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Samstag, 27. Februar 2021

Eintrag 414

Ein bisschen Ich.

Teil 29. Perspektivwechsel.

Seit meiner frĂŒhen Kindheit wird mir nachgesagt, dass ich eine ausgeprĂ€gte Empathie und mitfĂŒhlende Art besitze. In spĂ€teren Jahren entwickelte ich mich weiter zu einem guten Zuhörer und Diplomaten (behaupte ich einfach mal).

Eine wesentliche Voraussetzung fĂŒr die Entstehung dieser Charaktermerkale war es, dass ich gelernt habe mich in die Perspektive meines GesprĂ€chspartners zu versetzen. Dies ist notwendig, damit ich seine Handlungen oder Gedanken besser verstehen und einordnen kann. 

WĂ€hrend meiner Schulzeit war ich hĂ€ufig Konflikten ausgesetzt (Mobbing), die an mich herangetragen wurden. Eine wichtige Strategie, um die Schulzeit halbwegs gut zu ĂŒberstehen, war, gewissen Situationen aus dem Weg zu gehen. Ich wurde dadurch jedoch "konfliktscheu" und "risikoavers". Diese Merkmale prĂ€gen bis heute meine Verhaltensmuster. 

Im Laufe der Jahre wurde mir bewusst, dass es fĂŒr die eigenen Psyche keine dauerhafte Lösung darstellt, Konflikte stĂ€ndig zu vermeiden. Im mittleren Lebensalter entwickelten sich bei mir deswegen Ängste und Neurosen, die meine Gedankenwelt beeintrĂ€chtigten. Ich musste lernen, dass man sich gewissen Konflikten stellen und diese konstruktiv lösen muss. Konnten Konflikte gelöst werden, entstand daraus ein Erfolgserlebnis, welches mein Selbstvertrauen stĂ€rkte. 

Es gibt viele Arten Konflikte zu lösen. Wichtig ist es, wie bereits erwĂ€hnt, sich in die Rolle des GegenĂŒbers zu versetzen (Perspektivwechsel) und ihm gut zuzuhören. Meistens stellt man in dieser Phase bereits fest, dass sich ein MissverstĂ€ndnis durch eine "Kommunikationspanne" gebildet hat. Kommunikationsprobleme sind oftmals ein elementarer Baustein fĂŒr die Entstehung eines Konfliktes. 

FĂŒr eine gelingende Kommunikation ist weiterhin eine diplomatische Art wichtig. Die Kommunikation (als praktisches Modell) ist eine sehr sensible und zerbrechliche Angelegenheit. In dem folgenden Prozess (GesprĂ€ch) ist es wichtig, die eigene Position zu formulieren ohne dabei wie "ein Elefant im Porzellanladen" die Dinge weiter zu verschlimmern. Hierbei ist ZurĂŒckhaltung und eine defensive Verhaltensart notwendig, damit das Ziel der Konfliktlösung erreicht werden kann. Sollen Probleme nachhaltig gelöst werden, so ist es vorteilhaft, dass die andere Partei auch meine Position versteht. "Gegenseitiges VerstĂ€ndnis" sind also die Zauberworte, welche wahre Wunder bewirken können.

All das eben genannte war fĂŒr mich natĂŒrlich keine Garantie, dass zwischenmenschliche Probleme dauerhaft gelöst werden konnten. Ich musste lernen, dass es wichtig sein kann, einen Konflikt in einer frĂŒhen Phase entgegenzuwirken. Aus einer Uneinigkeit kann schnell eine zwischenmenschliche Spannung entstehen, die ĂŒber eine Verstimmung hin zu einem dauerhaften Streit fĂŒhren kann. 

Wer kennt sie nicht, die (sinnlosen) Streitereien in der Familie oder zwischen ehemaligen Freunden, welche meistens aus einer BanalitĂ€t heraus entstanden und zu eisigem Schweigen fĂŒhrten? Oft versuchte ich zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln, was mir hin und wieder gut gelang. Einige Male erlebte ich jedoch, dass ich (als Konfliktlöser) mit ein einen Zank hereingezogen wurde. 

Fazit: Ich halte den Versuch eines Perspektivwechsels in einem GesprĂ€ch oder einer allgemeinen zwischenmenschlichen Situation fĂŒr geboten, wenn man ernsthaft die Position des anderen verstehen will. Diese Vorgehensweise dient auch der Konfliktlösung. 

