ein Polizist hat uns bestĂ€tigt, das wir Mieter richtig gehandelt haben.
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