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Montag, 8. Juni 2020

Eintrag 325

Wenn "gute Freunde" 
in eine Beziehung hineinreden


-Vorwort-

Ich werde, wie immer in meinen EintrĂ€gen, keine Namen nennen und darauf achten, die allgemeine Problematik nur verschlĂŒsselt wiederzugeben. Mir geht es nach all der Zeit nicht darum gewisse Situationen neu aufzudröseln und einen "Schuldigen" fĂŒr eine Trennung zu finden, sondern um die allgemeine Beschreibung eines fĂŒr mich wichtigen Themas. An einer Trennung ist selten einer allein "Schuld". Man scheitert immer zu zweit. Eine Trennung ist das letzte Glied einer Verkettung ungĂŒnstiger zwischenmenschlicher Erlebnisse.

-Vorwort Ende-

Leider habe ich seit 25 Jahren mehrfach erleben mĂŒssen, dass "gute Freundinnen" meiner Ex-Partnerinnen gegen mich geredet haben.

Alles fing stets ganz harmlos an. Es gab irgendein zwischenmenschliches "Problem" in meinen Partnerschaften, wie es eben manchmal so geschieht. Meistens redeten dann meine Partnerinnen mit ihren Freundinnen ĂŒber diesen Sachverhalt, um sich mal auszuquatschen oder eine Meinung einzuholen. An dieser Stelle wurde es bereits fĂŒr mich und die Partnerschaft "gefĂ€hrlich".

Fand mich die Freundin einer Ex-Partnerin "doof", so konnte ich gewiss sein, dass in diesem GesprĂ€ch dieses Problem dramatisiert wurde. Meine Sichtweise wurde gar nicht gehört. Es gab in diesen GesprĂ€chen nur die Darstellung des Problems von meinen Ex-Partnerinnen, welche dann auf die Meinung der mir eh nicht wohlgesonnenen Freundinnen traf. 

Meine Ex-Partnerinnen waren in diesen GesprÀchen unsicher, sonst hÀtten sie nicht um einen Rat gebeten. Meistens wurden von Seiten der "Freundinnen" weitere Behauptungen gegen mich aufgestellt und somit massive Zweifel gesÀt. Oft erfuhr ich erst Tage spÀter von diesen GesprÀchen oder bekam nur "Wortfetzen" mit, wenn ich auf dem Weg zum Klo zufÀllig laute SÀtze aus den Telefonaten mithören musste. Im Grunde ist das Verhalten dieser "Freundinnen" eine pure UnverschÀmtheit gewesen. Am Besten sind SÀtze wie "Es ist zwar Deine Entscheidung und ich mische mich da nicht ein, ABER...". Diese suggerieren zwar eine Entscheidungsfreiheit, die theoretisch immer gegeben ist. In der Praxis fand diese Freiheit aber nicht statt, weil genau in diesen GesprÀchen an der Entscheidungsfreiheit mit dem Streuen weiterer Zweifel "gesÀgt" wurde.

Wenn eine Person A (Ex-Partnerin) mit einem "Problem" zu einer Peron B (ihrer Freundin) ging, dann war A oft stark verunsichert, labil und beeinflussbar. Eine negative Einstellung der Person B mir gegenĂŒber fĂŒhrte meistens dazu, das B bewusst oder unbewusst endlich A sagen konnte, dass sie GLAUBT, das ich nicht "der Richtige" fĂŒr A sei. Im schlimmsten Fall wurde A "manipuliert" ohne es zu merken.

Ich suche extrem selten das GesprĂ€ch mit einem Kumpel, wenn ich ein partnerschaftliches Problem habe. Vor ganz vielen Jahren gab es mal ein GesprĂ€ch, in dem mir ein Kumpel sagte "Was willst Du denn mit der Frau...". Ich habe seine Äußerungen ignoriert und mich von dieser nicht-neutralen Sichtweise nicht beeinflussen lassen. Meine Freunde oder Kumpels haben mir nie in irgendetwas hereingeredet, wenn ich mal ein offenes Ohr brauchte. MĂ€nner scheinen in diesem Punkt anders zu ticken.

Unter einigen MĂ€nnern gibt es die Ansicht "Wenn Frauen mit ihren Freundinnen wegen eines Problems ĂŒber Dich reden, dann sind deine Tage gezĂ€hlt..." Leider konnte mich meine Lebenserfahrung bisher nicht vom Gegenteil dieses Satzes ĂŒberzeugen. Im schlimmsten Fall bekommt der Mann bei einer Trennung gar nicht mit, dass es diese "Trommelfeuer-GesprĂ€che" ĂŒberhaupt gegeben hat. Die Tragik war, dass ich keine Möglichkeit hatte meine Sichtweise darzustellen und mich gegen die Behauptungen nur dann "wehren" konnte, wenn ich sie mitbekam.

Aus meiner Sicht handelt eine "gute" Freundin nur dann richtig, wenn sie versucht beide Seiten zu hören, bevor sie sich eine Meinung bildet. Sie sollte versuchen eine neutrale Sicht zu behalten und nicht noch mit kruden Behauptungen Öl ins Feuer gießen. Weiterhin sollte eine Freundin dazu raten sich professionelle Hilfe zu suchen.

Wie relevant diese GesprĂ€che fĂŒr die folgenden Trennungen waren, wird man in Nachhinein nicht mehr herausfinden können. Sie waren jedoch fĂŒr mich nicht förderlich und haben gewisse Situationen nicht verbessert, sondern eher verschlimmert.

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