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Mittwoch, 28. November 2018

Eintrag 105

Leider kam der Bus heute 2 Minuten später, sodass mir die Straßenbahn M17 vor der Nase wegfuhr. Nach 8 Minuten stieg ich völlig verfroren in die nächste Bahn ein und setzte mich an die Heizung. 

Da auch Straßenbahnen über Kreuzungen fahren und auf Ampeln angewiesen sind, geriet mein Zug in eine leichte zeitliche Verzögerung. All das zusammen genommen ergab, dass ich 10 Minuten später als geplant im Büro ankam. Ein "zu spät kommen" gibt es in diesem Betrieb nicht, weil es eine Gleitzeitregelung gibt. Ich musste nur die vollen 8,5 Stunden anwesend sein, um keine Minus-Arbeitszeit zu erlangen

Der heutige Arbeitstag verlief verhältnismäßig unaufgeregt. Wenn ich weiß, was ich zu tun habe und mir kein ungewöhnlich starker zeitlicher Druck auferlegt wird, macht mir die Arbeit viel Spaß. Die klassische Sachbearbeitung finde ich gut. Am Freitag erwartet mich ein großer Rechnungslauf. Es werden systemisch mehrere hundert Rechnungen generiert, die nach der Erstellung entweder per Post oder per E-Mail abgesendet werden müssen. Der Versand muss zwingend am gleichen Tag erfolgen, damit die Zahlungsfristen stimmen. Das letzte Mal kam ich zeitlich etwas ins Trudeln, weil mir einige Prozesse neu sind und halt länger dauern als bei einem routinierten Mitarbeiter.

Mittags ging ich an die Pommes-Bude, welche 50 Meter entfernt vom Arbeitsort liegt. Es war aber wirklich keine Freunde in dieser Kälte das Mittagessen zu genießen. Während der nächsten Tage soll es in Berlin-Brandenburg kalt bleiben mit einem unangenehmen Wind, der die "gefühlte" Temperatur sinken lässt. 

Gleich schaue ich noch ein bisschen TV, bevor ich ins Bett gehe. Mir steht ein langes und "schlafarmes" Wochenende bevor, denn ich besuche Leonard in NRW. Er ist ein absoluter Frühaufsteher. Meistens wird er gegen 06.30 wach, sodass an "Ausschlafen" nicht zu denken ist :-)

Dienstag, 27. November 2018

Eintrag 104

Nachdem ich morgens durch die eisige Kälte zur Arbeit fuhr und nach einem heißen Filterkaffee-2Go im warmen Büro ankam, benötigte ich ein paar Minuten, um zu "akklimatisieren". Die Bankeinbuchung ins System dauerte heute etwas länger als üblich, weil viele Zahlläufe getätigt wurden. 

Während der Mittagspause reservierte ich den Mietwagen für das kommende Wochenende, denn ich besuche wieder meinen Sohn, der im südlichen NRW lebt. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass ich lieber die Variante mit "reduzierter Selbstbeteiligung" buche, weil ich keine Lust habe wegen jeder kleinen Schramme herumzudiskutieren. Ohne diese reduzierte Selbstbeteiligung haftet man auch für Schrammen, die eine andere Person verursacht hat, man spart dann am falschen Ende. Meistens erfolgen die Übergaben schnell und im halbdunkel, hier sieht man nicht alle kleinen "Schäden". In der Regel nimmt auch eine andere Person den Mietwagen in Empfang, sodass hier stets ein Risko besteht, dass es zu Diskussionen kommt. 

Nach der Mittagspause habe ich Kundenanliegen per E-Mail und im Ticket-System bearbeitet. Auch heute blieb ich vor den "gefürchteten" Sonderaufgaben verschont, bei dem ich nie weiß, was auf mich zukommt.

Der Freitag wird wieder sehr stressig werden, weil große Rechnungsläufe im System generiert werden müssen. Anschließend findet der Rechnungsversand per E-Mail oder Post statt (Monatsende-Rechnungen).

Montag, 26. November 2018

Eintrag 103

Die Hälfte meiner Probezeit ist bald vorbei. Wenn ich das so richtig überlege, vergeht die Zeit eher schleppend.

