Corona-Infektion
Viele Dinge im Leben kommen oftmals sehr ungelegen. Auch eine Corona-Infektion fragt mich nicht, wann es denn für mich genehm wäre, sie zu bekommen. Und so kam es, dass mich das Virus genau vor Leonards Geburtstag, also Anfang Oktober, in seinen Besitz nahm.
Die Infektion hatte zur Folge, dass ich sämtliche Planungen kurzfristig über den Haufen werfen musste. Sowohl das gemeinsame Geburtstagsfrühstück mit meinem Schatz 🐰❤️🐌 als auch die anschließenden Urlaubstage mit Leonard fielen komplett ins Wasser. Mal abgesehen davon, dass mein Geruchs- und Geschmackssinn auf der Strecke geblieben ist, verlief die Krankheit, wegen meiner 3 Impfungen, halbwegs mild. Natürlich war ich an einigen Tagen platt, hatte Schnupfen und Kopfschmerzen. Ich bin jedoch nicht, wie viele zehntausende Menschen in Deutschland, im Krankenhaus gelandet oder gestorben.
Es hat mich als Vater sehr traurig gestimmt, zum ersten Mal nach 11 Jahren den Geburtstag meines Kindes verpassen zu müssen. In der Hoffnung, noch wenigstens 1-2 Tage "Vater-und-Sohn-Zeit" vor der Quarantäne retten zu können, ließ ich mich 2 Mal testen. Beide Test verliefen leider erfolglos, das Testergebnis blieb penetrant positiv.
Ich wollte meinem Sohn demonstrieren, dass ich alles in meiner Macht stehende versucht habe, um ihn nur für einen Tag (mit Übernachtung) zu sehen. Die Enttäuschtheit und Traurigkeit war nach jedem Testergebnis deutlich in seiner Stimme zu hören. Und all das hat mich dann auch traurig gemacht. Alles andere wäre, so glaube ich zumindest, auch ungewöhnlich gewesen.
Und so ging die erste Ferienwoche rum, ohne dass ich Leonard auch nur ein einziges Mal sehen konnte. In der zweiten Ferienwoche fuhr er planmäßig mit seiner Mutter in den Urlaub. Ich wandelte meinen Urlaub in Kranktage um, denn ich sehe grundsätzlich nicht ein, meinen Urlaub zu verbraten, wenn ich krank im Bett liege. Weiterhin fand ich es wichtig die Angelegenheit sauber in den Akten dokumentieren zu lassen, solle ich an Long-Covid erkranken.
Im Endeffekt kurierte ich mich weiter aus, arbeitete von Zuhause aus und ließ am Ende die Quarantäne auslaufen, bevor ich wieder ins Büro fuhr.