"Also sprach Zarathustra"
von Friedrich Nitzsche
Dieses dichterisch-philosophische Werk von Nietzsche habe ich als Buch und Hörbuch verinnerlicht. Dieses Werk entzieht sich jeder inhaltlichen "Zusammenfassung" und wirkt nur in der gesamten LĂ€nge. In dieser "Rollenprosa" verkĂŒndet Nietzche selbst keine Lehren, sondern lĂ€sst diese durch eine fiktive Gestalt wirken.
Schon allein in der "Vorrede" wird der Leser mit Metaphern aus dieser "hymnischen-Prosa" ĂŒberwĂ€ltigt und es fĂ€llt schwer, diese Gedanken sofort nachvollziehen zu können. Als ich das Buch vor 20 Jahren zum ersten Mal las, waren die enthaltenen SĂ€tze fĂŒr mich eine Gedanken-Revolution. Diese Schrift war fĂŒr mich ein geistiges Spiel mit dem Feuer, ein "Herumkokeln" an moralischen GrundsĂ€tzen, die man eigentlich nicht hinterfragen sollte. Dieser Mann schien mit "AbgrĂŒnden" zu experimentieren und er tat dies mit einer ungeheuerlichen IntensitĂ€t, was mir als junger Geist gefiel.
Ich empfand das Hörbuch als die angenehmere Variante der Verinnerlichung. Nietzsche spannt gedanklich "ein Seil zwischen dem Tier und dem Ăbermenschen." Der Mensch ist das Seil ĂŒber einem Abgrund. Feinsinnig und in vielerlei Doppeldeutigkeit wurde diese Schrift formuliert. Daher benötigt der Leser eine gewisse Portion Geduld, um dieses tiefgrĂŒndige Werk auch nur im Ansatz verstehen zu können.
Offenbar wurde dieses Werk von den Nationalsozialisten fĂŒr ihre Weltanschauung missbraucht. In wie weit Nietzsche die "Nazis" mit seiner Philosophie beeinflusste bzw. seine Werke von ihnen eigenwillig (um-) interpretiert wurden, ist bis heute ein offener Streit zwischen den Gelehrten.
Wie u.a. in diesem Artikel zu lesen ist, schien Nietzsche jedoch grundsÀtzlich jede Form des Nationalismus abzulehnen:
Im Zusammenhang mit Nietzsches Philosophie gibt es eine sehr groĂe Anzahl von SekundĂ€rliteratur, Artikel oder Kommentare, welche die (mögliche) Wirkung von Nietzsches Werke auf den Nationalsozialismus untersuchen. SelbstverstĂ€ndlich sind diese Untersuchungen notwendig. FragwĂŒrdig empfinde ich hingegen Kommentare, die (gefĂŒhlt) nach jedem Absatz mit einem moralischen Zeigefinger stĂ€ndig darauf hinweisen, wie "gefĂ€hrlich" doch diese Gedanken sind, besonders im Zusammenhang mit dem "Ăbermenschen", der in Nietzsches Philosophie eine zentrale Rolle spielt. Diese "Bewertungen" unterstellen mir, dem Leser, dass ich ein bisschen doof und beeinflussbar bin. Ich finde es wichtig Literatur in ihrem zeitlichen Kontext zu betrachten und nicht den "moralischen Stab der Gegenwart" ĂŒber KĂŒnstler/Autoren aus der Vergangenheit zu brechen.
Nietzsche schien geistige GröĂen wie Hermann Hesse, Thomas Mann, Camus oder auch Franz Kafka inspiriert zu haben.
Einen verstÀndlichen (akustischen) Kurz-Einblick in die Gedanken dieses Ausnahme-Philosophen findet man unter dem nachfolgendem Link. In erzÀhlerischer Form werden wichtige Stationen aus seinem Leben erklÀrt.
https://www.youtube.com/watch?v=7xdwq9XunTo
Dieser Eintrag wurde am 08.08.2020 geschrieben.
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