Mein Wecker klingelte heute Morgen um 07.00, wie fast jeden Tag. Gegen 07.20 verließ ich die Wohnung und lief durch die Kälte zum Bus. Nach nur einer Station stieg ich in die M17 nach Berlin-Schöneweide. Allein die Fahrt mit der Straßenbahn dauert 45 Minuten. Es ist genug Zeit um es sich noch einmal ein bisschen gemütlich zu machen. Erneut schlafen kann ich in der Bahn nicht mehr, weil die Menschen zu laut sind. Mein kleines "Highlight" an jedem Arbeitstag ist der Filter-Kaffee an dem Imbiss vor dem Bahnhof, bevor ich in die S-Bahn einsteige :-)

Ich kam heut gegen 08.40 im Büro an. Nachdem ich die Bank ins System eingebucht hatte, erledigte ich offene Kundenanliegen. Ich bearbeite sowohl Kündigungen als auch neue Verträge. Auch die Rechnungsstellung / der Rechnungsversand liegt in meinem Aufgabenbereich. 

Ich nehme Arbeitsanweisungen von meiner Teamleiterin entgegen. Besonderen Respekt habe ich vor ihren Sonderaufgaben, die sehr Excel-lastig sind. Fragt mich nicht warum, aber schon seit meiner Schulzeit mag ich dieses Tool nicht und arbeite nur "widerwillig" mit diesem Programm. Mein Körper zuckt schon zusammen, wen ich das Wort "SVerweis" höre. Dieser Verweis ist im Grunde nicht so schwer und wenn man die Formel einmal verstanden hat, dann geht es. Mich stören aber die Besonderheiten, die in jeder Tabellenbearbeitung auftreten. Oft muss die Formel umgestellt werden, weil sie nicht immer greift. Ich glaube ich habe nun deutlich gemacht, das ich über jeden Tag froh bin, an dem ich keine Sonderaufgabe erhalte und einfach "nur" Kundenanliegen bearbeiten "darf". 

Sonntag, 25. November 2018

Eintrag 102

Meine Gedanken aus dem Jahr 2001

Kritische Gedanken über die "neue" Arbeitswelt. 
Auszüge meines Leserbriefes.

Wie wir alle fast täglich aus den Medien erfahren können, schwappt über alle Staaten eine „Fusionswelle“. Der allgemeine Renditewahn schlägt um sich und hat längst die breite Bevölkerungsschicht erreicht. Auch Sie? Die Konsequenzen sind absehbar und verheerend zugleich: Kündigt ein Unternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen an, dann steigt der Aktienkurs des betreffenden Unternehmens in die Höhe, weil die „Kosten“ des Unternehmens gesenkt werden und der Aktionär sich damit eine hohe Rendite auf die Wertpapiere erhofft. Doch hinter den Begriffen „Kosten“ oder „Einsparpotential“, die in den Managementetagen verwendet werden, verbergen sich menschliche Schicksale. Besonders Investmentfonds gehen nicht zimperlich vor und versprechen einen hohen Gewinn, der aber für den Arbeitnehmer teuer werden kann. Sie kaufen oft Unternehmen auf und zerschlagen sie in einzelne Teile, um sie dann wieder an der Börse zu verkaufen. Dabei wird kräftig rationalisiert. Und jeder noch so sicher geglaubte Arbeitsplatz ist durch diesen „Spielkasino-“ und Börsenkapitalismus gefährdet! Die Geschwindigkeit, mit der sich die Welt wirtschaftlich globalisiert, überfordert alle. Auf der einen Seite brechen im Laufe der Jahre hunderttausende Arbeitsplätze weg, auf der anderen Seite entstehen in der globalisierten Arbeitswelt viele „Billigjobs“, die schlecht bezahlt und abgesichert sind. Wir kehren langsam aber sicher wieder zu der Tagelöhnerarbeit zurück, die vor hundert Jahren schon einmal existierte und die wir geglaubt hatten überwunden zu haben. In den USA sind viele dieser „Bad Jobs“ entstanden, mit verheerenden Folgen für das dortige Gesellschaftsgefüge. Man braucht mindestens drei dieser Jobs, um einiger Maßen überleben zu können. Morgens auf dem Golfplatz den Rasen mähen, mittags den Pool für den Golfplatzbesitzer reinigen und abends in der Golfplatz eigenen Bar die Getränke mixen. Wo ist da noch Zeit für die Familie? Durch diese massenhaften „Billigjobs“ und die Steuerflucht der transnationalen Konzerne sinken u. a. die Steuereinnahmen des Staates, so dass viele soziale Aufgaben wie Bildung, Jugendprojekte oder Arbeitslosenförderung gar nicht mehr bzw. nur noch unzureichend gewährleistet werden können. Der Weg der Globalisierung wurde von den konservativen Regierungen in Europa und durch den neoliberalen Geist in der Wirtschaft geebnet und hat sich als gefährliche Falle für das soziale Netz der Industriestaaten und für die Entwickelung der Dritten Welt herausgestellt. Politik und Staat werden zunehmend privatisiert und somit in die Hände der Wirtschaft gegeben. Dieser Weg wird als alternativlos und unumkehrbar dargestellt. Doch wollen wir diesen Weg wirklich gehen? Wollen wir wirklich „Kapitalverwertungsmasse“ der Konzerne sein, die gefügig alle Verschlechterungen in der Arbeitswelt hinnimmt? Sollten wir alles in der Gesellschaft nach Effizienz ausrichten und alle sozialen Errungenschaften dem Markt unterwerfen? Wollen wir weiter zusehen, wie die Arbeitnehmer und Belegschaften in aller Welt gegeneinander von der Wirtschaft „ausgespielt“ werden? (...)


