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Samstag, 14. Juli 2018

Eintrag 35

Wenn Teamleiter versagen...


Ein Teamleiter bekleidet eine leitende Position, welche das Bindeglied zwischen der Unternehmensführung und der Belegschaft / Abteilung darstellt. Er entscheidet über Arbeitseinsätze, Urlaube und hat das letzte Wort in "Klärfällen". Auch Kündigungen oder Einstellungen können von ihm in die Wege geleitet werden.

In der Regel stehen Teamleiter eher der Unternehmensführung nahe und weniger der Belegschaft. Meistens handelt es sich um machthungrige Charaktere, welche diese Position nur als "Sprungbrett" auf der Karriereleiter nutzen wollen.

Nachfolgend schildere ich, verschlüsselt, meine persönlichen Erfahrungen mit diesen Vorgesetzten. Ich werde keine Personen- oder Firmennamen nennen! Es handelt sich nur um meine subjektive Meinung, die nicht den Tatsachen entsprechen muss!

Teamleiter A) Ich arbeitete als kaufmännischer Mitarbeiter ein einem großen Call-Center. Dieser Mann war in der Belegschaft sehr beliebt, weil er über eine ausgeprägte soziale Kompetenz verfügte. Aufgrund seiner ruhigen und selbstsicheren Art konnte er im Team auch umstrittene Entscheidungen durchsetzten, weil er die Kollegen nicht dominieren wollte.

Teamleiter B) Ich arbeitete als Sachbearbeiter in der Buchhaltung in einem großen Team einer großen Firma. Dieser Teamleiter war charismatisch und äußerst karriereorientiert. Er machte keinen Hehl daraus, dass diese Position nur eine Zwischenstufe in seinem beruflichen Leben ist. 

Eine Urlaubsplanung war unter ihm nicht möglich. Meistens wusste man am Freitag um 12.00  noch nicht, ob der längst eingereichte Urlaub am Montag auch genehmigt wird. Er hat einen bis zur letzten Minute hingehalten. Er stand aufgrund der Vorgaben des Auftraggebers unter enormen Druck. Diesen Druck reichte er an sein Team weiter. Mitarbeiterfreundliche Entscheidungen hat er stets versucht auszusitzen. Dieser Teamleiter hat einen "Hofstab" um sich herum aufgebaut und Spitzel eingesetzt. Diese Personen waren Günstlinge, die entweder stellvertretende Teamleiter waren oder werden wollten. 

Ihm gelangen innerhalb dieses Unternehmens noch 2 Sprünge auf der beruflichen Leiter, bevor er am Ende als großer Kapitän völlig abstürzte. Die Belegschaft konnte seine Vorgaben zeitlich nicht einhalten. Diverse Warnungen von Teamkollegen hat er ignoriert bzw. diese als Quatsch bezeichnet. Da unsere Abteilung vom Auftraggeber nach fachlicher Stückzahl bezahlt wurde, geriet unser Team in eine massive finazielle Schieflage. Das kommt davon, wenn ein Klima der Angst geschaffen und eine Feedback-Kultur verhindert wird. Aufgrund hochmoderner Technik konnte er in seinem Büro genau sehen, wieviel Zeit jeder Sachbearbeiter benötigt, um einen Fall abzuschließen. Menschen, die seine Vorgaben infrage stellten, wurden als  eine Art "Arbeitsverweigerer" abgestempelt. Wie oft hatte ich mir gewünscht, dass er sich mal die Mühe macht und versucht diese Vorgaben durch eine Art Selbstversuch einzuhalten bzw. zu überprüfen.

Teamleiterin C) Sie wurde nach dem Aufstieg von B) als neue Teamleiterin eingestellt. Sie verfügte über eine soziale Kompetenz und merkte schnell, dass die mit dem Auftraggeber ausgehandelten Vorgaben völlig absurd sind. Als sie den scheinbaren Fehler machte und ihm ihre Erkenntnis mitteilte, wurde sie nach wenigen Monaten entlassen. Sie wurde auch Opfer einer Intrige, auf die ich nicht näher eingehen werde. B) sah ihr Verhalten als Verrat an. Nun hatte er auch noch eine Teamleiterin, welche seine harten Vorgaben infrage stellt. Er suchte jemand, der seine Ziele im Team mit harter Hand umsetzen konnte. 

Teamleiterin D) Sie wurde von B) für C) eingestellt, um Drill in die ganze Angelegenheit zu bringen. Sie war dominant und legte ein äußerst maßregelndes Verhalten an den Tag. Sie scheute auch nicht davor zurück, andere Kollegen bloß zustellen, welche sich nicht an ihre Regeln halten konnten (!). Kurz nach dem ich das Unternehmen verließ, weil mein 2-Jahresvertrag ausgelaufen war, wurde auch sie entlassen.