Mittwoch, 24. Februar 2021

Eintrag 413

Die ersten warmen Tage in diesem Jahr gab es bereits. Ich hoffe sehr, dass dieser Winter bald endet und ich mit meiner Freundin und Leo unbeschwert eine Kugel Eis schlecken kann. 

Die Luft des FrĂŒhlings riecht nach "Aufbruch". Das sprießende GrĂŒn der GrĂ€ser und Blumen erinnert daran, dass die Welt voller Farben sein kann. In diesem Winter habe ich aufgrund der verordneten Isolation die Einsamkeit an denjenigen Tagen gefĂŒhlt, an denen ich die Hand meiner Freundin spĂŒren wollte. Ich möchte mit ihr gemeinsam die WĂ€rme der Sonne fĂŒhlen; will sehen, wie in ihrem Augen das Licht der Fröhlichkeit funkelt. 

Auch wenn jede Jahreszeit ihre schönen Seiten hat, so ist fĂŒr mich "der FrĂŒhling" etwas ganz Besonderes.

Sonntag, 21. Februar 2021

Eintrag 412

 Das "Vater-sein" wird nicht leichter

Ein Kind verĂ€ndert sich, im VerhĂ€ltnis zu einem Erwachsenen, im Zeitraffer. Alle paar Monate gibt es einen gewaltigen Entwicklungsschritt und ich habe das GefĂŒhl, ein "neues" Kind vor mir zu haben. Es ist dann fĂŒr mich nicht immer leicht diese Gegebenheiten zu realisieren. Was mein Sohn gestern noch super fand, ist heute doof. Das war in meiner Kindheit nicht anders. 

Die Frage ist nur, wie gehe ich mit völlig neuen Verhaltensweisen eines sich stĂ€ndig verĂ€ndernden Kindes um? Die fĂŒr mich beste Reaktionsvariante auf altersgemĂ€ĂŸe "Provokationen" ist es, möglichst gelassen zu bleiben. Gelassenheit darf hier nicht mit GleichgĂŒltigkeit verwechselt werden. Es liegt in der Natur eines Kindes, Grenzen auszutesten und zu schauen, wie das Umfeld darauf reagiert. Als Erwachsenen sollte man nicht den "Fehler" machen und etwaige "Provokationen" auf sich beziehen bzw. persönlich zu nehmen. Ein Kind möchte einen Elternteil in der Regel nicht böswillig verbal verletzen, sondern nur sehen, wie der Elternteil auf die meist unreflektierten Attacken reagiert. 

Kinder erleben in der Schule meist von anderen Kindern DemĂŒtigungen oder KrĂ€nkungen. Ich vermute, dass ein Kind versucht zu schauen, wie ein Erwachsener auf eine solche KrĂ€nkung reagiert, um aus diesem Verhalten lernen zu können. Reagiert ein Erwachsener ungestĂŒm, dann "kupfert" sich ein Kind dieses Verhalten ab (Imitation) und wird in Konfliktsituationen vermutlich Ă€hnlich reagieren. 

Ich möchte meinem Sohn zeigen, dass man auf Provokationen anderer Menschen nicht eingehen sollte. Als Kind habe ich es selbst erlebt, wie schnell aus einer BanalitĂ€t blutiger Ernst werden kann (Eskalation). All dieser Klamauk lohnt sich nicht. Man kommt gesĂŒnder und fröhlicher durch das Leben, wenn man versucht Streit aus dem Weg zu gehen (wenn erkennbar ist, dass dieser nicht konstruktiv verlaufen könnte). Und "die Gelassenheit" ist aus meiner Sicht ein wichtiger SchlĂŒssel dazu, einen möglichst klaren Blick auf die Dinge zu haben, um eine Situation gut bewerten zu können. Mit "Hitzköpfigkeit" kommt man schwerer durch das Leben, so meine Erfahrung.

Donnerstag, 18. Februar 2021

Eintrag 411

Liebe ist (auch) kulinarisch

Alle Sinne gehören zur Liebe mit dazu, auch die Geschmackssinne! Aus diesem Grund habe ich mich dafĂŒr entschieden, beim nĂ€chsten Treffen fĂŒr meine Freundin zu kochen.