Pascale A., Siegen 2001
veröffentlicht im N.D.

Freitag, 23. November 2018

Eintrag 101

Es ist Freitagabend. 

Vor 20 Jahren war stets klar, was Freitagabend zu tun ist: Mit Freunden feiern gehen! An fast jedem Wochenende gingen wir in die Disco oder feierten bis in die späte Nacht irgendwo privat. 

Vorhin habe ich mit einem alten Freund aus Kinder- und Jugendtagen telefoniert. Am Ende des Telefonates sagte er, dass er "alt" wird und froh ist an einem Freitagabend früh ins Bett zu gehen, weil ihm die Arbeitswoche schlaucht. Mir geht es so wie ihm. Am letzten Tag meiner Arbeitswoche sind meine Batterien leer und ich könnte abends schon um 22.00 ins Bett gehen. An Samstagen bin ich wieder etwas fitter als an Freitagen.

Ich merke leider immer wieder, dass ich keine zwanzig mehr bin, sondern 44. Früher reichten mir nach einer durchfeierten Nacht 3 Stunden Schlaf aus, um morgens wieder in die Schule zu gehen. Heute liege ich einen ganzen Tag im Bett, um mich auszukurieren. Der Köper ist keine Maschine, die läuft, wann man es will. Dem Körper ist es egal, ob Montag oder Sonntag ist. Ich muss auf die Signale hören, die mein Köper mir sendet. Natürlich liege ich nicht im Sterbebett und habe schon noch vor, das ein oder andere Fest mitzuerleben. Es ist aber notwendig die Intervalle zu verlängern, denn eine Arbeitswoche zehrt schon an der Energie.

Mittwoch, 21. November 2018

Eintrag 100

So heiß der Frühling und der Sommer war, so frostig endet der Herbst 2018. Nachdem sich auch der Frühherbst von seiner milden Seite zeigte, kopft nun der Winter ganz laut an die Tür. 

Heute Morgen wärmte ich mich an einem Filter-Kaffee-2Go, den ich mir am Bahnhof "Berlin-Schöneweide" gekauft hatte. Besonders unangenehm ist der kalte Wind, der mir ständig um die Ohren wehte. Ich war froh als ich das warme Büro erreichte. 

Zuerst buchte ich die Bankzahlungen in das System ein, dann erledigte ich einige Kundenanliegen. Nach meiner Mittagspause begann ich damit, sämtliche Auftragsbestätigungen mit ihrem Werdegang zu überprüfen. An dieser Aufgabe werde ich noch mindestens einen Tag sitzen.

Dienstag, 20. November 2018

Eintrag 99

Heute haben Leonard und ich fast 30 Minuten miteinander telefoniert. Das ist erfreulicherweise lang, denn oft dauern die Telefonate nur 5-10 Minuten, weil er entweder zeitlich irgendwo eingebunden ist oder einfach keine große Lust auf ein Gespräch hat. Ich bin jedoch froh darüber, dass wir fast jeden Tag einmal miteinander reden.

