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Sonntag, 21. Februar 2021

Eintrag 412

 Das "Vater-sein" wird nicht leichter

Ein Kind verändert sich, im Verhältnis zu einem Erwachsenen, im Zeitraffer. Alle paar Monate gibt es einen gewaltigen Entwicklungsschritt und ich habe das Gefühl, ein "neues" Kind vor mir zu haben. Es ist dann für mich nicht immer leicht diese Gegebenheiten zu realisieren. Was mein Sohn gestern noch super fand, ist heute doof. Das war in meiner Kindheit nicht anders. 

Die Frage ist nur, wie gehe ich mit völlig neuen Verhaltensweisen eines sich ständig verändernden Kindes um? Die für mich beste Reaktionsvariante auf altersgemäße "Provokationen" ist es, möglichst gelassen zu bleiben. Gelassenheit darf hier nicht mit Gleichgültigkeit verwechselt werden. Es liegt in der Natur eines Kindes, Grenzen auszutesten und zu schauen, wie das Umfeld darauf reagiert. Als Erwachsenen sollte man nicht den "Fehler" machen und etwaige "Provokationen" auf sich beziehen bzw. persönlich zu nehmen. Ein Kind möchte einen Elternteil in der Regel nicht böswillig verbal verletzen, sondern nur sehen, wie der Elternteil auf die meist unreflektierten Attacken reagiert. 

Kinder erleben in der Schule meist von anderen Kindern Demütigungen oder Kränkungen. Ich vermute, dass ein Kind versucht zu schauen, wie ein Erwachsener auf eine solche Kränkung reagiert, um aus diesem Verhalten lernen zu können. Reagiert ein Erwachsener ungestüm, dann "kupfert" sich ein Kind dieses Verhalten ab (Imitation) und wird in Konfliktsituationen vermutlich ähnlich reagieren. 

Ich möchte meinem Sohn zeigen, dass man auf Provokationen anderer Menschen nicht eingehen sollte. Als Kind habe ich es selbst erlebt, wie schnell aus einer Banalität blutiger Ernst werden kann (Eskalation). All dieser Klamauk lohnt sich nicht. Man kommt gesünder und fröhlicher durch das Leben, wenn man versucht Streit aus dem Weg zu gehen (wenn erkennbar ist, dass dieser nicht konstruktiv verlaufen könnte). Und "die Gelassenheit" ist aus meiner Sicht ein wichtiger Schlüssel dazu, einen möglichst klaren Blick auf die Dinge zu haben, um eine Situation gut bewerten zu können. Mit "Hitzköpfigkeit" kommt man schwerer durch das Leben, so meine Erfahrung.

2 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Diese Vorsätze sind sicherlich vorbildlich, nur lässt sich dies nicht immer umsetzen und ja, man nimmt auch einen verbalen Angriff eines Kindes leider manchmal persönlich und ist als Mutter oder Vater auch mal verletzt. Als Eltern sind wir nicht unangreifbar und stehen über den Dingen. Natürlich kann man versuchen einige Dinge und Situationen „artgerecht“ zu umschiffen.
    Einige Erfahrungen müssen gemacht werden, auch wenn es dabei manchmal etwas ruppiger zu geht und auch mal Tränen fließen. Wir können unsere Kinder nicht vor allem bewahren und das wäre auch für das Aufwachsen und das spätere Leben nicht gut. Manche Dinge müssen eben mal ausgehalten und selbst erlebt werden.
    Entwicklungsschritte sind immer erstmal plötzlich und stellen im Alltäglichen eine Herausforderung da. Aber man entwickelt sich in jeder Phase mit. Allerdings sind Grenzen immer wichtig und dann darf man auch als Eltern mal etwas härtere Bandagen anziehen. Es ist eben nicht jeder Tag schön und Kinder sind nicht jeden Tag süß und nett. Daher darf man auch mal sauer sein, dass alles ist absolut legitim und menschlich. Ich bin mir sicher das Du mit Deinem Sohn den richtigen Weg gehen wirst.

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