Ich habe mir zwei Rezepte ĂŒberlegt, die ich ihr zur Auswahl prĂ€sentiere. Wenn alles so lĂ€uft, wie ich mir das vorstelle, dann schicke ich sie, wĂ€hrend ich koche, ins Wohnzimmer, damit ich in der KĂŒche freie Bahn habe😏

GrundsĂ€tzlich koche ich sehr gern, wenn man mich einfach frei entfalten lĂ€sst. Ich hoffe sehr, dass es ihr schmecken wird und ich sie nun auch kulinarisch oft verwöhnen kann.😊

Montag, 15. Februar 2021

Eintrag 410

Mit Leonard im Homeoffice 
+ Homeschooling

Es gab bisher einige Arbeitstage, die ich mit meinem Sohn im Homeoffice verbracht habe. Diese Tage sind keine "schulfreien Tage", sondern wurden von der Schule vollgepackt mit ArbeitsblĂ€ttern, die es zĂŒgig abzuarbeiten gilt (Homeschooling).

Das "Homeschooling" ist aus meiner Sicht ein zweischneidiges Schwert. Hier meine Erfahrungen und EindrĂŒcke:

1) Eltern sind keine Lehrer und können ihren Kindern gewisse Themen nicht pÀdagogisch, sondern nur aus "Elternsicht" vermitteln.

2) Die Lernsituation ist eine völlig andere wie in der Schule. Im Homeoffice wird der Tag hauptsĂ€chlich als Arbeitstag genutzt. Dennoch ist es nicht sinnvoll das Kind einfach so vor die neuen ArbeitsblĂ€tter zu setzen und sich (lerntechnisch) selbst zu ĂŒberlassen. Deswegen entsteht ein innerlicher Druck (schlechtes Gewissen), weil man sowohl dem Arbeitgeber als auch seinem Kind gerecht werden will/muss. Ich versuche nun gewisse Lerninhalte mit dem mir vorhandenen Wissen meinem Sohn zu vermitteln.  

3) Das Kind ist aufgrund der GesamtumstĂ€nde (keine Schule, keine Kinder, keine fachgerechte Lernvermittlung) ebenfalls angespannt. 

Aus 2) und 3) entsteht nicht selten eine Art "Ungeduld", die ein entspanntes Lernklima beeintrĂ€chtigt. Auf der einen Seite ist der unbedingte Wille vorhanden meinem Sohn möglichst viel Lerninhalt beibringen zu wollen, damit er lerntechnisch nicht unter die RĂ€der kommt. Auf der anderen Seite sitzt mir die Zeit im Nacken, weil ich die fĂŒr das Lernen genutzten Minuten lĂ€nger arbeiten muss. Deswegen nutze ich lieber meine Mittagspause dafĂŒr Leonard ein paar Dinge zu erklĂ€ren, bevor er die ArbeitsblĂ€tter ohne eine einfĂŒhrende ErklĂ€rung bearbeitet. Am Ende kontrolliere ich seine ArbeitsblĂ€tter, damit er sich die Dinge nicht "falsch" einprĂ€gt.

Ich wĂŒnsche mir oft, dass jeder politische EntscheidungstrĂ€ger, der Familien mit Kindern so ganz nebenbei Homescholling "verordnet", mal selbst in diesen Genuss kommt. Daß die Schulen in dieser pandemischen Situation geschlossen sein mĂŒssen, ist mir klar und ich halte dies auch fĂŒr verantwortungsvoll. Dennoch sollte mal ĂŒber Alternativmodelle nachgedacht werden (z.B. Arbeitnehmer, die sich ums Kind kĂŒmmern, werden bei vollem Lohnausgleich von der Arbeit temporĂ€r freigestellt). Ein Kind schulisch zu betreuen und in der gleichen Zeit vollen Arbeitseinsatz im Homeoffice zu zeigen, ist fĂŒr Arbeitnehmer die "Quadratur des Kreises" und dauerhaft nicht zu leisten.

Fazit: Aus meiner Sicht ist Homeschooling besser als gar kein Unterricht. Diese Unterrichtsform wĂ€re temporĂ€r optimal, wenn ein Elternteil gar nicht arbeiten mĂŒsste und somit den ganzen Tag das Kind beim Lernen unterstĂŒtzen könnte. Dieser Zustand ist vermutlich in den wenigsten Familien gegeben, weil es die klassische Urfamilie (Mutter-Vater-Kind unter einem Dach, Vater oder Mutter können sich ganztĂ€gig ums Kind kĂŒmmern) kaum noch gibt. Diese Urfamilie gilt als konservativ und ist ideologisch nicht mehr gewollt, weil sie dem "neuen" RollenverstĂ€ndnis widerspricht. Aber das ist ein anderes Thema. 