Meistens spricht Leonard nur ganz kurz über seinen Schulalltag. Er fragt mich aber des Öfteren Dinge, die mit Zahlen zu tun haben. Ich nehme dann sein Anliegen auf und versuche den Sachverhalt kindgerecht zu erklären. Parallel zu unserem Gespräch malt oder spielt er manchmal. Meine selbst ausgedachten Geschichten der "Igel-Familie", die ich meinem Sohn schon seit seinem 3. Lebensjahr erzähle, sind bei ihm weiterhin hoch im Kurs. 

Ich versuche die Gespräche emotional nicht zu überladen, denn ich möchte, dass er sich freut und nicht traurig wird. Da er bald einen Bruder bekommt, fragte er mich auch heute, wie es bei ihm als Baby war. Diese Veränderung scheint er besser "verarbeiten" zu können, wenn er hört, dass seine Mama und sein Papa ihm gleichsam behütet und beschützt haben. Leonard soll auch erfahren, dass ein Baby Schutz und Aufmerksamkeit benötigt, besonders in den ersten Monaten.

Ich werde meinem Sohn bei dieser erneuten Veränderung in seinem Leben unterstützend zur Seite stehen. Zuerst die veränderte Familiensituation, dann die vielen Umzüge / Kitawechsel, Einschulung und nun wird er Bruder. Auf der einen Seite muss er akzeptieren, dass seine Mama nicht mehr ganz soviel Zeit für ihn hat. Auf der anderen Seite bekommt er (unbewusst) als großer Bruder eine enorme Verantwortung übertragen, die er lernen muss zu verstehen. All das benötigt Augenmaß und Sensibilität.

Montag, 19. November 2018

Eintrag 98

Ein bisschen Ich.

Teil 21. Warum ich ein Blogger wurde.


Alles begann Ende im Jahre 2006. Während dieser Zeit hatte ich eine sehr kreative Schreibphase und nun sollte es so sein, dass meine vielen Gedichte veröffentlicht werden sollten. Ich habe eine Plattform gesucht, um meine alten und neuen Texte einem Publikum vorzustellen.

Damals gab es gefühlt noch viel mehr Blog-Plattformen als heute. Nach einigen Tagen intensiver Recherche entschied ich mich für den Anbieter www.myblog.de, weil ich die Bedienung im Admin-Bereich als einfach empfand. Ich wählte eine Layout-Vorlage aus und legte los. 

Doch nach einigen Tagen merkte ich, dass es mir zu wenig war, "nur" meine Gedichte zu veröffentlichen. Parallel zum Blog führte ich bereits Monate vorher ein handschriftliches Tagebuch, aber irgendwie fand ich es langweilig nur für mich zu schreiben. Es war auch zeitaufwendig sowohl eine Internet-Homepage als auch ein handschriftliches Tagebuch zu führen. Also entschied ich mich dafür, meinen Blog thematisch zu erweitern und wollte auch meine Familie, Freunde und Bekannte in gewissen Zeitabständen über meinen Alltag berichten. Im Laufe der Jahre habe ich meinen Blog inhaltlich und optisch mehrfach überarbeitet und viele Texte wieder gelöscht, weil ich sie albern fand. Heute lösche ich keine Texte mehr, weil es einen Grund gab sie zu veröffentlichen. Es wäre ja so, als würde ein Autor ständig Seiten aus einem Roman reißen, der bereits in den Läden steht. 

Es bereitete mir schon damals eine große Freude meine Erlebnisse zu verarbeiten, indem ich möglichst verschlüsselt über gewisse Themen berichte. Wie in den Kategorien zu sehen ist, befasst sich meine Internetseite sowohl mit tiefgründigen als auch mit einfachen Dingen aus meinem Leben. Ich versuche nur über meine Gefühle und Gedanken zu schreiben ohne Personen- oder Firmennamen zu nennen. 

Ab und zu lese ich auch andere Blogs, um über den "Tellerrand" hinauszuschauen und mir neue Eindrücke zu verschaffen. So richtig "echte" Tagebücher scheint es nur wenige zu geben. Viele Blogs berichten fast nur über ein Thema (Reise, Kochen, Beauty etc.). 

Nach diversen "technischen Problemen" in der Vergangenheit habe ich meinen ehemaligen Anbieter leider verlassen. Im Grunde bin ich "myblog.de-Fan", denn ich finde noch heute die Bedienung sehr einfach und mag den "Charme" dieser Community. Auch wenn es widersprüchlich klingt, aber ich kann diese Plattform grundsätzlich weiterempfehlen. 

