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Freitag, 9. Juli 2021

Eintrag 459

Weiter bloggen?
Ja!

Ich stelle mir gelegentlich die Frage, warum ich eigentlich blogge. Wem nutzt es, wenn ich, meistens stark verschlĂŒsselt, ĂŒber mein Leben berichte und meine Gedanken Preis gebe?

Die Antwort ist nicht immer ganz einfach. Auf der einen Seite möchte ich meine langjĂ€hrige Tradition des Bloggens nicht  unterbrechen. WĂŒrde ich dies tun, dann wĂ€re es so, als wĂŒrde ich mein Tagebuch schließen oder unterbrechen. 

Auf der anderen Seite brauche ich einen Ort, um mein Leben, meine Erlebnisse und Gedanken zu reflektieren. Ein klassisches, handschriftliches Tagebuch kommt fĂŒr mich nicht in Frage. Ich hatte als junger Mann mal versucht ein Tagebuch zu fĂŒhren, es dann aber aufgegeben. Ich bin viel zu kreativ, kommunikativ und "proklamationsfreudig" veranlagt, um meine Gedanken nicht mit anderen Menschen teilen zu wollen. NatĂŒrlich grenze ich aus verschiedensten GrĂŒnden mein MitteilungsbedĂŒrfnis stark ein. Ich versuche meistens allgemein, verschlĂŒsselt und nicht personenbezogen zu formulieren, wenn es sich nicht um einen personenbezogenen Eintrag (z.B. meinen Vater) handelt.

Das Bloggen ist fĂŒr mich eine Verbindung aus Hobby und Reflektion. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass ich "geistig frisch" bleibe, weil ich mich mit textlichen ZusammenhĂ€ngen auseinandersetzten muss, wenn ein Eintrag halbwegs sinnvoll klingen soll. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass ich ein Teil meiner Familie, Freunde und Bekannte ĂŒber mein Leben auf dem Laufen halte. 

All das in der Summe lĂ€sst mich jedes Mal zu der Erkenntnis gelangen, dass ich, hoffentlich noch sehr viele Jahre, weiter bloggen werde. Dieser Blog soll auch fĂŒr Leonard, wenn er erwachsen sein wird, ein Erinnerungsanker an mich sein. Nach dem Tod meines Vaters hĂ€tte ich mir sehr gewĂŒnscht Texte von ihm zu lesen, aus denen hervor geht, wie er gedacht und gefĂŒhlt hat.