9. Gast-Beitrag
Im
Rahmen meiner Blog-Interaktion findet ihr einen Gastbeitrag zum Thema "Wandern in der Eifel – Dolomiten von
Gerolstein". Für den Inhalt des Textes ist der Autor
verantwortlich.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Euer Pascale
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Wandern, Radfahren, Geocachen – ich bin gern unterwegs, am Heimatort und in der Ferne. Über einige Dinge, die ich dabei erlebt und entdeckt habe schreibe ich bei https://www.heidinka-unterwegs.de/ . Für Pascals Blog steuere ich gern einen Gastbeitrag über einen Urlaubstag in der Eifel bei.
Wandern in der Eifel – Dolomiten von Gerolstein
Die Wanderwege der Dolomiten von
Gerolstein führen über ein versteinertes Riff aus fossilen
Schwämmen und Korallen, über vulkanisches Gestein und zu
Karsthöhlen. Sie werden von lichten Wäldern und Wiesen gesäumt,
zeigen Spuren der Kelten und Römer und ermöglichen herrliche
Aussichten ins Tal der Kyll. Das Wegenetz ist mit dem Eifelsteig und
dem Vulkanwanderweg verbunden und erschließt ein etwa 102 Hektar
großes Naturschutzgebiet in der Vulkaneifel. Der Wanderer kann unter
anderem dem Geopfad und den Rundwanderwegen Gerolsteiner Felsenpfad
sowie Gerolsteiner Keltenpfad folgen.
Auf dem Frühstückstisch in unserem
Hotel lag täglich ein Info-Blatt mit Ausflugstipps in der Eifel. So
wurden wir auf die geführten Wanderungen in Gerolstein aufmerksam.
Spontan entschieden wir: Da gehen wir heute mit.
Treff war an der Tourist-Information,
direkt am Bahnhof. Dort, an der Kyll, bei der Hochbrücke an der B
421 befindet sich auch ein großer Parkplatz.
Ab da sind Munterley, Hustly und
Dietzenley sowie der Kurpark mit der Helenenquelle erwanderbar.
Jenseits der Bahngleise erhebt sich das
Felsmassiv Munterley. Auf deren schroffen Klippen, etwa 120 Meter
über dem Tal ist ein Rast- und Aussichtspunkt eingerichtet, der
grandiose Ausblicke verspricht. Der Weg hinauf ist relativ steil,
führt zuerst über Treppenstufen zwischen Wohnhäusern entlang, dann
auf einem schmalen, naturbelassenen Pfad durch den Wald. Oben
angekommen lag uns ganz Gerolstein zu Füssen. Gegenüber auf dem
Gerhardstein war die Löwenburg zu sehen. Dorthin wanderten wir
später allein.
Jetzt ging es weiter zur
Buchenlochhöhle, die besonders für große und kleine Abenteurer und
Höhlenforscher interessant ist.
Höhlen und Krater auf der Munterley
Jetzt ging es weiter zur
Buchenlochhöhle, die besonders für große und kleine Abenteurer und
Höhlenforscher interessant ist.
Darin haben nachweislich schon während
der Altsteinzeit Menschen gelebt und während der Bombardierung im
Zweiten Weltkrieg fanden die Gerolsteinern Schutz darin. Heutige
Besucher gelangen bequem über eine Treppe hinein, wer eine
Taschenlampe dabei hat, kann das Innere der rund 30 Meter langen
Karsthöhle erforschen. Steinzeitwerkzeuge und Mammutknochen dürften
jedoch nicht mehr zu finden sein, denn die archäologischen
Fundsachen sind längst eingesammelt und können im Museum bestaunt
werden. Genau wie die Funde aus der Magdalenenhöhle, die an der
Südwand der Munterley erkundet werden kann. Diese lag jedoch nicht
auf unserer Tour.
Eine der geologischen Auffälligkeiten
der Region ist der Sarresdorfer Lavastrom, der sich nördlich der
Bahngleise als graues, fast schwarzes Gestein zeigt. Sein Ursprung
liegt ganz in der Nähe des Buchenlochs, in der Hagelskaule. Nach
einer Eruption vor rund 30.000 Jahren wälzte sich von dort rot
glühende Lava ins Tal und erstarrte später zu dunklem Basalt.