Im Juni 2018 war es dann soweit. Ich habe mich dazu entschlossen ein neues Kapitel aufzuschlagen und diese Seite hier eröffnet (MeinSommerEndetHier Teil 2). Sie ist die Fortsetzung meines gleichnamigen 1. Online-Tagebuches https://pascale1974.myblog.de/ , welches noch als Archiv einsehbar ist. Für mich ist es gedanklich so, als wäre ein Buch vollgeschrieben (Band I) und eine Weiterführung meiner Gedanken findet in Band II statt.

Ich habe den Aufbau der Kategorien meines alten Blogs übernommen und einige Texte hierhin überführt. Auch wenn ich einige Fotos von mir in das Tagebuch integriert habe, so sollte stets das geschriebene Wort im Vordergrund stehen. 

Eintrag 97

71. And One-Konzert im Berliner Tempodrom
(17.11.2018)

Meine Frau und ich haben wieder einmal ein Konzert der Berliner Elektro-Stars besucht. Das ausverkaufte Konzert war energiereich und die Stimmung fulminant. Es wurden fast ausschließlich alte Lieder gespielt. Wir saßen im Oberrang und hatten eine gute Sicht auf Publikum und Bühne.

Hier die Setlist des Konzertes

Quelle:
https://www.setlist.fm/setlist/and-one/2018/tempodrom-berlin-germany-5397d301.html

Dienstag, 13. November 2018

Eintrag 96

Der heutige Arbeitstag war sehr aufregend, weil ich eine kleine Sonderaufgabe übertragen bekam, die ich bis Donnerstag erledigen muss. 

Um es verschlüsselt zu beschreiben: Ich muss für vorgegebene Großkunden diverse Rechnungen durcharbeiten, um Beträge für ein spezielles Ereignis herauszufiltern. Diese aufsummierten Euro-Werte sollen in einem Report zusammengetragen und der Geschäftsleitung übergeben werden. Die Aufgabe macht mir viel Spaß, obwohl ich zügig arbeiten muss, damit ich die vielen Rechnung bis Donnerstag auswerten kann. Vielleicht liegt es daran, das ich während dieser Tätigkeiten nicht mit "Sage" arbeiten muss. 

Parallel dazu müssen bis Freitag ein paar hundert saisonale Rechnungen erstellt und ausgedruckt werden. Vor einer Woche habe ich diese Aufträge gesichtet und in einer vorbereitenden Tabelle zusammengestellt. Meine Teamleiterin bereitet diesen größeren Versand systemisch gerade vor. Es ist aber wahrscheinlich, dass ich stundenweise mithelfen muss. Die Rechnungen müssen gefaltet und kuvertiert werden. 

Nach dem Feierabend habe ich mit Leonard in der Straßenbahn telefoniert und ihm ein paar Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Die Fahrt von Berlin-Schöneweide bis nach Hause dauert fast eine Stunde. Mein Sohn mag die Straßenbahn-Geräusche im Hintergrund. Wir haben so etwas mehr Zeit zum Reden, weil er sonst immer kurz vor dem Schlafengehen anruft. Natürlich ist diese Art der Telefonate eher die Ausnahme, weil er gelegentlich am frühen Abend noch zeitlich eingebunden ist (Kinderfeuerwehr etc.)

Montag, 12. November 2018

Eintrag 95

2. Arbeitseinsatz nach fast einem Monat. 
Ein Fazit:

Nun arbeite ich fast 4 Wochen in einer Buchhaltungsabteilung in Berlin-Adlershof. Ich lerne kontinuierlich neue Arbeitsschritte mit dem Programm "Sage", welches sich für mich persönlich als sehr umständlich erweist. Man muss nebenbei noch Excel-Tabellen ausfüllen und aufwendig bearbeiten, bis die Daten "reportingfähig" sind. 

Es wird für die Kunden ein "Rechnungskalender" in einer separaten Tabelle geführt, damit man die Fristen im Überblick hat. In diesem Kalender werden Kündigungen oder neue Verträge erfasst, die dann auch im Buchhaltungsprogramm eingetragen werden müssen. Auch die Erstellung einer größeren Anzahl von Rechnungen aus den hinterlegten Roh-Daten im System ist zeitaufwendig. Wie ich hörte, soll im Frühling ein neues Buchhaltungsprogramm "Sage" ersetzen. Ob ich das noch mitbekomme, ist offen. 