Homescholling ist fĂŒr mich eine wichtige Erfahrung und spannende Herausforderung, die es zu meistern gilt, damit Leonard lerntechnisch Schritt halten kann. Arbeitgeber sollten Arbeitnehmern mit Kindern den zeitlichen Druck nehmen, in dem sie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle im Homeoffice anbieten. Jede Minute, die ich mein Sohn im Homeoffice schulisch betreuen kann, ist mir eine Ehre und stellt fĂŒr mich eine selbstverstĂ€ndliche Aufgabe dar, weil ich so die Gewissheit habe, Schaden (Lerndefizit) von ihm nehmen zu können.  

Freitag, 12. Februar 2021

Eintrag 409

 Meine Aphorismen und Gedankensplitter

 

-22-


Die Zukunft 

gehört 

den Kindern.

Die Gegenwart

gehört

allen.


Pascale Anhalt

Siegen, Februar 2021

Donnerstag, 11. Februar 2021

Eintrag 408

  Meine Aphorismen und Gedankensplitter

 

-21-


Die Freiheit

der Frau,

selbst bestimmt 

ĂŒber ihren Körper 

zu entscheiden,

fĂŒhrt gelegentlich

zur Unfreiheit

eines Fötus,

 im freien Fall

 in einem KlinikmĂŒlleimer 

zu landen. 


Pascale Anhalt

Siegen, Februar 2021

Montag, 8. Februar 2021

Eintrag 407

Die "hĂ€ssliche Fratze" 
von (ehemaligen) Freunden und Bekannten 
aus dem Sommer 2020

Die Nachrichtenlage der letzten Monate hat meine "Vorhersage" des Pandemieverlaufes, die ich im Sommer 2020 Ă€ußerte, weitgehend bestĂ€tigt. 

Auch wenn ich zugebe damit eine gewisse Genugtuung zu fĂŒhlen, so wĂŒnschte ich mir, dass meine EinschĂ€tzung falsch gewesen wĂ€re. Diese Genugtuung fĂŒhle ich nur deshalb, weil ich fĂŒr meine "Warnungen", die Pandemie könnte im Herbst/Winter mit vielen Toten voll zuschlagen, offen als "Panikmacher" usw. verunglimpft wurde. 

Es ist durchaus möglich, dass ich auf Facebook hier und dort einen Artikel hĂ€tte weniger posten können, aber im Grunde wollte ich nur ausdrĂŒcken, dass man dieses Virus ernst nehmen sollte. Im Sommer gab es eine Flut von unbewiesenen Behauptungen und Halbwahrheiten, die in den sozialen Netzwerken die Runde machten. Diesen zwielichtigen Meldungen wollte ich widersprechen. 

UnabhĂ€ngig davon, dass mich wĂ€hrend dieser Zeit circa 15 Facebook-"Freunde" (von denen ich alle persönlich kenne) entfreundet haben, erlebte ich im Laufe des Jahres 2020 in verschiedensten GesprĂ€chen die "hĂ€ssliche Fratze" von Menschen. Hiermit meine ich negative CharakterzĂŒge von Freunden/Bekannten, die man vor Corona nicht wahrgenommen hat. 

Wenn mir ein Mensch offen sagt, dass es doch "nur die Alten sind, die sterben", dann gefriert mir das Blut in den Adern. Wenn ich merke, dass die SolidaritĂ€t von Menschen wegen eines StĂŒckes Stoff im Gesicht und Abstandhalten endet, dann stelle ich mir grundlegende Fragen. Sind "die Alten" keine Menschen, die SolidaritĂ€t verdient haben? Haben "die Alten" nicht "die Jungen" in die Welt gesetzt und ihnen den Hintern gewickelt, als sie Babys waren? Fordern "die Jungen" nicht beim Klimawandel die SolidaritĂ€t der Alten ein? NatĂŒrlich sind meine Aussagen nicht allgemeingĂŒltig, sondern spiegeln nur meine Wahrnehmung aus persönlichen GesprĂ€chen und Teilen der Medien wider.

