Arbeitseinsatz April - September.
Eine Reflexion.
Der mehrmonatige Arbeitseinsatz endete relativ abrupt, weil sich der Abteilungsleiter nach der Rückkehr einer Kollegin aus der Elternzeit dafür entschied, die Aufgaben ohne eine Leasing-Kraft innerhalb der Stammbelegschaft neu zu verteilen. Für die nächste Woche bin ich freigestellt, was nicht ungewöhnlich ist, wenn man eine Zusammenarbeit beendet.
Als ich Anfang April als einziger Kreditor in der kleinen Buchhaltungsabteilung meinen Einsatz begann, erlebte ich Offenheit, Herzlichkeit und nach wenigen Tagen viel Lob für meine guten Kenntnisse bzw. Fähigkeiten. Ich hörte mehrmals die Bemerkung, dass ich um Meilen besser bin als meine Vorgänger. Der Arbeitsaufwand war hoch, doch ich zeigte Engagement und machte oft unbezahlte Überstunden, um meinen Willen zu bekunden.
Komischerweise erlebte ich nach einigen Wochen eine Verhaltensänderung. Eigentlich war ich wie immer: Konzentriert und ruhig. Diese "Ruhe" wurde offenbar als Ablehnungen interpretiert. Obwohl ich das mehrmals erwähnte, dass meine konzentrierte Art nicht böse gemeint ist, wurde mit mir nur noch das Nötigste gesprochen. Ob ich in den Pausen was sagte oder nicht, hat keine große Rolle gespielt. Ich fühlte mich übergangen und habe daraus Konsequenzen gezogen, indem ich gelegentlich meine Pausen zu einer anderen Zeit machte. Das wurde auch möglicherweise als Affront gegen das Team gesehen. Aber soll ich wie ein Idiot am Mittagstisch sitzen und den anderen beim Essen zusehen und an den Gesprächen lauschen, die sie meistens ohne mich führen wollten? Nö, nicht mit mir.
Nach dem umbaulich bedingten Umzug in eine temporäre Geschäftsstelle gab es auch eine geänderte Sitzordnung. Die Stammbelegschaft sitzt weitestgehend zusammen, während ich ein paar Meter weiter an einem Einzelplatz sitze. Diese geänderte Sitzordnung hat möglicherweise auch dazu beigetragen, dass dort vermehrt ein WIR-Gefühl entstand, was ohnehin schon stark ausgeprägt war. Obwohl ich alle Mitarbeiter einzeln wirklich mag und freundlich finde, fühlte ich mich im Team nur wenig eingebunden.
Fachlich betrachtet erledigte ich folgende Tätigkeiten:
Pflege des Rechnungseingangsbuches.
Kontierung und Weitergabe der Rechnungen an andere Abteilungen zur sachlichen Prüfung.
Buchung der sachlich geprüften Rechnungen im System.
Weitergabe der gebuchten Rechnungen zur Zahlungsfreigabe an die Geschäftsleitung.
Vorbereitung des Zahllaufes nach Zahlungsfreigabe.
Durchführung des Zahllaufes.
Ablage der bezahlten Rechnungen.
Weiterhin:
Kontenklärung und Bearbeitung von Klärfällen.
Kommunikation mit Fachabteilungen und Kreditoren.
Trotz der oben genannten Dinge war die Zeit schön und lehrreich. Ich gehe im Guten. Kurz vor Feierabend habe ich alle einzeln umarmt und ihnen alles Gute gewünscht.
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