Leider gibt es keine "Standard-Fallbearbeitung", denn in jeder Kündigung, in jeder Vertragserfassung, in jeder Rechnungsbearbeitung oder Bankbuchung kann es Fallunterscheidungen geben, die man im Programm wiederum anders bearbeiten muss. Aus diesem Grund muss ich bei gewissen Prozessen meine völlig überlastete Teamleiterin fragen, die mich als einzige einarbeitet. 

Im Grunde macht mir der Fahrtweg von über einer Stunde pro Fahrstrecke nicht viel aus, denn ich verdiene bereits an jedem zurückgelegten Kilometer ein bisschen Geld (Pauschale). 

Sonntag, 11. November 2018

Eintrag 94

Meine Gedanken aus dem Jahr 2008


"Mein" 09. November 1989 // Die fast vergessene Revolution




Früh morgens wurde ich wach, denn der 9.11. war  ein gewöhnlicher Schultag. Ich schaltete den Fernseher ein und sah eine "Liveübertragung" von der Berliner Mauer, was für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich war.  So eine Art "Frühstücksfernsehen" gab es zu dieser Zeit noch nicht. Zehntausende Menschen standen jubelnd an den Grenzübergängen und um die Berliner Mauer herum, viele tanzten mit Sekt auf der Mauer. Ich war euphorisiert und lief zu meiner Mutter ins Schlafzimmer und weckte sie. Wir saßen dann vor dem Fernseher und waren fassungslos. Das sich etwas in der ehemaligen DDR bewegte, war ja vorher schon bekannt. Viele tausend DDR-Bürger flohen Tage und Wochen vorher über Ungarn-Österreich in die Bundesrepublik. Dennoch war nicht im Geringsten absehbar, dass die Mauer auf diese Weise fallen würde. In den nächsten Tagen war Berlin-West im Ausnahmezustand. Hunderttausende Menschen sowohl aus Ost-Berlin und West-Berlin, die anderen aus der übrigen DDR und auch Touristen, die sich das Spektakel ansehen wollten, bevölkerten die Strassen und U-Bahnen. Alles stand still, überall Stau, Kaufhäuser und Bahnhöfe wurden wegen Überfüllung geschlossen. Am Kurfürstendamm und Umgebung fuhr kein Auto mehr. Menschenmengen, soweit das Auge reichte. In diesen Tagen war das Unmögliche möglich geworden und ich war wie elektrisiert. Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen oder jemanden erzählen, der es nicht miterlebt hat: An dieser Mauer war die "Welt zuende". Kein Durchkommen ohne Schüsse gegen die DDR-Bürger bzw. oft stundenlanges Warten an den Grenzübergängen für die BRD-Bürger oder wenn man als West-Berliner über die Transitstrecke nach West-Deutschland wollte. Und dann tanzten Menschen auf der Mauer rum und die Grenzsoldaten waren wie gelähmt? Das war UNVORSTELLBAR! Fremde lagen sich vor Freude weinend in den Armen, sangen, klatschen und tobten vor Freude. Diese Bilder werde ich nie vergessen. Noch heute bekomme ich Gänsehaut, wenn ich Berichte über den Mauerfall im Fernsehen sehe. Und das Komische ist, man kann einem Menschen, der damals nicht in West-Berlin gewohnt hat, nicht klar machen, was das Besondere an der "Insellage" war. Dieses außergewöhnliche Gefühl in West-Berlin zu leben war einmalig. Ich wünschte mir heute jeder Einwohner dieses Landes hätte diese "Magie" fühlen können, die sich am 9. November und den darauffolgenden Tagen in Berlin abgespielt hatte. Ein Einwohner beispielsweise aus Bayern hat ja vom Mauerfall emotional nichts mitbekommen, außer die Bilder im Fernsehen. Heute ist alles so normal und selbstverständlich geworden, man fährt über die ehemalige Grenze, als ob nie etwas gewesen wäre. Auf der einen Seite ist es ja schön, dass die Dinge so selbstverständlich sind, aber auf der anderen Seite ist das offensichtliche Vergessen eines solchen Ereignisses schon sehr merkwürdig. Leider war auch mein Gefühl, dass es nach einigen Wochen nur noch genervt hat, dass man stundenlang irgendwo warten musste, weil die Menschenmassen weiterhin nach West-Berlin strömten. Aus Freude wurde im Laufe der Zeit Gleichgültigkeit gegenüber den Folgen des Mauerfalls, denn der Alltag und die Bewegungsfreiheit war durch die Menschenmassen stark eingeschränkt. Es gab auch viele Dinge nicht mehr zu kaufen, weil gar nicht soviel produziert und geliefert werden konnte, wie gekauft wurde. Heute hört man, dass die Mauer eigentlich in dieser Art nur aufgrund eines Missverständnisses im Politbüro gefallen war. Denn das sich zehntausende auf die Grenze zubewegten und ungehindert in den Westen strömten, war von der SED-Führung so nicht geplant gewesen. Die Ausreise sollte vereinfacht werden, das war die Grundidee der Funktionäre. Aber was Schabowski (Schreibweise?) da auf einer Pressekonferenz vorgelesen hat und so in einem Nebensatz erwähnte, war wohl in der Umsetzung anders gedacht gewesen. Die Menschen probierten es einfach aus und liefen auf die Mauer zu. Was hab ich aus dieser Geschichte gelernt? Erstens, das sich Verhältnisse jeder Zeit ändern können und zwar schneller, als man sich vorstellen kann. Und das gilt in jeder Lebenslage. Zweitens, das nichts im Leben von ewiger Dauer ist. Das kann für eine eine Mauer gelten oder die Erinnerung im Allgemeinen. Drittens, das es unmöglich ist, Emotionen an die Nachwelt weiterzugeben. Viertens, das Menschen Ereignisse im Laufe der Zeit einfach vergessen oder anders bewerten, als  sie  in einem gewissen Moment erlebt wurden. Fünftens, das jeder Moment einmalig ist und so, wie er gelebt und gefühlt wurde, nicht wieder kommt. Die Zeit ist wie ein "Zug", der nur einmal an jeder Station hält. Fragt mich nicht warum, aber im Grunde liegt da für mich etwas Tragisches.
Siegen, März 2008


