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Samstag, 15. September 2018

Eintrag 63


9. Gast-Beitrag


Im Rahmen meiner Blog-Interaktion findet ihr einen Gastbeitrag zum Thema "Wandern in der Eifel – Dolomiten von Gerolstein". Für den Inhalt des Textes ist der Autor verantwortlich.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch Euer Pascale

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Wandern, Radfahren, Geocachen – ich bin gern unterwegs, am Heimatort und in der Ferne. Über einige Dinge, die ich dabei erlebt und entdeckt habe schreibe ich bei https://www.heidinka-unterwegs.de/ . Für Pascals Blog steuere ich gern einen Gastbeitrag über einen Urlaubstag in der Eifel bei.

Wandern in der Eifel – Dolomiten von Gerolstein


Die Wanderwege der Dolomiten von Gerolstein führen über ein versteinertes Riff aus fossilen Schwämmen und Korallen, über vulkanisches Gestein und zu Karsthöhlen. Sie werden von lichten Wäldern und Wiesen gesäumt, zeigen Spuren der Kelten und Römer und ermöglichen herrliche Aussichten ins Tal der Kyll. Das Wegenetz ist mit dem Eifelsteig und dem Vulkanwanderweg verbunden und erschließt ein etwa 102 Hektar großes Naturschutzgebiet in der Vulkaneifel. Der Wanderer kann unter anderem dem Geopfad und den Rundwanderwegen Gerolsteiner Felsenpfad sowie Gerolsteiner Keltenpfad folgen. 

Auf dem Frühstückstisch in unserem Hotel lag täglich ein Info-Blatt mit Ausflugstipps in der Eifel. So wurden wir auf die geführten Wanderungen in Gerolstein aufmerksam. Spontan entschieden wir: Da gehen wir heute mit. 

Treff war an der Tourist-Information, direkt am Bahnhof. Dort, an der Kyll, bei der Hochbrücke an der B 421 befindet sich auch ein großer Parkplatz.

Ab da sind Munterley, Hustly und Dietzenley sowie der Kurpark mit der Helenenquelle erwanderbar.

Jenseits der Bahngleise erhebt sich das Felsmassiv Munterley. Auf deren schroffen Klippen, etwa 120 Meter über dem Tal ist ein Rast- und Aussichtspunkt eingerichtet, der grandiose Ausblicke verspricht. Der Weg hinauf ist relativ steil, führt zuerst über Treppenstufen zwischen Wohnhäusern entlang, dann auf einem schmalen, naturbelassenen Pfad durch den Wald. Oben angekommen lag uns ganz Gerolstein zu Füssen. Gegenüber auf dem Gerhardstein war die Löwenburg zu sehen. Dorthin wanderten wir später allein. 

Jetzt ging es weiter zur Buchenlochhöhle, die besonders für große und kleine Abenteurer und Höhlenforscher interessant ist. 

Höhlen und Krater auf der Munterley

Jetzt ging es weiter zur Buchenlochhöhle, die besonders für große und kleine Abenteurer und Höhlenforscher interessant ist.
Darin haben nachweislich schon während der Altsteinzeit Menschen gelebt und während der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg fanden die Gerolsteinern Schutz darin. Heutige Besucher gelangen bequem über eine Treppe hinein, wer eine Taschenlampe dabei hat, kann das Innere der rund 30 Meter langen Karsthöhle erforschen. Steinzeitwerkzeuge und Mammutknochen dürften jedoch nicht mehr zu finden sein, denn die archäologischen Fundsachen sind längst eingesammelt und können im Museum bestaunt werden. Genau wie die Funde aus der Magdalenenhöhle, die an der Südwand der Munterley erkundet werden kann. Diese lag jedoch nicht auf unserer Tour.

Eine der geologischen Auffälligkeiten der Region ist der Sarresdorfer Lavastrom, der sich nördlich der Bahngleise als graues, fast schwarzes Gestein zeigt. Sein Ursprung liegt ganz in der Nähe des Buchenlochs, in der Hagelskaule. Nach einer Eruption vor rund 30.000 Jahren wälzte sich von dort rot glühende Lava ins Tal und erstarrte später zu dunklem Basalt. Kleine Basaltbrocken vom Wegesrand werden gern als Andenken mitgenommen. Während die Hagelskaule kaum noch erkennbar ist, zeigt sich etwas entfernt die Papenkaule deutlich als Vulkankrater. Ein Maarsee wie in Daun konnte sich hier nicht bilden, denn der Untergrund besteht aus wasserdurchlässigem Dolomitgestein. Darin versickert das Regenwasser und kommt erst nach Jahrzehnten wieder an die Oberfläche und vielleicht als Gerolsteiner Mineralwasser in die Flasche. Das Bio- und Geotop Papenkaule kann auf einem unscheinbaren Pfad durchquert werden. 

