GrundsĂ€tzliche Ăberlegungen
zur gelingenden Integration
Ich stelle mir gelegentlich die Frage, warum Menschen in ein Land eingewandert sind, das sie im Grunde gar nicht zu mögen scheinen und ĂŒber das sie nur schimpfen?
In meinen Ăberlegungen beziehe ich mich auf Aus- und Einwanderung im Allgemeinen bzw. weltweit. Jeder wird seine ganz individuellen GrĂŒnde haben, seine Heimat zu verlassen und sein GlĂŒck in einem anderen Land zu versuchen. (Aus-)Wanderung ist legitim und liegt seit Jahrtausenden in der Natur des Menschen. Ich vermute jedoch, dass es nicht wenige "Wanderer" gibt, die sich nicht ganz im Klaren darĂŒber sind, welch individuelle Bereitschaft erforderlich ist, um sich erfolgreich in dem "neuen" Land zu integrieren.
Folgende Voraussetzungen (innerliche Bereitschaft) sollte ein Einwanderer mitbringen, damit seine Integration besser gelingen kann:
1. Interesse an der Sprache, Kultur und Geschichte des Landes
2. Die Bereitschaft sich in die bestehende Gesellschaft integrieren zu wollen
3. Die Anerkennung der Gesetze, Werte und Normen des Landes
4. Die Bereitschaft in einer offenen, demokratischen und gleichberechtigten Gesellschaft leben zu wollen (Was auch die Meinungsfreiheit und die KritikfÀhigkeit anderer gegen einen selbst impliziert).
Wer diese eben genannten Punkte nicht mitbringt, der bildet aus meiner Sicht eine innerliche Abwehrhaltung gegen seine Integration und fĂŒhlt sich fremd. Dies kann dann dazu fĂŒhren, dass Zugewanderte eine Zuflucht in ihrer eigenen Community suchen, sodass Parallelgesellschaften entstehen.
Integration bedeutet fĂŒr mich nicht, dass jemand seine IdentitĂ€t aufgeben muss. Wenn ich bspw. nach Spanien, Italien oder Frankreich auswandern wĂŒrde, dann kann ich dennoch gelegentlich in ein deutsches Restaurant gehen oder mit Freunden deutsch sprechen. Schwierig wird es jedoch, wenn ich gar nicht bereit wĂ€re in ein spanisches Restaurant zu gehen oder nicht spanisch lernen möchte. Und noch schwieriger wird es, wenn ich innerlich voraussetze, dass sich die spanische Gesellschaft fĂŒr mich Ă€ndern muss und sich mir anpasst.
Wenn dasjenige Land, in das ich einwandern möchte, Integrations- und Sprachkurse anbietet, dann ginge ich auch dorthin, damit ich einen Einstieg in die eingewanderte Gesellschaft finden wĂŒrde.
Was mich jedoch grundsĂ€tzlich nachdenklich stimmt ist die Tatsache, dass allein die Debatte ĂŒber dieses Thema in einigen politischen Kreisen tabuisiert wird. Diese Tabuisierung hat verschiedene Ursachen, die jedoch den Rahmen dieses Eintrages ĂŒberschreiten wĂŒrde.
Mir ist bewusst, dass noch weitere Faktoren fĂŒr eine gelingende Integration eine Rolle spielen können. Meine Ăberlegungen sind rudimentĂ€r und oberflĂ€chlich gehalten.
SchlieĂen möchte ich meine Gedanken mit einem hervorragenden Gastbeitrag des Autors Ahmad Mansour aus der Onlineausgabe der Zeitung "Die Zeit". Er (selbst Zuwanderer) beschreibt, warum die Integration eine Bringschuld der Zuwanderer ist.
Meine Schlussfolgerung:
Eine Demokratie kann nur stark sein und wachsen, wenn man gesellschaftskritische Themen, auch wenn sie unbequem sein mögen, offen diskutiert. Andernfalls spielt man undemokratischen und autoritĂ€ren KrĂ€ften in die HĂ€nde, die nur darauf warten solche Themen aufzugreifen, um sie fĂŒr ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Achtung:
Bei meinem Blog handelt es sich um ein Google-Produkt. Wenn Sie in meinem Blog lesen oder kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter UmstĂ€nden auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. ihre IP-Adresse) an Google-Server ĂŒbermittelt.
Mehr Infos dazu finden Sie in der DatenschutzerklÀrung von Google.
https://policies.google.com/privacy?hl=de
Hinweise zu Ihren Kommentaren:
Ich behalte mir vor unhöfliche, unsachliche oder beleidigende Kommentare umgehend zu löschen. Und am Ende entscheide ich, was unhöflich, unsachlich oder beleidigend ist.
Wer mit all dem nicht einverstanden ist, sollte diese Kommentarfunktion nicht nutzen oder meinen Blog nicht mehr lesen!