Eintrag 93

Meine Gedanken aus dem Jahr 2010


Gedanken über die Loveparade-Tragödie 2010.

Wenn ich die Berichte über die Loveparade 2010 in der Zeitung und im Fernsehen sehe, dann kommt Wut in mir hoch. 

Man braucht kein ausgewiesener Experte zu sein um erkennen zu können, das ein Gelände auf dem rund 350.000 Personen Platz finden, zu klein für so ein Mega-Event ist. Es ist doch nicht die erste Parade, die stattfindet. Jedes Jahr sind über eine Million Menschen zu dieser Veranstaltung gekommen, wie kann man als Verantwortlicher und Planer einen so kleinen Platz in Betracht ziehen? Wenn Duisburg keinen größeren Platz zu bieten hat, dann kann man aus meiner Sicht diese Stadt als Veranstaltungsort nicht nehmen. 

Die Loveparade war ein weltweites Markenzeichen, es kamen immer soviel Menschen, wie Lust dazu hatten und nicht wieviel Kapazitäten ein Platz umfasst. In der Vergangenheit spielte der Raum als solches nie eine große Rolle, es war immer genügend Platz zum Feiern vorhanden. Ansonsten hätten die Veranstalter im Vorfeld Karten verkaufen sollen, um einen möglichen Ansturm zu begrenzen. Noch viel mehr wundert mich die Tatsache,  das es nur einen Zugang zum Platz gab. Und das der Zustrom an Menschen am frühen Abend deutlich zunimmt, ist doch im Grunde bei jeder kleinen Krimes der Fall. Ich kenne die Parade noch aus Berliner Zeiten. Selbst in einer Metropole wie Berlin mit seinen breiten und langen Strassen ist es manchmal in der Menschenmenge sehr eng gewesen. 

Jeder "Experte" hätte erahnen müssen, dass sich die Gefahrenlage in so einer kleinen Stadt wie Duisburg bei gleicher Besucherzahl deutlich erhöht. Das Kuriose ist ja, dass einige Blogger schon viele Tage vor der Parade vor diesem Tunnel "gewarnt" haben. Wie dem auch sei, es macht die Toten nicht wieder lebendig. Ich hoffe, dass die Frage der "Schuld" und "Verantwortung" bald geklärt wird, damit die Opfer ihre Ehre nicht verlieren und sie am Ende noch als "selbst Schuld" abgestempelt werden.