Das alles und noch viel mehr erfuhren wir von unserem kundigen Wanderführer.
Kletterrevier Hustley in Gerolstein

Von der Papenkaule ist es nur ein kurzer Weg bis zu dem Plateau der Hustly mit der Ausgrabungsstätte Juddekirchhof. In der Region haben sich offenbar nicht nur Steinzeitmenschen, sondern auch Kelten und Römer wohlgefühlt. Davon zeugen die Mauerreste einer alten Tempelanlage, in der wohl Herkules und die keltische Göttin Caiva verehrt wurden. Der Dolomitfelsen Hustly ist ein anspruchsvolles Kletterrevier mit alpin-ähnlichem Charakter. 

Allerdings darf nicht einfach drauflos geklettert werden, das Klettergebiet ist erlaubnispflichtig. Die Klettererlaubnis ist bei der Tourist-Information Gerolsteiner Land und im Café Dolomit erhältlich. Es ist jedoch nur ein bestimmtes Kontingent verfügbar, denn im Sinne des Naturschutzes wird die Zahl der Kletterer beschränkt. Unterhalb des Kletterfelsen Hustley befindet sich ein Parkplatz, eine Asphaltstraße führt bis zum Juddekirchof hinauf und weiter bis zur Papenkaule.

Ruine Löwenburg und Keltenwall auf der Dietzenley

Nach der geführten Tour und einer Rast bei Kaffee und Eis in der Altstadt, stiegen wir zur Ruine der Löwenburg hinauf. Dafür wählten wir den Weg über die 100 Treppenstufen durch den ehemaligen Burggarten. Die Vorburg ist Privatbesitz und bewohnt. Das Areal der Hauptburg mit Burgraben und den ruinösen Mauern ist frei und jederzeit zugänglich. Als Erbauer des Herrschersitzes gilt ein Gerhard von Blankenheim, der das Anwesen Gerhardstein nannte. Daraus entwickelte sich der Name Gerolstein für das Städtchen am Fuße der Burg. So steht es an einem Info-Schild auf dem Burghof geschrieben. Jener Gerhard hat einen aussichtsreichen Ort für seine Burg gewählt, wovon auch heutige Burgbesucher profitieren. Von den schroffen Felsnasen des Heiligensteins ergeben sich ebenfalls grandiose Ausblicke.

Tipp zum noch weiter Wandern: 

Auf der 618 Meter hohen Basaltkuppe der Dietzenley erreicht der Wanderer den höchsten Punkt im Gerolsteiner Land. Dank dem hölzernen Aussichtsturm auf dem Plateau geht es noch einige Meter höher. Vor langer Zeit haben Kelten den Ort besiedelt und einen Ringwall von beachtlichen Ausmaßen aufgeschüttet, dessen Reste noch zu sehen sind.

Gerolsteiner Mineralwasser

Gerolstein ist vor allem für sein Mineralwasser überregional bekannt. Es stammt aus der Kalkmulde unter den Wanderwegen. Jahrzehnte sickert es durch Kalk- und Dolomitenstein, reichert sich mit Calzium, Magnesium und Hydrogenkarbonat, bevor es an die Oberfläche tritt, nimmt es noch reichlich Kohlensäure auf. Wandern macht durstig und die Muskeln können eine Portion Magnesium gut vertragen. Gut, das die Helenenquelle im Kurpark frei zugänglich ist. Dort sprudelt gehaltvolles Mineralwasser aus den Gerolsteiner Dolomiten hervor und darf probiert werden. 

Fotograf der Folgenden Bilder ist die Autorin Katrin Heidelberger
                                                          
Eingang zur Buchenholzhöhle
Felsnadeln in den Gerolsteiner Dolomiten
Felsnadeln in den Gerolsteiner Dolomiten
Ausblick von der Munterley

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