Teamleiter E) Zwischenzeitlich entstand in unserem Unternehmen ein temporäres Projekt, für das ich eingeteilt wurde. Auch hierfür wurde ein Teamleiter eingestellt. Auch E) geriet mit B) aneinander, weil er sich für die Urlaube und die Belange der Mitarbeiter einsetzte und wurde nach wenigen Monaten entlassen.

Aufgrund der völlig desolaten finanziellen Situation des Projektes, wurde das Team von über 30 Personen auf circa 10 reduziert. Vor wenigen Monaten hat der große Zampano, der sämtliche Warnungen ignorierte, das Unternehmen verlassen. Ob er gehen musste oder aus irgendwelchen Gründen freiwillig gegangen ist, blieb unklar.

Teamleiterin F) Ich arbeitete in einem neuen Unternehmen als Sachbearbeiter in der Debitoren-Buchhaltung und begegnete er äußerst dominanten Persönlichkeit. Sie war zugleich Ausbilderin des Unternehmens. Obwohl man mir eine umfangreiche Einarbeitung zugesichert hatte, erlebte ich nach wenigen Tagen eine ausgeprägte Ungeduld. Ich mag es überhaupt nicht, wenn man sich genervt neben mir an den Tisch setzt und im Vorbeigehen versucht, wichtige Dinge zu erklären. Es ist schön, dass viele Tätigkeiten für sie nach langjähriger Betriebszugehörigkeit selbstverständlich sind. Aber sie konnte sich überhaupt nicht in die Lage eines Neulings hineinversetzen. Ich kann sie ja mal in eine Bäckerei stellen und ihr kurz 20 Rezepte erklären. Und nach 5 Tagen erwarte ich 20 tadellose Kuchen und Torten. Obwohl ich wirklich Ahnung von der Debitoren-Buchhaltung habe, hat jedes Unternehmen andere PC-Programme / Software und Arbeitsablaufprozesse. So eine Einarbeitung benötigt aus meiner Sicht 2-3 Wochen Zeit. Während dieser Zeit sollte versucht werden, Ruhe und Geduld aufzubringen, weil der Neuling sonst verunsichert wird.

Teamleiterin G) In der Buchhaltungsabteilung dieses Unternehmens gab es noch nie einen Teamleiter. Vor wenigen Monaten wurde von der Geschäftsleitung entschieden, dass diese Abteilung einen fachlichen Vorgesetzten braucht. 

Auch in diesem Fall handelt es sich um eine machthungrige und übertrieben dominante Person, die zwar fachlich gut zu sein scheint, aber keine Ahnung von einer ausgewogenen Mitarbeiterführung hat. Sie untersagt dem Team das private Telefonieren, was aber nicht für sie gilt. Eine Vorbildfunktion sieht anders aus. Ihr Führungsstil gleicht dem römischen Prinzip "Teilen und Herrschen". Wichtige Informationen werden nur als Machtkalkühl weiter gegeben. Wenn es um eine Vertragsverlängerung geht, bevorzugt sie eine "Hinhalte-Taktik". Zusagen für Gespräche oder Entscheidungen werden nicht eingehalten. Sie hat keine Ahnung von der Debitoren-Buchhaltung, weil sie als Buchhalterin nur Salden kennt, aber nicht den zeitlichen Aufwand für die Bearbeitung eines Kundenkontos. Nach 8 Monaten Betriebszugehörigkeit stellt sich allen ernstes die Frage, welche Abteilung die Retourengutschriften durchbucht. 

Nach der Entlassung einer Mitarbeiterin fruchtet ihr Angst-Klima. Jeder scheint vor ihr zu parieren und eine devote Haltung einzunehmen.

Ich werde das Unternehmen in Kürze verlassen und bin sehr froh darüber. Der Markt für Sachbearbeiter in der Buchhaltung ist in Berlin sehr gut, sodass ich mir keine Frechheiten bieten lassen muss. Weiterhin habe ich im Gefühl, dass auch sie das Unternehmen bald verlassen wird und den renomierten Namen nur für einen Sprung in ihrem Lebenslauf nutzen möchte. Die Zeit wird es zeigen....

Fazit: Teamleiter sollten eine Feedback-Kultur zulasssen und fördern. Die Sachbearbeiter können die Arbeitsabläufe und Prozesse gut einschätzen. Machtgeile Vorgesetzte verhindern mit ihrem Führungsstil, dass wichtige Informationen nicht fließen und sich Verbesserungsvorschläge nicht entfalten können.

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