Pascale A.
Siegen, Juli 2010

Dienstag, 6. November 2018

Eintrag 92

Nun arbeite ich bereits über 2 Wochen an meinem neuen Einsatzort in Berlin-Adlershof. Ich erlebe erneut eine völlig unterbesetzte Buchhaltungsabteilung, die gnadenlos in sich zusammenfallen würde, wenn meine Vorgesetzte mal eine Woche krank wäre. Die gesamten Arbeitsprozesse sind "mit der heißen Nadel" gestrickt und können nur mit vielen Überstunden meiner Vorgesetzten durchgeführt werden.

Trotz der Umstände funktioniert meine Einarbeitung gut. Ich buche morgens die Bankdaten ins System ein und bearbeite anschließend Kündigungen, Vertragsänderungen oder bereite den Rechnungsversand vor. Wir arbeiten mit dem Modul "Sage", welches sehr umständlich zu bedienen ist. 

Eine Tür weiter ist das Studio, in dem "Voice of Germany" aufgezeichnet wird. Ich sehe immer die vielen Kinds vor der Tür herumhängen, wenn ich Feierabend habe. Mittags esse ich in einem nahegelegenen kleinen Einkaufszentrum einen Teller Suppe oder ich speise an einer Grill-Bude, die 30 Meter von meinem Büro entfernt liegt. 

Wie lange ich dort arbeite und ob ich ein Übernahmeangebot erhalte, ist nach wie vor offen. Zur Zeit fühle ich mich wohl und ich warte einfach mal die nächsten Wochen ab. 

Montag, 5. November 2018

Eintrag 91

66. Papazeit

(02.11.2018-05.11.2018)

Ich habe mal wieder einen Mietwagen gebucht, da die Variante mit dem Zug im Moment zu kompliziert ist. Aufgrund der Sperrung eines Autobahnabschnittes musste ich einen langen Umweg fahren und war erst gegen 23.40 bei meinem Sohn. 

Als ich klingelte stand mein kleiner Mops strahlend im Türrahmen und sprang auf meine Arme. Ein herrliches Gefühl nach über 4 Wochen "Kinderlosigkeit" :-) Wir beide hatten von Samstagmittag bis Sonntagabend "sturmfrei". 

Leonard und ich stiegen am Samstagmittag ins Auto und wollten meinen alten Freund Hans-Dieter besuchen, doch er war leider nicht Zuhause. Anschließend gingen wir einkaufen, denn Leonard wollte unbedingt Nudeln mit Tomatensoße zum Abendbrot essen. Ich gab ihm 50 Euro (Geld von meiner Mutter), wovon er das Abendbrot bezahlen wollte. Leonard bestand darauf den kleinen Einkauf bezahlen zu wollen, denn er wollte mir eine Freude machen. Da es sich nur um wenige Euro handelte und Leonard auch lernen muss, dass Dinge Geld kosten, habe ich ihn ausnahmsweise bezahlen lassen.

Als wir Zuhause ankamen, erledigten wir die Schularbeiten, welche er am Montag vorzeigen muss. Anschließend haben wir aus Stühlen und Decken eine Höhle gebaut, in der wir auch übernachteten. Wir kochten gemeinsam Essen und schauten TV.  Zwischendurch las ich ihm 5 Geschichten aus der Kinderbibel vor, die er interessant findet. Eigentlich bin ich nicht religiös, aber er soll sich sein eigenes Bild machen und am Religionsunterricht teilnehmen. Nach dem Gang in die Badewanne und einem Kinderfilm schliefen wir in der "Höhle" ein. Am nächsten Morgen tat mir der Rücken weh, aber was tut an nicht alles für ein schönes Papawochenende :-)

Am Sonntag nach dem Frühstück fuhren wir nach S., um ein bisschen in der Stadt herumzuschlendern. Da das Wetter aber leicht regnerisch war, fuhren wir nach 2 Stunden wieder nach Hause. Nun war Mal-Stunde angesagt. Leonard wollte unbedingt 3 von mir gezeichnete Bilder haben. Diese Bilder hat er zusammengeklebt und auf sein Schreibtisch gelegt. 

Sonntagabend erzählte ich ihm mehrere Gute-Nacht-Geschichten, bevor wir einschliefen. Um 1.00 klingelte mein Wecker. Ich fuhr 5 Stunden von NRW nach Berlin, bevor ich pünktlich um 8.00 zur Arbeit ging.