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Mittwoch, 8. Mai 2019

Eintrag 164

Die Katze ist aus dem Sack...


Als gegen 10.00 eine Kollegin ins BĂŒro kam und die kleinen Berge an Rechnungen sah, fragte sie mich, ob ich Hilfe brauche. Ich lehnte zuerst ab, weil ich mich schĂ€mte und nicht wollte, das ich ĂŒberfordert wirke. Aber ich bin ĂŒberfordert. So ist es. 

Die Überforderung hat 2 GrĂŒnde:
a) Ich bin noch in der Einarbeitung und brauche mehr Zeit als die erfahrenen Kollegen.
b) Die Stelle hat zuviele TĂ€tigkeitsfelder.

Meine Kollegin sagte, es sei nicht schlimm, wenn ich mich melde, falls es RĂŒckstĂ€nde gibt. Meine beiden vorherigen Kollegen, die nach mehreren Monaten gegangen sind oder gegangen wurden, haben sich erst gemeldet, als es schon zu spĂ€t war. Ich nahm ihre Hilfe dankend an und war froh, einen kleinen "Rechnungsberg" abgeben zu können. 

Als sie das Zimmer verlassen hatte, fragte ich beim Kollegen nach, was die GrĂŒnde seien. Er teilte mir mit, dass beide Kollegen die Sache nicht im Griff hatten und ĂŒberfordert waren. Schuld waren vordergrĂŒndig die Kollegen. Aus meiner Sicht wurde aber von der Leitung nicht hinterfragt, ob die Arbeitstelle bezĂŒglich der TĂ€tigkeitsfelder nicht ĂŒberfrachtet ist. Es gibt immer noch KlĂ€rfĂ€lle oder KontenklĂ€rungen, die mit den TagesgeschĂ€ft nicht viel zu tun haben und viel Zeit rauben. 

Selbst wenn es mir gelingt meine Bearbeitungszeit fĂŒr den kompletten Rechnungseingang um tĂ€glich 60 Minuten zu kĂŒrzen, sollte ich eingearbeitet sein, so schaffe ich niemals den debitorischen Teil auch noch (allein). Wer hat sich denn das nur ausgedacht? Bei meinem vorherigen Arbeitseinsatz gab es fĂŒr dasselbe TĂ€tigkeitsgebiet mindestens 3 Personen, die alle voll ausgelastet waren. Es gab zwar 50 Eingangsrechnungen mehr am Tag, aber dennoch ist das aktuelle Arbeitspensum fĂŒr einen durchschnittlichen Sachbearbeiter nur zu schaffen, wenn absolut nicht dazwischen kommt.

Ich wirke sehr konzentriert, was leider von den Kollegen als "ablehnend" angesehen wird. Seit Tagen bleibe ich freiwillig mindesten eine Stunde lĂ€nger und hinke dennoch irgendwie hinterher. Kaum ist eine Ablage-Kiste leer, wird sie von anderen Abteilungen nach wenigen Stunden wieder mit Rechnungen vollgeworfen. 

WĂ€hrend der ersten Woche wurde ich von den Kolleginnen sehr gelobt. Aus irgendeinem Grund waren es aber auch weniger Rechnungen und ein Kollege hatte mich noch unterstĂŒtzt. Warum waren es weniger Rechnungen? Als ich zur Einarbeitung kam, wren alle Kisten leer. VerstĂ€ndlicherweise sollte mir wohl optisch die Arbeitstelle schmackhaft gemacht werden. Ich mache auch niemandem einen Vorwurf. Fakt ist, das fĂŒr einen so großen Verein EINE Stelle fĂŒr Kreditoren + Debitoren zu wenig ist. 

Ich werde weiter kĂ€mpfen, um mein Arbeitstempo zu steigern. Das ist mein naturell. Wenn ich aber nach 6 Wochen immer noch ĂŒberlege, ob ich lieber den Gang zur Toilette spare, weil ich wĂ€hrend dieser Zeit 5 Rechnungen einbuchen kann, dann bin nicht ich Schuld, sondern die Stelle.

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