Weiterhin behaupte ich Folgendes: WĂŒrde das Corona-Virus vermehrt Kinder und Jugendliche befallen anstatt die Alten und wĂ€ren die Intensivstationen voll mit kleinen Kindern, die beatmet werden mĂŒssten, dann hĂ€tten wir eine ganz andere Debatte im Land. Vermutlich liefen dann MĂŒtter und VĂ€ter panisch durch die Gegend und wĂŒrden ihre Kinder nicht mehr vor die TĂŒre lassen oder? 

Und dann las ich im Sommer auf Facebook und in den Medien also Äußerungen, dass Leute "wegen der Alten" nun keine Party machen dĂŒrfen (was sie dann in Teilen trotzdem gemacht haben). Mehr Egoismus und Menschenverachtung ist kaum mehr möglich. 

Mir ging es nie darum Menschen "einsperren" zu wollen (was mir oft vorgeworfen wurde), sondern lediglich um die Tatsache, dass man mit Maß & Vernunft durch die Pandemie gehen sollte. (Restaurant ja, aber mit Abstand und Regeln). Auch ich finde die Corona-Maßnahmen nicht sexy und wĂŒrde liebend gern mit meiner Freundin in einem Lokal ein paar Cocktails schlĂŒrfen. Aber was nicht geht, das geht nicht. 

Abschließend möchte ich erwĂ€hnen, dass ich mit diesen eben genannten "Freunden und Bekannten" nichts mehr zu tun haben möchte. Im Leben gibt es "points of no return", also eine Art individuelle Schmerzgrenze. Wurde diese Grenze ĂŒberschritten (und ich habe eine sehr weite Toleranzgrenze!!!), so ist bei mir meistens der Ofen aus und es gibt kein zurĂŒck mehr. 

Zum Schluss poste ich noch einmal meine Gedanken aus dem September 2020 zur aufkommenden 2. Welle, die ich in Ironie und Sarkasmus gekleidet hatte. In diesen Zeilen verarbeitete ich meine Erlebnisse, EindrĂŒcke und die Nachrichten aus dem Sommer 2020.

Hinweis: Der oben genannte Eintrag wurde im Januar 2021 geschrieben und heute veröffentlicht.

Die 2. Welle

-Versuch einer ironisch dichterischen Betrachtung-


Lockdown-Ende, 

Lage stabil.

Oma lebt noch,

Opa auch.

Viele freuen sich nicht,

sind im Zorn.


Sommer-Urlaub,

endlich ans Meer!

Kneipe hier,

Party dort.

Es zĂ€hlt nur 

der Moment

und nicht

der Herbst.


Sargdeckel auf

und Sargdeckel zu.

Starben sie 

mit oder an

Corona?

Tod sind sie

in beiden FĂ€llen!


Maske auf 

und Maske ab.

In der Schule streng,

auf dem Schulweg dicht gedrÀngt.


September.

Es zĂ€hlen auch die 

freien Intensivbetten.

Zwar genesen, 

aber dann

Nierenversagen oder Atemnot?

Man hÀtte doch zuhause bleiben können.


War der Lockdown notwendig?

Warum Abstand und Maske,

Selbstbestimmungsrechte 

sind verhĂ€ltnismĂ€ĂŸiger

als der Tod.

Youtube-Videos 

erzÀhlen stets die Wahrheit.

GeschĂ€ftsmodell durch 

Klicks erkannt?

Spanien und Frankreich,

außer Kontrolle.

Leichenberge anderswo egal.

Was zÀhlt ist

laute Musik!

Oma lebt noch,

Opa auch.

Viele freuen sich nicht,

sind im Zorn.


Ein Lockdown 2.0 

unwahrscheinlich.

WĂ€re nicht

verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig.

Infektionsrisiko wird

jetzt zur Privatsache.

Was die Politik erlaubt, 

das wird gemacht! 

Also: 

Hinein in die Fußballstadien,

es sind noch genug BeatmungsgerÀte

und Intensivbetten frei!


In einer Restaurant-GĂ€steliste

steht "Darth Vader".

LĂ€uft nun infiziert durch

die Stadt.

Ahnungslos und unauffindbar.

Vernunft 

a. D.

Hallo 

Hemmungslosigkeit.


Infektions-Granaten

feiern sich durch das Land.

Schlagen leise ein.

Nach 4 Wochen 

hing die alte Frau aus dem 

2. Stock am BeatmungsgerÀt.

Nun ist ihre 

Wohnung frei.