Kleine Basaltbrocken vom Wegesrand werden gern als Andenken
mitgenommen. Während die Hagelskaule kaum noch erkennbar ist, zeigt
sich etwas entfernt die Papenkaule deutlich als Vulkankrater. Ein
Maarsee wie in Daun konnte sich hier nicht bilden, denn der
Untergrund besteht aus wasserdurchlässigem Dolomitgestein. Darin
versickert das Regenwasser und kommt erst nach Jahrzehnten wieder an
die Oberfläche und vielleicht als Gerolsteiner Mineralwasser in die
Flasche. Das Bio- und Geotop Papenkaule kann auf einem unscheinbaren
Pfad durchquert werden.
Das alles und noch viel mehr erfuhren
wir von unserem kundigen Wanderführer.
Kletterrevier Hustley in Gerolstein
Von der Papenkaule ist es nur ein
kurzer Weg bis zu dem Plateau der Hustly mit der Ausgrabungsstätte
Juddekirchhof. In der Region haben sich offenbar nicht nur
Steinzeitmenschen, sondern auch Kelten und Römer wohlgefühlt. Davon
zeugen die Mauerreste einer alten Tempelanlage, in der wohl Herkules
und die keltische Göttin Caiva verehrt wurden. Der Dolomitfelsen
Hustly ist ein anspruchsvolles Kletterrevier mit alpin-ähnlichem
Charakter.
Allerdings darf nicht einfach drauflos
geklettert werden, das Klettergebiet ist erlaubnispflichtig. Die
Klettererlaubnis ist bei der Tourist-Information Gerolsteiner Land
und im Café Dolomit erhältlich. Es ist jedoch nur ein bestimmtes
Kontingent verfügbar, denn im Sinne des Naturschutzes wird die Zahl
der Kletterer beschränkt. Unterhalb des Kletterfelsen Hustley
befindet sich ein Parkplatz, eine Asphaltstraße führt bis zum
Juddekirchof hinauf und weiter bis zur Papenkaule.
Ruine Löwenburg und Keltenwall auf der
Dietzenley
Nach der geführten Tour und einer Rast
bei Kaffee und Eis in der Altstadt, stiegen wir zur Ruine der
Löwenburg hinauf. Dafür wählten wir den Weg über die 100
Treppenstufen durch den ehemaligen Burggarten. Die Vorburg ist
Privatbesitz und bewohnt. Das Areal der Hauptburg mit Burgraben und
den ruinösen Mauern ist frei und jederzeit zugänglich. Als Erbauer
des Herrschersitzes gilt ein Gerhard von Blankenheim, der das Anwesen
Gerhardstein nannte. Daraus entwickelte sich der Name Gerolstein für
das Städtchen am Fuße der Burg. So steht es an einem Info-Schild
auf dem Burghof geschrieben. Jener Gerhard hat einen aussichtsreichen
Ort für seine Burg gewählt, wovon auch heutige Burgbesucher
profitieren. Von den schroffen Felsnasen des Heiligensteins ergeben
sich ebenfalls grandiose Ausblicke.
Tipp zum noch weiter Wandern:
Auf der 618 Meter hohen Basaltkuppe der
Dietzenley erreicht der Wanderer den höchsten Punkt im Gerolsteiner
Land. Dank dem hölzernen Aussichtsturm auf dem Plateau geht es noch
einige Meter höher. Vor langer Zeit haben Kelten den Ort besiedelt
und einen Ringwall von beachtlichen Ausmaßen aufgeschüttet, dessen
Reste noch zu sehen sind.
Gerolsteiner Mineralwasser
Gerolstein ist vor allem für sein
Mineralwasser überregional bekannt. Es stammt aus der Kalkmulde
unter den Wanderwegen. Jahrzehnte sickert es durch Kalk- und
Dolomitenstein, reichert sich mit Calzium, Magnesium und
Hydrogenkarbonat, bevor es an die Oberfläche tritt, nimmt es noch
reichlich Kohlensäure auf. Wandern macht durstig und die Muskeln
können eine Portion Magnesium gut vertragen. Gut, das die
Helenenquelle im Kurpark frei zugänglich ist. Dort sprudelt
gehaltvolles Mineralwasser aus den Gerolsteiner Dolomiten hervor und
darf probiert werden.
Fotograf der Folgenden Bilder ist die Autorin Katrin Heidelberger
Eingang zur Buchenholzhöhle
Felsnadeln in den Gerolsteiner
Dolomiten
Felsnadeln in den Gerolsteiner
Dolomiten
Ausblick von der Munterley
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