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Dienstag, 30. März 2021

Eintrag 425

Pascale,
der Hilferuf eines (fast) alten, weißen Mannes

-Ironischer Kommentar 
eines "Zurückgebliebenen"
über den modernen Zeitgeist-


Einleitende Hintergrundinformation: 
Der "alte weiße Mann" ist in gewissen politischen Kreisen das Synonym für einen engstirnigen, konservativen Menschen. In öffentlichen Diskussionen wird dieser Begriff oftmals als gezielte Diffamierung und Schmähung genutzt. Ich vermute, dass diejenigen Diskutanten, die diesen Begriff zur Diffamierung nutzen, selbst engstirnig sind...

Seit Monaten schaue ich kaum noch Nachrichten, obwohl ich eigentlich ein gesellschaftlich sehr interessierter Mensch bin. Ich merke, dass einige Nachrichtensprecher mit dem "Gendern" begonnen haben. Diese Pseudo-Wortkonstrukte, welche eine Gleichstellung der Geschlechter in der Sprache bewirken sollen, sind für mich eine Zertrümmerung der deutschen Sprache aus ideologischen Gründen. Eine seit Jahrhunderten gewachsene Sprache soll offenbar dem modernen politischen Zeitgeist angepasst werden. Wer es wagt, nicht zu gendern, gilt in einigen politischen Kreisen als konservativ und diskriminierend. Viel schlimmer ist es für mich, dass ich es sehr anstrengend finde diesen Nachrichtensprecher*innen zuzuhören und deswegen einige TV-Formate nicht mehr schaue.

Alles was in meiner Kindheit und Jugend noch als wirtschaftlich wichtig galt (Kohle-, Stahl-, Automobilindustrie) gilt im modernen politischen Zeitgeist als "Teufelszeug". Hat nicht bis in die 80ér Jahre die Kohle-, Stahl- und Automobilindustrie die Bundesrepublik Deutschland wirtschaftlich "groß" gemacht? Besteht nicht ein wesentlicher Teil des Wohlstands der "jungen Generation" aus genau dem eben genannten "Teufelszeug"? Haben nicht (ältere) Väter im 3-Schichtsystem im Stahlwerk den Buckel krumm gemacht, damit ihre Kinder studieren können und eine bessere (materielle) Zukunft haben? Als "Dank" demonstrieren viele Kinder dieser Arbeiter gegen die Arbeitsplätze des Vaters.

In was für einer Zeit leben wir, 
in der bis in die Lebensmittel hinein 
Rassismus interpretiert wird?

Straßen, deren Namen Jahrzehnte keinen Menschen interessiert haben, sollen auf Druck aus einer bestimmten politischen Richtung umbenannt werden, nur weil sie nicht ins moderne Weltbild passen. Dieses Vorgehen erinnert mich an diktatorische Regime. Straßennamen sind oftmals aus der Historie heraus entstanden. Es ist natürlich zwingend notwendig sich mit der Geschichte unseres Landes kritisch auseinanderzusetzen. Dies gelingt jedoch nicht durch das "Ausradieren" oder die "Löschung" von Straßennamen, weil ich zwanghafte Umbenennungen für ein totalitäres Verhaltensmuster halte, das ich als Demokrat ablehne. Eine breite und offene Diskussion über die Namensträger findet somit nicht mehr statt. Eine Mahnung und kritische Erinnerungen sind nicht mehr gegeben, wenn es die Namen auf den Straßenschildern nicht mehr gibt.

Ein ähnliches totalitäres Verfahren findet man in "politisch korrekten" Kinderbüchern. Offenbar haben die Verantwortlichen wenig Vertrauen in die Generation der Kinder. Schwingt die Sorge mit, dass Kindergedanken "vergiftet" werden können, wenn die Kleinen ein altertümliches Wort lesen? 

Seit wenigen Jahren erlebe ich eine Gesellschaft, die sich immer weiter zersplittert. Viele politische und sexuelle Gruppen wollen (zu Recht) gleichgesellt und akzeptiert werden. Einen Teil dieser Menschen ist aber nicht bewusst, dass der Kommunikationsstil, den sie zu ihrer Zielerreichung nutzen, ausgrenzend ist und somit ihrem Ziel der Toleranz vollkommen widerspricht (Doppelmoral). 
 
Es gibt tatsächlich nicht wenige Menschen, die mir als "alten weißen Mann" eine Meinung zum Thema Rassismus absprechen würden, nur weil ich das Merkmal "alt und weiß" trage. Und noch schlimmer: Obwohl ich aufgrund meiner deutschen Herkunft rassistische Äußerungen erlebt habe, seien diese nicht vergleichbar mit negativen Äußerungen eines "weißen Deutschen" gegenüber anderer Ethnien. In meterlangen Sätzen wird diese absurde Haltung ideologisch begründet. Für mich ist eine Tat eine Tat und eine negative Äußerung eine negative Äußerung. Egal von wem und gegen wen sie gerichtet ist. Aus meine Sicht gibt es keine Diffamierung 1. und 2. Klasse. Komischerweise haben viele dieser Ideologen auch eine Meinung zum Thema Aktien & Börse, obwohl sie keine Aktien haben und noch nie eine Börse von innen gesehen haben. 

Dieses eben beschriebene Denkschema ist widersprüchlich und in einem hohen Maße ausgrenzend sowie meinungsverachtend. 

Und nun zu Pascale, dem (fast) alten weißen Mann😜
Ich fühle mich als Mann mittleren Alters in dieser Gesellschaft zunehmend fremd und unverstanden. Wo ist die Sensibilität dieser anmaßenden Ideologen gegenüber dem überwiegend (älteren) Teil der Bevölkerung, welcher teilweise nicht mehr seine Meinung sagen möchte, weil er Sorge hat in irgendein Fettnäpfchen zu treten? In fast jeder Formulierung lauert eine Pseudo-Diskriminierung, die genutzt wird, um den Formulierer irgendwo zu denunzieren. 

Menschen wie ich, die in den 70ér-/80ér-Jahren oder früher sozialisiert wurden, verstehen dieses Tam-Tam immer weniger, das um die Sprache, Straßennamen, Kinderbücher oder Lebensmittelbezeichnungen geführt wird. Wer fragt die ältere Generation, wie sie mehrheitlich zu diesen Dingen steht? Wo ist die gleichberechtigte (sachliche!!!) Debatte zwischen den Generationen und politischen Gruppen?

Führt dieser moderne ideologische Zeitgeist nicht dazu, dass wichtige Diskussionen in einer Demokratie nicht mehr stattfinden, weil Menschen Angst haben etwas Falsches (politisch nicht korrektes) zu sagen? Wenn eine freie Rede nicht mehr möglich ist (aus Angst vor Denunziation), um seinen Standpunkt zu vertreten, dann ist ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie gefährdet (freie Meinungsäußerung). Über solch ein politisches Klima freuen sich kleine totalitäre Parteien, die einfache Antworten auf komplexe Fragen anbieten. Niemand sollte sich dann über einen möglichen "Erfolg" dieser Parteien bei Wahlen wundern. 

Abschließen möchte ich meine Gedanken mit folgendem Artikel. Er greift die berechtigte Kritik von Wolfang Thierse an der "Identitätspolitik" auf, für die Thierse innerhalb der SPD heftig kritisiert wurde.


Geschrieben Februar-März 2021

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