Gestern noch gegen den Krieg demonstriert. 

Heute illegaler Rave 

in der Hasenheide. 

SolidaritÀt 2020.


Die Granaten der Ostfront

 waren damals solange MĂ€rchen, 

bis der Krieg das eigene Haus zerfetzte. 

Die 2. Welle

gelockert durch 

 Infektions-Raketen. 

Abgefeuert durch Unvernunft

 und falsche Signale. 

Sie zerfetzen Familienleben 

und setzen Trauer in Brand. 

Die Ostfront

haben Oma und Opa ĂŒberlebt. 

Heute

leben beide im Heim, 

bis die Generation ihrer Enkel 

sie in den Tod 

gefeiert hat! 


Pascale A.

Siegen, September 2020


Freitag, 5. Februar 2021

Eintrag 406

Änderungen in der Kategorie "Papazeit"

In dieser Kategorie werde ich zukĂŒnftig nicht mehr jedes Papa-Wochenende einzeln auffĂŒhren. 

Hintergrund: Die Auflistung der einzelnen Termine sollte fĂŒr mich eine kurze Reflektion der Vater-und-Sohn-Zeiten darstellen. Weiterhin soll Leonard spĂ€ter mal nachlesen können, wie die Papazeiten inhaltlich abliefen. Ich hĂ€tte mir als Erinnerung an meinen Vater gern so eine Art "Tagebuch" gewĂŒnscht, wenn wir getrennt gelebt hĂ€tten. Kinder haben eine andere Wahrnehmung als Erwachsene, daher vermute ich, dass sich mein Sohn ĂŒber solch eine Reflektion freuen könnte.

In Zukunft werde ich die Treffen und Erlebnisse mit meinem Sohn nur noch punktuell erwĂ€hnen, die dann in verschiedenen Kategorien nachzulesen sind. Die Zeit ist gekommen in der ich fĂŒhle, dass ich dieses Online-Tagebuch ĂŒberwiegend auf mich beschrĂ€nken sollte. Mein Sohn ist ein Teil meines Lebens, daher werde ich ihn nicht ganz außer Acht lassen wollen. Der Fokus meiner EintrĂ€ge wird jedoch darauf gerichtet werden, wie ich als Vater fĂŒhle und welche Gedanken ich als Vater im Allgemeinen habe. Einzelheiten der jeweiligen Treffen reduziere ich deutlich und beschrĂ€nke diese nur auf allgemeine AusfĂŒhrungen. 

Diese Kategorie wird auch zukĂŒnftig weiter befĂŒllt werden, jedoch dann nur noch mit meinen Gedanken (Sorgen, Ängste, Freuden, Erziehung usw.) als Vater.

Dienstag, 2. Februar 2021

Eintrag 405

Die ersten Tage im Homeoffice verlaufen gut. Ich hĂ€tte mir ein etwas umfangreicheres Equipment gewĂŒnscht (1-2 Monitore, Tastatur, Mouse), da es zeitaufwendig ist, stĂ€ndig die Programme auf dem Laptop-Monitor zu minimieren und vergrĂ¶ĂŸern. Es ist auch schade, dass ich von meinen Privat-PC die Tastatur und Mouse nutzen muss, um gut arbeiten zu können. WĂŒrde ich lediglich die mir zugesendeten Dinge benutzen, wĂ€re das Arbeiten mit all meinen vielen Arbeitsschritten nur sehr erschwert möglich.

Dennoch möchte ich in diesen Tagen nicht "jammern". Im Grunde bin ich froh, dass Homeoffice nun auch fĂŒr mich möglich ist, weil es mir a) einen langen Arbeitsweg erspart und b) dafĂŒr sorgt, dass fĂŒr mich das Infektionsrisiko minimiert wird. Offene Fragen in der Bearbeitung können ĂŒber ein Chat-Programm per Video geklĂ€rt werden.

Ich habe mir angewöhnt sehr frĂŒh mit der Arbeit zu beginnen (ca. 7.30 Uhr), damit ich noch ein paar Stunden am Abend entspannen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist unklar, ob ich, bis auf Weiteres, durchgehend diese Arbeitsform nutzen kann oder tageweise ins BĂŒro muss. Solange ich nichts Gegenteiliges höre, werde ich von Zuhause aus arbeiten.